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"Partnerschaft für Demokratie"

Die Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen haben sich gemeinsam für eine »Partnerschaft für Demokratie« beim Bundesprogramm »Demokratie leben!« des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beworben – einem Förderprogramm, mit dem zahlreiche Projekte

  • zur Demokratiestärkung,
  • zur Extremismusbekämpfung
  • zum Zusammmenleben in der Einwanderungsgesellschaft

vor Ort gestartet werden können.

"Partnerschaften für Demokratie" sind dabei eine kommunale Variante, mit den vor Ort in den Städten und Gemeinden gearbeitet werden kann. Das Besondere an dieser Förderung, die mit rund 100.000 € jährlich viele Möglichkeiten bietet, ist, dass die Kommunen vor Ort entscheiden können, welche Schwerpunkte ihnen dabei in der eigenen Projektarbeit wichtig sind.

Die Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen haben die Chancen, die dieses Förderprogramm bietet, gemeinsam erkannt und sich mit einstimmiger Unterstützung der jeweiligen politischen Gremien mit Erfolg dem umfangreichen Bewerbungsverfahren gestellt.

Im Rahmen einer Auftaktkonferenz haben rund 60 Akteure aus den unterschiedlichsten Bereichen der Zivilgesellschaft – aus Kommunalpolitik, Flüchtlingshilfe und Migrationssozialberatung, aus Sozialverbänden, Kultur, Schule und aus der Initiativarbeit gegen Rechtsextremismus – die zukünftigen Förderschwerpunkte zu beraten. Gemeinsam wurden drei Leitziele festgelegt:

»Wir Menschen in der Region Stadt Ratzeburg und Amt Lauenburgische Seen leben in einer friedlichen, demokratischen, aktiven und vielfältigen Gesellschaft, die von Zuversicht geprägt ist.«

»Uns leiten die Werte unseres Grundgesetzes und der Wille, dem Menschen gerecht zu sein und ihm auf Augenhöhe zu begegnen.«

»Wir fördern gegenseitiges Verständnis, Teilhabe sowie die Verantwortung für uns und unsere Gesellschaft und machen dies erfahrbar.«

Gefragt sind jetzt Ideen, mit denen die Ziele der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen umgesetzt werden können.Dabei hilft die hauptamtliche Fach- und Koordinierungsstelle der BQG-Personalentwicklung GmbH.

Interessierte Vereine, Institutionen, Initiativen, Schulen oder Einzelpersonen können sich auf der Webseite www.partnerschaftdemokratie.de informieren oder sich mit ihren Projektideen direkt bei der Fach- und Koordinierungsstelle der »Partnerschaft für Demokratie – Stadt Ratzeburg und Amt Lauenburgische Seen« vorstellen und beraten lassen:

Karl Schneider
Fon +49.4541.8080-27
Mobil +49.176.118080-16
Mail Schneider@BQG-Personalentwicklung.de

Berichte

'Internationale Wochen gegen Rassismus' bewegen auch in Ratzeburg

Die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' sind ein wiederkehrender Aktionszeitraum rund um den 'Internationalen Tag gegen Rassismus' am 21. März jeden Jahres. Dieser Tag erinnert an das Massaker von Sharpeville in Südafrika. Die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' laden seit 1979 Menschen weltweit ein, sich unter Botschaft "Zusammen gegen Rassismus - 100% Menschenwürde" persönlich zu engagieren. In Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen wird dieser jährliche Aufruf von der 'Partnerschaft für Demokratie' aufgenommen. Mit Flaggen der Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten" vor öffentlichen Gebäuden und unterschiedlichen Aktionen wird diese Position gegen Rassismus in unserer Gesellschaft bezogen. Dies soll auch in diesem Jahr wieder erfolgen.

Der Ratzeburger Jugendbeirat möchte am 23.03.2024 zu einer Demonstration und Kundgebung gegen Rassismus und Rechtsextremismus aufrufen. Ihnen ist es ein wichtiges Anliegen, für eine Gesellschaft einzutreten, in der Rassismus überwunden ist und nur der Mensch zählt. "Wir müssen endlich lernen, uns als Menschen vorurteilsfrei zu begegnen. Rassismus ist eine Sache in unseren Köpfen. Es sind bösartige Vorstellungen über Menschen, die sich dort festgesetzt haben. Davon kann und muss sich jeder befreien", sagt Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. Die Demonstration wird um 14:00 Uhr am Ratzeburger Bahnhof beginnen und zum Marktplatz führen. Dort ist eine Abschlusskundgebung geplant, auf der vor allem junge Menschen und Betroffene sprechen wollen. Der Jugendbeirat hofft auf zahlreiche Unterstützung aus jeder Altersgruppe für ihre Anliegen und ihre Botschaft. "Wir wollen auch in Ratzeburg ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Menschenwürde setzen", sagt Sophia Lenthe, Schulsprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und Mitglied im Ratzeburger Jugendbeirat. 

Die 'Partnerschaft für Demokratie' fördert überdies in diesem Zeittraum in den Grundschulen Ratzeburg und Sterley die Aufführung des Musiktheaters "Wolle & Gack", das in kindgerechter Weise, mal lustiger, mal nachdenklich zu Vorurteilen und Diskriminierung sensibilisiert. Jörg Rüdiger Geschke hat als Kreisfachberater für kulturelle Bildung diese Theatertournee an Grundschulen im Kreisgebiet organisiert. 

Aber auch die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. zeigt sich engagiert. Zusammen mit dem Verein Rothener Hof e.V. präsentiert sie in der Zeit vom 12.03. - 26.03.2024 im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses die Ausstellung "Flüchtlingsgespräche". Sie stellt Fluchterfahrungen aus unserer Geschichte und unserer Gegenwart in einen Dialog und wird mit einer musikalisch umrahmten Lesung am 12.03.2024 um 18:00 Uhr eröffnet. 

Bürgermeister Eckhard Graf verweist im Zusammenhang mit 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' auf den einstimmigen Beschluss der Ratzeburger Stadtvertretung, in diesem Jahr der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coaltion of Cities against Racism" (ECCAR) beitreten zu wollen. "Wir haben mit Unterstützung unserer 'Partnerschaft für Demokratie' im vergangenen Jahr einen 'Aktionsplan gegen Rassismus' entwickelt. Dieser ist Grundlage für unsere Bewerbung, die wir aktuell vorbereiten. Wir hoffen, im Mai in dieses europäische Netzwerk aufgenommen zu werden und an den vielen Ideen, die dort zur Überwindung von Rassismus entwickelt werden, teilhaben zu können", sagt Bürgermeister Graf. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorf vom Amt Lauenburgischen Seen begleitet diesen Weg und sieht sich dabei durch einen Ausspruch von Nelson Mandela inspiriert: "Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil."

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert zur 'Kriegstauglichkeit'

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, wird am 15.03.2024 um 19:00 Uhr Dr. Udo Metzinger als Gastdozent im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit seinem Vortrag 'Kriegstauglich? in 3 - 5 Jahren?' erwartet. 

Verteidigungsminister Boris Pistorius skizziert die ausgerufene ˈZeitenwendeˈ in seinen politischen Reden mit markigen Worten. Er spricht davon, dass Deutschland in den kommenden 3 – 5 Jahre wieder ‚kriegstüchtig‘ werden müsse. Dabei meint er einerseits die neue Aufgabenstellung der Bundeswehr und die Fähigkeiten, die sie dafür entwickeln muss. Er will mit dieser kontroversen Wortwahl aber auch eine gesellschaftliche Debatte anstoßen. Es soll über die Wehrfähigkeit des Landes diskutiert werden. Damit verbunden ist auch Frage, ob Bundeswehr und Gesellschaft in der Lage sind, einen Krieg zu führen, wenn die russische Aggression sich ausweitet. Dieser Debatte soll im Vortrag von Dr. Udo Metzinger Raum gegeben werden. Als Politikwissenschaftler arbeitet er im Netzwerk Politische Bildung in der Bundeswehr und kann dort den Transformationsprozess innerhalb der Truppe verfolgen, die sich von Auslandseinsätzen zurück zur Bündnis- und Landesverteidigung entwickeln muss. Er weiß, dass dieser Prozess nicht allein militärischer Natur ist. Es bedarf politischer Entscheidungen, der Bereitstellung von Ressourcen, die mit Priorisierungen verbunden sein können. Es bedarf auch eines kritischen Blicks auf die Infrastruktur des Landes, auf die Abwehrbereitschaft gegenüber digitalen und hybriden Kriegsformen, wie Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen oder Desinformationskampagnen im Netz, die zu einer Spaltung der Gesellschaft führen soll. Darüber muss gesprochen werden.

Der Vortrag wird über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar.

Viele Vorträge der Reihe "SelbstVerständlich Politik" sind im übrigen auch als Podcast unter https://www.podcast.de/podcast/3168722/selbstverstaendlich-politik abrufbar oder werden im Offenen Kanal Lübeck gesendet. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" betrachtet das demokratische 'Wir'

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, wird am 28.02.2024 um 19:00 Uhr Prof. Dr. Jürgen Manemann als Gastdozent im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit seinem Vortrag 'Wie entsteht ein demokratisches „Wir“?' erwartet. 

Demokratie ist ein Versprechen: die Herrschaft des Volkes. Das Volk ist aber keine Einheit. Es setzt sich zusammen aus vielen Individuen. Wie kann sich angesichts dieser Verschiedenheit ein demokratisches Wir einstellen, das der Versuchung eines identitären Wir widersteht? Ein Wir ist immer emotional verfasst. Das identitäre Wir sieht in der Verschiedenheit eine Gefahr. Identitätspolitisch zielt es auf die Einhegung von Pluralität durch Assimilation oder auf ihre Bekämpfung durch Exklusion (Identitäre Bewegung). Seine emotionalen Kräfte sind Stolz und Zorn. Die Auswirkungen eines identitären Wir zeigen sich sehr deutlich im Erstarken populistischer Bewegungen und Parteien. Das demokratische Wir ist plural. Es erkennt die Verschiedenheit der Individuen und des Ganzen an. Es ist ein revolutionäres Wir: Es empowert und verändert das Ich und bringt so die Verhältnisse zum Tanzen. Seine emotionale Verfasstheit beruht wesentlich auf einer Sensibilisierung. Das demokratische Wir steht für eine leidempfindliche und differenzsensible Politik, die nicht bei der Wahrnehmung des eigenen Leids stehen bleibt, sondern empfänglich ist für das Leid Anderer. Prof. Dr. Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstitutes für Philosophie in Hannover, skizziert in seinem Vortrag den Gegensatz zwischen demokratischen und identitären Wir und damit auch den profunden Gegensatz zwischen Demokratie und Populismus.

Der Vortrag wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

Inklusives Bürgerforum berät über eine Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat im Zuge ihrer Projektarbeit unter dem Motto "Demokratie inklusiv" ein weiteres inklusives Bürgerforum ausgerichtet, um über die Form einer geeigneten und durchsetzungsfähigen Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg zu. Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtpolitik, der Stadtverwaltung und der Behindertenrechtsarbeit diskutierten mit Betroffenen einen Satzungsentwurf für einen Inklusionsbeirat, der in Zukunft die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten soll. "Bislang ist in Ratzeburg diese Interessensvertretung über das Amt der oder des Behindertenbeauftragten geregelt. Dafür gibt es seit 2017 allerdings keine Bewerbungen, sodass hier ein Neustart hier dringend notwendig scheint", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

In vorangegangenen Workshops und Dialogen im Rahmen des Projektes 'Demokratie inklusiv' wurde festgestellt, dass die vielfältigen Vertretungsaufgaben für Menschen mit Behinderungen in den ebenso vielfältigen Fragen zu Inklusion und Barrierefreiheit schnell zu einer Überlastung bei einer einzelnen Person führen können. So geht aus den Protokollen der ehemaligen Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, hervor, dass im Zeitraum von 2011 - 2017 pro Jahr bis zu 400 Anfragen nicht unüblich waren. Diese Anfragen umspannten dabei ein weites Feld von Themen. 

Aus diesen Analysen erwuchs die Idee, die Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Form eines Beirates zu organisieren. Vorbilder dazu gibt es in vielen Kommunen, beispielsweise in Bad Oldesloe. Dort kümmern sich mehrere Ehrenamtliche gemeinschaftlich um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen.  Dies müssen nicht immer nur Personen sein, die selbst eine Behinderung haben. Auch pflegende Angehörige oder Menschen, die über eine besondere Expertise durch die Arbeit mit behinderten Menschen verfügen oder in der Behindertenrechtsbewegung aktiv sind, können in solchen Beiräten mitwirken. Die kommunalen Satzungen regeln hier die Mitwirkungsmöglichkeiten durchaus unterschiedlich. 

In Ratzeburg möchte man den Neustart möglichst offen gestalten und den Kreis der Mitwirkenden groß halten. Im jetzt beratenden Satzungsentwurf zur Bildung eines Beirates für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (Inklusionsbeirat) in der Stadt Ratzeburg ist ein bis zu fünfköpfiges Gremium vorgesehen, das die Belange von Menschen mit Behinderungen und Menschen wahren und durchsetzen soll. Es soll Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen oder deren Entstehen entgegenzuwirken und Stadtpolitik wie Stadtverwaltung gleichermaßen beraten. Ebenso soll dieses Gremium Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit sein. Der Satzungsentwurf sieht vor, dass sowohl Menschen mit Behinderungen, als auch Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, in diesem Beirat mitwirken können. Voraussetzung wäre vor allem der Wohnortsbezug. 

Ob solch ein Inklusionsbeirat in Ratzeburg verwirklicht werden kann, hängt von den Beratungen in der Stadtpolitik ab. Nur wenn der Satzungsentwurf dort überzeugen kann und eine Mehrheit bekommt, würde der angestrebte Neustart in der Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg möglich. Die erste Beratung dazu findet am 08.02.2024 im zuständigen Fachausschuss für Schule, Jugend und Sport statt. Von den Betroffenen, die sich im Bürgerforum an der Ausgestaltung der Satzung für einen Inklusionsbeirat beteiligt haben, sind einige motiviert, sich dafür auch zu engagieren.  

Die Überlegungen zur Gründung eines Inklusionsbeirates werden auch beim Amt Lauenburgische Seen interessiert verfolgt. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff und der leitende Verwaltungsbeamte des Amtes, Werner Rütz, beteiligten sich am Bürgerforum und brachten die Überlegung ein, ob Stadt und Amt hier nicht gemeinsam agieren könnten. Auch im Amt sind die Themen Inklusion und Barrierefreiheit sehr bedeutsam und ein gemeinschaftlicher Beirat könnte noch mehr Menschen aktiv einbeziehen. Entsprechende Beratungen dazu sollen in den Amtsgremien angestoßen werden. 

 

"Gemeinsam für eine starke Demokratie"
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See beschließt weitere Projektförderungen

Der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat auf seiner ersten Sitzung im Förderjahr 2024 gleich neun demokratiestärkende Projekte auf den Weg schicken können. Zustimmung im Gremium fand unter anderem der Antrag der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V., sich am 02. Oktober 2024 an der 'Langen Nacht der Demokratie' zu beteiligen. Geplant ist eine große Gemeinschaftsaktion mit unterschiedlichen Beiträgen zu Demokratie, Mitbestimmung und Bürgerverantwortung. Überzeugen könnten auch zwei Partizipationsprojekte in den umliegenden Schulen. So plant der Schulverein der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen ein Klassensprechertraining für eine bessere Vertretung von Schülerinteressen. Der Schulverein der Grundschule Sterley möchte sein Team der Offenen Ganztagsschule für das Thema Beteiligung von Kindern sensibilisieren und ein Schülerparlament gründen. Demokratiestärkung durch Prävention strebt das 'TOLERANZTRAINING' von Sozialtrainer Ercan Kök an. Unter dem Motto "Keine Chance für Diskriminierung, Mobbing & Hass!" möchte er junge Menschen in ihrer Toleranzkompetenz stärken und fördern. Er bietet ein Workshopformat, in dem Sozialkompetenzen und Menschenrechte altersgerecht behandelt und vermittelt werden. Auf Initiative des Schulvereins der Lauenburgischen Gelehrtenschule wird dieses Training dort in allen 6. Klassen als außerunterrichtliches Angebot organisiert. 

Der Fokus der Förderung liegt bei der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See aber nicht auf der Demokratiestärkung junger Menschen. Auch im Erwachsenenalter ist die Auseinandersetzung mit Demokratie, Extremismus oder der Gestaltung einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft immer erforderlich. Demokratie entsteht nicht durch Zuschauen. Entsprechend fördert die Partnerschaft für Demokratie über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' auch Projekte zur politischen Bildung, wie den 'Salemer Dialog' oder das Programm 'SelbstVerständlich Politik'. Hier werden im Jahresverlauf in Stadt und Amt wiederkehrend Vorträge und Diskussionen zu aktuellen politischen Themen organisiert und niederschwellig angeboten. Ebenso entstehen politische Podcasts in einer festen Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck. Gefördert wird aber auch das Beteiligungsprojekt 'Demokratie inklusiv'. Hier geht es um nichts weniger als Einrichtung einer funktionierenden Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg und dem umliegenden Amt Lauenburgische Seen. 

Dass sich politische Themen auch mit künstlerischen Mitteln bewegen lassen, zeigt die Künstlergruppe 'b4art' aus Buchholz im Rahmen ihres Projektes "Turmbau zu B.". Dort werden in Ausstellungen und Workshops für Alt und Jung der zerstörerische Größenwahn thematisiert, der in unserer Welt Lebensgrundlagen und auch das gesellschaftliche Zusammenleben unterminiert. Für eine starke Demokratie, frei von Extremismus und Gewalt, engagiert sich auch das Chorprojekt 'POLITICALied' des Vereins Miteinander leben e.V.. Es möchte mit musikalischen Mitteln zeigen, wie einfach es sein kann, gemeinschaftliche seine Stimme gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung zu erheben. 

"Neben diesen Projektförderungen haben wir in diesem Jahr auch noch viel vor", sagt Begleitausschussvorsitzende Gesine Biller. "Wir wollen aktiv werden, zum '75. Tag des Grundgesetzes', zur Europawahl und vor allem im Rahmen unserer Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten", die den 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus der Stadt Ratzeburg mit Leben füllen will. Auch ein weiterer 'Staffellauf der Vielfalt' unter dem Motto 'Demokratie läuft' ist fest eingeplant", weiß sie zu berichten.  

Dass die Partnerschaft für Demokratie darüber hinaus immer auch offen ist, für weitere Projektideen aus der engagierten Zivilgesellschaft, zeigen die Budgets, die für Mini- und Seniorenprojekte bereitgestellt wurden. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen wie Seniorengruppen einbringen, einen Beitrag zur Gestaltung unserer Demokratie leisten. Ansprechpartner ist hierfür Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft, ansässig bei der BQG Personalentwicklung. Er berät unter www.partnerschaftdemokratie.de zu allen Förderfragen.

Die Arbeit der 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See' wird ermöglicht durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. "2024 ist das letzte Jahr in der aktuellen Förderperiode des Bundesprogramms. Ob und wie es danach weitergeht, soll sich in den folgenden Monaten zeigen. Mit Blick auf die geleistete demokratiestärkende Arbeit in Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen seit 2017 und die belastbaren Netzwerke von engagierten Menschen, die dadurch entstanden sind, kann ich nur hoffen, dass dieses hochwirksame Programm in irgendeiner Form fortgeführt wird", sagt Mark Sauer vom Federführenden Amt der Partnerschaft bei der Stadt Ratzeburg.

»Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand«
Ausstellung vor der Ratzeburger Stadtbücherei thematisiert den Holocaust

Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27.01.2024 präsentiert die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen vor und in der Stadtbücherei Ratzeburg die Ausstellung »Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand« des US Holocaust Memorial Museum. Sie adressiert eine der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Hitler und anderen Führern der NSDAP ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Täter von unzähligen anderen für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist weniger bekannt. Im nationalsozialistischen Deutschland und in dem von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall, in Regierung und Gesellschaft, Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer die Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.

Die Ausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Diese Einflüsse spiegeln oft Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn wider. Die Ausstellung zeigt auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in außergewöhnlichen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.

Bereitgestellt wird diese Ausstellungsversion im Posterformat vom Verein Miteinander leben e.V., der damit im Rahmen seines Bildungsprojektes »ZUGÄNGE ERWEITERN« an Schulen in Schleswig-Holstein arbeitet und sie dort kostenlos zur Verfügung stellt. Zur Ausstellung gehören auch drei Videos, die in der Stadtbücherei gezeigt werden. Die Ausstellung wird vom 27. Januar bis zum 17. Februar 2024 öffentlich zugänglich zu sehen sein. 

Begleitausschuss der "Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg - Amt Lauenburgische Seen" berät über erste Förderanträge im neuen Jahr

Der Begleitausschuss der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ tritt am 25.01.2024 um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg zusammen, um über erste Projektanträge im Förderjahr 2024 zu beraten. Das Bundesprogramm „Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die beteiligten Kommunen stellen wiederum 74.000 € bereit, um demokratiestärkende Initiativen, Extremismusprävention sowie Projekte, die das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen fördern, in Stadt und Umland zu finanzieren.

Interessierte Vereine und gemeinnützige Institutionen sind weiterhin aufgefordert, sich mit ihren Projektideen beim Begleitausschuss zu präsentieren und Anträge einzureichen. Dabei unterstützt Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle bei der BQG Personalentwicklung GmbH. Alle Informationen zum Antragsverfahren und den Förderrichtlinien sind unter www.partnerschaftdemokratie.de zu finden.



"Und was machst Du so?"
Interaktive Ausstellung in der Ratzeburger Stadtbücherei erhält positive Resonanz

Der Werkstattrat der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH hat sich hochzufrieden mit dem Verlauf der interaktiven Ausstellung "Und was machst Du so?" in der Stadtbücherei gezeigt. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", sagte Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten.  Rund 2.000 Besucher konnten während des vier wöchigen Ausstellungszeitraumes gezählt werden, mit durchweg sehr positiven Resonanzen. "Wir haben zahlreiche Rückmeldungen zur Ausstellung bekommen, die vor allem das inhaltliche Konzept und die gelungene Umsetzung an den einzelnen Stationen lobten", sagte Büchereileiterin Dajana Stolz. Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten, zeigte sich ebenfalls begeistert von dem breiten Interesse an der Ausstellung. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", so Wedemann.

Schon zur Eröffnungsveranstaltung waren zahlreiche Menschen erschienen, um sich von Mitgliedern der LAG Werkstätte Schleswig-Holstein e.V. über die Entstehung der Ausstellung als inklusives Gemeinschaftsprojekt von Menschen mit und ohne Behinderungen und über die Arbeit der Werkstatträte informieren zu lassen. Diese setzen sich für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe, für gesicherte Grundwerte, sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung ein. Dafür ist Arbeit ein ganz wesentliches Fundament, wie die Ausstellung eindrücklich zeigen konnte. Sie lud ein, sich ganz persönlich mit dem Sinn von Arbeit zu beschäftigen und gleichzeitig viel von der Arbeitswelt in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erfahren. 

Sie wurde gemeinschaftlich geplant von Werkstatträten sowie Fach- und Leitungskräften aus Werkstätten in Schleswig-Holstein und konzeptioniert von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Gefertigt wurde sie in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Entstanden sind begehbare Stationen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen: Was bedeutet Arbeit für Dich? Gehst Du gerne zur Arbeit? Was macht Dich stolz? Welchen Traum von Arbeit hast Du? In der Ausstellung werden die Antworten und Gedanken sichtbar, lesbar und hörbar in Filmen, Fotos, Interviews und Zitaten bekannter Persönlichkeiten.

Ermöglicht wurde die Ausstellung durch eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. 

Stadt Ratzeburg beschließt einen 'Aktionsplan Inklusion'

Die Ratzeburger Stadtvertretung hat auf ihrer jüngsten Sitzung erstmalig und einstimmig einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg beschlossen. Vorangegangen war eine monatelange kritische Analyse der unterschiedlichen städtischen Liegenschaften mit Blick auf ihre Barrierefreiheit. "Zusammen mit Menschen aus der Behindertenrechtsarbeit haben wir auf das Rathaus, die Sportanlagen, die städtische Bildungs- und Sozialeinrichtungen, auf Wege und Verkehrsübergänge und auf Freizeit- und Spielplätze geschaut. Es war eine Aufnahme der bestehenden Barrieren, die es in der Zukunft abzubauen gilt", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Dabei hing es bei weitem nicht nur um bauliche Fragen. "Wichtig war uns der Blick auf die Informationspolitik der Einrichtungen. Was erfahren Menschen mit Behinderungen über das Rathaus, über die Stadtbücherei, über öffentliche Veranstaltungen oder Sitzungen, sodass sie ihre Besuche auch gut und selbstbestimmt planen können? Auch das gehört zur Barrierefreiheit", sagt Martina Radtke, die als Behindertenrechtsaktivistin aus Georgsmarienhütte diesen Prozess der Analyse maßgeblich unterstützt hat. 

Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, aber auch mit Betroffenen im Rahmen eines Bürgerforums erörtert. So entstand ein Maßnahmenkatalog zum Abbau von Barrieren in den städtischen Einrichtungen und Liegenschaften, der schließlich auch in der Stadtpolitik beraten und abgestimmt wurde. Dieser 'Aktionsplan Inklusion' soll für die Jahre 2024 - 2028 Gültigkeit haben und der Stadt als Richtschnur zu mehr Inklusion dienen. "Mit diesem Aktionsplan wollen wir vor unserer eigenen Haustür kehren und in regelmäßigen Evaluationen schauen, wie wir uns entwickeln", sagt Bürgermeister Graf. Er hofft aber, dass diese städtische Initiative auch eine Strahlkraft entwickelt und andere Einrichtungen in Wirtschaft, Kultur oder im Gesundheitssektor in der Stadt motiviert, sich ebenfalls um mehr Barrierefreiheit zu bemühen. "Wir sind eine Stadt im demografischen Wandel. Da ist jede Investition in Barrierefreiheit ein wirklicher Gewinn für die Zukunft aller Menschen in Ratzeburg", so Bürgermeister Graf.

Dass der 'Aktionsplan Inklusion' in dieser Kürze entstehen konnte, ist auch ein Verdienst der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Diese hatte auf Grundlage der Richtlinien des Bundesprogramm 'Demokratie leben!' das Thema Inklusion in den vergangenen zwei Jahren in einem offenen Dialograum bewegt und so maßgebliche Impulse setzen können. "Wir konnten mit unserem Projekt 'Demokratie inklusiv' in moderierten Workshops oder in einem Schülerprojekt an der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen erfolgreich sensibilisieren und Inklusion zum Gesprächsthema machen", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg. Mit dem 'Aktionsplan Inklusion' ist aus seiner Sicht aber nur der erste Schritt getan. Im kommenden Jahr soll in der Partnerschaft für Demokratie daran gearbeitet, dass sich endlich auch eine neue Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen bildet und dass auch im Amtsbereich Lauenburgische Seen Inklusion und Barrierefreiheit vorangebracht werden. 

Vielfältige Aktionen zur UN-Kampagne 'Orange The World' in Ratzeburg

Die UN-Kampagne 'Orange The World' macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Auch in Ratzeburg ist dies auf Initiative des Soroptimist International Club Ratzeburg in diesem Jahr wieder sicht- und hörbar geworden. So zog ein lautstarker, orangefarbener Demonstrationszug zum 'Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen' durch das Stadtzentrum. Bürgermeister Eckhard Graf begleitete, wie viele andere Unterstützerinnen und Unterstützer, die Soroptimistinnen aus Überzeugung und auch aus Notwendigkeit, ein öffentliches Zeichen setzen zu wollen und zu müssen. Entsprechend zeigte sich auch das Rathaus orange geflaggt. 


In den nachfolgenden Tagen erstrahlte die Ratzeburger Stadtbücherei in den Abendstunden in orangefarbenem Licht. Einen musikalischen Ausklang fand die Kampagne zum 'Internationalen Tag der Menschenrechte' mit einem gemeinsamen Chorkonzert des Lübecker Gewerkschaftschores 'Brot & Rosen' und des Chorprojektes POLITICALied des Vereins Miteinander leben e.V..


Verschiedene Rednerinnen und Redner begleiteten die politischen Liedbeiträge mit Botschaften zu mehr Engagement für Demokratie und Menschenrechte und mit Aufrufen für ein gewaltfreies Miteinander. Büchereileiterin Dajana Stolz erhielt zum Abschluss eine orangefarbene 'Aktionsbank' mit der Aufschrift "Kein Platz für Gewalt gegen Frauen", gestaltet von Gesine Biller, der Begleitausschussvorsitzenden der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Sie zeigt ein "STOP"-Symbol, aber auch die wichtige Notfallnummer für das Hilfetelefon 'Gewalt gegen Frauen' unter 116 016.

