Seiteninhalt
23.11.2019

11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratieförderung machte Station in Lauenburg

Aktuelle Entwicklungen zum Rechtsextremismus im Blick behalten und den Austausch zwischen engagierten Demokratinnen und Demokraten zu diesem Themenkomplex ermöglichen ist Ziel und Aufgabe der Regionalkonferenzen Rechtsextremismus & Demokratieförderung, die seit 2012 in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an jeweils unterschiedlichen Orten Station machen. In diesem Jahr bot sich Lauenburg an als Gastgeber für die rund 120 Akteure aus Zivilgesellschaft, Kommunalpolitik, Verwaltung, Schule, Sozialverbänden und Kirche. So wurde vorvergangenen Samstag die Albinus-Gemeinschaftsschule Lauenburg zu einem Ort der Information zu, der Diskussion über und des Netzwerkens gegen Rechtsextremismus in Norddeutschland, mit einem Teilnehmerkreis aus allen norddeutschen Bundesländern.

Von "Rechtsterrorismus" über "Rechtsextremismus in der DDR  und "Antisemitismus in der Neuen Rechten" bis hin zu "Rechtspopulismus in der Parlamenten" und "Rechtem Korpgeist in waffentragenden Organisationen" reichte das Themenspektrum dieser nunmehr 11. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung, gemeinschaftlich organisiert durch den Verein Miteinander leben e.V., die Partnerschaft für Demokratie Lauenburg - Büchen -Lütau, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, den Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg e.V., dem Ratzeburger Bündnis sowie den Fachdienst Familie und Schule Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn. Auch die Bundeszentrale für politische Bildung unterstütze ihre Ausrichtung.

Einführend begrüßte Lauenburgs Bürgermeister Andreas Thiede die Konferenzteilnehmer und die Dozenten der Workshop und betonte die Notwendigkeit des persönlichen Einsatzes eines jeden für die demokratischen Grundwerte unsere Gesellschaft, gerade in Zeiten, wo sie zunehmend offen in Frage gestellt werden. Dass Haltung finden dabei immer auch ein Entwicklungsprozess ist, den man einüben muss, erläuterte nachfolgend Dr. Constanze Jaiser, Projektleiterin „zeitlupe. Stadt.Geschichte&Erinnerung“ bei RAA Mecklenburg-Vorpommern e.V. an verschiedenen Beispielen von Erinnerungsprojekten in Mecklenburg-Vorpommern. Gerade junge Menschen, so Jaiser, müssen die Möglichkeiten und den Lernraum haben, um sich selbstbestimmt positionieren zu können, gegenüber der Geschichte, aber auch in der Demokratie selbst. Dabei können authentische Orte des Nationalsozialismus vor der eigenen Haustür mit ihren oftmals verborgenen und vergessen Geschichten wichtige Reflexionsräume sein, die durchaus auch in die Erwachsenwelt hineinstrahlen und dort zu Haltungen oder deren Überdenken herausfordern kann.

In diesem Sinne herausfordern wurden auch die anschließenden Workshops gestaltet. Angeleitet von namhaften Expertinnen und Experten wurden die verschiedenen Themenfeldern erörternd und aktiv erarbeitend in einer Tiefe ausgelotet, für die im alltäglichen Engagement allzu oft zu wenig Zeit bleibt. Entsprechend positiv zeigten sich die Konferenzbesucher in ihren Bewertungen und dem Feedback. Dies schloss explizit auch Ausstellung „Einige waren Nachbarn – Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ des UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM in Washington/DC, die erstmalig in ihrer deutschen Ausgabe im norddeutschen Raum zu sehen war.