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13.11.2018

Brahms-Requiem im Ratzeburger Dom

Der Ratzeburger Domchor widmet sich in diesem Jahr zwei unbestrittenen Gipfelwerken der Chormusik. Die h-Moll-Messe von J. S. Bach stand im Mai bereits auf dem Programm. Nun laden die Dommusiken zur Aufführung des Oratoriums „Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms am Samstag, 17. November 2018 um 17:00 Uhr ein. Als Hauptsolist ist der Dresdner Bassist Clemens Heidrich zu Gast, außerdem singen Heike Peetz (Sopran), Marlen Herzog (Alt) und der Domchor. Es spielt in großer symphonischer Besetzung auf Instrumenten des 19. Jahrhunderts das Orchester des Telemannischen Collegiums Michaelstein mit der Konzertmeisterin und Solistin Anne Schumann (Violine). Die Leitung liegt in den Händen von Domkantor Christian Skobowsky.

Vor 150 Jahren, am Karfreitag 1868, wurde »Ein deutsches Requiem« von Johannes Brahms im Bremer Dom unter dem Dirigat des Komponisten uraufgeführt. In den Ablauf der Komposition wurde damals ein dreiteiliger Solovortrag des berühmten Geigers Joseph Joachim eingefügt, bestehend aus Werken von Johann Sebastian Bach, Guiseppe Tartini und Robert Schumann. Dem Charakter des Karfreitags Rechnung tragend, klang die Uraufführung mit der „Erbarme dich“-Arie aus der Bachschen Matthäuspassion und Auszügen aus G. F. Händels Messias (u.a. „Halleluja“) aus.

Diese für das 19. Jahrhundert durchaus typische Programmgestaltung möchten die Mitwirkenden der Ratzeburger Aufführung ihren Hörern nahebringen. Brahms traf seine eigene Auswahl von Bibelstellen in deutscher Sprache. Damit setzte er sein Oratorium von der traditionellen Messform des lateinischen Requiems ab. Die Darstellung des vergehenden Lebens in den gesungenen Texten ist zugleich ein Bekenntnis der Kostbarkeit des Lebens. Die Einbeziehung eines Abendliedes seines verehrten Freundes Robert Schumann, er starb 1856, oder etwa der Händel-Arie „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt“ unterstreicht dies. Brahms‘ eigene Musik ist voller harmonischer und dynamischer Erfindungen und Entwicklungen und weist ihn als großartigen Symphoniker aus. Mit dem Requiem erlangte Johannes Brahms Weltruhm, noch bevor seine vier Sinfonien entstanden.

Eintrittskarten (nummerierte Plätze) sind in der Buchhandlung Weber (Herrenstraße 10, Tel. 0 45 41-80 26 80 1) erhältlich, Restkarten an der Abendkasse ab 16:15 Uhr.