Demokratie-Café des Ratzeburger Seniorenbeirates diskutiert zu den Chancen und Risiken des Internets

In der Reihe des 'Demokratie-Cafés' organisiert der Ratzeburger Seniorenbeirat am 19.12.2023 in der Zeit von 16:00 bis 18:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses einen Vortrag unter dem Titel "Zugang zum demokratischen Diskurs für Seniorinnen und Senioren mittels Internet: Chancen und Risiken". 

Das Internet bietet große Möglichkeiten der sozialen Vernetzung und - besonders bei eingeschränkter Mobilität - Teilhabe am öffentlichen Leben auch für Seniorinnen und Senioren. Welche Risiken beinhalten die funkbasierten Netze (WLAN und 5G) für Mensch und Natur? Welche Möglichkeiten gibt es, sich im privaten Bereich vor der Funkbelastung zu schützen und diese zu reduzieren? Wiltrud Wagner und Ralf Winterberg, der auch berufliche Erfahrung im IT-Bereich gesammelt hat, sind bereits als Referenten zu diesem Themenkreis bekannt. Sie berichten "aus erster Hand", wie man bei Nutzung der neuen Möglichkeiten mögliche Gefahren umgehen kann.

Der Vortrag ist kostenlos und wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. Der Zugang ist barrierefrei möglich.



14. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung gastierte bei der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung hat sich auch in diesem Jahr wieder als ein wichtiges Forum für Wissensvermittlung und Austausch im gemeinsamen Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit präsentieren können. Auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck, die ihre 3. Demokratiekonferenz für die Regionalkonferenz geöffnet hatte, gestaltete ein gemeinsames Organisationsteam in der Baltic-Schule ein vielschichtiges Workshop- und Vortragprogramm, das von über 100 engagierten Menschen aus Zivilgesellschaft, Politik, Kirche und Verwaltung wahrgenommen wurde. Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Kultur- und Bildungssentorin Monika Frank eröffneten die Konferenz mit einem eindringlichen Appell für mehr gesellschaftlichen Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus und für klare Positionen gegen alle Demokratieverächter. 


Inhaltlich befasste sich die Regionalkonferenz mit ganz unterschiedlichen Themen. Es wurde über strukturellen Rassismus und Intersektionalität sowie über rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete referiert und gemeinsam diskutiert. Ebenso standen der verbreitete Hass in der Gesellschaft und die Diskriminierung von Sinti und Roma im Fokus der Workshops und einer begleitenden Ausstellung. Unter dem Titel 'Erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und Anschläge' wurde die Betroffenenperspektive in den Vordergrund gerückt, was in der heutigen Erinnerungskultur viel zu wenig beachtet wird. Hier kam der Appell, mit Betroffenen zu sprechen und eine gemeinsame Erinnerungskultur zu gestalten, statt über ihre Köpfe hinweg zu agieren. Prof. Dr. Vassilis Tsianos von der Fachhochschule Kiel referierte in einem Online-Einführungsvortrag über die Feinde der postmigrantischen Gesellschaft. Ganz vordergründig stand auf der Regionalkonferenz wieder die Vernetzung der engagierten Zivilgesellschaft auf der Agenda. Ein eigener Workshop befasste sich mit Vernetzungsstrategien und das Konferenzprogramm ließ viel Raum für persönlichen Austausch und Vernetzungsgespräche. 


Während der Mittagspause nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit zum weiteren Netzwerken. Anschließend wurden die Ergebnisse der Workshops im Plenum präsentiert. Die Ergebnisse machten wiederholt deutlich, dass Demokratie mehr als eine Staatsform ist und auf verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens gelebt und gestärkt werden muss. Viele Teilnehmenden formulierten den Wunsch nach mehr sensibilisierenden Workshops auf struktureller Ebene und Fortbildungen im Themenbereich der Konferenz, um Handlungssicherheit im Umgang mit Diskriminierung auf individueller und struktureller Ebene zu stärken.

Das Organisationsteam, bestehend aus der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck, dem 'Haus der Kulturen', dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus der AWO-SH in Lübeck, dem RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg,  dem Verein Miteinander leben e.V. in Mölln sowie dem Fachdienst Familie und Schule, Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn und der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, erhielt in der Folge viel Lob und Zuspruch aus dem Kreis der Teilnehmenden für das fachlich hochwertige Konferenzprogramm, die dort behandelten Inhalte und die motivierenden Diskurse. 


"In der Vielfalt der behandelten Themen, der regen Diskussionen, der lebendigen Atmosphäre und der intensiven Vernetzung zeigte sich die Stärke unserer Zivilgesellschaft im gemeinsamen Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, gegen Rassismus und Extremismus. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass gemeinsames Handeln die Basis für eine gestärkte Demokratie ist. Es war ermutigend zu sehen, wie wir gemeinsam voranschreiten können. Als Gastgeberin der 14. Regionalkonferenz sind wir begeistert von der positiven Energie, die durch die Teilnahme von über 120 engagierten Menschen aus verschiedenen Bereichen entstanden ist“, sagt Lava Darwish von Sprungtuch e.V., koordinierend tätig bei der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck.

"Es freut uns insbesondere, dass so viele Menschen aus der Zivilgesellschaft gekommen sind – das macht Mut. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass dem Rechtsruck demokratisches Engagement entgegengesetzt wird", äußerte sich das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck zum erfolgreichen Konferenzverlauf. 

'POLITICALied' lädt zum Chorkonzert am 'Internationalen Tag der Menschenrechte' und zu einem offenen Chorworkshop für Friedenslieder

Das Chorprojekt 'POLITICALied' vom Verein Miteinander leben e.V. plant zusammen mit dem Lübecker Gewerkschaftschor 'Brot & Rosen' ein gemeinsames Chorkonzert zum 'Internationalen Tag der Menschenrechte' am 10.12.2023 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Zum Ausklang der Kampagne 'Orange the World' gegen geschlechterspezifische Gewalt und mit Blick auf die düstere Situation von Menschenrechten in aller Welt soll dieses Chorkonzert zusammenführen und daran erinnern, dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind. Dies ist im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte niedergelegt, die jedem Menschen zukommen, weil er ein Mensch ist, unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, sexueller Orientierung oder Identität oder Vermögen. "Wir Chöre laden ein, den 'Internationalen Tag der Menschenrechte' in Liedern und Wortbeiträgen in seiner Aktualität und seiner überragenden Bedeutung zu würdigen", sagt Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.. 

Eine Woche später, am 16.12.2023 in der Zeit von 10:00 - 18:00 Uhr, besteht im Rahmen eines offenen Chorworkshops die Möglichkeit, die Kraft des Chorsingens selbst einmal auszuprobieren. Unter dem Motto "Lieder für einen Frieden" hat das Chorprojekt 'POLITICALied' den Chorleiter des Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon, für eine Workshopleitung gewinnen können. Geprobt und gesungen wird ebenfalls im Ratssaal des Rathauses. Ab 19:00 Uhr wird das erarbeitete Repertoire in einem Abschlusskonzert präsentiert. 

Der Eintritt zum Chorkonzert und zum Chorworkshop ist frei. Für die Teilnahme am Chorworkshop ist eine Anmeldung unter miteinander.leben@t-online.de notwendig. Beide Veranstaltungen werden gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. Der Zugang ist jeweils barrierefrei möglich. 

 

"Nur nicht aus Liebe weinen"
Fiktiver Theaterdialog zweier Weltstars der NS-Zeit

Mit einem musikalischen Theaterstück setzt die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. ihre Veranstaltungsreihe 'Damals ist heute' am 30. November 2023 um 19:00 Uhr im Rokokosaal des Kreismuseums fort. Angela Bertram und Maren Colell vom Ensemble des 'Theater im Stall' präsentieren "Nur nicht aus Liebe weinen", eine fiktive Begegnung der Weltstars Marlene Dietrich und Zarah Leander in einer Bühnengarderobe. Marlene Dietrich verabscheute die Ideologie der Nationalsozialisten und verweigerte sich deren Propaganda-Filmindustrie. Sie emigriert aus Deutschland in die USA und bezog dort eindeutig Stellung gegen das Nazi-Regime. Die Schwedin Zarah Leander hingegen wurde in eben diesem Nazideutschland zum gefeierten und höchstbezahlten weiblichen Propaganda-Star. Diese sehr unterschiedlichen Lebenswege, Lebensentscheidungen und Haltungen zum Nationalsozialismus werden im Dialog dieses Theaterstücks lebendig und nachdenklich dargestellt. 

Der Eintritt ist dank einer Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' frei. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei. Eine Anmeldung ist aufgrund begrenzter Sitzplätze unter info@vhs-ratzeburg.de erforderlich. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert zum Antisemitismus in den Köpfen und auf unseren Straßen

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, wird am 29.11.2023 um 19:00 Uhr Dr. Olaf Kistenmacher als Gastdozent im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit seinem Vortrag 'Antisemitismus: In den Köpfen ... auf der Straße ...' erwartet. 

Judenhass nimmt unübersehbar zu. Das ist nicht erst seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 so. Schon zuvor war, wie der Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 deutlich gemacht hat, die Bedrohungslage hoch. Auf das Feindbild Israel können sich viele einigen: in der Kunstszene ebenso wie bei den Coronaleugnern, bei der extremen Rechten wie in der radikalen Linken, und selbst bei denen, die sich offiziell proisraelisch geben, kommt schnell ein „Aber“. Auch der Unterschied zwischen Israel und Jüdinnen und Juden spielt oft keine Rolle mehr. Der Vortrag wird zeigen, welche Faktoren dabei zusammenkommen – und warum Antisemitismus in Deutschland kein „importiertes“ Problem ist. Dr. Olaf Kistenmacher promovierte über antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der KPD zur Zeit der Weimarer Republik, arbeitet als Journalist und ist seit 20 Jahren in der politischen Bildung gegen Antisemitismus und Rassismus tätig. 

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

Schleswig-Holstein in der NS-Zeit - was und wie erinnern wir?

Die Ideologie und die Verbrechen des Nationalsozialismus hatten, wie überall im damaligen deutschen Reich, auch in Schleswig-Holstein einen festen Platz in der Gesellschaft und im Leben der Bürgerinnen und Bürger. Welche Orte und welche Geschichten kennen wir in Schleswig-Holstein? Was und wem erinnern wir heute? Und mit welchem Zweck? Welchen Geschichten und Perspektiven kennen wir und wovon erzählen wir? Diesen Fragen will die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. im Rahmen ihres Projektes „Damals ist heute“ in einer Vortrags-, Gesprächs- und Exkursionsreihe nachspüren. Historikerin und Demokratiepädagogin Wencke Stegemann möchte dazu in einem einführenden Vortrag am 20.11.2023 um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg zunächst zu einem gemeinsamen Gespräch anregen: „Wir sind heute diejenigen, die auf der Basis dieser gemeinsamen Geschichte leben. Wie gehen wir damit um?“ Im Anschluss an diese Einführung werden zwei Exkursionen angeboten, nach Neustadt zum Museum Cap Arcona am 12.12.2023 und zur Gedenkstätte im ehemaligen KZ Neuengamme am 19.12.2023.

„Museum Cap Arcona, vom Luxusliner zum schwimmenden KZ“ Ein Luxusliner wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zum schwimmenden KZ. Etwa 10000 Häftlinge wurden im April 1945 vom KZ Neuengamme und seinen Außenlagern durch SH getrieben, um auf das ehemalige Luxusschiff gebracht zu werden. Wohin sie fahren und was mit ihnen geschehen sollte, ist bis heute ungeklärt. Nach einem Raketenangriff sank das Schiff und riss mehr als 7500 Menschen in den Tod. Neustadt wurde damit zu einem Ort der letzten furchtbaren Konsequenzen des NS-Regimes. Wie geht der Ort heute damit um? Wie wird erinnert? Schauen wir es uns an!

„Gedenkstätte ehemaliges KZ Neuengamme“ - Im Süden vor den Toren Hamburgs liegt das ehemalige KZ Neuengamme, das zahlreiche Nebenlager nicht nur mitten in Hamburg, sondern auch in Schleswig-Holstein hatte. Wir besuchen gemeinsam das Hauptlager. Unser Programm besteht aus einer thematischen Einführung und verschiedenen Stationen im Gelände. Neben der Hauptausstellung und dem ehemaligen Häftlingslager werden dabei auch Teile des Geländes, Klinkerwerk, Stichkanal, Kommandantenhaus, bis zum Internationalen Mahnmal und dem 'Haus des Gedenkens' kennengelernt.

Die Anfahrt erfolgt jeweils im eigenen Pkw in Fahrgemeinschaften oder mit dem ÖPNV. Anmeldungen und nähere Informationen zu den Exkursionen gibt es am Vortragsabend sowie online unter https://www.vhs-ratzeburg.de oder per E-Mail unter info@vhs-ratzeburg.de.

Der Eintritt zum Vortrag und zu den Exkursionen ist dank einer Förderung durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' frei. 

Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung zu Gast bei der Partnerschaft für Demokratie Lübeck

Am 11. November 2023 findet in Lübeck die 14. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung statt. Sie ist zu Gast in der Baltic Schule im Stadtteil Buntekuh und wird dort im Rahmen der 3. Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Lübeck zum zweiten Mal in der Hansestadt ausgerichtet. Sie lädt Menschen aus der Zivilgesellschaft, aus Kommunalpolitik und Schulen ein, sich im Kampf gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie zu engagieren. Das Format der Regionalkonferenz existiert seit 2012. Es verbindet Wissensvermittlung und Vernetzung in einem vielfältigen Programm von praxisorientierten Workshop- und Austauschangeboten. Die Regionalkonferenz wird von Expertinnen und Experten getragen, die in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haupt- und ehrenamtlich gegen Rechtsextremismus arbeiten.

Das Programm der 14. Regionalkonferenz, an dem auch die Stabsstelle Integration und das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck sowie das „Haus der Kulturen“ mitgewirkt haben, bietet ganz unterschiedliche Workshopangebote zu aktuellen Themen. Es geht um strukturellen Rassismus und Intersektionalität, um die rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und um die Diskriminierung von Sinti und Roma, aber auch um die erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und Anschläge. Ebenso wird über die spaltende Kraft des Hasses in der Gesellschaft diskutiert und der Antifaschismus im ländlichen Raum im Rahmen eines Vernetzungsworkshop für zivilgesellschaftliche Bündnisse thematisiert. Im Forum der Baltic Schule wird über die Ausstellung "Bruder Sinti, Schwester Roma - Ein Jahrhundert zwischen Diskriminierung und Verfolgung" zu sehen sein.

Die Regionalkonferenz startet um 09:30 Uhr mit einer Begrüßung und einem Einführungsvortrag mit dem Titel „Die postmigrantische Gesellschaft und ihre Feinde“ von Professor Dr. Vassilis S. Tsianos. Das anschließende Workshopprogramm wird bis 16:00 Uhr den weiteren Konferenzverlauf gestalten. Während einer Mittagsverpflegung wird Raum für Vernetzungsgespräche angeboten. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung jedoch obligatorisch. 

Zum Organisationsteam der Regionalkonferenz gehören die Stadt Ratzeburg und das angeschlossene Ratzeburger Bündnis, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck des AWO Landesverbandes SH e.V., der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln sowie der Fachdienst Familie und Schule Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn. Die Regionalkonferenz wandert in einem jährlichen Turnus durch beide Bundesländer und hat in den vergangenen Jahren über 1.500 Engagierte in ihrer Arbeit unterstützen können. Austragungsorte waren in den vergangenen Jahren vor allem Städte, die wie die Hansestadt Lübeck eine ˈPartnerschaft für Demokratieˈ organsiert haben, über die viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erreicht werden können. Entsprechend kommen die Organisatoren in diesem Jahr sehr gerne der Einladung der Partnerschaft für Demokratie Lübeck nach, die ihre 3. Demokratiekonferenz für die Regionalkonferenz geöffnet hat.

Alle Informationen rund um die Konferenz sind unter www.demokratie-luebeck.de oder www.regionalkonferenz.eu einzusehen.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. mit solchen stören, den Zutritt zur Konferenz zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

"1944 - Es war einmal ein Drache"
Theaterstück eröffnet Ausstellung "Kunst im Holocaust" in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri

Anlässlich einer Ausstellungseröffnung von Werken der Yad Vashem Kunstsammlung "Kunst im Holocaust" am 9. November 2023 um 17:00 Uhr in der Stadtkirche St. Petri Ratzeburg zeigt die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. das Theaterstück "1944 - Es war einmal ein Drache" mit Figuren des TANDERA THEATER für Jugendliche (ab 16 Jahre) und Erwachsene. Ausgangspunkt ist eine wahre Geschichte aus dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück: Dezember 1944, 10.000 sogenannte Schutzhäftlinge befinden sich im Lager, darunter fast 400 Kinder. Für diese Kinder bereiten die Frauen von Ravensbrück ein Weihnachtsfest vor. Es ist eine besondere Geschichte über Kindheit im Konzentrationslager, über Verzweiflung, Lebensmut und Zukunft. Nach der gleichnamigen literarischen Vorlage von Bodo Schulenburg.

Für die mit dem Theaterstück "1944 - Es war einmal ein Drache" geleistete Erinnerungsarbeit wurde dem TANDERA THEATER die Medaille "Rose von Ravensbrück" verliehen. Es korrespondiert in dieser Weise mit den Exponaten der Yad Vashem Ausstellung "Kunst im Holocaust", die vom 09.11. - 30.11.2023 in der Stadtkirche St. Petri zu sehen wird. Diese Ausstellung gewährt Einblick in Kunst, die während des Holocaust in den Ghettos, Lagern, Wäldern und im Versteck geschaffen wurde. In diesen Kunstwerken spiegelt sich die Spannung zwischen dem Drang der Künstler, die schrecklichen Ereignisse, die sie erleiden mussten, zu dokumentieren, und dem Verlangen, durch ihre Kunst auszubrechen und sich in das Reich der Schönheit, der Imagination und des Glaubens zu flüchten. Diese Werke aus Yad Vashems Kunstsammlung zeugen von der Stärke des menschlichen Geists und seiner Weigerung, zu kapitulieren.

Die Volkshochschule Ratzeburg zeigt diese Ausstellung und das Theaterstück im Rahmen ihres Projektes "Damals ist heute", das sich mit Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart befasst und über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen durch das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' gefördert wird. Der Eintritt ist frei.

Ratzeburger Demokratiekonferenz diskutiert über einen Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung

Auf der jährlichen Demokratiekonferenz der 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen' wurde Anfang Oktober über einen gemeinsamen Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung diskutiert. Hintergrund ist eine angestrebte Bewerbung bei der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition of Cities against Racism' (ECCAR). Die ˈECCAR' ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen Zehn-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Anti­rassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Inter­nationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 140 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen euro­päischen Ländern an, unter anderem auch die Hansestadt Lübeck. 

Um hier Mitglied werden zu können, muss die Kommune in den Handlungsfeldern des vorgegebenen Zehn-Punkte-Aktionsplans eigene Maßnahmen erarbeiten, die sie im Zuge der Mitgliedschaft zukünftig umsetzen will. Diese Aufgabenstellung wurde auf der Demokratiekonferenz angegangen. Rund 25 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Zivilgesellschaft und Kommunalpolitik diskutierten in zwei Arbeitsrunden alle Punkte des Aktionsplanes und entwarfen dabei ein konkretes Maßnahmenpaket. Angeleitet wurden sie dabei von Gesine Gondesen und Evans Gumbe, die einfühlsam die Wirkungsmechanismen von Rassismus und Diskriminierung sowie deren Auswirkungen auf die betroffenen Menschen verdeutlichten. Begleitet wurde die Diskussion von Jana Christ vom Koordinationsbüro der 'ECCAR' in Heidelberg und von Sandra Rickert, die bei der Hansestadt Lübeck für den dortigen 'ECCAR-Aktionsplan' zuständig ist. In ihren Beiträgen wurde deutlich, dass eine Mitgliedschaft in der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition of Cities against Racism' als Prozess zu verstehen ist, dem eine Selbstverpflichtung zugrunde liegt. Diese Selbstverpflichtung können Stadt und Amt auch als gemeinsame Bewerbung abgeben. 

Das Ergebnis dieser Diskussion wurde nachfolgend als designierter Aktionsplan der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zusammengefasst und soll nun in den jeweiligen kommunalen Gremien beraten werden. Sollte der Aktionsplan hier eine Zustimmung finden, könnte ein Beitritt zur 'ECCAR' im Mai 2024 erfolgen. 

Die Demokratiekonferenz wurde gefördert über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 

Dokument anzeigen: Entwurf eines 10 Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)
Entwurf eines 10 Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)

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Demokratie-Café des Ratzeburger Seniorenbeirates bietet Vortrag zur Kriminalprävention 

In der Reihe des 'Demokratie-Cafés' organisiert der Ratzeburger Seniorenbeirat am 30.10.2023 in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses einen Vortrag zur Kriminalprävention unter dem Titel "Im Alter sicher leben". Thomas Freiberg, durch die Landespolizei Schleswig-Holstein ausgebildeter Sicherheitsberater für Senioren (SfS) für die Region Herzogtum Lauenburg, möchte Informationen, Tipps und Hinweise geben, die das Sicherheitsgefühl lebensälterer Menschen zu Hause und im öffentlichen Raum stärken können. Es soll vor allem um Wohnungssicherheit und um den Schutz vor Haustürkriminalität, Straßenkriminalität, Betrug, Diebstahl und Internetkriminalität gehen. "Wir kennen die vielfältigen Warnungen der Polizei etwa zu "Nepper, Schlepper, Bauernfänger", wissen aber zugleich, dass die Kriminalität mit zahlreichen Variationen aufwartet und immer wieder Opfer findet. Dem wird durch Aufklärungsarbeit zu begegnen versucht, auch durch die Tätigkeiten der Sicherheitsberater, die mitunter in der Öffentlichkeit nicht unbedingt bekannt sind", sagt Günter Deutschmann, ehemaliger Polizeibeamter und Mitglied im Ratzeburger Seniorenbeirat. 

Der Vortrag ist kostenlos und wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. Der Zugang ist barrierefrei möglich.



Bürgerforum diskutiert über einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg

Unter dem Titel 'Demokratie inklusiv'  erarbeitet die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen aktuell einen 'Aktionsplan Inklusion', der die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am politischen und öffentlichen Leben in Ratzeburg verbessern und voranbringen soll. Zusammen mit Aktiven aus der Behindertenrechtsarbeit wurde die Barrierefreiheit der Stadt in vielen Aspekten unter die Lupe genommen und eine ganze Reihe von Defiziten aufgedeckt, die dem politischen Ziel von Inklusion zuwider laufen. Aus dieser Mängelliste ist der Vorschlag eines Aktionsplanes entstanden, der in ganz konkreten Maßnahmen aufzeigt, wie sich diese Defizite nach und nach abbauen lassen. "Wir haben nicht nur auf bauliche Mängel geschaut, sondern auch auf kommunikative Mängel, die teilweise viel gravierender sind. Menschen mit Behinderungen fehlen in unserer Stadt ganz häufig die Informationen zur Barrierefreiheit von öffentlichen Einrichtungen, von Veranstaltungen, von politischen Sitzungen. Sie bleiben in der Folge eher fern, anstatt sich auf den Weg zu machen, nur um dann wieder einmal festzustellen, dass sie doch nicht teilnehmen können", beschreibt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg ein wichtiges Ergebnis des 'Aktionsplanes Inklusion'. 

Der Entwurf dieses Aktionsplanes wurde vor seiner Weitergabe an die politischen Gremien der Stadt Ratzeburg im Rahmen eines Bürgerforums mit Betroffenen diskutiert. Prozessmoderator Lars Hartwig, Behindertenrechtsaktivistin Martina Radtke und Bürgermeister Eckhard Graf stellten in Kleingruppen die Ergebnisse vor, die bislang in den Aktionsplan aufgenommen wurden und baten um eine subjektive Bewertung. In den Gesprächen wurde vieles, was darin aufgenommen wurde, mit eigenen Erfahrungsbeispielen klar unterstrichen, aber auch weitere Defizite benannt. Großes Interesse gab es bei der Fragestellung, wie Menschen mit Behinderungen zukünftig besser eingebunden werden können in die Gestaltung der Stadt. Der Notwendigkeit nach einer funktionieren Interessensvertretung, die auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik agieren kann, war dabei deutlich vernehmbar. 

"Bei unseren Recherchen und Quartiersbegehungen wurden wir mehrfach von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die uns den Wunsch nach Ansprechpersonen für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen mit auf den Weg ins Rathaus gaben. Wir haben im Forum über die Notwendigkeit einer Interessensvertretung diskutiert, die die Bedarfe unseres Personenkreises vertritt. Dies war auch Tenor in allen Workshops, die wir zum 'Aktionsplan Inklusion' durchgeführt haben", sagt Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die beratend am Entwurf des 'Aktionsplans Inklusion' mitwirkte. 

Politische Bildungsreihe 'SelbstVerständlich Politik' betrachtet Europas Stereotype zu Afrika

Seit vielen Jahren engagieren sich die Ratzeburger Volkshochschule und der Verein Miteinander leben e.V. gemeinsam in der politischen Bildung. Wiederkehrend werden unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" Vortragsreihen im Frühjahr und Herbst organisiert, zu ganz unterschiedlichen, aber immer aktuellen Themen. Auch eine eigene Podcastlinie sowie eine Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck sind bereits unter diesem Titel entstanden, in der viele Dozentinnen und Dozenten der Vortragsreihe noch einmal in einem abrufbaren Audiomedium zu Wort kommen. 

Auch in diesem Jahr wird diese bewährte Bildungskooperation fortgesetzt, mit einem weiteren Beitrag am 12.10.2023 um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg. Afrikakenner und -experte Dr. Günther Rusch möchte gemeinsam mit dem Publikum mit afrikanischen Stereotypen und Halbwissen aufräumen, die in europäischem Denken bis heute festverwurzelt sind. 

Der Blick aus Europa auf Afrika ist mit vielen Stereotypen behaftet, die sich teils aus der kolonialen Vergangenheit bis heute erhalten haben, teils aber auch auf rassistischen Denkmustern fußen, von denen sich die wenigsten Menschen völlig freimachen können. Es ist immer wieder ein Blick von oben herab, mit wohlgemeinten paternalistischen Zügen und einem Hang zur Besserwisserei. Als vermeintlich hoch entwickelte Europäer weiß man schließlich, wie es geht und wie man zu Wohlstand, Frieden und einem guten Leben kommt. Diese Stereotype und das damit verbundene Halbwissen verstellen vielfach den Blick auf die Vielfältigkeit afrikanischer Gesellschaften und ihre Leistungen. Dr. Günther Rusch kennt dies aus eigener Erfahrung. Er lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Ghana, ist weitgereist auf dem Kontinent. Seine Wahrnehmung von Afrika ist eine völlig andere geworden und er findet zu jedem Stereotyp hunderte von Gegenbeispielen. Um Afrika ein Stück weit gerechter zu werden, lädt er ein, einmal die große Kiste dieser vorgefassten Meinungen zu öffnen und gemeinsam zu betrachten, was dran ist an unserem europäischen Bild von Afrika. Überraschende Erkenntnisse sind vorprogrammiert. 

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 


Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erarbeitet lokalen Aktionsplan gegen Rassismus 

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen möchte auf ihrer jährlichen Demokratiekonferenz am 07. Oktober in der Zeit von 10:00 – 16:00 Uhr in der Lauenburgischen Gelehrtenschule mit Menschen aus der Zivilgesellschaft und Verantwortlichen aus den Institutionen der Stadt eine breite Debatte rund um das Themenfeld ˈRassismusˈ anstoßen. Gemeinsam soll ein städtischer Aktionsplan gegen Rassismus erarbeitet werden, auf deren Basis sich die Stadt und das Amt an der ˈEuropean Coalition of Cities against Racismˈ anschließen können.

Die ˈEuropean Coalition of Cities against Racismˈ (ˈEuropäische Städte-Koalition gegen Rassismus' - https://www.eccar.info/) ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen Zehn-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Antirassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Internationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 140 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen europäischen Ländern an, unter anderem auch die Hansestadt Lübeck.

