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01.02.2019

Regionale Genossenschaften entwickeln Ratzeburgs neues Wohnbaugebiet an der "Seedorfer Straße"

Die Stadt Ratzeburg, die Gemeinnützigen Kreisbaugenossenschaft Lauenburg eG und die Raiffeisenbank eG, Ratzeburg haben am vergangenen Dienstag einen städtebaulichen Vertrag zur Erschließung für das im Bebauungsplan N. 81 liegende Gebiet südlich des Friedhofs an der Seedorfer Straße unterzeichnet. Damit konnten zwei bekannte, regional verwurzelte Genossenschaften, die erstmalig gemeinsam als Erschließungs- und Bauträger auftreten, als Partner der Stadt Ratzeburg und der St. Petri Kirchengemeinde gewonnen werden. "Dies ist ein großer Schritt für die Entwicklung des Ratzeburger Wohnungsmarktes, der vor allem bezahlbaren, barrierefreien Wohnraum benötigt", sagte Bürgermeister Rainer Voß mit Verweis auf die rund 940 Wohnungseinheiten, die nach den demografischen Bedarfsprognosen bis zum Jahre 2030 in Ratzeburg geschaffen werden müssten. Im neuen Baugebiet an der Seedorfer Straße, über dessen rechtskräftige Bebauungsplanung der städtische Bauausschuss und die Stadtvertretung noch endgültig abstimmen müssen, sollen davon bis zu 120 Wohneinheiten in 9 Gebäuden verwirklicht werden, ausschließlich zur Vermietung und knapp die Hälfte als öffentlich geförderter Raum in Zusammenarbeit mit der Investitionsbank Schleswig-Holstein.

"Auf der entstehenden, rund 10.000 m² großen Wohnfläche in zentraler Lage der Stadt soll ein Mix aus verschiedenen Wohnungsgrößen zwischen 50 - 100 qm zu verschiedenen Mietpreisen entstehen, durchgehend barrierefrei und gleichermaßen geeignet für Single- wie für Familienhaushalte", sagte Herbert Köster, Vorstandsvorsitzender der Kreisbaugenossenschaft. Für die Raiffeisenbank Ratzeburg ist diese Kooperation gleichzeitig der Einstieg in ein weiteres Geschäftsfeld, wie Thomas Naß vom Vorstand der Raiffeisenbank betonte: "Die Raiffeisenbank möchte sich langfristig als Bauträger und Vermieter in der Region engagieren, immer mit Blick auf die regionalen Bedürfnissen der Menschen und Unternehmen vor Ort. Wir sind dabei sehr froh, mit der Kreisbaugenossenschaft dafür einen idealen Partner gefunden zu haben." Rund 23 Mio. € wollen beide Bauherren im aktuellen Bauvorhaben in Ratzeburg investieren, an dessen Umsetzung ausschließlich regionale Unternehmen beteiligt werden sollen. Die entstehenden Immobilien, die nach den aktuellen Planungen bis 2022/2023 bezugsfertig sein sollen, verbleiben im Eigentum der Kreisbaugenossenschaft und der Raiffeisenbank.

Bauamtsleiter Michael Wolf wies überdies darauf hin, dass durch die städtebauliche Planung die Integration eines neuen Kindergartens für die Kirchengemeinde St. Petri in das Gebiet ebenso ermöglicht werde, wie auch die spätere Option für Grundstückseigentümer an der angrenzenden Memeler Straße und Königsberger Straße, dass durch die Erschließung des gesamten Geländes auf den rückwärtigen Grundstücken zusätzliche Bauflächen entstehen können. Wolf rechnet durch diese Wohnungsbaumaßnahme aber auch mittelbar mit einer Belebung und verjüngenden Durchmischung der Ratzeburger Wohnquartiere insgesamt: „Wenn beispielsweise älteren Wohneigentümern neue Möglichkeiten eröffnet werden, in barrierefreie und damit altersgerechte Neubauwohnungen zu ziehen, stünden dem Wohnungsmarkt unter Umständen auch Einfamilienhäuser erneut zur Verfügung. Dies wiederum sei dann für jüngere Familien interessant, die sich das Eigenheim mit Garten wünschen“.