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Stadtplakette, Bronzelöwe & Löwenhologramm

Die Stadtplakette und der Bronzelöwe als Auszeichnung für verdiente Bürgerinnen und Bürger.

Die Idee, eine besondere Ehrung für verdiente Bürgerinnen und Bürger einzuführen, entstand während der 900-Jahrfeier der Stadt Ratzeburg im Jahr 1962.

Im Kulturausschuss der Stadtvertretung wurde im September 1962 die Empfehlung formuliert, „eine Plakette zu schaffen, die für besondere Verdienste verliehen werden soll.“

„Diese Verdienstplakette sollte […] eine wertvolle und doch bescheidene Ehrengabe mit nahezu nur ideellem Charakter darstellen. Sie würde in aller Stille aufbewahrt und in der Familie vererbt werden als ein Signum der Stadt, von dem keine Rechte abzuleiten seien.“

(Walter Käselau: Die Ratzeburger Stadtplakette und ihre Inhaber. In: Beiträge zur Geschichte Ratzeburgs 2.Teil. Lübeck 1973, S. 127-140.)

Sonderschuldirektor Ewald Karsten wurde gebeten, einen Entwurf für die Plakette anzufertigen. Der Entwurf orientierte sich an einem Silberbrakteat aus dem 13. Jahrhundert, der im Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig aufbewahrt wird. Dieser Brakteat galt als älteste in Ratzeburg geschlagene Münze (Brakteaten sind Münzen bzw. Medaillen, die aus einem dünnen Metallblech einseitig geprägt wurden; lateinisch „bractea“ - dünnes Metallblech).

Die vom Rechts- und Verfassungsausschuss vorgelegte Satzung zur Verleihung der Stadtplakette wurde am 20. Dezember 1962 von der Stadtvertretung angenommen. Erstmalig wurde die Plakette am 20. Dezember 1963 im Rahmen einer Stadtvertretersitzung im Sitzungssaal des damaligen Rathauses an Georg Kähler (für 1962) und an Walter Mussehl (für 1963) vergeben. Die Stadtplakette ist bis 1994 verliehen worden.

Im Jahr 1995 löste eine Miniatur des Ratzeburger Bronzelöwen die Stadtplakette ab. Aktueller Hintergrund dieser Änderung war der 800. Todestag Heinrichs des Löwen, der auch in Ratzeburg mit einem umfangreichen Programm begangen wurde. Die Stadtvertretung beschloss am 26. Juni 1995 „anstelle der bisherigen Stadtplakette einen Miniaturlöwen […] an verdiente Persönlichkeiten für Verdienste um die Stadt Ratzeburg zu verleihen.“ Der Entwurf für diesen Miniaturlöwen stammte von dem Möllner Bildhauer Hans-Werner Könecke. Die alte Satzung wurde außer Kraft gesetzt und durch eine neue ersetzt.

Im § 1 der neuen Satzung heißt es: „Für Verdienste um die Stadt Ratzeburg wird ein Miniaturlöwe nach dem Vorbild des Ratzeburger Löwen auf dem Domplatz geschaffen. Der aus massiver Bronze gegossene Löwe hat eine Länge von ca. 14 cm und eine Höhe von ca. 10 cm und steht auf einem bronzenen Sockel in den Abmessungen von 14 cm x 2,5 cm x 4 cm. Auf diesem Sockel werden 2 Metallplatten angebracht, die mit folgenden Inschriften versehen werden:

FÜR VERDIENSTE UM DIE STADT RATZEBURG

(NAME und das VERLEIHUNGSDATUM)“

Neu geregelt wurde das Vorschlagsrecht, das dem Ältestenrat zusteht.

Als erster verdienter Bürger der Stadt wurde Helmut Plessen am 11. Dezember 1995 mit dem Bronzelöwen ausgezeichnet.

Zum Neujahrsempfang 2020 endete die Zeit des Ratzeburger Bronzelöwen und er erhielt einen modern gestalteten Nachfolger. Ein 3D-Holgramm des Ratzeburger Löwen ergänzt durch eine vergoldeter Ehrennadel, wird aktuell an die zu Ehrenden vergeben.

Träger*innen der Verdienstplakette (1962-1994), des Bronzenen Löwen (1995 - 2018), des Löwenhologramms samt vergoldeter “Löwennadel“  (ab 2019)»