Ziel der Demokratiekonferenz soll es sein, viele gute und umsetzbare Ideen und Maßnahmen zu entwickeln, mit denen dieser Aktionsplan für Ratzeburg ausgestaltet werden kann. Dabei sollen Anregungen und Best-Practice-Beispiele von Kommunen, die bereits Mitglied in der ˈEuropean Coalition of Cities against Racismˈ, aufgenommen werden.

„Wir hoffen, mit dieser Initiative einen Beschluss der Ratzeburger Stadtvertretung aus dem Jahr 2012 aufgreifen und erfüllen zu können, der seinerzeit eine Bewerbung als 'Stadt ohne Rassismus' vorsah. Heute haben wir über die langjährige Arbeit in unsere Partnerschaft für Demokratie die besten Voraussetzungen und ein großes Netzwerk von engagierten Menschen, um ein solches Ansinnen endlich sinnvoll umsetzen zu können“, erläutert Mark Sauer vom 'Federführenden Amt' der Partnerschaft für Demokratie das selbst gesteckte Ziel dieser Konferenz.

Die Teilnahme an der Demokratiekonferenz und die Mitwirkung an der Gestaltung des Aktionsplanes gegen Rassismus steht auch interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Eine Anmeldung unter sauer@ratzeburg.de ist aus organisatorischen Gründen allerdings erforderlich. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei möglich. 

Der Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' gefördert.


Europacamp des Ratzeburger Jugendbeirates führt zur Gründung eines 'Europäisches Netzwerkes von lokalen Jugendbeiräten'

Der Ratzeburger Jugendbeirat setzt seit einigen Jahren deutliche Impulse für eine Vernetzung mit Jugendlichen in den europäischen Partnerstädten. Verschiedene Delegationen waren bereits im polnischen Sopot, im dänischen Ribe oder im belgischen Esneux und haben dort mit Jugendgruppen über solche eine Zusammenarbeit diskutiert. Um diese Initiative weiter zu fördern, lud der Jugendbeirat in diesen Sommerferien zu einem 'Europacamp' nach Ratzeburg. Jugendbeiräte aus Sopot und dem schwedischen Strängnäs folgten dieser Einladung. Eine Woche lang verbrachten die 15 Jugendlichen, betreut durch die Ratzeburger Stadtjugendpflege, eine intensive Zeit des gemeinsamen Kennenlernens und mit viel Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion. Im Mittelpunkt stand  dabei natürlich das Thema 'Klimawandel'.


Ein Besuch auf der Domäne Fredeburg bot dafür viel Gesprächsstoff. Alfons Wiesler-Trapp konnte während einer Hofführung den Bogen von der ökologischen Landwirtschaft zu grundsätzlichen Fragen des Klimawandels schlagen. Gerade die Fragen des achtsamen Umgangs mit der Natur und die Reflexion der eigenen Verantwortung führten zu einem lebendigen Austausch. Dabei wurde auch der 'Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend' thematisiert, den der Ratzeburger Jugendbeirat im vergangenen Jahr erstmalig verliehen hatte. Der Preis war unter anderen an die schwedische Partnerstadt Strängnäs gegangen, für deren vorbildlichen Klima- und Energieplan. Nina Zaya vom Jugendbeirat Strängnäs konnte diese Auszeichnung in Form einer Metallplakette endlich persönlich entgegennehmen.


Neben teambildenden Freizeitaktivitäten, wie eine gemeinschaftliche Draisinenfahrt, ein Besuch des Hansemuseums in Lübeck oder eine Kanutour, wurde inhaltlich auch über die Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit diskutiert. Der Wunsch, sich auf dieser europäischen Ebene zu vernetzen und an gemeinsamen Projektideen zu arbeiten, wurde dabei deutlich formuliert. Zur Frage, in welchem Rahmen diese Zusammenarbeit geschehen könnte, erbrachte eine Arbeitssitzung, die von einem Mitglied der Europa-Union fachlich begleitet wurde, eine konkrete Übereinkunft. "Wir konnten uns auf eine feste Netzwerkstruktur einigen, in der wir gemeinsam arbeiten wollen, ebenso auf Themen, die wir gemeinsam bewegen wollen", sagte Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. "Uns ist es wichtig, dass wir uns vor allem in Fragen des Klimaschutzes, der Jugendbeteiligung und der Verantwortungsübernahme für Zukunftsthemen gegenseitig unterstützen und voneinander lernen", sagte Aleksandra Zuranska von Jugendbeirat der Stadt Sopot.

Es entstand eine gemeinsame Charta, die diesen Anspruch der europäischen Kooperation unter den Jugendbeiräten der Partnerstädte begründen soll. Die Initiatoren dieses jugendpolitischen Europa-Netzwerkes sehen sich dabei grundsätzlich offen für die Mitwirkung weiterer Jugendbeiräte aus ihren jeweiligen europäischen Partnerstädten. "Ich war sehr beeindruckt, vom Vertrauen und der Zielstrebigkeit der Jugendlichen, gemeinsam eine solch europäisches Jugendbeiratsnetzwerk gründen zu wollen", sagte Bürgermeister Eckhard Graf, der den Gründungsprozess persönlich verfolgte. Alle Gründungsmitglieder nehmen die verfasste Charta jetzt zur Beratung in ihre Jugendbeiräte und stellen sie dort zur Abstimmung. Bei einem positiven Votum gründet sich das 'Europäisches Netzwerk von lokalen Jugendbeiräten'.

Die Ausrichtung des 'Europacamps' des Ratzeburger Jugendbeirates wurde ermöglicht über eine Förderung des Kreises Herzogtum Lauenburg und der Stadt Ratzeburg sowie mit Mitteln des Jugendfonds der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg  und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben'. 


Demokratie-Café des Seniorenbeirates der Stadt Ratzeburg diskutiert zum demografischen Wandel

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg möchte in einem nachmittäglichen 'Demokratie-Café' mit Seniorinnen und Senioren zu aktuellen politischen Themen und Entwicklungen ins Gespräch kommen und so zur Meinungsbildung beitragen. Wiederkehrend sollen dafür politische Kurzvorträge oder Kurzfilme organisiert werden, über deren Inhalte nachfolgend in Kleingruppen in angenehmer und respektvoller Atmosphäre diskutiert werden kann. Der gemeinsame Dialog und eine wertschätzende Dialogkultur sollen dabei im Vordergrund stehen. 

Wie schon in der Bürgerwerkstatt "Demografische Stadtplanung" konzipiert, will die Stadt Ratzeburg sich im Dialog mit allen Bürgerinnen und Bürger auf die demografische Entwicklung vorbereiten. Das oberste Ziel: ältere Menschen sollen möglichst lange in ihrem vertrauten Wohnumfeld bleiben. Um das zu ermöglichen, braucht es lebendige Nachbarschaften, barrierefreie Zugänge, Wege und Wohnungen, vor allem aber auch demokratische Teilhabe und niedrigschwellige Angebote zur Vermeidung von Einsamkeit. Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg möchte diese Diskussion mit einem Vortrag des 'Demokratie-Café' am 21.09.2023 um 17:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses unterstützen.

Gabriele Heise hat lange für den NDR-Hörfunk gearbeitet und vor zehn Jahren den "Salemer Dialog" konzipiert und erfolgreich eingeführt. In ihrem Vortrag stellt sie unter dem Stichwort "Age-friendly Cities" Konzepte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Entwicklung altersgerechter Umfelder vor. 

Das 'Demokratie-Café' wird gefördert mit Mitteln der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" aus dem Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. Der Eintritt ist frei, der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei möglich. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert die gesellschaftliche Spaltung

Seit vielen Jahren engagieren sich die Ratzeburger Volkshochschule und der Verein Miteinander leben e.V. gemeinsam in der politischen Bildung. Wiederkehrend werden unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" Vortragsreihen im Frühjahr und Herbst organisiert, zu ganz unterschiedlichen, aber immer aktuellen Themen. Auch eine eigene Podcastlinie sowie eine Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck sind bereits unter diesem Titel entstanden, in der viele Dozentinnen und Dozenten der Vortragsreihe noch einmal in einem abrufbaren Audiomedium zu Wort kommen. 

Im kommenden Herbst wird diese bewährte Bildungskooperation mit einem weiteren Vortrag am 22.09.2023 um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg fortgesetzt. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger möchte am Fallbeispiel der USA zeigen, wie sich gesellschaftliche Spaltung vollziehen kann. 

„Gespalten! – Wie Gesellschaften auseinanderdriften“ - Eine Analyse am Fallbeispiel der USA
Vortrag mit Dr. Udo Metzinger, 22.09.2023, 19:00 Uhr, Stadtbücherei Ratzeburg

Widerstreitende Interessen sind in demokratischen Gesellschaften Normalität. Das gemeinsame Ringen um die besten Lösungen, ist politischer Alltag. Der Wert des Kompromisses, der möglichst viele Positionen zusammenbringen und auch andere Überzeugungen anerkennt, ist dabei ein zentrales Element. Ebenso das Wissen, dass große Veränderungen nur zu bewältigen sind, wenn möglichst viele Menschen sich mit ihren Vorstellungen, Sorgen und Wünschen in diesem politischen Prozess wiederfinden und respektiert sehen. Über viele Jahrzehnte haben sich demokratische Gesellschaften in diesem Sinne durchaus robust gezeigt, waren mit ihren Freiheiten und dem errungenen Wohlstand gar ein Erfolgsmodell für die Welt. Dieses Bild hat Risse bekommen. Eine Spaltung macht sich in vielen Gesellschaften breit, die sich mit dem Begriff des Populismus oder auch mit religiösem Dogmatismus verbindet. Aus dem berechtigten Widerstreit von Interessen werden zunehmend emotional aufgeladene Auseinandersetzungen. Gegenseitige Unterstellungen und geschürte Angst, führen zu unversöhnlichen Haltungen, auch zu einem neuen Lagerdenken. Der Kompromiss hat es dabei immer schwerer, seine verbindende Kraft zu entfalten. Er wird als faul oder gar als Verrat empfunden. Was geschieht in den Demokratien? Warum verlieren freie Gesellschaften ihre Fähigkeiten, in gegenseitigen Respekt und für das gemeinsame Wohl zusammenzuarbeiten? Ein Blick in die USA kann helfen, diese Prozesse zu verstehen. In kaum einer anderen westlichen Demokratie ist diese gesellschaftliche Spaltung so rasant und tiefgehend vorangeschritten. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger möchte den zersetzenden Cocktail, der dazu geführt hat, analysieren und so den Blick auf Prozesse schärfen, die sich bereits auch in unserer Gesellschaft zeigen. 

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

'Empowerment-Workshop' für Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen

Für viele Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind Rassismus und rassistische Diskriminierung bedauerlicherweise alltägliche Realitäten. Menschen machen Rassismuserfahrungen aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe, ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Herkunft und Zugehörigkeit, ihres Namens oder ihrer Sprache. Diese Formen von Rassismus reichen von beleidigenden Bemerkungen, Witzen und Kommentaren bis hin zu persönlichen Angriffen und struktureller Benachteiligung. Diese Erfahrungen sind nicht nur schmerzhaft und ärgerlich, sondern für viele auch bedauerlicherweise zur "Normalität" geworden, die ihr Leben in vielerlei Hinsicht einschränken. Oft fühlen sich die Betroffenen mit ihren Erfahrungen machtlos und isoliert.

Das regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus Lübeck möchte hier zusammen mit dem Jugendmigrationsdienst des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg und der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen Hilfestellung geben und Betroffene stärken, neudeutsch "empowern". Am 02.10.2023 von 16:00 - 20:00 Uhr wird ein "Empowerment -Workshop" im Ratzeburger Jugendzentrum GLEIS21 in der Saarlandstraße 2 mit Antidiskriminierungs- und Empowerment-Trainer Evans Gumbe angeboten. 

Der Workshop bietet einen geschützten Raum, um verschiedene Formen der Diskriminierung, mit denen die Teilnehmerinnen im Alltag konfrontiert sind, zu reflektieren. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Themen wie Alltagsrassismus und Mikroaggressionen. Das Hauptziel des Empowerment-Workshops besteht darin, Räume für Selbstreflexion zu schaffen und das Selbstwertgefühl sowie das Selbstbewusstsein der Teilnehmerinnen zu stärken. In gemeinsamen Empowerment-Übungen werden effektive Resilienz- und Handlungsstrategien entwickelt, die den Teilnehmer*innen helfen sollen, besser mit ihren Diskriminierungserfahrungen umzugehen, sowohl in ihrem persönlichen als auch beruflichen Leben.

Zusätzlich haben die Teilnehmerinnen die Möglichkeit, sich in vertraulicher und persönlicher Atmosphäre mit anderen Workshop-Teilnehmerinnen über sensible Themen auszutauschen. Dieser zielgruppenspezifische Empowerment-Raum kann als Ort dienen, um Gedanken und Gefühle zu teilen und individuelle Heilungsprozesse zu aktivieren, die die Betroffenen zu einer solidarischen Gemeinschaft führen.

Im Workshop sollen folgende Fragen behandelt werden:

  • Was ist Rassismus und rassistische Diskriminierung?
  • Welche Bedeutung hat Rassismus für mich in meiner (Familien-)Biografie?
  • Wo und wie erlebe ich Rassismus?
  • In welchem Bezug stehen meine Erfahrungen zur Kolonial-/Migrationsgeschichte Deutschlands?
  • Wie gehe ich mit Rassismus um bzw. wie möchte ich mit Rassismus umgehen?
  • Welche Strategien habe ich entwickelt bzw. kann ich entwickeln?
  • Wie sieht meine Vorstellung von einem besseren Leben aus? Was brauche ich dafür?

Der Workshop richtet sich explizit und ausschließlich an Menschen mit eigenen Rassismuserfahrungen. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist erforderlich unter sauer@ratzeburg.de oder evans.gumbe@uni-luebeck.de. Der Workshop wird über das Bundesprogramm "Demokratie leben!' gefördert und ist kostenlos.

Aktionstag "Barrierefreiheit" in der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen

Ihren Schulalltag aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, war die ungewöhnliche Aufgabenstellung von Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen beim Aktionstages "Barrierefreiheit" kurz vor Ferienbeginn. Wie stellen sich die Schulgebäude für geh- und sehbehinderte Menschen dar? Wie die Sportstätten oder der Schulweg? Was ist zu erreichen in einem Rollstuhl? Wie ist die Orientierung ohne oder nur mit eingeschränkter Sicht? Diese Erfahrungen konnten die Jugendlichen einen Vormittag lang ganz individuell machen, im Rollstuhl, mit Maske und Langstock oder mit Simulationsbrillen.

Der Aktionstag "Barrierefreiheit" war Lehrerin Telse Frahm von der Stadt Ratzeburg angeboten worden, die aktuell für ihre Entwicklung eines Aktionsplan "Inklusion" alle städtischen Liegenschaften genau unter die Lupe nimmt. Gesucht wurden Barriere-Detektive, die Hindernisse und Schwierigkeiten im öffentlichen Raum in und rund um die Schule protokollieren sollten. Angeleitet von Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die als Beraterin die Stadt bei der Entwicklung eines Aktionsplanes "Inklusion" unterstützt, nahmen die Schülerinnen und Schüler ihr Umfeld sehr genau und gewissenhaft in Augenschein und entdeckten zahlreiche Barrieren. Vor allem die Orientierung ohne Sicht erwies sich als sehr herausfordernd. Aber auch die vielen Hindernisse auf dem Sportplatz, von der fehlenden Behindertentoilette bis zu den Stufen zwischen den einzelnen Sportplätzen, sorgten für Nachdenklichkeit. Ebenso Erfahrungen, die eine Schülergruppe auf ihrem Schulweg machen konnte. Achtlos in den Weg gestellte Mülleimer wurden unvermittelt schwierige oder auch gefahrvolle Barrieren. Die gesammelten Eindrücke sorgten im Anschluss für viel Gesprächs- und Diskussionsstoff, auch mit Blick auf eigene Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. 

"Den Schülern und Schülerinnen wurde bewusst, dass man schnell zum Außenseiter wird, weil man im rollstuhlsitzend nicht mehr auf Augenhöhe ist oder auch oftmals abseits bleiben muss. Ebenso merkten sie, wie auffällig man ist, weil alle fragen, was los ist. Die Klasse 9d war sich einig, dass es sehr spannend und interessant, aber auch anstrengend war", sagte Lehrerin Telse Frahm, die den Aktionstag an der Gemeinschaftsschule begleitete. 

Für den Aktionsplan "Inklusion" der Stadt Ratzeburg sind die gesammelten Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Erfahrungswert, was am und um das Schulgebäude sowie auf und in den Sportstätten verbessert werden müsste, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an allen Schul- und Sportaktivitäten teilnehmen können, so wie es das 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Schleswig-Holstein (LBBG) erwartet. Der Aktionstag wurde unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

»Share my Music«
Schulmusikprogramm des Vereins Miteinander leben e.V. begeistert an Ratzeburger Schulen

„Das Konzept trägt und begeistert, in den Schulen und vor allem bei den teilnehmenden Schülern“, bilanziert Jörg-Rüdiger Geschke, Kreisfachberater für kulturelle Bildung an den Schulen im Kreisgebiet, die überaus erfolgreiche Bilanz des interkulturellen Schulmusikprogramms 'Share my Music' des Vereins Miteinander leben e.V. Im Gefolge des 17. Möllner Folksfestes hatte er alle Musikergruppen eingeladen, früher anzureisen, um ihre Musiktraditionen nicht nur dem Publikum der Open-Air-Bühnen und der Sonderkonzerte zu präsentieren, sondern auch in den Schulen.

 „Wir haben rund 2.300 Schüler erreicht und die Resonanz aus den Schulen ist durchweg positiv“, so Geschke, der das Schulmusikprogramm ‚Share my Music‘ seit 2006 nach skandinavischem Vorbild entwickelt und inzwischen zahlreiche Partnerschulen im Kreis dafür gewonnen hat. Dabei wird darauf Wert gelegt, dass es keine passiven Konzerterlebnisse sind, sondern dass alle Schüler sich aktiv mit eigenen Beiträgen daran beteiligen können. „Es geht uns um das persönliche Erleben von Vielfalt und anderen Kulturen“, sagt Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.. Gelingen tut dies vor allem mit Musikerinnen und Musiker, die von sich aus begeistert sind, vor jungem und ganz jungem Publikum zu spielen. 

In Ratzeburg war dies beispielsweise die schwedisch-zypriotische Gruppe ˈPomånaˈ, die sich sehr über die warmherzigen Empfänge und das aktive junge Publikum an den beiden Grundschulstandorten freuten. Auch die Tradition des finnischen Tangos, mitreißend zelebriert an der Lauenburgischen Gelehrtenschule vom Ensemble 'Uusikuu', oder die melancholisch schönen Balladen Irlands, die das Duo Kerlin & Kommnick an der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen präsentierten, wurden von den insgesamt 453 teilnehmenden Ratzeburger Schülerinnen und Schülern mit großem Interesse begleitet. 

„Allein das Erlebnis von Live-Musik ist für viele Kinder und Jugendliche tatsächlich eine neue Erfahrung. Da öffnet sich teilweise eine neue Welt“, weiß Jörg-Rüdiger Geschke aus eigener Erfahrung als Musikpädagoge der Gemeinschaftsschule in Mölln. Das in Schleswig-Holstein einzigartige Konzept von 'Share my Music' wird auch auf Landesebene beim Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein mit Interesse verfolgt und unterstützt und fand auch bei der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen viel Zuspruch und eine Förderung ganz im Sinne des Bundesprogramms "Demokratie leben!". 

 

"Demokratie läuft!" ... und schwimmt und radelt und walkt und feiert die Vielfalt

Der 'Staffellauf der Vielfalt' bewegte am ersten Sonntag im Juli hunderte von Menschen auf und an der Strecke rund um den Ratzeburger See. Unter dem Motto "Demokratie läuft!" wurde auf 13 Etappen gelaufen, gewalkt, geschwommen, geradelt, gepaddelt und gewandert, um den symbolischen Staffelstab in einer großen Gemeinschaftsaktion vom Ratzeburger Rathaus durch die seeanliegenden Gemeinden Bäk, Römnitz, Kalkhütte, Utecht, Rothenhusen, Groß Sarau, Pogeez und Buchholz zurück zum 'Platz der Kinderrechte' zu tragen.

"Wir hatten 120 Anmeldungen auf unsere Strecke, im Ergebnis aber weit über 200 Menschen, die den Staffelstab der Vielfalt tragen wollten", sagte Stefanie Petersen vom Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg, die zusammen mit ihrem Team der offenen und interkulturellen Jugendarbeit dieses Event erneut organisiert hatte. Die Begeisterung auf der Strecke wurde durch vielfältige Aktionen in den Gemeinden verstärkt. An jedem Übergabeort erwartete die Staffelläuferinnen und Staffelläufer eine kleine oder größere Aktion und eine kulinarische Erfrischung. An der Bäker Badestelle wurden die Schwimmetappe mit einer Andacht ins Wasser gestartet. In Römnitz wurde der Staffellauf gastfreundlich in einem Versorgungszelt mit interkulturellen Leckereien empfangen. Auf dem nach Weg nach Utecht wurde die Radfahrgruppe um Bürgermeister Eckhard Graf außerplanmäßig an der Landesgrenze aufgehalten. Ein Grenzbeamter 'verhaftete' den Bürgermeister und eskortierte ihn in einem Trabbi bis zum Dorfplatz. Alle Übrigen wurden mit Bananen und Cola empfangen, bevor sie ins Mecklenburgische, in die Freiheit, ausreisen durften. In Utecht musste Bürgermeister Eckhard Graf in einem Kettcar-Rennen rund um den Dorfplatz gegen Utechts Bürgermeister Andreas Spiewack bestehen. Es endete im gerechten Unentschieden, trotz deutlicher Vorteile des Utechter Amtskollegen.


Die DLRG Ratzeburg sorgte anschließend für einen sicheren Transfer des Staffelstabes über den sturmgepeitschten Ratzeburger See zur Anlegestelle in Rothenhusen. Dort war von der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck ein Inklusionsparcour vorbereitet worden. Menschen mit und ohne Behinderungen mussten hier gemeinsam eine Hindernisstrecke bewältigen, die jedem ein Handicap auferlegte. Untermalt wurde dieser fröhliche Wettbewerb mit lautstarken, sommerlichen Sambaklängen der Sambagruppe des Möllner Marion-Dönhoff-Gymnasiums.


Auch Groß Sarau und Pogeez hatten sich als Etappenorte auf die Ankunft der Staffelläuferinnen und Staffelläufer vorbereitet, musikalisch, kulinarisch und mit viel Applaus. In Buchholz, am Turmbau zu B., wartete eine 'Dikatoren-Challenge' der Künstlergruppe 'B4Art'und der Chor 'POLITICALied' auf die Ankunft des Staffelstabes. Dieser näherte sich trotz strammen Windes, aber bestens abgesichert durch die DLRG-Ortsgruppen Ratzeburg und Pogeez, von der Seeseite, mit einer kleinen Flotte von SUPs.



Auf der vorletzten Etappe an der Ratzeburger Schloßwiese warteten rund 40 Kinder auf die Ankunft des Staffelstabes und brachten ihn mit ganz schnellen Beinen zum Ziel auf dem 'Platz der Kinderrechte'. Dieser hatte sich am Nachmittag in eine große Festmeile verwandelt, mit einem bunten Bühnenprogramm und vielen Spiel- und Spaßangebote für die ganze Familie. Es wurde geschminkt, gehüpft, getanzt, gemalt, gesungen, ein wahres Fest der Vielfalt, das von rund 400 Menschen besucht wurde. Entsprechend groß war der Jubel, als der Staffelstab auf den Platz getragen und an Stadtpräsident Andreas von Gropper übergeben wurde. Dieser zeigte sich von der ausgelassenen Stimmung begeistert und dankte allen, die den "Staffellauf der Vielfalt" ein zweites Mal ermöglicht hatten.

Die vielen positiven Rückmeldungen zum diesjährigen 'Staffellauf der Vielfalt' aus den Gemeinden, von der Strecke und von den vielen Besucherinnen und Besuchern waren für das Organisationsteam das größte Lob und Motivation, den Staffelstab auch im kommenden Jahr unter dem Motto "Demokratie läuft!" auf die Strecke zu schicken. "Unsere Vielfalt und Demokratie so zu feiern, ist einfach mitreißend und erreicht so viele Menschen", sagte Gesine Biller, Begleitausschussvorsitzende der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, die das Event ganz im Sinne des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' zusammen mit den Partnerschaften aus Lübeck und Nordwestmecklenburg wieder förderten. Bürgermeister Eckhard Graf ergänzte: "Im letzten Jahr sind wir mit dem 'Staffellauf der Vielfalt' gestartet, dieses Jahr gab es die Wiederholung, ab nächstes Jahr ist eine liebgewonnene Tradition, die uns alle hier verbindet".

»Tourismus und Menschenrechte«
Workshops am 'Turmbau zu B.'

Was könnte das Reiseverhalten Einzelner mit der Einhaltung der Menschenrechte zu tun haben? Die Workshops der Künstlergruppe B4art sprechen besonders junge Menschen an, um diese und weitere Fragen zu diskutieren. Die Künstlergruppe beschäftigt sich intensiv mit den Einflüssen des weltweiten Tourismus auf die Umwelt und uns Menschen.

In dem Workshop kommen die Jugendlichen über die aktuelle Ausstellung „Tourismus und Menschenrechte“ am Turmbau zu B. auf Lödings Bauernhof am See zum Nachdenken und ins Gespräch. Die Mitglieder der Künstlergruppe haben dem Thema entsprechend Daten und Fakten aufgearbeitet und geben erstaunliche Fakten zu den Auswirkungen des Tourismus weiter: „Welcher Anteil der Weltbevölkerung kann sich überhaupt eine Urlaubsreise leisten?“ ist eine Frage, die beantwortet wird. Aufmerksamkeit finden auch Aussagen zur Belastung der einheimischen Bevölkerung in den Urlaubsgebieten weltweit. An manchen Orten kann sich die heimische Bevölkerung die Mieten nicht mehr leisten oder durch die touristischen Einrichtungen wird ihnen der angestammte Weg zu den Gewässern verwehrt. Die Belastungen durch Flugverkehr und Kreuzfahrtschiffe wird visualisiert und regt zur Auseinandersetzung an. Es geht aber auch anders: In den Workshops werden Lösungen zur Schonung von Ressourcen und Umwelt ebenso aufgegriffen wie faire Bezahlung im Gastgewerbe und die Vorteile des sanften und gerechten Tourismus, den es tatsächlich geben kann.

Eine erste Schulklasse mit Jugendlichen zwischen 17 und 22 Jahren aus Lübeck besuchte den Workshop der Künstlergruppe einige Stunden lang. Einige der Teilnehmenden haben sich mit dem Tourismusthema zum ersten Mal vertraut gemacht. Durch das Angebot einer eigenen künstlerischen Aktivität konnten die jungen Menschen, von denen einige auch einen Migrationshintergrund haben, sich dem Thema kreativ nähern. Zur Erinnerung an das Turmerlebnis fertigten die Teilnehmenden Buttons an, die sie mitnehmen konnten.

Der nächste Workshop der Künstlergruppe B4art am Turmbau zu B. wird von einer Gruppe Jugendlicher aus einer Möllner Schule besucht. Den Kontakt zur Künstlergruppe und die Buchung der Workshops erfolgt per E-Mail an turmbauzub@b4art.sh 

Der "Turmbau zu B." mit seinem Oberthema ‚Größenwahn‘ ist ein wachsendes Projekt. Nach der ersten themenbezogenen Ausstellungsrunde „Sport - Demokratie, Diktatur, oder was?" im vergangenen Jahr, zeigt sich die aktuelle Ausstellung zum Thema des Größenwahns im Tourismus. Die Ausstellung „Tourismus und Menschenrechte“ auf Lödings Bauernhof am Ratzeburger See (Auf dem Ortskampe 1, 23911 Buchholz) ist täglich bis zum 24. September 2023 von 11 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Weitere Informationen finden sich auf der Seite www.b4art.sh

Der nächste Talk am Turm findet am Sonnabend, 15. Juli 2023. Die Künstler sind von 11 Uhr bis 18 Uhr anwesend. Mit der Aufforderung „Reden sie mit und sagen sie den Künstlerinnen und dem Künstler ihre Meinung!“, lädt die Künstlergruppe B4art die Betrachtenden zum Gespräch ein.

Mitmachen beim zweiten »Staffellauf der Vielfalt« rund um den Ratzeburger See

Am kommenden Sonntag startet der 'Staffellauf der Vielfalt' in seine zweite Runde um den Ratzeburger See. Unter dem Motto "Demokratie läuft!" sollen die 27 km in 13 ganz unterschiedlichen Etappen bewältigt werden. Dabei steht nicht der sportliche Ehrgeiz, sondern die Gemeinschaftsaktion im Vordergrund. Die Trägerinnen und Träger des Staffelstabes brauchen keine besondere Fitness oder Fähigkeit, nur die Lust, dabei sein zu wollen und es kleines Stück des Weges beigetragen zu haben. Anmeldungen sind noch bis zum Start am 02.07.2023 um 09:30 Uhr möglich unter https://eveeno.com/lauf-der-vielfalt. Dort sind auch Informationen zu allen Etappen zu finden, Startzeiten, Disziplinen, Länge der jeweiligen Strecke. In den Gemeinden Bäk, Römnitz und Kalkhütte, Utecht, Rothenhusen, Groß Sarau, Pogeez, Buchholz und Ratzeburg werden die Staffelläuferinnen und Staffelläufer immer festlich, gastfreundlich und mit überraschenden Aktionen empfangen.


"Wir hoffen auf ein vielfältiges Teilnehmerfeld, alt, jung, langsam, schnell, fit oder eingeschränkt", sagt Steffi Petersen vom Diakonischen Werk, die mit ihrem Team der offenen und interkulturellen Jugendarbeit dieses Event für die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' organisiert. 

'Demokratie läuft!"
Fest der Vielfalt auf dem 'Platz der der Kinderrechte'

Unter dem Motto "Demokratie läuft!" startet am 02.07.2023 um 10:00 Uhr der 'Staffellauf der Vielfalt' vor dem Ratzeburger Rathaus. In 13 ganz unterschiedlichen Etappen wird ein Staffelstab rund um den Ratzeburger See und an vielen Stationen festlich begleitet. In allen seeanliegenden Gemeinden sind besondere Aktionen zur Staffelübergabe geplant und am Zielort auf dem 'Platz der Kinderrechte' (Unter den Linden) in Ratzeburg ein großes 'Fest der Vielfalt' für die ganze Familie. Dort soll ab 15:00 Uhr bei einem bunten Bühnen- und Rahmenprogramm auf die Rückkehr des Staffelstabes gewartet werden. Geplant sind viel Musik und Tanz, wiederkehrende Liveschaltungen zum Staffellauf, Hüpfburgen, Kinderschminken, eine atemberaubende Parkour-Vorführung und spannenden Info- und Kreativständen, unter anderem das mobil-digital des Büchereivereins Schleswig-Holstein e.V. und des Landesverbandes der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V.. Für das leibliche Wohl sorgt der DLRG-Ortsverein Ratzeburg. 

"Wir planen ein großes Fest für die ganze Familie, das unsere Vielfalt feiern will", sagt Steffi Petersen vom Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg. Ihr Team von der offenen interkulturellen Kinder- und Jugendarbeit ist zusammen mit der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen Gastgeber des Festes. Der Eintritt ist Dank einer Förderung durch das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' frei. 


Nordischer Mittsommer in Ratzeburg mit Finntango und Swing

Das 17. Möllner Folksfest gibt am 23.06.2023 eine Zugabe in Ratzeburg. Unter dem Titel ‚Vintage Sounds of Finland‘ ist die Band Uusikuu zu Gast in der Lauenburgischen Gelehrtenschule, um dort in der Aula ab 20:00 Uhr einen traditionellen finnischen Tanzabend zu gestalten. Uusikuu verbeugt sich respektvoll und bewundernd vor der nordischen Unterhaltungsmusik der 1930er bis 1960er Jahre. Jazz, Foxtrott, Folk, Tango, Humppa und Walzer prägten damals die Tanzabende. Uusikuu schleifen diese alten Diamanten liebevoll so lange, bis sie wieder wie neu glänzen. Und das alles mit finnischer Lebensweisheit: „Wenn die Sonne immer hell in Deinem Leben scheint, siehst Du die wunderschönen Sterne nicht mehr“. Der Eintritt kostet 20 €. Eine Reservierung ist möglich unter info@folksfest-moelln.de.

Wer für dieses Mittsommerevent seine Tangokenntnisse etwas auffrischen oder auch ein paar einfache Schritte zum Mittanzen lernen möchte, hat darüber hinaus ab 16:00 Uhr die Chance einen Tango-Workshop mit Hector Pino zu besuchen. Die Teilnehmergebühr beträgt 15 €, als Kombiticket mit dem Konzertabend unglaublich günstige 30 €. Eine Reservierung wird auch hier angeraten.

Ganz kostenlos wird diese finnische Musiktradition den Schülerinnen und Schülern der Lauenburgischen Gelehrtenschule angeboten. Im Rahmen des Programms „Share my Music“ und mit Unterstützung des Bundesprogramms ‚Demokratie leben‘ über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen wird Uusikuu auch ein Schulkonzert am Vormittag geben.           

"Skulptur der Zuversicht" bei St. Petri erinnert an die Coronazeit

"Es beginnt Gras darüber zu wachsen", sagt Pastorin Wiebke Keller und betrachtet die "Skulptur der Zuversicht" auf der Grünfläche hinter der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri. Dort wurde vor rund eineinhalb Jahren die in der Coronapandemie entstandene "Ratzeburger Steinschlange" vom Bürgerverein Ratzeburg und Umgebung e.V. und einer Konfirmandengruppe der Kirchengemeinde St. Petri in Form einer vergänglichen Spirale angelegt. Sie fügt sich dort zwischen zwei Apfelbäume zur Erinnerung an Korbinian Aigner und den Ratzeburger Superintendenten Johannes Lange und ist eingerahmt von einer Wildblumenfläche, die dort von der Ortsgruppe des BUND angelegt wurde und gepflegt wird. "Genauso haben wir uns das vorgestellt", sagt Lara Fabinski, Vorsitzende vom Bürgerverein Ratzeburg und Umgebung e.V.. Sie sind noch einmal alle zusammengekommen, die an dieser "Skulptur der Zuversicht" mitgewirkt haben. Die beteiligten Konfirmanden und die Organisatorinnen dieser Idee, allen voran Manuela Baumgarten-Lauer, Initiatorin der Steinschlange.

Zur Skulptur ist inzwischen auch ein Schild hinzugekommen, das die Anlage erklärt. Ebenso eine Bank, die zum Betrachten, zum Verweilen und auch zum Gedenken einlädt. Corona ist vorbei, wie das Gras deutlich zeigt. Die Gedanken an diese Zeit sind aber noch sehr präsent. Die "Skulptur der Zuversicht" möchte hier ein Ort der Erinnerung sein und wird mit einer abschließenden Pflanzung seiner endgültigen Bestimmung übergeben. Sie wird einwachsen, aber nicht vergessen werden. 

Zufrieden mit diesem Ergebnis zeigt sich auch Jörg-Rüdiger Geschke, Kreisfachberater für Kulturelle Bildung an den Schulen des Kreises. Er hatte den Skulpturenwettbewerb zusammen mit Künstlerin Eva Ammermann damals ausgelobt und für die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische organisiert. 

"Demokratie läuft!" - Der Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See ist wieder startbereit

Die Planungen und Vorarbeiten sind geschafft. Der Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See kann am 02. Juli 2023  wieder starten. In einer letzten Arbeitsrunde haben alle Mitwirkenden aus den seeanliegenden Gemeinden, der DLRG Ortsgruppe Ratzeburg und dem Organisationsteam des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg die einzelnen Etappen sowie die Übergabeorte abgestimmt. Klar ist jetzt schon: es wird ein ganz buntes Sommerevent, das unter dem Motto "Demokratie läuft!" um den ganzen Ratzeburger See getragen wird. Der Staffelstab wird in den unterschiedlichsten Disziplinen und Geschwindigkeiten auf den rund 27 km bewegt, zu Lande und zu Wasser, mal ganz sportlich, mal gemächlich, mal inklusiv. Mitmachen können alle, die Lust haben, gemeinsam ein Stück des Weges zu laufen, zu walken, zu wandern, zu schwimmen, zu paddeln, zu rudern, zu rollen. Nur eine kleine Anmeldung unter ist nötig unter https://eveeno.com/lauf-der-vielfalt.

In den Gemeinden Bäk, Römnitz und Kalkhütte, Utecht, Rothenhusen, Groß Sarau, Pogeez, Buchholz und Ratzeburg werden die Staffelläuferinnen und Staffelläufer immer festlich, gastfreundlich und mit überraschenden Aktionen empfangen. Ein Livestream soll das Demokratieevent auch weithin übertragen, auch bis auf die Bühne des zentralen Demokratiefestes in Ratzeburg auf dem 'Platz der Kinderrechte'. Dort wird ab 15:00 Uhr wieder sehnlich auf das Eintreffen der letzten Staffelgruppe gewartet und in der Zwischenzeit einfach gefeiert, mit Angeboten für die ganze Familie. Aber zunächst heißt es um 10:00 Uhr vor dem Ratzeburger Rathaus: "Auf die Plätze, fertig, los ... in einen schönen Sommertag am Ratzeburger See!".

Der Staffellauf der Vielfalt wird begleitet von den Partnerschaften für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische, des Kreises Nordwestmecklenburg und der Hansestadt Lübeck und gefördert vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“


Demokratie-Café des Seniorenbeirates der Stadt Ratzeburg diskutiert zum ökologischen Landbau

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg möchte in einem nachmittäglichen "Demokratie-Café" mit Seniorinnen und Senioren zu aktuellen politischen Themen und Entwicklungen ins Gespräch kommen und so zur Meinungsbildung beitragen. Wiederkehrend sollen dafür politische Kurzvorträge oder Kurzfilme organisiert werden, über deren Inhalte nachfolgend in Kleingruppen in angenehmer und respektvoller Atmosphäre diskutiert werden kann. Der gemeinsame Dialog und eine wertschätzende Dialogkultur sollen dabei im Vordergrund stehen. 

Das nächste "Demokratie-Café" wird als Abendveranstaltung am 06.06.2023 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses stattfinden. Zusammen mit Alfons Wiesler-Trapp von der Domäne Fredeburg wird es um ökologischen Landbau gehen und um die Frage, was dieser dazu beitragen, damit die beschlossenen globalen und nationalen Biodiversitäts- und Klimaziele vor Ort konkret umgesetzt werden? 

Seit 32 Jahren wird die kreiseigene Domäne Fredeburg nach den Richtlinien des Ökologischen Landbaus als Demeter-Betrieb von einer Betriebsgemeinschaft bewirtschaftet. Damals setzte sich die Idee, eine der Kreisdomänen als ökologischen Modellbetrieb zur Verpachtung auszuschreiben, mit einer hauchdünnen Mehrheit von einer Stimme im Kreistag durch. In der Zwischenzeit ist es gelungen, dem Hof neues Leben einzuhauchen und den mittlerweile weit über die Grenzen des Kreises bekannt gewordenen Betrieb ökologisch, ökonomisch, sozial und kulturell zu entwickeln. 

Alfons Wiesler-Trapp berichtet in seinem Vortrag von dieser Entwicklungsgeschichte und den Grundlagen des ökologischen Landbaus. Er wird dabei auch Fragen zur Diskussion stellen, wie der Überdüngung und des Verlustes fruchtbarer Ackerböden zu begegnen ist und wie wir die wachsende Weltbevölkerung zukünftig ernähren und gleichzeitig unsere Lebensgrundlage erhalten können? 

Das "Demokratie-Café" wird gefördert mit Mitteln der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" aus dem Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. Der Eintritt ist frei, der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei möglich. 

"Von Herzen, aus Idlib" - Wanderausstellung vor der Stadtbücherei Ratzeburg

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und die Stadtbücherei Ratzeburg zeigen in der Zeit vom 01. - 23.06.2023 die Wanderausstellung „Von Herzen, aus Idlib“ der Heinrich-Böll-Stiftung. Grundlage für die Ausstellung ist das bewegende Fototagebuch des syrischen Fotografen Tim Alsiofi. Der Fotoband zeigt Momentaufnahmen und Geschichten aus dem zerstörten Syrien. In außergewöhnlichen Bildern zeigt Tim Alsiofi nicht nur die Grauen des Krieges, Zerstörung und Tod. Die eindrücklichen Fotografien und Texte erzählen ebenso von der Schönheit und der Freude am Leben. Die Texte zur Ausstellung wurden von Hani Al Sawah verfasst, syrischer Rapper und Schriftsteller.

Die Ausstellung wird öffentlich zugänglich vor der dem Gebäude der Stadtbücherei aufgebaut und soll am 02. Juni um 18:00 Uhr zusammen mit Menschen aus Syrien, die als Geflüchtete nach Ratzeburg gekommen sind, eröffnet werden. Ihre Eindrücke und Geschichten zu den Bildern der Ausstellung sollen in einem gemeinsamen Rundgang eingefangen werden. Im Anschluss ist ein Gespräch an großer Tafel geplant, zu der alle, die daran teilnehmen wollen, auch eine Kleinigkeit beitragen sollen. Die Ausstellung wird ermöglicht über eine Kooperation mit der Koordinationsstelle Integration des Kreises Schleswig-Flensburg und der die Partnerschaft für Demokratie und die Stadt Schleswig im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 








»Demokratie läuft!«
Malwettbewerb zum 'Staffellauf der Vielfalt'

Der 'Staffellauf der Vielfalt' geht am 2. Juli 2023 in die zweite Runde. Unter dem Motto  »Demokratie läuft!« soll der die 27 km lange Strecke rund um Ratzeburger See in vielfältigen Etappen, zu Lande, zu Wasser, langsam und schnell, vor allem aber achtsam und im respektvollen Miteinander bewältigt werden. Für dieses Mitmach-Event mit seinen festlich gestalten Etappen in den seeanliegenden Gemeinden soll ein neues Plakat werben. Das neue Leitmotiv wurde jetzt in einem Malwettbewerb gefunden. 19 junge Menschen folgten dem Aufruf, den Staffellauf mit den möglichen Disziplinen um den Ratzeburger See kreativ, bunt und fröhlich darzustellen. Eine Jury, bestehend aus Bürgermeister Eckhard Graf, Kindern, Jugendlichen und Mitarbeitenden der beiden Einrichtungen Gleis21 und Stellwerk sowie Mitglieder des Jugendbeirates der Stadt Ratzeburg, hat in der Stadtbücherei alle eingesandten Entwürfe begutachtet und nach reiflichen Überlegungen den ersten bis dritten Platz ausgewählt.  


Die Gewinnerin des Wettbewerbes, Jette Voss, sowie die beiden Zweitplatzierten, Anastasya Kuznyetsova und Aleksandra Farat, wurden in einer kleinen Feierstunde im Burgtheater bekannt gegeben. Das Ratzeburger Kino belohnte die Gewinnerinnen mit Gutscheinen. Gesine Biller, die als Künstlerin und Vorsitzende des Begleitausschusses der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen das Bild für den ersten 'Staffellauf der Vielfalt' gestaltet hatte, freute sich, den künstlerischen Staffelstab an Jette Voss weitergeben zu können. Auch betonte sie in Ihrer Ansprache, dass das Bild demnächst auf allen Werbemitteln, wie Plakaten, Flyern und Bannern für den diesjährigen Demokratielauf zu sehen sein wird. Alle Beteiligten und Jurymitglieder waren sich einig, dass alle Kunstwerke wirklich sehr gut, einzigartig und mit viel Liebe zum Detail gestaltet sind. Aus diesem Grund, sollen alle Bilder demnächst an unterschiedlichen, öffentlichen Orten und auch online auf der Webseite der Stadt Ratzeburg zu sehen sein.

Alle Bilder sind digitalisiert worden und können hier auf der Webseite betrachtet werden. Ab dem 22.05.23 sind die Bilder auch im Original in der Stadtbücherei ausgestellt. Und natürlich kann man sich die 19 Kunstwerke auch beim 'Staffellauf der Vielfalt' während des Festes ab 15:00 Uhr auf dem  'Platz der Kinderrechte' ansehen. 

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Jette Voß (Siegerentwurf)

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Aleksandra Farat (Zweiplatzierter Entwurf)

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Anastasiya Kuznyetsova (Zweitplatziertes Entwurf)

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Holly Below

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Maria Yastrebova

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Bele Wienecke

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Tamina Jensen & Jolina Jordan

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Anik

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Luan Löding

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Viktoria Melina Nelt

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Mia Käding

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Leni Runge

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See" - Bild von Philip Raua

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Ida Hammann

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Lenya Kock

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Frieda Leopold

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Taavis Ancion

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Lina Fischer

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"Demokratie läuft" - Malwettbewerb zum Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See - Bild von Serpih Gitak

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Chorkonzert zum 'Tag des Grundgesetzes'

Das Chorprojekt 'POLITICALied' des Vereins Miteinander leben e.V. plant zusammen mit dem Lübecker Gewerkschaftschor 'Brot und Rosen' am 23.05.2023 um 19:00 Uhr ein gemeinsames Chorkonzert zum "Tag des Grundgesetzes" in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri. Es wird ein Programm aus politischen Liedern passend zu den Grundrechten präsentiert. Dazu werden kurze "Glückwunschbotschaften" vorgetragen, die diese Rechte und ihre Bedeutung für jeden Einzelnen und die Gesellschaft insgesamt würdigen. Zu den 'Gratulanten' zählen unter anderem Frauke Eiben, Rainer Voß, Sabine Hübner, Vivian Ndubusi, Dajana Stolz, Gesine Biller und Gustaf Dreier. "Wir wollen mit unserem Konzert daran erinnern, dass unser Grundgesetz uns allen ein Leben in Würde, Freiheit und Gleichheit ermöglicht, was ganz und gar nicht selbstverständlich ist, wenn wir in die Welt blicken. Ein Geburtstagskonzert als 'Dankeschön' ist da durchaus angebracht", sagt Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V..

Der Eintritt ist frei, das Mitsingen erlaubt und erbeten. Das Chorprojekt 'POLITICALied' wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!". 

'Turmbau zu B.' präsentiert neue Ausstellung
"Tourismus und Menschenrechte – Wohin geht die Reise?"

Die Künstlergruppe B4art hat 2022 den 'Turmbau zu B.' auf Lödings Bauernhof am Ratzeburger See (Auf dem Ortskampe 1, 23911 Buchholz) konzipiert und gebaut. Sie möchten mit ihren Installationen zu Diskussionen und Gesprächen über die brennenden Themen dieser Welt anregen. Nach dem babylonischen Größenwahn beschäftigt sich dieser neue 'Turmbau zu B.' mit Globalisierung, Wirtschaftswachstum, Klimawandel, Umwelt, Natur, Demokratie, Menschenrechte, Flucht, Vertreibung und natürlich Kunst! 

In diesem Jahr gibt es einige Veränderungen und weitere Installationen am Turm. In der Ausstellung im Turm wird es schwerpunktmäßig um das Thema „Tourismus und Menschenrechte“ gehen. Wohin geht die Reise? Gibt es Wege jenseits des Größenwahns? Diese Fragen werden künstlerisch aufgeworfen und fordern zum Betrachten, zum Diskutieren und zum Nachdenken über den nächsten Urlaub heraus. In vielen Urlaubsländern werden die Würde und die Rechte der dort lebenden Menschen immer wieder verletzt. Massentourismus und Pauschalreisen schädigen in erheblichem Maße die Umwelt und das Klima. Die Schönheiten dieser Erde genießen und sie dabei nicht zu zerstören – geht das?

Zur Eröffnung der neuen Ausstellung "Tourismus und Menschenrechte – Wohin geht die Reise?" im 'Turmbau zu B.' am 13. Mai 2023 um 19.00 sprechen Gesine Biller (Künstlerin), Antje Monshausen (Referat Wirtschaft, Nachhaltigkeit und Tourism Watch bei 'Brot für die Welt') und Claudia Rösen (Naturpark Herzogtum Lauenburg - Naturschutz/Tourismus). Gäste sind sehr herzlich willkommen. Die musikalische Begleitung übernimmt das 'Trio Analogue Swing'. Hinweise zum Programm und den Installationen sind unter www.b4art.sh zu finden. 

Der Eintritt ist frei. Das Ausstellungsprojekt im Projekt "Turmbau zu B." wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 

Jung und wählerisch!
Kinder- und Jugendbeiräte werben für die Kommunalwahlen

Pünktlich zu den Kommunalwahlen starten die Kinder- und Jugendbeiräte (KJB) aus Mölln und Ratzeburg ihre Plakataktion mit dem Hashtag „jungundwählerisch“. Sie wollen vor allem Erstwählerinnen und Erstwähler zum Gang an die Urne bewegen.

„Jetzt kann’s losgehen“, freut sich Vivian, die Sprecherin des KJB Ratzeburg. Soeben haben sie und ihre ‚Amtskollegin‘ Juline aus Mölln die Plakate und Postkarten vom Kreisjugendring Herzogtum Lauenburg (KJR) erhalten, der die Aktion organisatorisch unterstützt. David von Borries, Referent für Demokratiebildung beim KJR erzählt: „In der Vorbereitung ging es auch um andere Themen wie Infrastruktur, Bildung, Klima und die Zukunft. Am wichtigsten war es den Jugendlichen aber, insbesondere junge Menschen zum Wählen zu ermutigen. Das Design stammt von Juline, an der Formulierung der Sprüche waren alle beteiligt. Aus rund 20 Vorschlägen wurden per Abstimmung die vier besten ausgewählt.“ Die Druckkosten übernehmen die Partnerschaften für die Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Kreises Herzogtum Lauenburg im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren Frauen und Jugend.

Insgesamt wollen die Beiräte 40 Din-A1- und 400 Din-A3-Plakate sowie 2400 Postkarten in Umlauf bringen. Die großen Hohlkammerplakate sollen an insgesamt zehn Standorten wie Wahlplakate im öffentlichen Raum aufgehängt werden. „Die Din-A3-Plakate sind für Schulen und Geschäfte“, erklärt Vivian und Juline ergänzt: „Die Postkarten wollen wir auch auf dem Pegasus-Festival am 13. Mai verteilen“.

'Herz einschalten- Rassismus ausschalten'
'Respekt Coaches' des Diakonischen Werkes on Tour in Ratzeburg

Stephanie Petersen, Nina Hehn und Christian Klingbeil vom Fachbereich der offenen und interkulturellen Kinder und Jugendarbeit des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg haben im Rahmen des Bundesprogramms 'Respekt Coaches' an den Aktionswochen gegen Rassismus teilgenommen. Mit dem Demokratiefahrrad  der 'Partnerschaft für Demokratie' machten sie sich Ende März in Ratzeburg auf den Weg, um mit ganz unterschiedlichen Menschen über dieses wichtige Thema ins Gespräch kommen. Unter Ihnen waren politische und ehrenamtliche Bürger und BürgerInnen und Menschen die in Ratzeburg arbeiten oder leben.

"Uns hat es sehr gefreut, dass die Menschen sehr offen über Ihre Eindrücke, Erlebnisse und Erfahrungen zum Thema Alltagsrassismus, aber auch über gelebte Vielfalt gesprochen und lebendig berichtet haben", sagte Stephanie Petersen. Darunter waren ganz unterschiedliche Wahrnehmungen, geprägt von der eigenen Sozialisation und dem was man und wie man den Alltag erlebt. Einige erleben Ratzeburg als eine vielfältige Stadt, geprägt von ganz unterschiedlichen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Herkunftsländern. Auch erfahren sie vielerlei Bemühungen und Aktivitäten, die zu einem positiven und verständnisvollen Miteinander beitragen. Andere wiederum würden sich noch mehr wünschen, da sie Vorbehalte und eine Distanz zwischen den verschiedenen Menschen spüren und wahrnehmen.

„Anders zu sein“ ist nicht nur daran fest zu machen woher man kommt oder durch welche Kultur man geprägt ist. Einem Interviewten war es wichtig, auch die Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigungen zu erwähnen, die er schon häufig miterlebt hat und dem viele Mitmenschen ausgesetzt sind.

Was ist Rassismus? Was ist Mobbing? Oder ist Beides gleich? Schlimm ist es in jedem Fall, ein respektvoller und wertschätzender Umgang ist wichtig, unabhängig wer vor einem steht. Darin waren sich heute viele einig. Die Werte, die auch unser Grundgesetz und unser Miteinander prägen, müssten viel mehr in den Blick genommen werden und bewusster vermittelt und gelebt werden.

Aber wie ist das umzusetzen? Dazu gab es viele Ideen. Aufeinander zugehen und miteinander ins Gespräch gehen, mal inne – und aushalten, auch wenn man nicht immer einer Meinung ist, neugierig sein und das für einen Fremde und Unbekannte erkunden und voneinander lernen. Das sollte im Besten Fall von klein auf an vermittelt werden.

Das umzusetzen ist allerdings nicht immer einfach. Spätestens wenn der eigene Alltag oder Arbeitsabläufe betroffen oder gar eingeschränkt sind, Menschen das Gefühl haben, Verzicht üben zu müssen oder sich benachteiligt fühlen. Oder aber auch wenn Kriege und Verfeindungen aus anderen Ländern vor Ort in den Köpfen und durch ausgrenzende Verhaltensweisen weitergeführt werden. All dies erschwert das Aufeinander zugehen und das Verständnis füreinander.

"Auch das Thema der Einsamkeit war Inhalt der Gespräche. Menschen, die das Gefühl des Alleinseins in sich tragen, verlieren die Motivation auf andere zuzugehen und die Bereitschaft sich auf Neues einzulassen sinkt. Auch das kann zu Vorbehalten und diskriminierenden Denkmustern führen. Denkmuster, die geprägt sind durch das zurückliegende Erlebte, die uns auch Orientierung und Sicherheit bieten. Jedoch uns manchmal auch davon abhalten sich auf Neues und andere Menschen einzulassen", sagte Christian Klingbeil.

Vielleicht ist es ab und an notwendig, diese Muster zu überdenken, zu überprüfen und zu verändern. Durch aktives Handeln, aufeinander zugehen, anderen zuzuhören und die Bereitschaft zu leben sich auf das für ein Unbekannte einzulassen. So sagte der erste Stadtrat der Stadt Ratzeburg, Martin Bruns: „Jeder darf an das Glauben was er will.“

"Das Team der offenen und interkulturellen Kinder und Jugendarbeit des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg hat sich nach den vielen positiven Gesprächen, fest vorgenommen auch in Zukunft BürgerInnen der Stadt Ratzeburg zu Wort zu bitten, um auf Themen der Gesellschaft aufmerksam zu machen", resümierte Nina Hehn die Aktion, die auch ein Beitrag zur kreisweiten Kampagne “Herz einschalten - Rassismus ausschalten“ ist. 


Demokratie-Café des Seniorenbeirates der Stadt Ratzeburg zur Kommunalwahl

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg möchte in einem nachmittäglichen "Demokratie-Café" mit Seniorinnen und Senioren zu aktuellen politischen Themen und Entwicklungen ins Gespräch kommen und so zur Meinungsbildung beitragen. Wiederkehrend sollen dafür politische Kurzvorträge oder Kurzfilme organisiert werden, über deren Inhalte nachfolgend in Kleingruppen in angenehmer und respektvoller Atmosphäre diskutiert werden kann. Der gemeinsame Dialog und eine wertschätzende Dialogkultur sollen dabei im Vordergrund stehen. 

Eine erfreuliche Beteiligung konnte der Seniorenbeirat beim ersten DemokratieCafé zum Thema "Mobilität für Seniorinnen und Senioren" Ende März im Ansverus Gemeindezentrum in Ratzeburg verzeichnen. Mit Vertretern des Kreises und der Initiative 'Bürgerbus Stecknitz-Region' wurden hier aktuelle Probleme des ÖPNV-Angebotes im Kreis diskutiert und wichtige Fragen beantwortet. Michael Grönheim aus Berkenthin berichtete über mehrjährige Erfahrungen mit dem dortigen Bürgerbusprojekt. Der Ratzeburger Seniorenbeirat stellte seine jüngst gestartete Umfrage zum Thema Bürgerbus vor, mit der Bedarf und ehrenamtliche Mitarbeit erfasst werden sollen. Noch bis Ende August können hierzu die Fragebögen auf der städtischen Webseite heruntergeladen werden. 

Beim nächsten "Demokratie-Café" am 24.04.2023 von 15:00 - 17:30 Uhr im Ansverus-Gemeindezentrum in der Mechower Straße 4, wird die anstehende Kommunalwahl im Fokus stehen. Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg lädt Vertreterinnen und Vertretern der für die Stadtvertretung kandidierenden Parteien und Wählervereinigung ein, um gemeinsam über Themen wie Mobilität, Digitalisierung, Innenstadtentwicklung, Energiewende oder Kreislaufwirtschaft zu diskutieren.

Das "Demokratie-Café" wird gefördert mit Mitteln der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" aus dem Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. Da die Teilnehmerzahl  begrenzt ist wird um Anmeldung per Email gebeten an seniorenbeirat-rz@ratzeburg.de. Unangemeldete Teilnehmer werden auch am Veranstaltungstag eingelassen, solange nicht mehr als 80 Teilnehmer erreicht werden.

'Staffellauf der Vielfalt' um den Ratzeburger See startet in die zweite Runde 

Der "Staffellauf der Vielfalt" um den Ratzeburger See geht in seine zweite Runde. Am 02. Juli 2023 soll vor dem Ratzeburger Rathaus erneut der Startschuss fallen, um die 27 km lange Strecke in vielfältigen Etappen, zu Lande, zu Wasser, langsam und schnell, vor allem aber achtsam und im respektvollen Miteinander zu bewältigen. Auf einer ersten Planungssitzung der Seeanrainergemeinden im Amt Lauenburgische Seen wurden erste Ideen gesammelt, wie der diesjährige Staffellauf ausgestaltet werden kann, dass es abermals ein großes Bewegungs- und Begegnungsfest werden kann. Aus den Gemeinden kamen dazu viele Ideen zur Etappengestaltung, aber auch zur festlichen Ausrichtung der verschiedenen Ziel- und Startpunkte in den Gemeinden. Steffi Petersen vom Diakonischen Werk, die zusammen mit ihrem Team von der interkulturellen Jugendarbeit den "Lauf der Vielfalt" federführend organisiert, zeigte sich von der Resonanz begeistert.

Um für den "Lauf der Vielfalt" zu werben, soll als Erstes ein neues Plakatdesign gefunden werden. Dazu wurde jetzt ein Kunstwettbewerb für junge Menschen ausgelobt. Gesucht wird ein Entwurf, der die Schlagworte "Ratzeburger See", "Bewegung" und "Vielfalt" verbindet.  Eine Jury aus dem Organisationskomitee soll aus den eingehenden Bildern den Favoriten für die diesjährige Werbeaktion ermitteln. "Wir wollen den 'Lauf der Vielfalt' von Anfang bis Ende als Mitmach-Event gestalten, beginnend bei den Plakaten. Wir sind gespannt auf Eure Entwürfe, die bis zum 25.04.2023 im Rathaus der Stadt Ratzeburg oder in den Ratzeburger Jugendzentren GLEIS 21 und STELLWERK abgegeben werden können", sagt Steffi Petersen. 

Der "Lauf der Vielfalt" wird unterstützt und begleitet durch die Partnerschaften für Demokratie der Stadt Ratzeburger und des Amtes Lauenburgische Seen, der Hansestadt Lübeck und des Landkreises Nordwestmecklenburg im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 


'Herz einschalten - Rassismus ausschalten'
Fahnenaktion begleitet die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' in Ratzeburg

Im Zeitraum vom 20.03. – 02.04.2023 werden bundesweit wieder die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' ausgerichtet. Unter dem Motto ”Misch dich ein” sind auch in Schleswig-Holstein viele Aktionen geplant. Auch in Ratzeburg und Umland soll dazu über die Antirassismuskampagne “Herz einschalten - Rassismus ausschalten“, die der Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen ins Leben gerufen hat, ein sichtbarer Beitrag organisiert werden. Mit einer bunten Fahnenaktion in unterschiedlichen Motiven, die sich in diesen zwei Wochen an öffentlichen Gebäuden der Kommunen, wie dem Rathaus, den Amtsgebäuden, den Schulen oder Volkshochschule präsentiert, wird das Thema plakativ aufgegriffen. 


Der maßgebliche Anstoß zu diesem Beitrag an den 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' kam vom Schülerteam "Schule ohne Rassismus" der Lauenburgischen Gelehrtenschule. Sie waren im Februar an die Partnerschaft für Demokratie herangetreten und hatten eigene Vorschläge zur Beteiligung an den Aktionswochen unterbreitet. Die Fahnenaktion wurde dabei als öffentlichkeitswirksamste Maßnahme favorisiert, die weit über die Schule wahrgenommen werden kann.  "Für uns ist es wichtig zu zeigen, dass wir jederzeit gegen Diskriminierung jeglicher Art stehen. Daher nutzen wir den heutigen Tag internationalen Tag gegen Rassismus, um die Schülerschaft dafür zu sensibilisieren und aufzuklären. Täglich passieren tausende rassistisch motivierte Straftaten, jede davon ist eine zu viel. Sie sind als Angriff auf unsere Gesellschaft sowie auf unsere Freiheit als Ganze zu werten. Daher bitten wir die Schülerschaft ein Zeichen zu setzen, nicht nur heute, sondern jeden Tag", sagt Schülersprecherin Angelina Schlecht 



"Wir sind alle anders und wir sind alle gleich. Mit der Flaggenaktion nehmen wir in Ratzeburg und Umgebung Haltung ein, wenn es darum geht, sich gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu wehren. Ich freue mich sehr über unser öffentliches und eindeutige Bekenntnis, das mit den Flaggen vor dem Ratzeburger Rathaus und an anderen öffentlichen Orten unterstrichen wird", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. 

"Bei allen zu bewältigenden Herausforderungen und Krisensituationen dieser Tage, die unsere Reaktionen erwarten, ist es umso wichtiger, gegen Rassismus in jeder Form unverzüglich zu agieren", sagt Gesine Biller, die Begleitausschussvorsitzende der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen. Und weiter: "Gerade der sich unbedacht in die Gesellschaft einschleichende Alltagsrassismus bietet einen Nährboden für fremdenfeindliche Strukturen, die es in den Anfängen zu durchbrechen gilt."

’Herz einschalten - Rassismus ausschalten’ - Fahnenaktion begleitet die ’Internationalen Wochen gegen Rassismus’

»Klassenfoto mit Massenmörder«
Lesung mit dem Journalisten Jürgen Gückel

Die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. begibt sich auch in diesem Jahr wieder auf eine Spurensuche zu Antisemitismus und jüdischen Leben in der Region. Unter dem Titel "Damals ist heute" wied der Fokus dabei auf Erinnerungsorte und auf Täterschaften liegen. Geplant sind Vorträge, Exkursionen, aber auch angeleitete Biografiearbeit, die einladen will, sich mit der eigenen Familiegeschichte in der NS-Tätergesellschaft auseinanderzusetzen. "Wir möchten im Jahresverlauf mit unterschiedlichen Angeboten Raum und Möglichkeiten schaffen, sich aktiv mit Antisemitismus im regionalen und familiären Kontext zu beschäftigen, um dessen Zeichen in der Gegenwart erkennen und ihnen zivilcouragiert begegnen können", sagt Volkshochschulleiterin Silvia Tessmer. 

Die Veranstaltungsreihe startet am 27.03.2023 um 19:00 Uhr mit einer Lesung des Journalisten Jürgen Gückel in der Aula der Lauenburgischen GelehrtenschuleEr liest aus seinem Buch »Klassenfoto mit Massenmörder«. Niedersachsen, August 1961. Der Klassenlehrer Walter Wilke wird in seiner Dorfschule aus dem Unterricht abgeholt und später in einem der ersten großen Prozesse über deutsche Verbrechen in Osteuropa verurteilt. In seinem kleinen Ort wird über die Sache nicht gesprochen. Später kehrt der Mann zurück und lebt bis zu seinem Tod 1989 zurückgezogen im Dorf. Jürgen Gückel, mehrfach ausgezeichneter Gerichtsreporter, geht einer Spur nach. Einer Geschichte, die ihn seit der Schulzeit beschäftigt, denn Walter Wilke war sein erster Lehrer. Gückel rekonstruiert einen einzigartigen Lebensweg: "Walter" war in Wahrheit Artur Wilke, der die Identität seines gefallenen Bruders angenommen hatte. Artur selbst war studierter Theologe und Archäologe, im Dritten Reich der SS beigetreten, nachweislich an Massenerschießungen von Juden beteiligt, galt als gefürchteter Partisanen-Jäger und wurde nach dem Krieg dann - Volksschullehrer. Sein Name ist mit grauenhaften Kriegsverbrechen verbunden, doch zur Rechenschaft gezogen wurde er für seine Taten im Partisanenkampf nie. Das Buch zeichnet nicht nur eine spektakuläre deutsche Biografie im 20. Jahrhundert nach - die Entwicklung eines Intellektuellen zum Täter und die Verneinung jeglicher persönlicher Schuld, das Wegsehen der Gesellschaft. Es zeigt auch auf, wie schwierig das Erinnern ist, wie unterschiedlich Erlebtes bewertet wird und wie schwer die Erarbeitung historischer Wahrheit letztlich ist. Auch nach der Sichtung mehrerer zehntausend Seiten Gerichtsakten und anderer Dokumente bleiben scheinbar einfache Fragen offen.

Dank der Förderung durch die Partnerschaft für Demokratie ist der Eintritt ist kostenfrei. Ein barrierefreier Zugang ist möglich. Jürgen Gückel wird im Rahmen seines Besuchs in Ratzeburg auch an den beiden weiterführenden Schulen vor Schülerinnen und Schülern der oberen Jahrgänge lesen und diskutieren. 

Demokratie-Café des Seniorenbeirates der Stadt Ratzeburg

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg möchte in einem nachmittäglichen "Demokratie-Café" mit Seniorinnen und Senioren zu aktuellen politischen Themen und Entwicklungen ins Gespräch kommen und so zur Meinungsbildung beitragen. Wiederkehrend sollen dafür politische Kurzvorträge oder Kurzfilme organisiert werden, über deren Inhalte nachfolgend in Kleingruppen in angenehmer und respektvoller Atmosphäre diskutiert werden kann. Der gemeinsame Dialog und eine wertschätzende Dialogkultur sollen dabei im Vordergrund stehen. 

Im ersten "Demokratie-Café" am 28.03.2023 von 15:00 - 17:30 Uhr im Ansverus-Gemeindezentrum in der Mechower Straße 4, wird das Thema "Mobilität" bewegt. Mit Fachreferenten aus Kreis und Stadt wird über den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), über Taxis, Ruf- und Bürgerbusse uns andere Mitfahrmodelle in einem moderierten Rahmen diskutiert. Verbesserungsvorschläge, die dabei gesammelt werden, will der Seniorenbeirat an die Stadt Ratzeburg herantragen. Das "Demokratie-Café" wird gefördert mit Mitteln der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" aus dem Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. Da die Teilnehmerzahl  begrenzt ist wird um Anmeldung per Email gebeten an seniorenbeirat-rz@ratzeburg.de. Unangemeldete Teilnehmer werden auch am Veranstaltungstag eingelassen, solange nicht mehr als 80 Teilnehmer erreicht werden.

"NOURUZ" - Gemeinsam den Frühling begrüßen

In wenigen Tagen feiern viele Menschen im altpersischen Kulturraum ihr traditionelles Neujahrs- und Frühlingsfest "Nouruz". Das Wort bedeutet übersetzt „Neuer Tag“ und wird an der Tag- und Nachtgleiche um den 20. oder 21. März begangen. Seit 2010 ist Nouruz auf Beschluss der 64. Generalversammlung der Vereinten Nationen als „internationaler Nouruz-Tag“ anerkannt. Die Generalversammlung stellte in ihrer Erklärung fest, dass „Nouruz ein Frühlingsfest ist, das von mehr als 300 Mio. Menschen seit mehr als 3000 Jahren auf der Balkanhalbinsel, in der Schwarzmeerregion, im Kaukasus, in Zentralasien und im Nahen Osten gefeiert wird“. Bereits 2009 nahm die UNESCO den Nouruz-Tag in die Liste der Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit auf.


In Ratzeburg ist diese Neujahrstradition in den vergangenen Jahren immer wieder öffentlich gezeigt worden, als große Begegnungsfeste oder auch als Informationsveranstaltungen. Das soll auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Die städtische Flüchtlingskoordinatorin Esmat Shirazi möchte am 21.03.2023 an verschiedenen öffentlichen Räumen im Stadtgebiet anschaulich und erklärend die "Haft-Sin", die große Festtafel, präsentieren, die für die Ausgestaltung des 'Nouruz' zentral ist. Unter anderem wird sie in der Stadtbücherei, in der Volkshochschule, im Kreisgebäude zu sehen sein.  Zusammen mit Bürgermeister Eckhard Graf wird es in der Zeit von 10:00 - 11:00 Uhr auch eine Darbietung auf dem Marktplatz geben. "Ratzeburgs kulturelle Vielfalt ist in den vergangenen Jahren sehr gewachsen und bereichert unser öffentliches Leben. Dies auch öffentlich darzustellen ist gelebte Begegnungsarbeit, die für eine gelingende Integration so wichtig ist", so Bürgermeister Graf. Unterstützt wird diese Präsentation durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, die im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' Projekte zur Vielfaltgestaltung fördert. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert die Folgen des Klimawandels

Seit vielen Jahren engagieren sich die Ratzeburger Volkshochschule und der Verein Miteinander leben e.V. gemeinsam in der politischen Bildung. Wiederkehrend werden unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" Vortragsreihen im Frühjahr und Herbst organisiert, zu ganz unterschiedlichen, aber immer aktuellen Themen. Auch eine eigene Podcastlinie sowie eine Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck sind bereits unter diesem Titel entstanden, in der viele Dozentinnen und Dozenten der Vortragsreihe noch einmal in einem abrufbaren Audiomedium zu Wort kommen. 

Auch in diesem Jahr wird diese bewährte Bildungskooperation fortgesetzt, so mit einem weiteren Vortrag am 23.03.2023 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Dr. Markus Groth vom Climate Service Center Germany (GERICS) des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht analysiert die Folgen des Klimawandels.  

Klimawandel – Was kommt da auf uns zu?
Vortrag mit Dr. Markus Groth, 23.03.2022, 19:00 Uhr, Ratssaal des Rathauses

Der menschengemachte Klimawandel wird seit Dekaden in wissenschaftlichen Studien beschrieben und ist eindeutig belegt. Anstatt die Klimafolgen nur im globalen Sinne zu beschreiben, ist es ebenso wichtig, auch die unmittelbaren und längerfristigen regionalen Folgen auf den Einzelnen zu beziehen. Wie bedroht mich der Klimawandel? Wie macht er mich ärmer? Wird mein Leben unsicherer und ungerechter? Die Klimaforschung geht diesen und weiteren Fragen nach und versucht durch regionale Berichte den vielfach unfassbaren und auch oftmals schleichenden Prozess des Klimawandels detailliert zu beschreiben. Dr. Markus Groth vom Climate Service Center Germany (GERICS) des Helmholtz-Zentrums Hereon in Geesthacht hat an zahlreichen solcher Studien mitgewirkt. Er befasst sich vor allem mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Energiesektor und weitere „Kritische“ Infrastrukturen, mit der Analyse des politischen Rahmens der Energiewende im Hinblick auf die Berücksichtigung von Klimawandelfolgen, mit der Ermittlung und Einordnung unternehmerischer Chancen und Risiken in Folge des Klimawandels sowie der Beratung von Städten/Kommunen im Hinblick auf die Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

»SelbstVerständlich Politik« im Offenen Kanal Lübeck

In der Sendereihe „SelbstVerständlich Politik“ des Offenen Kanals Lübeck (Lübeck FM) spricht Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. am 13.03.2023 um 19:00 Uhr mit Dr. Günther Rusch über Dekolonialisierung und die Frage, ob die koloniale Vergangenheit überwunden werden kann. 

Kolonialismus trägt ein langwährendes Erbe in sich. Die Machtstrukturen aus der Kolonialzeit wirken bis heute in vielen Länder ganz tiefgreifend und behindern ihre Entwicklung. Die von den Kolonien erkämpfte Unabhängigkeit führte nicht oder nur ganz selten zu einem Neustart von Beziehungen mit den alten Kolonialmächten. Der als Dekolonialisierung bezeichnete Prozess, also die Aufhebung der Auswirkungen des Kolonialismus, muss daher auch heute immer noch als Fortsetzung der Kolonialgeschichte verstanden werden. Selbst ein halbes Jahrhundert nach dem Zusammenbruch der kolonialen Weltordnung ist nicht zu erkennen, ob es absehbar zu einem globalen Gleichgewicht zwischen den verschiedenen Kulturen, Gruppen und Individuen kommt.   

Genau das ist aber das Ziel von Dekolonialisierung. Es beinhaltet die Auseinandersetzung mit der kolonialen Vergangenheit, die Wiederherstellung der Autonomie der einheimischen Bevölkerungen, und die Aufwertung von unterdrückten Sprachen, Kulturen und Geschichten. Es bedeutet, dass die ehemaligen Kolonien die Kontrolle über ihre Produkte und Dienstleistungen erlangen und das Wirtschaftssystem nicht nur durch die Wirtschaftsmacht der ehemaligen Kolonialmächte bestimmt wird. Dazu gehören faire, freie und gleich Wettbewerbsbedingungen in Wertschöpfung, Handel, Dienstleistungen. 

Es bleibt offen, ob der lange Atem der kolonialen Beziehungszusammenhänge im Zuge der Dekolonialisierung jemals überwunden werden kann oder ob nicht sogar ein Neokolonialismus erwächst, der genau diese kolonialen Strukturen zwischen Nord und Süd weiter zementiert. Dr. Günther Rusch analysiert diesen ernüchternden Prozess, aus europäischer und aus afrikanischer Perspektive. 

Dr. Günther Rusch hat sich seit seinen Studienjahren in den 1960er und 70er Jahren in vielfältiger Weise mit nahezu allen Regionen Afrikas befasst, wissenschaftlich, als Berater, Referent und Delegierter von Hilfsorganisationen, als Dozent an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus, an zwei afrikanischen Hochschulen sowie in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit. Er verfolgt die Entwicklungen auf dem afrikanischen Kontinent genau, auch von seinem zweiten Wohnort in Ghana. 

Die Sendung wird am 14.03.2023 um 16:00 Uhr und am 19.03.2023 um 18:00 Uhr wiederholt. Sie wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Zu empfangen ist die Sendung auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel), auf DAB+ und als Direktsendungen im Internet unter Lübeck FM - Livestream. Eine andere Möglichkeit ist der Empfang im Internet über die App "tunein".

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" analysiert die aktuelle Weltpolitik

Seit vielen Jahren engagieren sich die Ratzeburger Volkshochschule und der Verein Miteinander leben e.V. gemeinsam in der politischen Bildung. Wiederkehrend werden unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" Vortragsreihen im Frühjahr und Herbst organisiert, zu ganz unterschiedlichen, aber immer aktuellen Themen. Auch eine eigene Podcastlinie sowie eine Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck sind bereits unter diesem Titel entstanden, in der viele Dozentinnen und Dozenten der Vortragsreihe noch einmal in einem abrufbaren Audiomedium zu Wort kommen. 

Auch in diesem Jahr wird diese bewährte Bildungskooperation fortgesetzt, mit einem weiteren Vortrag am 10.03.2023 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger analysiert die aktuelle Weltpolitik in ihrer Entwicklung vom "Ende der Geschichte" bis zur "Zeitenwende". 

'Die Renaissance der alten Weltpolitik'
Vortrag mit Dr. Udo Metzinger, 10.03.2022, 19:00 Uhr, Ratssaal des Rathauses

Das "Ende der Geschichte" nannte Francis Fukuyama Ende der 80er Jahre die anbrechende neue Ära der internationalen Politik. Der Wettstreit der Systeme, prägendes Bild das 'Kalten Krieg', schien ein für alle Mal überwunden. Die westliche Welt mit ihren Demokratien und liberalen Gesellschaftsentwürfen erschien unangefochten als das Endprodukt weltgeschichtlicher Auseinandersetzungen, attraktiv für alle, mit ihrem Versprechen von Freiheit und Wohlstand. Spätestens seit dem Angriff auf die Ukraine ist klar, die Geschichte hat ihr Ende noch lange nicht gefunden. Die Rivalität von Systemen ist zurück. Autoritäre Regime wie China und Russland wollen die Welt zu ihren Gunsten und mit allen Mitteln neu ordnen. Die empfundene Hegemonie westlicher Werte und Wirtschaftskraft soll zurückgedrängt werden. Bestehende Machtstrukturen werden herausgefordert werden, insbesondere der Weltmachtanspruch der USA oder die Wirtschaftsmacht Europas. Diesen neuen Kampf der Systeme auf offener Weltbühne will Dr. Udo Metzinger in seinem Vortrag anschaulich und verständlich analysieren. Ein Blick in das neue Kapitel der Weltgeschichte, welches gerade geschrieben wird, mit offenem Ausgang für die Zukunft und vielen Geistern der Vergangenheit, wie Imperialismus, Nationalismus und Krieg, die manche schon überwunden glaubten. 

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" schaut auf "Völkische Landnahme"

Seit vielen Jahren engagieren sich die Ratzeburger Volkshochschule und der Verein Miteinander leben e.V. gemeinsam in der politischen Bildung. Wiederkehrend werden unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" Vortragsreihen im Frühjahr und Herbst organisiert, zu ganz unterschiedlichen, aber immer aktuellen Themen. Auch eine eigene Podcastlinie sowie eine Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck sind bereits unter diesem Titel entstanden, in der viele Dozentinnen und Dozenten der Vortragsreihe noch einmal in einem abrufbaren Audiomedium zu Wort kommen. 

Auch in diesem Jahr wird diese bewährte Bildungskooperation fortgesetzt, mit einem ersten Vortrag am 22.02.2023 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Journalisten und Buchautorin Andrea Röpke berichtet zum rechtsextremen Phänomen "Völkischer Landnahme". 

'Völkische Landnahme - Eine unterschätzte Gefahr'
Vortrag mit Andrea Röpke, 22.02.2022, 19:00 Uhr, Ratssaal des Rathauses

Seit Jahren siedeln sich junge Rechtsextreme bewusst in ländlichen Regionen an, um dort generationsübergreifend »nationale Graswurzelarbeit« zu betreiben. Dieser unauffällige Aktionismus ist gegen die moderne und liberale Gesellschaft der Großstädte gerichtet, es herrschen alte Geschlechterbilder und autoritäre Erziehungsmuster vor. Die Aussteiger von rechts betreiben ökologische Landwirtschaft, pflegen altes Handwerk und nationales Brauchtum, organisieren Landkaufgruppen und eigene Wirtschaftsnetzwerke, die bundesweit agieren. Sie bringen sich in örtlichen Vereinen ein und gehen in die lokale Politik, um Umweltschutz mit »Volksschutz« zu verbinden und eine angebliche »Überfremdung« zu verhindern. Wie in allen Bundesländern vernetzen sich auch in Schleswig-Holstein völkische Rechtsextreme unter anderem auch mit sogenannten Reichsbürgern und esoterisch-alternativen AnhängerInnen der russischen Anastasia-Bewegung. Aus diesen Netzwerken sind während der Pandemie Freilerner-Gruppen und freie Schulinitiativen von rechts entstanden.

Die ausgewiesene Rechtsextremismus-Expertin Andrea Röpke verfolgt zusammen mit ihrem Kollegen Andreas Speit seit Jahren diese kaum beachtete Entwicklung. Sie zeigen die historischen Wurzeln und aktuellen Vernetzungen auf, die bis in die Parlamente reichen. Über diese unterschätzte Gefahr berichtet sie in ihrem Vortrag.  

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtenden Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

»SelbstVerständlich Politik« im Offenen Kanal Lübeck
„Postkolonialismus – kann dieser Zustand jemals vergehen?“

In der Sendereihe „SelbstVerständlich Politik“ des Offenen Kanals Lübeck (Lübeck FM) spricht Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. am 13.02.2023 um 19:00 Uhr Dr. Günther Rusch zu Postkolonialismus und der Frage, ob dieser Zustand jemals vergehen kann. 

Der Begriff Postkolonialismus vermittelt die Vorstellung, dass der Kolonialismus mit den Unabhängigkeitserklärungen zu Ende gegangen sei. Das mag völkerrechtlich stimmen. Doch die Aus- und Nachwirkungen des Kolonialismus, den man vereinfacht als eine Epoche von Repression und Innovation betrachten kann, sind bis heute unverkennbar. Zur Repression zählt zuvorderst die Niederhaltung, wenn nicht gar die Vernichtung der afrikanischen Kultur. Sie wurde von Ausnahmen abgesehen nicht als die identitätsstiftende Einrichtung der unterworfenen Völker gesehen, sondern als Hort von Infragestellung, Ablehnung und potenziellem Widerstand gegen die Fremdherrschaft bekämpft. In diesem Zusammenhang gehört auch die Aneignung von afrikanischem Kulturgut, sei es durch Raub, Kauf oder als Unterwerfungsgeste. Auch blieb die Sprache der Kolonialherren die rechtlich gültige Amtssprache.

Das ehemalige koloniale Mutterland übt nach wie vor eine ungeheure Anziehungskraft aus, nicht nur für die Eliten, auch für die Masse der Arbeitssuchenden sind die Ex-Mutterländer die wichtigsten Migrationsadressen. Unbestritten sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Ex-Kolonien wirtschaftlich aufs Engste mit dem Ex-Mutterland verknüpft. Dessen Konzerne, wiewohl heute global vernetzt, prägen nach wie vor die Wirtschaft und Infrastruktur der früheren Besitztümer. Zahlreiche Ex-Kolonien haben Militär- und Kooperationsabkommen mit der früheren Kolonialmacht oder hängen wie die meisten früheren französischen Kolonien von deren Währungen ab.

In den ehemaligen Kolonialmächten selbst wird seit einigen Jahren unter dem Begriff „Postkolonialismus“ eine gesellschaftliche Debatte über die Aufarbeitung der eigenen kolonialen Vergangenheit und der damit verbundenen Verantwortung für begangenes Unrecht und um Wiedergutmachung geführt. In ihrem Kern steckt die entscheidende und weitreichende Frage, woher der Reichtum der europäischen Nationen wirklich kommt und mit welchen Methoden dieser erworben wurde. In der Praxis geht es aber häufig nur um kulturelle Fragen, wie die Rückgabe von afrikanischen Kunstschätzen. Eine Diskussion um wirtschaftliche Beziehungen und kulturellen Austausch auf Augenhöhe ist in einigen Ansätzen und Deklarationen erkennbar. Wird dies einem postkolonialen Verantwortungsbewusstsein tatsächlich gerecht oder zeigt sich hier nur eine weitere Facette von neokolonialen Verhältnissen? Die Sendung sucht dazu im Gespräch mit Afrikakenner Dr. Günther Rusch Antworten. 

Dr. Günther Rusch hat sich seit seinen Studienjahren in den 1960er und 70er Jahren in vielfältiger Weise mit nahezu allen Regionen Afrikas befasst, wissenschaftlich, als Berater, Referent und Delegierter von Hilfsorganisationen, als Dozent an der Brandenburgisch-Technischen Universität Cottbus, an zwei afrikanischen Hochschulen sowie in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit.

Die Sendung wird am 17.02.2023 um 12:00 Uhr und am 19.02.2023 um 17:00 Uhr wiederholt. Zu empfangen ist die Sendung auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel), auf DAB+ und als Direktsendungen im Internet unter Lübeck FM - LivestreamEine andere Möglichkeit ist der Empfang im Internet über die App "tunein". Sie wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 

Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen startet demokratiestärkende Förderoffensive

Der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat zum Jahresbeginn nicht weniger als neun demokratiestärkende Projekte auf den Weg ins neue Förderjahr 2023 geschickt. "Mit einem Fördervolumen von 74.000 € aus dem 'Bundesprogramm Demokratie leben!' des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können wir wieder viele inspirierende Projekte ermöglichen, die unsere Gesellschaft in Stadt und Amt stärken wollen", sagt Begleitausschussvorsitzende Gesine Biller. 

Beworben für die erste Förderrunde hatten sich insgesamt Projektträger mit ganz unterschiedlichen Projektideen. So plant die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. ein weiteres Jahresprojekt zum Themenfeld Antisemitismus mit Exkursionen zu Gedenkorten in der Region und einer Auseinandersetzung mit Tätergeschichten. Die Buchholzer Künstlergruppe 'b4art' möchte die politische Bildungsarbeit rund um den "Turmbau zu B." am Ratzeburger See weiterführen. Unter dem Titel "Tourismus und Menschenrechte" wird der Fokus einmal mehr auf die Folgen einer maßlos agierenden Gesellschaft gelenkt und über die Kunst ein Diskurs mit jungen Menschen angestrebt. Der Verein Miteinander leben e.V. will zusammen mit der Volkshochschule ein weiteres politisches  Bildungsprogramm zu aktuellen politischen Themen organisieren sowie das offene Chorprojekt 'POLITICALied' fortentwickeln. Die Grundschule Sterley plant in Kooperation mit dem 'People's Theater' in ihrer jährlichen Projektwoche ein spielerisch interaktives Trainingsprogramm zu Themen wie 'Vorurteile' und 'Ausgrenzung'. Dem Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg wurde ein Förderfonds für eigene Projektideen zur Demokratiestärkung oder Vielfaltgestaltung eingerichtet. Die BQG Personalentwicklung GmbH hat als Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft gleich mehrere Projektaufträge des Begleitausschusses übernommen. Sie wird die Entwicklung eines Aktionsplanes 'Inklusion' durch Bürgerwerkstätten in Stadt und Amt unterstützen, eine Fortbildungsreihe zu modernen Formaten für Öffentlichkeits- und Beteiligungsarbeit organisieren sowie die Förderung von Kleinprojekten übernehmen. "Unser Fonds für Kleinprojekte erlaubt es uns, auch Projektideen mit bis zu 500 € zu fördern, die von Schulklassen, Bürgerinitiativen oder engagierten Einzelpersonen an uns herangetragen werden. Damit waren wir in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich", sagt Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle. 

Nach der ersten Förderrunde verbleiben der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen noch rund 20.000 € für weitere Projektförderungen in 2023. Bis zur nächsten Sitzung des Begleitausschusses am 23.02.2023 können weitere Projektanträge gestellt werden. Information und Hinweise zum Antragsverfahren und den Förderrichtlinien können unter www.partnerschaftdemokratie.de eingesehen werden. 

www.partnerschaftdemokratie.de
© Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen 

https://www.demokratie-leben.de/


Neugewählter Jugendbeirat plant gemeinsame Arbeit

Der neugewählte Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg hat sich auf einem Klausurwochenende im ökologischen Jugendbildungshaus "artefact" in Glücksburg auf seine zweijährige Amtszeit vorbereitet. Der Ort war dabei bewusst gewählt, steht doch gerade das Thema 'Klimaschutz' ganz oben auf der Agenda der Jugendlichen. Zusammen mit dem Leiter des Jugendbildungshauses, Werner Kiwitt, wurde an einer Energie- und Klimaschutzinitiative gearbeitet, die insbesondere auf die Nutzung erneuerbarer Energien in städtischen Liegenschaften zielt. "Wir haben uns intensiv mit den Möglichkeiten von Photovoltaikanlagen befasst und dabei auf den städtischen Bauhof und die geplanten Neubauten dort geschaut. Hier haben wir gute Hinweise auch zum Thema gemeinsame 'Wärmenutzung' erhalten", sagte Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. In Zuge dieses Austausches mit dem Energieexperten vom "artefact" schaute der Jugendbeirat auch auf das geplante neue Schwimmbad und diskutierte hier die Einsatzmöglichkeiten erneuerbare Energien wie beispielsweise eine thermische Seewassernutzung.


Der Themenkatalog des Jugendbeirates füllte sich überdies mit vielen weiteren Ideen. So soll beispielsweise die Europaagenda ausgebaut werden, mit Besuchen der Partnerstädte Strängnäs und in Walcourt, vor allem aber mit der Durchführung eines europäischen Jugendcamps im kommenden August. Eine Woche lang sollen Jugenddelegationen aus den Partnerstädten zu Gast in Ratzeburg sein, um sich kennenzulernen, über politische Themen zu sprechen und um sich in einem europäischen Jugendrat zusammenzuschließen. Weitere Projektarbeit soll zusammen mit "Schule ohne Rassismus" angeregt werden. Diskutiert wurde auch über die zukünftige Ausgestaltung des Weihnachtsmarktes, um diesen auch für jüngere Menschen attraktiv zu machen, aber auch über soziale Themen wie die Arbeitsbedingungen von Reinigungskräften in den Schulen und die Verantwortung von Stadt und Schulverband, hier neben den Kosten auch auf soziale Standards zu achten. 

Neben der thematischen Arbeit nutze der Jugendbeirat die Zeit auch zum gegenseitigen Kennenlernen. Stadtjugendpfleger Peter Linnenkohl sorgte mit seinem Wissen als Fachkraft für Kinder und Jugendbeteiligung immer wieder für auflockernde Spielsituationen, die den Gemeinschaftsgeist förderten und schnell zu einer Teambildung führten. Auch der gemeinsame Besuch des Glücksburger Weihnachtsmarktes wirkte in diesem Sinne. Mark Sauer gab zur Orientierung einen Crashkurs "Kommunalpolitik" und erläuterte den Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, der vom Jugendbeirat auch im kommenden Jahr wieder selbstverwaltet werden kann. 

Für den neuen Jugendbeirat ist der nächste wichtige Termin die konstituierende Sitzung am 25.01.2023. Dort wird über die Positionen des Vorsitzes abgestimmt. Auch hierzu erfolgten schon ein erster Austausch zwischen den neugewählten Mitgliedern. 

Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erhält Bundeszuschuss für zwei weitere Jahre

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen (PfD) kann auch in den kommenden beiden Jahren viele Projekte zur Demokratiestärkung, zur Extremismusprävention und zur Vielfaltgestaltung im Stadt- und Amtsgebiet fördern. Mit großer Freude konnte die Mitglieder des Begleitausschusses auf ihrer letzten Sitzung des Jahres den Zuwendungsbescheid des Bundesprogramms "Demokratie leben!" in Höhe von 250.200 € entgegennehmen. "Wir haben in den vergangenen Jahren mit den Mitteln aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" schon so viele gehaltvolle und wichtige Projekte vor Ort fördern können. Das wollen wir unbedingt fortsetzen", sagt Gesine Biller, Vorsitzende des Begleitausschusses. Dieses Gremium vergibt die Fördermittel des Bundesprogramms in einem Bewerbungsverfahren an Projektträger vor Ort. 

"Antragsberechtigt sind vor allem gemeinnützige Organisationen, die mit ihrem zivilgesellschaftlichen Engagement unsere Demokratie gestalten wollen. Aber auch Einzelpersonen oder Schulklassen können wir mit ihren kreativen Ideen unterstützen", sagt Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft, die von der BQG Personalentwicklung getragen wird. Er berät Projektträger bei Antragstellung und Abrechnung, ist aber auch netzwerkend unterwegs und bringt Institutionen und Menschen zusammen, häufig mit guten Ideen für weitere Projekte im Gepäck. "Unsere Partnerschaft für Demokratie ist eingebunden in ein großes Netz von weiteren Partnerschaften im Land und darüber hinaus. Da kursieren viele gute Projektideen, die wir immer wieder auch für uns pflücken können", beschreibt Karl Schneider einen wichtigen Aspekt seiner Arbeit als Koordinator. 

Dass dieser Bundeszuschuss in dieser Höhe in den nächsten Jahren zur Verfügung steht, ist auch Ergebnis des guten Zusammenspiels von Stadt und Amt. Beide bringen einen Eigenmittelanteil in Höhe von jährlich rund 7.000 € auf und erfüllen damit die Grundvoraussetzung, um an diesem Programm des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend partizipieren zu können. "Stadt und Amt ziehen in Sachen Demokratie ganz fest an einem Strang", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. "Und wir bewegen damit auch viel", ergänzt Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff und verweist auf die 145 Projekte mit rund 40.000 aktiv und passiv Teilnehmenden, die seit 2017 gefördert wurden. 

Wie sich diese Zahlen in den kommenden Jahren weiterentwickeln, liegt vor allem am demokratischen Engagement der Zivilgesellschaft in Stadt und Amt. Projektideen sind gefragt und der Wille, Demokratie mitgestalten zu wollen. Dann wird die "Partnerschaft für Demokratie" zum helfenden Partner mit ihrem Know-How, ihrem großen Netzwerk von engagierten Akteuren und ihrer Finanzierungskraft. Informationen zur Arbeit der PfD und zum Antragsverfahren sind unter www.partnerschaftdemokratie.de zu finden. 

"Barrierefrei gewinnen alle" - Aktionstag stärkt Netzwerk für Inklusion

Der Aktionstag "Barrierefrei gewinnen alle" anlässlich des 'Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen' führte am vergangenen Samstag wichtige Multiplikator*innen zum Thema "Inklusion" aus Stadt, Kreis und Land vor dem Ratzeburger Rathaus zusammen. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Schleswig-Holstein unter dem Vorsitz von Dr. Jürgen Trinkus nutzte die Möglichkeit, im Ratssaal eine Regionaltagung seiner Mitglieder anzubieten. Die Kreisbehindertenbeauftragte Kirsten Vidal organisierte zusammen mit Marita Schultze vom ambulant betreuten Wohnen "Hand in Hand" Ratzeburg und dem Team der Ratzeburger Jugendeinrichtungen des Diakonischen Werkes ein Infozelt. Hier wurde unter anderem zur Arbeit des Lebenshilfewerkes Herzogtum Lauenburg und zum Projekt "Alle an Bord" informiert, ebenso über die erfolgreiche Aktion "Lauf der Vielfalt". Diese soll im kommenden Jahr, Anfang Juli, auch unter der Themenstellung "Inklusion" wiederholt werden. Erstmalig öffentlich wurde in diesem Zusammenhang das neue „Demokratiefahrrad“ präsentiert, ein Lastenfahrrad, das zukünftig für demokratiestärkende Projekte in der Region zur Verfügung steht. Das Infomobil des Blinden- und Sehbehinderten-Verein Schleswig-Holstein konnte einige Fachberatungen für Menschen mit Sehbehinderungen aus der Region durchführen. Seitens der Stadtbücherei wurde ein Medientisch präsentiert, mit Büchern in einfacher Sprache, zur Blindenschrift und Kinderbücher, die von Menschen mit Behinderungen handeln. Die Band "Botenstoff" vom Anker e.V. sorgte mit einem breiten Repertoire für wärmende Rhythmen bei unterkühlter Außentemperatur. 

"Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen setzt die Stadt Ratzeburg mit dem Beratungsangebot der unterschiedlichen Akteure für Menschen mit Behinderungen ein Zeichen, wie wichtig eine gerechte, chancengleiche Teilhabe für Menschen mit Behinderungen ist. Ein künftiger Aktionsplan wird dieses Vorhaben zukünftig handlungsfelddifferent gestalten", sagte Kirsten Vidal, Behindertenbeauftragte des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Für die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen (PfD), die über das Projekt "Demokratie inklusiv" neue Impulse zu den Themenbereichen "Inklusion" und Barrierefreiheit" in Stadt und Amt setzen möchte, war der Aktionstag gerade mit Blick auf neue Netzwerkpartner*innen sehr erfolgreich. "Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen, die uns bei der weiteren Entwicklung des Projektes sehr zugutekommen werden. Unser Ansatz, Inklusion und Teilhabe als wichtige Beiträge zur Demokratiestärkung zu betrachten, findet großen Zuspruch und Unterstützung. Es zeichnet sich eine breite, fachkundige Unterstützung ab für unser Anliegen, auf die wir im kommenden Jahr bei der Entwicklung eines Aktionsplanes "Inklusion" in Ratzeburg bauen können", sagte Karl Schneider von der Koordnierungs- und Fachstelle der PfD. Zu diesen Unterstützern zählt sich auch Tina Kufeld von der Brücke SH, die den Aktionstag besuchte und ihrerseits ihre Netzwerkkontakte für die Projektentwicklung anbot. 




Klezmer-Konzert mit »Di Chuzpenics«

Lieder über Liebe, Armut und so manchen Tunichtgut, Tänze voll schwelgender Wehmut und schelmischem Übermut: Klesmer-Musik lebt da, wo Menschen sind - im alten jüdischen Zentrum Krakau ebenso wie im Waschsalon nebenan. Oboe, Geige und Akkordeon geben sich unverstärkt ein Stelldichein mit dem Gesang. "Di Chuzpenics" trifft man munter musizierend, unbekümmert auf Parkett und unter Kronleuchtern im Rokokosaal des Kreismuseums Ratzeburg am 17. November 2022 um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Dieses Konzert ist Teil und Abschluss der Veranstaltungsreihe "Jüdisches Leben und Antisemitismus heute" der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen über das Bundesprogramm ‚Demokratie Leben!‘.

"Antisemitismus im Gewand von Verschwörungsideologien"

Die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. lädt am 8.11.2022 um 19:00 Uhr im Zuge der bundesweiten Bildungs- und Aktionswochen gegen Antisemitismus der Amadeu-Antonio-Stiftung zum Vortrag "Antisemitismus im Gewand von Verschwörungsideologien" in die Stadtbücherei Ratzeburg. Das Regionale Beratungsteam Rechtsextremismus aus Lübeck der AWO-SH analysiert aktuelle Verschwörungserzählungen auf wiederkehrende antisemitischen Motive und zeigt deren tiefe Verquickung.  Im Hintergrund werden Projektionen antisemitischer Vorfälle aus dem Jahr 2022 gezeigt, die von der Amadeo-Antonio-Stiftung aufbereitet wurden. "Mit diesem Vortrag wollen wir unser Jahresprogramm 'Antisemitismus und jüdisches Leben' inhaltlich beschließen und noch einmal eindringlich mahnen, gegenüber Antisemitismus achtsam zu sein und ihm konsequent entgegenzutreten", sagte Silvia Tessmer. Geschäftsführerin der Volkshochschule Ratzeburg und Umgebung e.V..

Der Eintritt ist kostenlos. Der Vortrag wird gefördert über wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

"Sterne ohne Himmel"

Die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. zeigt zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. als Beitrag zu den bundesweiten Bildungs- und Aktionswochen 'Antisemitismus' der Amadeu-Antonio-Stiftung die Ausstellung "Sterne ohne Himmel" vom 01.11. - 11.11.2022 im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Diese von der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem konzipierte Ausstellung präsentiert das besondere Schicksal der Kinder während des Holocaust. Während des Holocaust machte die jüdische Gemeinschaft enorme gesellschaftliche und familiäre Umwälzungen durch. Kinder, die in dieser Realität aufwuchsen, verloren ihre Kindheit. Die Zeichnungen, Gedichte, Briefe und Spielsachen, die in dieser Ausstellung gezeigt werden, belegen die einzigartige Fähigkeit der Kinder, an der Macht des Lebens festzuhalten und der sie umgebenden Realität mit Kreativität, Phantasie und Optimismus zu begegnen. Die Ausstellung bietet so einen berührenden und zugleich anschaulichen Einblick in das Leben von Kindern während des Holocaust. Sie ermöglicht auch einem jüngeren Publikum einen altersgerechten Zugang zum Thema Verfolgung von Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus.

Die Ausstellung wird am 01.11.2022 um 19:00 Uhr mit einem Podiumsgespräch unter dem Titel "Antisemitismus heute ... und wie wir ihm begegnen müssen" eröffnet. Antisemitismusexperte Jan Rathje, Sigrid Richolt von der Landesweiten Informations- und Dokumentationsstelle Schleswig-Holstein (LIDA-SH) sowie Gabriele Hannemann vom Bildungsnetzwerk "ZUGÄNGE ERWEITERN" diskutieren zum Lagebild und zu Präventionsansätzen.  

Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Rathauses zu besichtigen. Der Zugang ist aktuell leider nicht barrierefrei. Der Eintritt ist kostenlos. Das Ausstellungsprojekt wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". 

»Demokratie läuft!«

Staffellauf und Feste rund um den Ratzeburger See sorgten am letzten Septembersonntag für Aufmerksamkeit bei Einheimischen und Gästen. Der sportliche Aspekt war dabei zweitrangig. Den Veranstaltenden ging es um mehr.

Elf Etappen und zahlreiche Aktivitäten am Ufer des Ratzeburger Sees: Das Thema „Demokratie“ brachte am verregneten Sonntag viele Menschen der Region in Bewegung. Und das war der Grundgedanke vom Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg und dem Ev.-Luth. Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, die den „Staffellauf der Vielfalt“ erstmalig veranstalteten: Das Bewusstsein für demokratische Strukturen lebendig halten und – symbolisiert durch Staffelstäbe – weiterreichen.

Tatkräftige und finanzielle Unterstützung leisteten gleich drei Partnerschaften für Demokratie (PfD – siehe Info): Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen, Hansestadt Lübeck und Nordwestmecklenburg. „Der Ratzeburger See liegt an der Stadt Ratzeburg, vielen Gemeinden aus dem Amt Lauenburgische Seen, Nordwestmecklenburg und mit der kleinen Insel Rothenhusen an der Stadt Lübeck, da lag es nahe, etwas Übergreifendes zu machen“, so Mark Sauer von der PfD Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen (Amt LS).

Von Ratzeburg ausgehend ging es – ausgerüstet mit den extra gefertigten Staffelstäben laufend und entgegen der Uhrzeigerrichtung um den See. Einige nahmen an einzelnen Etappen wandernd, laufend, auf dem Wasser oder mit dem Fahrrad teil. Andere fuhren mit dem Fahrrad, so wie Ratzeburgs Bürgermeister Eckhard Graf, alle Stationen an.

Christian Klingbeil, Leonie Zimmermann und Katharina Richter legten eine Etappe per SUP auf dem Wasser zurück. Die 14-jährige Leonie hatte über die Jugendeinrichtung Stellwerk des Diakonischen Werks in Ratzeburg von der Aktion erfahren. „Das Motto ´Demokratie läuft!´ ist gut und es ist wichtig, dass so etwas gemacht wird. Da wollte ich unbedingt mitmachen“, sagte Leonie gegenüber den LN nachdem sie weiter an dem Aktionstag teilnahm.

„Für mich war das Highlight heute die Station in Utecht“, sagte Eckhard Graf, dort habe es einen „ganz lieben Empfang“ gegeben. In der Gemeinde in Nordwestmecklenburg hatten Helfende und die Freiwillige Feuerwehr einen Imbiss vorbereitet und die Zwergenwehr zeigte ein Löschübung.

„Die Idee ist gut und sollte sich etablieren“, sagte Utechts Bürgermeister Andreas Spiewack über das Projekt. Das hoffen auch das Diakonische Werk (DW) und die beteiligten Partnerschaften. Stephanie Petersen, Fachbereichsleiterin Jugendarbeit beim DW: „Wir möchten das wiederholen und wollen den Gemeinden künftig mehr Vorlauf für Vorbereitungen geben. „Es geht darum, einfach dabei zu sein und vor Ort Happenings zu haben. Jeder Beitrag zählt!“.


In der Hansestadt Lübeck gibt es erst seit 2021 eine PfD. In Rothenhusen übernahmen Aktive in Paddelbooten den Staffelstab. „Das heute ist eine symbolische Aktion. Jeder kann nach seinen Möglichkeiten dabei sein, so, wie in anderen Projekten auch. Die Idee, sich mit anderen gemeinsam für Demokratie stark zu machen, ist gut. Es ist wichtig, sich mit Nachbarstädten und -Kreisen zu vernetzen. Wir sind auf jeden Fall beim nächsten Mal wieder mit dabei“, so Rafael Jancen von der PfD Lübeck.

Neben den vorgenannten Gemeinden beteiligten sich an dem Aktionstag auch Bäk, Römnitz, Kalkhütte, Groß Sarau, Pogeez und Buchholz.

Seinen Abschluss fand der „Staffellauf der Vielfalt“ mit einem Fest auf dem Ratzeburger Platz der Kinderrechte. Hierher waren bereits am Nachmittag trotz des Regens viele Familien und Interessierte gekommen, um Spaß zu haben und ein Zeichen für Demokratie zu setzen.

Bürgermeister Eckhard Graf kündigte an, einen Staffelstab im Rathaus zu verwahren, um ihn in 2023 wieder mit auf den Weg zu nehmen. „2023 machen wir eine Wiederholung und nach drei Jahren ist ´Demokratie läuft!´ dann bereits Tradition“, sagte Graf. Auch die federführende PfD Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen setzt auf eine Wiederholung. „Bleibt füreinander da und lebt Vielfalt. – Bis zum nächsten Jahr!“, rief Gesine Biller von der PfD Ratzeburg – Amt LS den gut 100 Teilnehmenden zu.

Ein Bilderbogen von Jens Butz >>

»Postkolonialismus - kann dieser Zustand jemals vergehen?«

In ihrer "Politischen Bildungswerkstatt" thematisieren die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V.  und der Verein Miteinander leben e.V. am 27.10.2022 um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg die gesellschaftliche Debatte zum "Postkolonialismus". Afrikaexperte Dr. Günther Rusch richtet in seinem Vortrag den Blick dafür nach und aus Afrika und fragt, ob der postkoloniale Zustand dort jemals vergehen wird? 

Der Begriff Postkolonialismus vermittelt die Vorstellung, dass der Kolonialismus mit den Unabhängigkeitserklärungen zu Ende gegangen sei. Das mag völkerrechtlich stimmen. Doch die Aus- und Nachwirkungen des Kolonialismus, den man vereinfacht als eine Epoche von Repression und Innovation betrachten kann, sind bis heute unverkennbar. Zur Repression zählt zuvorderst die Niederhaltung, wenn nicht gar die Vernichtung der afrikanischen Kultur. Sie wurde von Ausnahmen abgesehen nicht als die identitätsstiftende Einrichtung der unterworfenen Völker gesehen, sondern als Hort von Infragestellung, Ablehnung und potenziellem Widerstand gegen die Fremdherrschaft bekämpft. In diesem Zusammenhang gehört auch die Aneignung von afrikanischem Kulturgut, sei es durch Raub, Kauf oder als Unterwerfungsgeste. Auch blieb die Sprache der Kolonialherren die rechtlich gültige Amtssprache.

Das ehemalige koloniale Mutterland übt nach wie vor eine ungeheure Anziehungskraft aus, nicht nur für die Eliten, auch für die Masse der Arbeitssuchenden sind die Ex-Mutterländer die wichtigsten Migrationsadressen. Unbestritten sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, die Ex-Kolonien wirtschaftlich aufs Engste mit dem Ex-Mutterland verknüpft. Dessen Konzerne, wiewohl heute global vernetzt, prägen nach wie vor die Wirtschaft und Infrastruktur der früheren Besitztümer. Zahlreiche Ex-Kolonien haben Militär- und Kooperationsabkommen mit der früheren Kolonialmacht oder hängen wie die meisten früheren französischen Kolonien von deren Währungen ab.

In den ehemaligen Kolonialmächten selbst wird seit einigen Jahren unter dem Begriff „Postkolonialismus“ eine gesellschaftliche Debatte über die Aufarbeitung der eigenen kolonialen Vergangenheit und der damit verbundenen Verantwortung für begangenes Unrecht und um Wiedergutmachung geführt. In ihrem Kern steckt die entscheidende und weitreichende Frage, woher der Reichtum der europäischen Nationen wirklich kommt und mit welchen Methoden dieser erworben wurde. In der Praxis geht es aber häufig nur um kulturelle Fragen, wie die Rückgabe von afrikanischen Kunstschätzen. Eine Diskussion um wirtschaftliche Beziehungen und kulturellen Austausch auf Augenhöhe ist in einigen Ansätzen und Deklarationen erkennbar. Wird dies einem postkolonialen Verantwortungsbewusstsein tatsächlich gerecht oder zeigt sich hier nur eine weitere Facette von neokolonialen Verhältnissen? Der Vortrag sucht dazu Antworten.

Der Eintritt ist kostenlos. Der Vortrag wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. 

 

"Europa in unsicheren Zeiten"

Die "Politische Bildungswerkstatt" der Ratzeburger Volkshochschule und Umland e.V. schaut zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. im ersten Vortrag ihres gemeinsamen Herbstprogramms unter dem Titel "Europa in unsicheren Zeiten" am 21.10.2022, 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg auf die geopolitische Rolle Europas in einer aus den Fugen geratenen Welt. 

Europa Sicherheit ist durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bedroht wie nie seit dem Ende des 2. Weltkrieges. Noch ist auf die NATO unter der Führung der USA Verlass. Sie ist gestärkt wie nie, doch der Geist des „America first!“ formiert sich bereits erneut. Europa sollte die Lehren aus der Präsidentschaft Trumps ernst nehmen und sich im Eigeninteresse stärker selbst um seine Sicherheit kümmern. Frankreich hat dies erkannt und Initiativvorschläge für eine europäische Sicherheitsarchitektur entwickelt. Deutschland zaudert mit der Rolle einer militärischen Regionalmacht und Großbritannien träumt nach dem Brexit einen alten Seemachtstraum. Europas Sicherheit braucht aber klare, gemeinsame Antworten angesichts der sicherheitspolitischen Herausforderungen durch ein imperialistisch agierendes Russland, das die liberalen Demokratien Europas als Feindbild betrachtet. Es sind unsichere Zeiten für Europa angebrochen, die Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger in seinem Vortrag zumindest etwas sortieren und erklären will. 

Der Eintritt ist kostenlos. Der Vortrag wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. 

Ratzeburgs Jugendbeirat vergibt Nachhaltigkeitspreis

Sie haben es sich nicht leicht gemacht und mussten coronabedingt ihren Zeitplan immer wieder aktualisieren: Der Jugendbeirat Ratzeburg und Umgebung hat jetzt erstmalig den Preis für Nachhaltigkeit vergeben können. Und gleich zwei Preistragende konnten sich über die Auszeichnung freuen. Der Jugendbeirat verwaltet den Jugendfonds innerhalb der Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Nach einer vom Beirat initiierten Jugend-Klimakonferenz entstand im Gremium der Wunsch, öffentlichkeitswirksam auf das Thema „Nachhaltiges Handeln“ in Ratzeburg und dem Umland aufmerksam zu machen. Anhand von positiven Beispielen soll das Bewusstsein geschärft werden. „Klimaschutz ist ein Thema, das für unsere Generation allerhöchste Priorität hat“, sagte Beiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz bei der Auslobung des Preises 2021.

Jetzt, im Herbst 2022, gab der Beirat die Entscheidung bei einer Feier in der Lauenburgischen Gelehrtenschule bekannt. Den „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ erhielt das in diesem Jahr gegründete Ratzeburger Repair-Café am Pillauer Weg. „Es ging uns um Vorbilder, die Menschen bewegen und uns begeistert haben“, so Vivian Ndubuisi vom Beirat. Sie verband in ihrer Moderation die Hoffnung, dass Themen wie Artenvielfalt und Nachhaltigkeit auch eine wichtige Rolle im kommenden Kommunalwahlkampf einnehmen. Hauke Thomsen vom Repair-Café nahm aus den Händen von Jugendbeirat Johann Tessmer die Urkunde und die Plakette dankend entgegen. „Im Repair-Café geht es um Begegnungen und Austausch, es ist ein nachhaltiger Ansatz und gleichzeitig aktive Nachbarschaftshilfe. Aus Sicht des Jugendbeirates ist diese Institution ein vorbildlicher zivilrechtlicher Ansatz; unser Votum war einstimmig“, sagte Johann Tessmer. Für die Stadt Ratzeburg, die die Räumlichkeiten für das Repair-Café zur Verfügung stellt, nahmen Stadtpräsident Ottfried Feußner und Bürgermeister Eckhard Graf an der Preisverleihung teil. Auch Andreas von Gropper, Vorstandsvorsitzender der Ratzeburger Bürgerstiftung, die das Café als operatives Projekt betreut, freute sich über die Auszeichnung.

Hauke Thomsen bedankte sich auch im Namen seines Teampartners Kim Langer, der urlaubsbedingt nicht dabei sein konnte, mit einem großen geschnitzten Zug. „Ein symbolisches Zeichen für unseren Dank“, sagte Thomsen. „Der Zug ist abgefahren, aber er ist in Bewegung. Also auf dem Weg, dem Weg zu etwas Neuem.“


Eine weitere Preisträgerin für Nachhaltigkeit hatte die Jury erkoren: Für Ratzeburgs schwedische Partnerstadt Strängnäs wurde der dortige stellvertretende Bürgermeister Ragnar Lindén per Videokonferenz zugeschaltet. „Die Stadt Strängnäs erhält den Preis für die nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene“, stellte Beirat Robert Wlodarczyk die Entscheidung vor. Dank Übersetzerin Vivian Ndubuisi berichtete der englisch sprechende Schwede, dass Strängnäs zu den nur 40 Kommunen in Schweden gehört, die als Klima-Kommune anerkannt sind. Die Stadt hat sich selbst verpflichtet, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Dieser Plan sei für alle Menschen und Unternehmen in der Stadt verbindlich. Dass dieses Engagement in der Partnerstadt Ratzeburg aufgefallen sei, freute Lindén für die Stadt Strängnäs sehr. „Wir können darüber reden und wir können zusammenarbeiten“, wandte sich Lindén an Eckhard Graf. Für 2023 ist ein Besuch Ratzeburgs in Strängnäs geplant, dann werden Urkunde und Plakette persönlich überreicht. „Einen so ganzheitlichen Plan wie in unserer Partnerstadt wünschen für uns auch für Ratzeburg“, sagte Robert Wlodarczyk zum Abschluss des offiziellen Teils der Preisverleihung.

Deutsch-ukrainisches Theaterprojekt an der Lauenburgischen Gelehrtenschule

Ein zweisprachiges Theaterprojekt mit dem Titel „Das bin ich“ ist vor einigen Wochen von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. gemeinsam mit der Lauenburgischen Gelehrtenschule gestartet worden. Unter Leitung von Theaterpädagogin Nadeshda Yassin setzen sich jugendliche Geflüchtete aus der Ukraine gemeinsam mit deutschsprachigen Schülerinnen und Schüler der Lauenburgischen Gelehrtenschule inhaltlich und spielerisch mit ihrer Identität auseinander. Die Frage „Wer bin ich und was macht mich aus?“ steht dabei im Vordergrund und führt angesichts der völlig unterschiedlichen Lebenserfahrungen zu sehr vielfältigen Antworten, manche selbstbewusst und reflektiert, andere wiederum orientierungslos und verunsichert.


Den Jugendlichen wird der Raum geben, sich mit ihren oft widersprüchlichen Gedanken und Gefühlen im geschützten Raum des Theaters auseinanderzusetzen und sie als Teil ihrer Persönlichkeit zu erfahren: „Das bin ich ... jetzt gerade!“. Sie entwickeln in diesem Prozess gemeinsam einzelne Szenen, mit dem Ziel, diese am Ende des Projekts in einer öffentlichen Aufführung zu präsentieren. Diese ist für Donnerstag, den 6. Oktober um 15.00 Uhr geplant. Einlass ist 14:45 Uhr. Der Eintritt ist frei. Das Theaterprojekt wird gefördert durch das Bundesprogramm ”Demokratie leben!” des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. 

"Demokratie inklusiv" - Ein Neustart für mehr Inklusion in Ratzeburg

Mit einem ersten Workshop hat das von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen geförderte Projekt "Demokratie inklusiv" einen erfolgreichen Auftakt in der Ratzeburger Stadtbücherei gefunden. Vertreter*innen aus Kommunalpolitik, Verwaltung und Seniorenbeirat berieten gemeinsam mit fachkundiger Unterstützung einer ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten, wie das Thema "Inklusion" in Ratzeburg wieder zu dem selbstverständlichen Stellenwert finden kann, den es nach den gesetzlichen Vorgaben in allen Bereichen des öffentlichen Handelns heutzutage haben muss.

Selbstkritisch wurde festgestellt, dass in den vergangenen Jahren im politischen Raum gar nicht mehr zu Fragen von Inklusion beraten und diskutiert wurde. Seit dem Ausscheiden der Behindertenbeauftragte Sabine Hübner im Jahr 2017 und der darauf folgenden Vakanz dieser Stelle, so die übereinstimmende Feststellung, hat es niemanden mehr gegeben, der diese Thematik mit wirklichem Engagement vertreten und entsprechende Debatten eingefordert hat. Dieses endlich zu ändern, fühlten sich alle Anwesenden verpflichtet und suchten in Arbeitsgruppen nach Wege für einen Neustart.

Ausgangspunkt war dabei die bestehende Beschlusslage der Stadtvertretung aus dem Jahr 2017, in der sowohl die Wiederbesetzung der Stelle der/des Behindertenbeauftragten, als auch die Entwicklung eines kommunalen Aktionsplanes "Inklusion" beschlossen wurde. Moderator Lars Hartwig aus Lübeck konnte genau hier ansetzen und die Frage aufwerfen, warum dieser weitreichende Beschluss bislang nicht umgesetzt werden konnte. Schnell wurde klar, dass der Beschluss unscharf sowie wenig konkret formuliert war und auch keine Zuständigkeiten benannt hat. Unter der Leitfrage "Was müssen wir tun, um endlich voranzukommen?" wurde anschließend beraten, welche konkreten Schritte eingeleitet werden müssen, um dem Beschluss gerecht wirklich gerecht zu werden. Dabei wurde vieles hinterfragt, beispielsweise die Überforderung des Amtes der/des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten mit einer übergroßen Aufgabenfülle. Es wurde die Idee entwickelt, stattdessen einen 'Inklusionsbeirat' zu gründen, in dem sowohl Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, als auch Fachleute aus dem sozialen Bereich, Stadtpolitik und Verwaltung netzwerkend zusammenwirken. Mit Blick auf den immer noch gewünschten Aktionsplan wurde eine konkrete Arbeitsstruktur sowie ein fest umrissener Fahrplan erstellt. Kommunalpolitik und Verwaltung, so die wesentliche Feststellung, müssen hierfür in allen Bereich Hand in Hand zusammen wirken, um dieser Querschnittsaufgabe wirklich gerecht zu werden. Als ebenso wichtig wurde eine Bürgerbeteiligung gesehen, die in wesentlichen Themenfeldern wie "Mobilität", "Wohnumfeld", "Bildung", "Freizeit", "Tourismus", "Verwaltung", "barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen" oder "Sensibilisierung" organisiert werden muss. Dies könne, so die Anwesenden, eine zukünftige Aufgabe der Partnerschaft für Demokratie sein, als Weiterführung des Projektes "Demokratie inklusiv". 

Am Ende der dreistündigen Beratungen zeigten sich alle Beteiligten überzeugt, dass mit dem Impuls dieses Workshops tatsächlich ein Neustart in Sachen Inklusion in Ratzeburg gelingen kann, zumal noch weitere Workshops in der Verwaltung, aber auch im umliegenden Amt geplant sind. "Mir ist es wichtig, dass die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen stärker in den Blickpunkt unseres Handelns rücken. Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, die uns allen das Leben leichter machen werden. Es gibt viel zu gewinnen. Und jeder Weg zum Erfolg beginnt mit einem ersten Schritt", sagte Bürgermeister Eckhard Graf. 

www.partnerschaftdemokratie.de

Ratzeburger Jugendbeirat verleiht den "Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend"

Der Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirat hat 2021 den „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ ausgelobt. Eine Jury, bestehend aus Vertreter*innen des Jugendbeirates, den Ratzeburger Schülervertretungen, dem Seniorenbeirat und dem pröbstlichen Kirchenbüro, das die Schirmherrschaft des Nachhaltigkeitspreises übernommen, hat erste Preisträger*innen gekürt, die sich in Projekten, Initiativen oder Konzepten beispielgebend, motivierend, durchdacht und gut umgesetzt für nachhaltiges Handeln einsetzen und in diesem Sinne Vorbilder in Stadt und Umland sind.  

Am 01. Oktober 2022 um 15:00 Uhr ist eine erste festliche Preisverleihung im Rahmen der Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Forum der Lauenburgischen Gelehrtenschule geplant, zu der der Ratzeburger Jugendbeirat am Thema interessierte und engagierte Menschen sehr herzlich einlädt. Es wird um eine kurze Anmeldung unter jugendbeirat@ratzeburg.de gebeten.

Die 17 Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die von den Vereinten Nationen erarbeitet wurden

Der Nachhaltigkeitspreis lehnt sich an die «17 Ziele für nachhaltige Entwicklung» der Vereinten Nationen an und legt den Fokus auf folgende Kategorien: »Nachhaltige Städte und Gemeinden« - »Verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster« - »Maßnahmen zum Klimaschutz« - »Leben unter Wasser« - »Leben an Land«. 

"Der Ratzeburger Jugendbeirat möchte mit dem „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ öffentlichkeitswirksam das Thema "Nachhaltiges Handeln“ in Ratzeburg und dem Umland bewegen. Der Preis soll anhand von positiven, preiswürdigen Beispielen Bewusstsein schärfen und sensibilisieren. Es ist ein Thema, dass für unsere Generation allerhöchste Priorität hat", sagt Lucca Rosenkranz, Vorsitzender des Ratzeburger Jugendbeirates mit Verweis auf die Ergebnisse der Ratzeburger Jugendklimakonferenz, aus der diese Idee des „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ erwachsen ist. Das Team der Ratzeburger Jugendzentren GLEIS21 und STELLWERK unterstützt das Projekt. Der „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ soll nach Willen des Ratzeburger Jugendbeirates auch in Zukunft an Institutionen, Unternehmen, Gruppen oder Einzelpersonen verliehen werden, um dieses wichtige Thema 

»SelbstVerständlich Politik« im Offenen Kanal Lübeck
„Antisemitismus – immer gleich und immer anders“

In der Sendreihe „SelbstVerständlich Politik“ des Offenen Kanals Lübeck (Lübeck FM) unter spricht Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. am 22.09.2022 um 19:00 Uhr mit dem Antisemitismusexperten Dr. Olaf Kistenmacher. Antisemitismus hat in sich den vergangenen Jahren in unserer Gesellschaft weiter verfestigen können. Dr. Olaf Kistenmacher gibt in der Sendung  „Antisemitismus – immer gleich und immer anders“ einen Überblick zu den vielen, oft widersprüchlichen Grundströmungen, aus denen sich Antisemitismus scheinbar unersättlich nährt. Obwohl 73 Prozent der Menschen Antisemitismus nach eigener Aussage als gesamtgesellschaftliches Problem wahrnehmen, zirkulieren antisemitische Erzählungen im Netz, empören sich Menschen über die Politik israelischer Regierungen mehr als über die Regierungspolitik anderer Staaten, werden Jüdinnen und Juden attackiert. Seit Jahrzehnten muss jüdischen Leben in Deutschland unter Polizeischutz stattfinden. Antisemitismus erkennen, benennen und aktiv entgegentreten scheint somit dringender denn je. Die Sendung wird am 26.09.2022 um 10:00 Uhr und am 02.10.2022 um 16:00 Uhr wiederholt.

Die Sendung wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“. Zu empfangen ist sie auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel), auf DAB+ und als Livestream im Internet unter www.okluebeck.de. Eine andere Möglichkeit ist der Empfang im Internet über die App "tunein".

https://www.oksh.de/hl/hoeren/mediathek/?show=Selbstverst%C3%A4ndlich+Politik&topic=&date=&keyword=&search=Suchen

"Demokratie läuft" - Staffellauf der Vielfalt
Neun Staffelstäbe gehen auf die Reise rund um den Ratzeburger See

Neun Staffelstäbe machen sich am 25. September 2022 um 10:00 Uhr vor dem Rathaus unter dem Motto "Demokratie läuft!" auf den Weg, den Ratzeburger See zu umrunden. Sie werden durch viele Hände getragen und laufend, walkend, wandernd, paddelnd, radfahrend oder auch rollstuhlfahrend auf 11 Etappen um den See geführt. Ihr Ziel ist der "Platz der Kinderrechte", ihr Ziel ist aber auch der Weg, denn vor allem wollen sie Menschen in all ihrer Vielfalt und Fähigkeiten zusammenführen. So können alle mitmachen, ganz gleich, ob sehr sportlich oder nicht, die Staffelstäbe eine kleine Teilstrecke ihrem Ziel entgegenzutragen (Anmeldung unter: https://eveeno.com/lauf-der-vielfalt).

https://eveeno.com/lauf-der-vielfalt

An den Etappenzielen in Bäk, Römnitz, Kalkhütte, Utecht, Rothenhusen, Groß Sarau, Pogeez, Buchholz und Ratzeburg erwarten die Staffelläuferinnen und Staffelläufer allerlei kleine Überraschungen oder Happenings. In Bäk wird beispielsweise ein Gottesdienst unter offenem Himmel die Staffelstäbe von der ersten Walking-Gruppe empfangen und weiterleiten. In Römnitz werden sie mit Stand-up Paddelboards vom Wasser am dortigen Steg angelandet und auf eine bunte Kunstaktion treffen. In Kalkhütte am Campingplatz wartet eine Pferdekutsche auf die sportlichen Läufer*innen, als freundliches Taxi für den Rückweg. In Utecht geht es richtig festlich zu vor dem Gemeindehaus, so wie man auf der mecklenburgischen Seite des Sees stets zu feiern versteht. Dort werden eintreffenden Radler*innen auf ganz kleine Füße treffen, die die Staffelstäbe auf ihren Rutscherautos ein Stück des Weges transportieren wollen, um sie anschließend großen Läuferfüßen zu überlassen. In Rothenhusen geht es bei Musik wieder auf das Wasser, in Kanus und zwei Wenden in die Wakenitz und auf den Ratzeburger See. Der einmalige Platz, um die Staffelstäbe zweimal vorbeiziehen zu sehen. Auch in Groß Sarau wartet ein Empfangskomitee auf die nächste Walking-Gruppe an der Badestelle. In Pogeez werden die Staffelstäbe, die dann joggend daher kommen, musikalisch begrüßt. Gleich ein ganzer Chor steht mit seinen Liedern bereit und möchte die Staffelstäbe im gemächlichen Wanderschritt nach Buchholz zu einer aktionsreichen Übergabe beim Kunstprojekt "Turmbau zu B" tragen. Die vorletzte schnelle Radetappe trägt die Staffelstäbe schließlich auf die Ratzeburger Surferwiese zu ungeduldig wartenden Kindern oder auch Menschen, die trotz Beeinträchtigung ebenfalls eine Wegstrecke beim 'Staffellauf der Vielfalt' zurücklegen wollen. Und schon ist das Ziel auf dem "Platz der Kinderrechte" erreicht und wird dort mit einem 'Fest der Vielfalt' gefeiert.

Bürgermeister Eckhard Graf nimmt dort alle Staffelstäbe in Empfang und überreicht, wie dies bei jedem Etappenziel geschieht, allen Staffelträger*innen eine Urkunde. "So in etwa sieht der Weg der Staffelstäbe aus, durch viele Hände, mal schnell, mal langsam, immer fröhlich und unsere Vielfalt und Demokratie feiernd", sagt Gesine Biller von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, die alle neun Staffelstäbe für den 'Staffellauf der Vielfalt' gestaltet hat. Ausgerichtet wird das Gemeinschaftsprojekt „Demokratie läuft“ durch das Team der offenen und interkulturellen und Jugendarbeit des Diakonisches Werkes Herzogtum Lauenburg mit Unterstützung der Partnerschaften für Demokratie Lübeck und Nordwestmecklenburg.

'Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See': Onlineanmeldung ist geöffnet

Am 25.09.2022 um 10:00 wird auf dem „Platz der Kinderrechte“  der erste „Staffellauf der Vielfalt rund um den Ratzeburger See“ gestartet. Eingeladen sind alle Menschen, die gemeinsam die Strecke von 27 km überwinden wollen, ganz gleich, welchen Beitrag sie leisten können, sportlich schnell oder langsam, eine größere Strecke oder nur ein kleines Stück, an Land und auch auf dem Wasser.

Alle Teilnehmer*innen, ob alt oder jung, ob mit oder ohne Beeinträchtigungen, können mit ihren individuellen Fähigkeiten dazu beitragen, das Ziel, die gemeinsame Seeumrundung, Stück für Stück zu erreichen. Der Staffelstab wird dabei laufend, radelnd, walkend, gehend, paddelnd oder mit dem Rollstuhl durch 11 unterschiedlich gestaltete Etappen getragen und weitergereicht. Interessierte Staffelläufer*innen können sich ab sofort unter https://eveeno.com/lauf-der-vielfalt anmelden und ihre Etappe auswählen. 

Ratzeburger Jugendbeirat auf Europatour in Sachen Klimaschutz

Eine Delegation des Ratzeburger Jugendbeirates hat in der letzten Ferienwoche auf dem Weg zum Partnerstädtetreffen in Châtillon-sur-Seine Zwischenstationen in den belgischen Partnerstädten Esneux und Walcourt eingelegt, um Kontakte zu Jugendeinrichtungen und Ideen zum aktiven kommunalen Klimaschutz zu bekommen. In Esneux wurden sie herzlichen im Jugendzentrum JET empfangen und konnten dort gleich vor Ort die Folgen des Klimawandels betrachten. Leiterin Ludovine Lowet zeigte die Folgen der verheerenden Flut im Gebäude, die im vergangenen Jahr auch das Tal der Ourthe heimgesucht hat und in Esneux fünf Menschenleben gefordert hat. Ein Großteil der Ausstattung des Hauses wurde vernichtet und die Fundamente so weit unterspült, dass eine aufwendige Sanierung erfolgen muss, vielleicht sogar ein Neubau. Zusammen mit Jugendlichen aus Esneux diskutierten sie über Ideen zum Klimaschutz und vereinbarten, in der jeweils eigenen Stadt ein konkretes Klimaprojekt anzustoßen und die Erfahrungen dazu auszutauschen. Generell waren sich alle Jugendlichen einig, dass die erwachsenen Verantwortungsträger*innen auf kommunaler Ebene den Klimaschutz noch viel zu wenig beachten und voranbringen würden. Um weiter voneinander zu lernen, wurde für das Jahr 2023 ein Jugendklimacamp in Ratzeburg vereinbart, zu dem auch Jugendliche aus anderen Partnerstädten eingeladen werden sollen. 


Dass Klimaschutz in der Kommune tatsächlich ganz anders Beachtung finden kann, erfuhren die Jugendlichen auf ihrer Station in Walcourt. Dort wurden sie im Rathaus von Benoit Tournay und Florian Deman empfangen, zuständig für die Umsetzung des Klimaplans der Kommune. Walcourt ist seit 2019 über das wallonische Klimaschutzprogramm 'POLLEC' Mitglied im “Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie“. Der Konvent der Bürgermeister wurde 2008 in Europa mit der Zielsetzung gegründet, lokale Gebietskörperschaften, die sich freiwillig dazu verpflichten, die Klima- und Energieziele der EU zu erreichen oder gar zu übertreffen, zusammenzubringen. Es war die erste Initiative, die sich nach dem Bottom-up-Prinzip mit Energie und Klima beschäftigte. Ihr Erfolg übertraf schon bald alle Erwartungen. Inzwischen gehören mehr als 7000 Kommunal- und Regionalverwaltungen in 57 Ländern der Initiative an. Dem Konvent gehören auch Ratzeburgs Partnerstädte Strängnäs (2010), Sopot (2015), und Esneux (2021) an. Florian Deman berichtete den Jugendlichen, dass alle teilnehmenden Gemeinde des Konvents sich verpflichten, einen integrierten Ansatz für Klimaschutz und Klimaanpassung anzuwenden. Sie müssen innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beitritt einen Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima entwickeln, in dem die Ziele zur Reduzierung der CO²-Emissionen um mindestens 40 % bis 2030 und zur Steigerung der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel beschrieben werden. Für Walcourt bedeutet das, dass aktuell zu den Referenzjahren 2006 und 2014 der Energieverbrauch aller kommunalen Einrichtungen erfasst wird, um eine Projektion für das Jahr 2040 machen zu können. Auf dieser Datenbasis sollen dann zielgenau Energiesparmaßnahmen beschlossen und umgesetzt werden, die zu einer entsprechenden Reduktion im Sinne der Ziele des Konvents führen. Dabei soll die Gemeinde Vorbild und Taktgeber für Klimaschutz auch gegenüber der Bevölkerung werden.  Die Ratzeburger Jugendlichen zeigten sich von diesem Konzept und dem planmäßigen Vorgehen der Kommune Walcourt beeindruckt und beschlossen, sich auch im Jugendbeirat intensiver mit dem Konzept des "Konvents der Bürgermeister" zu befassen. Florian Deman und Benoit Tournay versprachen ihrerseits, die Jugendlichen mit Informationen und Erfahrungsaustausch dabei zu unterstützen.

Auch der Besuch in Châtillon-sur Seine stand für die Ratzeburger Jugendlichen unter dem Aspekt des Klimawandels. Ein Besuch im 2019 gegründeten Nationalpark "Parc national de forêts", dem auch das Gemeindegebiet von Châtillon angehört, erbrachte viele Erkenntnisse zu nachhaltiger Waldwirtschaft im Zeichen der Erderwärmung. Ranger Sylvain Boulangeot führte die Jugendlichen durch das Herz des Nationalparks, einem zusammenhängenden Mischwald auf dem Plateau de Langres auf über 240.000 Hektar. Der Parc National de Forêts, so erklärte Sylvain Boulangeot, ist ein Modellprojekt, das nachhaltigen Tourismus, Artenschutz und Forschung vereint. Er konnte auf dem über zweistündigen Rundgang sehr eindrucksvoll die Veränderungen im Wald beschreiben, die durch den Klimawandel und immer größere Trockenperioden hervorgerufen werden. Bäume mit sonnenverbrannter Rinde oder Blätterdach und Trockenschäden wurden unter seinem fachkundigen Blick erkennbar. Er erklärte überdies die immense, generationsübergreifende Aufgabe, den Wald an den Klimawandel anzupassen.  

In der Rückschau war für den Ratzeburger Jugendbeirat die Europatour in vielerlei Hinsicht erfolgreich und inspirierend. „Der persönliche Austausch zwischen uns und unseren Partnerstädten ist der Grund, warum diese Fahrt ein voller Erfolg war. Durch den Dialog konnten wir viel voneinander lernen. Es sind Projektideen, neue Erkenntnisse und auch Freundschaften entstanden, die uns motivieren, für das kommende Jahr ein europäisches Jugendklimacamp in Ratzeburg zu planen“, sagt Vivian Ndubusi vom Ratzeburger Jugendbeirat. "Wir haben gerade mit Blick auf unsere Klimaschutzinitiative spannende Anregungen aus unseren Partnerstädten mitnehmen können, die auch in Ratzeburg Sinn machen könnten", ergänzt Jugendbeiratsmitglied Paul Tessmer. 

Wahl zum Ratzeburger Jugendbeirat
Jetzt sind Kandidaten gesucht!




"PIMP YOUR TOWN" - Jugend trifft Kommunalpolitik in Ratzeburg

"Die Gemeinde muss bei Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, diese in angemessener Weise beteiligen." So steht es im § 47f in der Gemeindeordnung Schleswig-Holsteins, mithin eine Verpflichtung für alle Gemeinden des Landes. Die Stadt Ratzeburg ist dieser Verpflichtung 2014 mit der Einrichtung des Kinder- und Jugendbeirates nachgekommen, ein Gremium, das sich seither engagiert für die Belange von Kindern und Jugendlichen in Stadt und Umland einsetzt und bereits vieles erreichen konnte. Eine Parcour-Anlage ist aufgrund ihrer Initiative im Entstehen. Sie haben sich nachdrücklich für freies W-LAN auf dem Marktplatz eingesetzt und eine erste Jugendklimakonferenz organisiert. Auch der „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ ist eine Idee des Kinder- und Jugendbeirates, der sich aktiv und regelmäßig an den Sitzungen der Stadtpolitik beteiligt. Aus Ratzeburger Sicht eine Erfolgsgeschichte für Kinder- und Jugendbeteiligung.


Und doch muss diese Partizipation von Kindern und Jugendlichen auch stetig gepflegt werden. Kinder- und Jugendbeteiligung funktioniert nur in einem unterstützenden und wertschätzenden Umfeld von Verwaltung und Stadtpolitik. Die jungen Menschen müssen ihre Möglichkeiten der Mitwirkung auch erlernen können, müssen offenen Zugang zum Fachwissen der Verwaltung haben und mit ihren Ideen und Anliegen in der Stadtpolitik auch ernst genommen werden. Die Erwachsenen müssen sie überzeugen, dass es sich wirklich lohnt, sich einzumischen und über den Kinder- und Jugendbeirat eigene Akzente zu setzen, dass es wichtig ist, mitzuentscheiden, wie das Leben von Kinder- und Jugendlichen vor Ort aussehen soll. Nur so begeistern lassen sich Kinder und Jugendliche für die Kommunalpolitik begeistern


Ein guter Einstieg sind dabei Beteiligungsprojekte wie das Planspiel „PIMP YOUR TOWN“, das junge Menschen und Kommunalpolitik zusammenführt. Rund 140 Schüler*innen aus der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen und der Lauenburgischen Gelehrtenschule konnten im Mai ausprobieren, wie Kommunalpolitik funktioniert und dabei gestandene Kommunalpolitiker*innen aus Stadt und Amt persönlich kennenlernen.

Sie bildeten Fraktionen, berieten ihre Ideen in den drei parallel stattfindenden Ausschusssitzungen „Klimaschutz und Nachhaltigkeit“, „Schulen, Jugend und Sport“ und „Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing“ und diskutierten ihre Vorlagen abschließend im Ratssaal in einer großen fiktiven Stadtvertretungssitzung engagiert zu ihren Themen. Mitbestimmung wurde auf diese Weise erlebbar, in all ihrer Herausforderung, sich zu zeigen, das Wort zu ergreifen, einzustehen für seine Ideen. Das kann anstrengend sein, macht aber auch Spaß. Die Rückmeldungen der Jugendlichen waren entsprechend positiv nach drei Tagen „PIMP YOUR TOWN“, die erste Skepsis und Scheu schnell überwunden. Bei einigen reifte sogar die Idee, ihr Engagement im Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirates fortzusetzen und eine Kandidatur zur erwägen. Aber auch die teilnehmenden Kommunalpolitiker*innen zeigten sich beeindruckt von der Qualität der vielen Diskussionen, die immer mit Respekt und Weitblick geführt wurden.



Für die Kinder- und Jugendbeteiligung in Ratzeburg konnte „PIMP YOUR TOWN“ einmal mehr einen wichtigen Impuls setzen und Kommunalpolitik als praxisnah, offen und spannend vermitteln. Ich würde mir wünschen, dass Rathaus und Schulen viel öfters auf diese Weise zusammenfinden könnten. Der Ratssaal eignet sich doch hervorragend als Klassenzimmer für Demokratie vor Ort.  "Ich bedanke mich beim jungen Team des Vereins Politik zum Anfassen e.V. für die exzellente Organisation und die teilnehmenden Schulen für ihre Bereitschaft, ihre Schüler*innen an PIMP YOUR TOWN mitwirken zu lassen. Diese Erfahrung hat vielen Jugendlichen ganz offensichtlich großen Spaß gemacht", sagte Bürgermeister Eckhard Graf, überzeugt vom nachhaltigen Effekt des Projektes, gerade auch mit Blick auf die anstehenden Neuwahlen des Ratzeburger Jugendbeirates im kommenden November. 

Ein multimedialer Rückblick auf "PIMP YOUR TOWN - Ratzeburg 2022", das von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ ermöglicht wurde, ist unter https://www.pimpyourtown.de/ratzeburg/ zu finden. 

www.partnerschaftdemokratie.de
© Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen 

https://www.demokratie-leben.de/

»Demokratie läuft!«

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische fördert seit 2017 über das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ demokratiestärkende Projekte in Stadt und Umland. Vielfaltgestaltung ist dabei eines ihrer wichtigsten Aufgabefelder. In genau diesem Sinne soll erstmalig eine Aktion gestartet werden, die in Stadt und Amt gleichermaßen wirkt und das gemeinsame Engagement für Demokratie und Vielfalt sichtbar werden lässt.

Angedacht ist ein Staffellauf rund um den Ratzeburger See unter dem Motto „Demokratie läuft!“ am 25.09.2022 in der Zeit von 10:00 – 16:00 Uhr. Öffentlichkeitswirksam werden Menschen aus der Region eingeladen, die Strecke von 27km gemeinsam zu überwinden, ganz gleich, welchen Beitrag sie leisten können, sportlich schnell oder langsam, eine größere Strecke oder nur ein kleines Stück, an Land und auch auf dem Wasser. Alle Teilnehmer*innen, ob alt oder jung, ob mit oder ohne Beeinträchtigungen, können mit ihren individuellen Fähigkeiten dazu beitragen, das Ziel, die gemeinsame Seeumrundung, Stück für Stück zu erreichen. Der Staffelstab wird dabei laufend, radelnd, walkend, gehend, paddelnd, mit dem Rollstuhl oder auch mit Rutscherauto durch unterschiedlich gestaltete Etappen getragen und weitergereicht. Die einzelnen Etappen des Staffellaufs werden im Vorwege genau beschrieben, in Aufgabenstellung, Streckenführung sowie die jeweils maximale Anzahl von Staffelplätzen, sodass eine gezielte Anmeldung für die Teilnehmer*innen möglich sein wird. Start- und Zielpunkt werden in Ratzeburg liegen, auf dem „Platz der Kinderrechte“ gegenüber vom Ratzeburger Rathaus. Dort ist zum Abschluss auch ein Demokratiefest geplant.

Gefeiert werden soll aber auch an der Laufstrecke. Anliegende Gemeinden werden eingeladen, Aktionen zum Thema „Demokratie“ zu organisieren und so zu bunten, Vielfalt spiegelnden Übergabestellen für die Staffelläufer*innen zu werden. Das kann ein kleines Fest mit Musik für die Gemeinde selbst sein, eine Kunstinstallation, ein moderiertes Quiz, das die Staffelläufer*innen erwartet, eine Kinderaktion ... der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Es gilt, die Laufstrecke selbst zum Eventraum für Demokratie, Toleranz und Vielfalt zu machen. Hierbei will die Partnerschaft für Demokratie unterstützen, mit jeweils 500 € pro geplanter Aktion in den anliegenden Gemeinden.

Eingeladen zu „Demokratie läuft!“ werden im Übrigen auch die anliegenden Partnerschaften für Demokratie in Lübeck (Rothenhusen) und Nordwestmecklenburg (östliches Seeufer), so dass auch dort die Gemeinden wie Utecht, Campow oder Rothenhusen an solchen Aktionen beteiligen können.

Federführend ausgerichtet wird „Demokratie läuft“ durch das Team der offenen und interkulturellen und Jugendarbeit des Diakonisches Werkes Herzogtum Lauenburg. Die Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen begleitet das Laufprojekt mit Öffentlichkeitsarbeit. 

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Kunstprojekt »TURMBAU ZU B.« präsentiert kritische Ausstellung zur Konsumgesellschaft

Im Oktober 2020 gründeten die vier Künstler*innen aus Buchholz die Künstlergruppe B4art. Seither arbeiten sie gemeinsam an dem Kunstprojekt „Turmbau zu B.“, ein Projekt, das über seinen Titel aber auch ganz sinnbildlich und bewusst Assoziationen zur Bibel wecken soll. Wie einst in Babylon entsteht am Ufer des Ratzeburger Sees wieder ein Turm, der Größenwahn zeigen will, allerdings nicht als Machtanspruch, sondern als Aufforderung zum künstlerischen und politischen Dialog über den Zustand unserer Welt. "Die Merkmale des Turms zu Babylon waren: immer größer, höher, schneller, besser, schöner. Größenwahn! Dann kam die Verwirrung der Sprachen. Gottes Strafe oder kulturelle Vielfalt? Unsere Welt heute:  immer größer, schneller, besser, höher, Kunst-voller… Prunktürme, Machttürme in Shanghai, New York, Abu Dhabi, gläsern, provozierend! Größenwahnsinn? Dann kam Corona! Wir wollen anregen zu Gesprächen und Diskussionen über Themen wie Wirtschaftswachstum, Globalisierung, Demokratie, Menschenrechte, Klimawandel, Flucht, Vertreibung, Natur, Umwelt …. und KUNST!", so die Aussage der beteiligten Künstler*innen Elsbeth Buchfeld, Sabine Burmester, Christof Müller, Maren Ruf, alle aus Buchholz. 

Herausragende Bedeutung und Alleinstellungsmerkmal hat der Turm schon alleine durch seine Höhe. Er steht, weit sichtbar für das ganze Umland, auf einer Anhöhe am Ratzeburger See auf dem Grundstück von Lödings Bauernhof am See. Der Turm wird terrassenartig um ein Metallstangengerüst gebaut und hat eine Grundfläche von 5 x 5 m mit einer Höhe von ca. 11 m. Vielseitige Installationen aus unterschiedlichsten Materialien (Metall/Altmetall, Holz, Plastik, Stein, Styropor und recycelten Materialien) werden den „Turmbau zu B.“ gestalten. Farben und  Bilder ergänzen das Ganze. Ein 25 m² großer Ausstellungsraum im unteren Teil steht für Informationen, Dokumentationen (z.B. Videos, Plakate) und Ausstellungen zur Verfügung. Veranstaltungen wie Vorträge, Diskussionsrunden, Autorenlesungen, Musik und – Filmveranstaltungen, Sonder – Ausstellungen und Kinderprojekte können auf einer, in unmittelbarer Nähe befindlichen Wiese mit Veranstaltungszelt, im Laufe der Projektdauer umgesetzt werden.

Mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen nimmt in diesem Jahr eine Ausstellungsreihe mit dem Titel „Demokratie – Diktatur – oder was?“ den politischen Dialoganspruch des Kunstprojektes auf.  Sie soll zu Diskussionen anregen über Themen wie Größenwahn, Wirtschaftswachstum, Globalisierung, Demokratie, Menschenrechte, Klimawandel, Flucht, Vertreibung, Umwelt, Natur und KUNST. In einem 30 m² großen Ausstellungsraum, im unteren Teil des Turmes, finden monatlich wechselnde Ausstellungen zu den Themen Lebensmittel, Konsumgesellschaft, Wasser, Sport statt. Den Auftakt macht die Ausstellung „Überflüssigeliebgewonnenewohlstandsluxuskonsumgüter - Demokratie, Diktatur - oder was?“  Ihre Schränke sind wohlgeordnet. Übersichtlich. Sie enthalten nur Notwendiges. Von allem besitzen Sie nur eine Ausführung. Nichts haben Sie zu viel. Etwa nicht? Die Künstlergruppe B4art zeigt in diesem Kunstprojekt eine andere - die gängigere Variante. Zur Ausstellungseröffnung am 25.06.2022 um 19:30 Uhr begleitet die Band „Black Cap“ mit eigenen Deutschrock Songs. 

Die Ausstellung im Spiegelsaal des „Turmbau zu B.“ ist bis zum 19. Juli 2022 täglich von 11.00 - 19.30 Uhr geöffnet. Ausstellungsort ist Lödings Bauernhof am See, auf dem Ortskampe 1, 23911 Buchholz. Sie wird gefördert über das Bundesprogramm "Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Weitere Infos: www.b4art.sh 

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Ratzeburger Jugendbeirat berät Jahresthemen auf Strategieklausur

Der Ratzeburger Jugendbeirat hat im Rahmen einer eintägigen, selbstorganisierten Strategieklausur im Jugendfreizeitheim "Haus Lankau" aktuelle Themen der Jugendbeiratsarbeit beraten. Im Fokus standen die geplante Jugendklimakonferenz, die kommende Jugendbeiratswahl sowie eine Europatour zu den Partnerstädten in Belgien und Frankreich zur Vorbereitung eines internationalen Jugendklimacamps in Ratzeburg im kommenden Jahr.

Begonnen wurde die Klausur mit einem Rückblick auf die bisherige Jugendbeiratsarbeit seit der Neukonstitution 2020, wie die Durchführung der Coronaumfrage, die Entwicklung eines Nachhaltigkeitspreises, das Vorantreiben der Parcour-Anlage, die Pflege der Spielekiste an der Seebadestelle, aber auch die Fortschreibung der Europaagenda unter dem Motto "PIMP YOUR PARTNERSTADT" mit den Besuchen im polnischen Sopot. Das Fazit fiel hier positiv, aber auch selbstkritisch aus: "Wir haben eine Menge geschafft, wie unsere Gesamtschau aller Projekte zeigt, aber wir laufen auch immer Gefahr, uns bei den vielen Aktivitäten zu verzetteln", sagte Jugendbeiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz, mahnend mit Blick auf die eigenen Ressourcen des nur 8-köpfigen Jugendgremiums. In Teilen kritisch wurde auch die Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik bewertet. "Es kommt immer wieder vor, dass wir über Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, nicht in informiert werden, obwohl dies im § 47f der Schleswig-Holsteinischen Gemeindeordnung ganz klar geregelt ist. Dabei wäre das mit uns doch so einfach", sagte Vivian Ndubusi, die hier auch die Verwaltung in der Pflicht sieht, den Jugendbeirat bei solchen Themen direkt anzusprechen. Dies zukünftig noch stärker einzufordern, wurde auf der Strategieklausur ebenso vereinbart, wie die Festlegung von Projektverantwortlichen und eine Verbesserung der eigenen Öffentlichkeitsarbeit, vor allem in den Social-Media-Kanälen und über einen Imagefilm. 

Auch bei den in diesem Jahr anstehenden Sachthemen und Projekten wurden ganz konkrete Absprachen getroffen. So soll die geplante 2. Jugendklimakonferenz nunmehr am 1. Oktober 2022 stattfinden, mit einem Fokus auf konkrete Klimaziel für Ratzeburg, anlehnend an die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Hierzu soll die Kooperation der schwedischen Partnerstadt Strängnäs angefragt werden, die erst vor kurzem solche Ziele für sich im Rahmen einer Bürgerbeteiligung entwickelt hat. Ein erster Aufschlag zur Jugendklimakonferenz soll im Rahmen des Jugendbeteiligungsprojektes "PIMP YOUR TOWN" erfolgen, das für Mitte Mai mit über 100 Ratzeburger Schüler*innen geplant ist. Angeregt wurde auch eine Info- und Werbeaktion für mehr Solaranlagen auf städtischen Dächern. 

Das Thema "Europa" hat beim amtierenden Jugendbeirat weiterhin eine hohe Priorität, gerade auch in der Verknüpfung mit dem Thema "Klimaschutz". So will sich in der letzten Sommerferienwoche eine Delegation des Ratzeburger Jugendbeirates auf den Weg in belgische Esneux und Walcourt, wie auch ins französische Châtillon-sur-Seine machen, um dort mit Jugendlichen über die Idee eines gemeinsamen Klimacamps 2023 in Ratzeburg zu beraten. Eine Woche wollen die Jugendbeirätler*innen dafür unterwegs sein und für ihre Idee ähnlich erfolgreich werben, wie schon im polnischen Sopot. 

Viel Raum nahmen die Planungen zur anstehenden Jugendbeiratswahl im November dieses Jahres ein. Es zeichnet sich ein größerer Generationswechsel ab, sodass dringend neue Kandidat*innen gewonnen werden müssen. Entsprechend früh soll die Wahlkampagne in diesem Jahr starten, mit möglichst direkter Ansprache aller wahlberechtigter Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 - 21 Jahren. Hierzu wurde eine Infokarte und ein Werbebanner entwickelt sowie Wahlinformationsveranstaltungen an den Schulen geplant. Ziel ist es, wieder einen vollständigen Jugendbeirat zusammenzubekommen, der sich aktiv und kreativ um die Belange von Kindern und Jugendlichen in Ratzeburg kümmert. Finanziert werden soll die Kampagne über den Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, mit dessen Mittel aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" auch die Strategieklausur organisiert werden konnte. 

 „Miteinander verarbeiten – Miteinander gestalten – Einander begleiten“
Kommunikation und Kennenlernen mit Kunst 

Unter dem Projektnamen „Miteinander verarbeiten – Miteinander gestalten – Einander begleiten“ startet am Sonnabend, 7. Mai, eine offene Kunstwerkstatt. Kreativität öffnet die Menschen. Kunst verbindet, vermittelt, verdeutlicht, tröstet. Kunst kann eine Brücke und ein Ventil sein. Kunst ist frei. In den Räumen der BQG Personalentwicklung Gesellschaft in der Max-Planck-Straße 13 (Parkplatz Markant/KIK) in Ratzeburg treffen sich Interessierte in der Zeit von 15 bis 17 Uhr in 14tägigem Rhythmus. Für die Teilnehmenden entstehen keine Kosten. In lockerer Werkstattatmosphäre treffen sich Menschen jeden Alters und aller Nationalitäten, um unter geschulter Anleitung gemeinsam über Kunst zu sprechen, neue Eindrücke aufzunehmen und zu verarbeiten sowie die eigene Umgebung wahrzunehmen und zu gestalten. In einem kreativen Prozess entstehen Werke, die im öffentlichen Raum präsentiert werden sollen. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich. Die so entstandenen Werke sollen zur Anregung eines Austausches zwischen Betrachtenden und Kunstschaffenden einladen. 

Geflüchteten und Einheimischen soll die Möglichkeit geboten werden, ihrer Betroffenheit Ausdruck zu verschaffen und darüber hinaus gemeinsam Möglichkeiten einer friedlichen, respektvollen und demokratischen Zukunft zu entwickeln. Willkommen sind Frauen, Männer, Diverse, Kinder und Jugendliche jeder Nationalität. Am 7. Mai können sich ortsunkundige Menschen um 14.30 Uhr vor dem Haupteingang der Lauenburgischen Gelehrtenschule in der Bahnhofsallee 22 treffen, um in Begleitung der Schulsozialarbeiterin Barbara Stellingwerf zur offenen Kunstwerkstatt zu spazieren. 

Interessierte Bürgerinnen und Bürger - unabhängig von der Herkunft, sprachlichen Kompetenzen und Einschränkungen - treffen sich vierzehntägig, um zusammen mehr über sich und ihre kreativen Möglichkeiten zu erfahren. Dieses Erleben in der Gemeinschaft ist so für jeden eine Gelegenheit, durch Gestaltung eigene Emotionen, Botschaften, Sichtweisen und Erfahrungen zu verarbeiten und mit anderen zu teilen. Unter Anleitung wird Kreativität geweckt und entdeckt. Das offene Atelier bietet jederzeit einen niederschwelligen Einstieg. Die gemeinsamen Kunst-Projekte sind Anregungen und Übungsfeld, um freie, individuelle, künstlerische, gestalterische Arbeit zu fördern und zu ermöglichen. Natürlich darf auch einfach nur das Beisammensein erlebt werden. 

Es sollen unter anderem themenbezogene Arbeiten zu Frieden, Freiheit, Gleichberechtigung, Akzeptanz, aber auch zum Beispiel zu Ängsten und Wünschen dargestellt werden. Durch die Wahl einer Projektsprecherin oder eines Projektsprechers werden Themen- und Materialbedarfe demokratisch erarbeitet, Verantwortung und Verständnis vermittelt und diskutiert. Gegenseitiges Kennenlernen, Förderung der Toleranz und des Verständnisses, Verbesserung des Zusammenlebens, kulturelle Kompetenz, Stärkung des Selbstbewusstseins und der eigenen Meinungsbildung sind wichtige Ziele des Projektes. 

Zur Auswahl werden zum Beispiel Kunst aus Fundstücken, Erschaffung eines Wandbildes zum Thema „Heimat“, Fotosafari, Acryl-, Gouache oder Aquarellmalerei stehen. Großflächige Ausdrucksmalerei auf Pappe, Vlies oder Tapetenresten sowie das Modellieren mit Papier und Kleister werden in eine körperbetonte Gestaltung einfließen. 

Das Projekt ist gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Eine weitere Förderung sowie die Trägerschaft erfolgt durch die BQG. "Ich freue mich sehr, mit diesen Förderern und der Trägerschaft die Arbeit in einer offenen Kunstwerkstatt wieder aufnehmen zu können", sagt Gesine Biller, die künstlerische Leitung des Projektes, die auch die interkulturelle Kunstwerkstatt des Fördervereines der Volkshochschule Ratzeburg geleitet hat. Das Miteinander in dieser Kunstwerkstatt ist durch die Coronakrise ausgebremst worden. 

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Erfolgreicher Auftakt der Ausstellungs- und Themenkampagne "Antisemitismus und jüdisches Leben" in Ratzeburg

Die Ratzeburger Volkshochschule zieht eine positive Bilanz zum Auftakt ihrer Ausstellungs- und Themenkampagne "Antisemitismus und jüdisches Leben", die mit der Ausstellung "SHOAH - Der Holocaust" in der Stadtkirche St. Petri gestartet wurde. Rund 600 Besucher*innen wurden im Ausstellungszeitraum vom 27.01. - 31.03.2022 gezählt, vielfach mit sehr positiven Rückmeldungen zur kompakten Aussagekraft der Ausstellung, die von der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem gestaltet wurde. 

Zur Finissage referierte Dr. Olaf Kistenmacher in beeindruckender Weise über das Thema "Holocaustleugnung und Holocaustrelativierung". Er konnte dabei die verschiedenen Aspekte dieser Phänomene kenntnisreich beschreiben und einordnen sowie die Einzigartigkeit dieses Menschheitsverbrechens benennen: "Der Holocaust diente im Vergleich zu anderen unmenschlichen Verbrechen der Menschheitsgeschichte keinem anderen Zweck, als Menschen zu töten. Es ging nicht um Landnahme oder Raub, um Versklavung oder um Kriegsziele, die sich bewusst auch gegen die Zivilbevölkerung richteten. Es ging bei der Shoa nur um das Töten an sich, die möglichst vollständige Vernichtung von Menschen, denen das Lebensrecht, das Menschsein, einfach abgesprochen worden war." 

Die Ausstellungs- und Themenkampagne "Antisemitismus und jüdisches Leben" wird im Jahresverlauf fortgesetzt mit weiteren öffentlichen Ausstellungen der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem, so auch zu den Themen "Frauen im Holocaust" und "Kinder im Holocaust". Ebenso sind Vorträge und Exkursionen geplant. Sie wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". 

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Ratzeburger Volkshochschule diskutiert zum politischen Buch "Rechte Richter" mit Autor Dr. Joachim Wagner

Die "Politische Bildungswerkstatt" der Ratzeburger Volkshochschule thematisiert in diesem Jahr wiederkehrend das "Politische Buch" und hat dafür zum Einstieg  Journalist und Autor Dr. Joachim Wagner mit seiner aktuellen Publikation "Rechte Richter" am 28.04.2022, 19:00 Uhr zu Gast im Ratzeburger Rathaus.

Mit dem Einzug von Rechtspopulisten in den Bundestag und den Landtagen und dessen gesellschaftliche Durchdringung weiter Teile der Gesellschaft steht auch die Justiz vor einer neuen Herausforderung, auf die sie nicht vorbereitet ist: Richter und Staatsanwälte fallen zunehmend durch rechtslastige Ermittlungen und Entscheidungen auf. Dem Ansehen der Justiz schaden auch Robenträger, die in positivistischer Tradition den rechtsextremistischen und antisemitischen Hintergrund von Straftaten ignorieren und Täter dadurch zu milde oder gar nicht bestrafen. Dr. Wagner stellt fest, dass Teile der Dritten Gewalt ihrer Verantwortung im Kampf gegen den Rechtsextremismus bislang nicht gerecht geworden sind. Heute ist die Unabhängigkeit der Justiz stärker von innen als von außen bedroht: durch eine verhängnisvolle Politisierung bzw. Entpolitisierung von Entscheidungen und eine schwache interne Dienstaufsicht.

Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. präsentiert und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de

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"Politische Bildungswerkstatt" der Ratzeburger Volkshochschule schaut auf die Coronaproteste

Die "Politische Bildungswerkstatt" der Ratzeburger Volkshochschule schaut im zweiten Vortrag ihres Frühjahrsprogramms unter dem Titel "Montags auf die Straße. Für Frieden und Freiheit?" am 21.04.2022, 19:00 Uhr im Ratzeburger Rathaus auf die Coronaproteste im Land. Seit Beginn der Coronapandemie gehen Menschen gegen die Maßnahmen der Bundesregierung auf die Straße. Im Winter 21/22, mitten in der Debatte um eine Impfpflicht, erleben diese Proteste bundesweit als sogenannte „Spaziergänge“ einen neuen Aufschwung und inszenieren sich als friedlicher „Widerstand“ gegen eine angebliche „Diktatur“. Die einen wähnen sich verfolgt wie einst Sophie Scholl, die anderen setzen auf eine friedliche Revolution wie 1989 in der DDR. Im Vortrag will das regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck des AWO Landesverbandes SH e.V. einen Blick auf diese heterogene Protestgruppe und ihre ideologischen Schnittmengen geworfen sowie Kontinuitäten von Protestformen und ihren Akteur*innen und Vereinnahmungen von historischen Bezügen diskutiert werden.

Der Vortrag wird in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. präsentiert und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de

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Phänomen: "Holocaustleugnung"
Vortrag zur Finissage der Ausstellung "SHOAH - Der Holocaust" 

Die Ausstellung "SHOAH - Der Holocaust" in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri soll am 31.03.2022 um 18:00 Uhr mit einer öffentlichen Finissage verabschiedet werden. Zusammen mit Pröpstin Frauke Eiben wollen die Organisatoren von der Volkshochschule Ratzeburg und vom Verein Miteinander leben e.V. den Blick vom Inhalt der Ausstellung auf die Gegenwart lenken und das Phänomen der "Holocaustleugnung" thematisieren. Dazu wurde mit Dr. Olaf Kistenmacher ein ausgewiesener Experte für einen Vortrag geworden, der die vielfältigen Facetten von Holocaustleugnung und die ebenso vielfältigen Motivationen hinter diesem Phänomen bestens kennt und beschreiben kann. "Die offene Leugnung der Shoah ist nur die seltene, extreme Form einer Schuldabwehr. Dahinter steht das Bedürfnis, das einmalige Verbrechen unbedeutend zu machen. Verbreiteter als die Leugnung ist die beständige Relativierung der Shoah, indem zum Beispiel die Politik des Staates Israel oder die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie mit der Vernichtungspolitik der Nazis gleichgesetzt werden", sagt D. Olaf Kistenmacher.

Die Veranstaltung wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt zur Finissage ist kostenlos. Es gilt allerdings die 3G-Regel, Zutritt für vollständig Geimpfte, Genesene oder Getestete. Eine Anmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de

Ratzeburger Jugendbeirat fordert Engagement gegen Rassismus 

Der Ratzeburger Jugendbeirat beteiligt sich in diesem Jahr mit einer Banneraktion am "Internationalen Tag gegen Rassismus" der Vereinten Nationen. Im großen Format soll über der Herrenstraße auf die kreisweite Kampagne “Herz einschalten - Rassismus ausschalten“ aufmerksam gemacht werden, die von Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen ins Leben gerufen wurde und in der auch der Ratzeburger Jugendbeirat aktiv ist. "In diesen Tagen finden an vielen Orten in Schleswig-Holstein Aktionen und Veranstaltungen zum "Internationalen Tag gegen Rassismus" statt. Da wollen wir auch in Ratzeburg ein sichtbares Zeichen setzen, so wie wir es schon an unserer Graffitiwand in der Riemannstraße getan haben", sagt Jugendbeiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz. Vivian Ndubusi ergänzt: "Unser Hinweis auf unsere gemeinschaftliche Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten" soll motivieren, sich nicht nur an diesem Tag gegen Rassismus zu äußern, sondern auch an vielen anderen Tagen im Jahr mit klaren Aktionen und Worten zu zeigen, dass Rassismus kein Platz in unseren Köpfen und in unserer Gesellschaft haben soll."

Die Kampagne “Herz einschalten - Rassismus ausschalten“  bietet sich als Online-Plattform an, für alle Menschen, Initiativen und Ideen im Kreis Herzogtum Lauenburg, die sich aktiv und persönlich gegen Rassismus in unserer Gesellschaft engagieren und sich einmischen wollen. Projekte, Kunstaktionen, eigene Wort- und Videobeiträge oder die Dokumentation von rassistischen Vorfällen sollen hier Darstellung finden und so eine Übersicht schaffen, wie gemeinsam im Kreis gegen Rassismus gearbeitet wird. Es soll eine wachsende Plattform sein, die mit Berichten zu Aktionen gegen Rassismus Anregungen zu eigenem Engagement geben, mit persönlichen Videostatements Meinung machen, aufrütteln und überzeugen und mit Hilfs- und Gesprächsangeboten Achtsamkeit schaffen will. Die Kampagne wie auch die Banneraktion des Ratzeburger Jugendbeirats wird gefördert durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 

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Jugendliche werden kreativ bei Graffitiaktion gegen Rassismus 

Auf Initiative des Ratzeburger Jugendbeirates ist in der Riemannstraße eine mobile Graffitiwand entstanden und im Zuge eines ersten Graffitiworkshops eingeweiht worden. Ein Künstler der Rap-School NRW ermunterte mit Unterstützung des Jugendzentrums STELLWERK rund 20 Ratzeburger Jugendliche, sich in der Graffitikunst auszuprobieren. Das gestellte Thema des Workshops war "Herz einschalten - Rassismus ausschalten", nach der gleichlautenden Antirassismuskampagne der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Nach einem kurzen Crashkurs ging es für die Jugendlichen direkt an die vom Jugendbeirat installierte Graffitiwand an der Stützmauer unterhalb der Riemannhalle. Innerhalb weniger Stunden entstanden eine Vielzahl von Motiven, die in einem vorgehenden Workshop bereits skizziert worden waren.



Graffiti-Künstler 'Mo' gab dabei immer wieder Tipps für Verbesserungen oder legte auch mal selbst Hand an, um eine gestaltete Fläche mit wenigen Akzentuierungen zur Begeisterung der Jugendlichen deutlich aufzuwerten. Aus Sicht von Christian Klingbeil vom Team des STELLWERK war die Aktion für die Jugendlichen ein großer Erfolg. "Es ist immer wieder überraschend, wie kreativ Jugendliche werden können, wenn sie jemand anleitet, der sie ernst nimmt und ihnen wirklich auch etwas zutraut." 

Auch Jugendbeiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz beteiligte sich mit einem Graffitibeitrag. "No love for nobody" prangt es als Schriftzug in großen gelben Lettern auf der Wand. Ein bewusst irritierender Satz, wie Lucca Rosenkranz erklärt: "Wir sprühen hier Motive gegen Rassismus. Und dieser Satz beschreibt die Haltung eines jeden Rassisten, menschenfeindlich und ohne Liebe für irgendjemanden." Für den Ratzeburger Jugendbeirat war diese Aktion nur der Auftakt für seine Beteiligung in der Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten". Bereits im März zu den 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' sollen die nächsten Aktionen gestartet werden. Die Graffitiaktion wurde gefördert durch den Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". 

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"Die neue Welt(un-)ordnung" in Vortrag und Seminar der "Politischen Bildungswerkstatt" 

Die Ratzeburger Volkshochschule startet ihr politisches Bildungsprogramm in diesem Jahr am 18.02.2022 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit einem Vortrag zur "Neuen Welt(un-)ordnung". Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger will versuchen, die große politische Unübersichtlichkeit in der Weltpolitik etwas zu sortieren und zu erklären. Geopolitik ist nicht mehr bipolar, wie zur Zeit des Kalten Krieges. Es entstehen neue Machtansprüche, regional wie global. China zeigt sich mit Vehemenz als Weltmacht und fordert die USA im Pazifik heraus. Auch Russland arbeitet mit allen Mitteln an der Rückkehr in die erste Liga der Weltmächte. Regionalmächte wie Nordkorea, die Türkei, Saudi-Arabien oder der Iran agieren offen machtpolitisch, frei von jeglicher Weltmachtsräson. Aber auch in Europa befindet sich vieles in Neuordnung. In der Folge steigen die Konfliktpotentiale, potenziert durch Klimawandel, Migrationsbewegungen, aber auch durch eine fortschreitende Digitalisierung aller Gesellschaften. Geopolitisch ein gefahrvoller Cocktail für den Weltfrieden, der besorgen muss.

Vertiefend besteht am 19.02.2022 in der Zeit von 09:30 - 16:30 Uhr die Möglichkeit, einen Aspekt dieser Welt(un-)ordnung genauer zu betrachten. In seinem Seminar "Die Schlacht im Netz" möchte Dr. Udo Metzinger neben den Konfliktfeldern Geo-Politik und Geo-Ökonomie ein gesondertes Augenmerk auf die Entwicklung des "Geo-Tech" legen, die fortschreitende Einflussnahme von Digitalisierung auf das Gefüge der Weltpolitik. Wir leben in "postfaktischen Zeiten": Fakten zählen wenig, Gefühle sind alles. Durch soziale Medien und neue Kommunikationskanäle sind so viele Menschen erreichbar wie noch nie. Hier kommt hybride Kriegsführung ins Spiel: "Ziele sind nicht mehr allein mit konventioneller Feuerkraft zu erreichen, sondern durch den breit gestreuten Einsatz von Desinformationen", so der russische Generalstabschef Gerassimow 2013. Westliche Geheimdienste sind überzeugt, dass diesen Worten Taten gefolgt sind: in Europa und in den US-Wahlkämpfen 2016 und 2020: durch Russland, China und möglicherweise den Iran. Das Seminar nimmt diese und andere Fälle zum Anlass, über die Gefährdung der Demokratie nachzudenken und die Frage zu stellen: welche strategischen Ziele stehen dahinter? 

Vortrag und Seminar werden in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. präsentiert und gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei. Es gilt allerdings die 2G-Regel, Zutritt nur für vollständig Geimpfte und Genesene. Für das Seminar im Ratzeburger Ratssaal ist eine Anmeldung obligatorisch unter volkshochschule@ratzeburg.de

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Ratzeburger Volkshochschule gründet "Politische Bildungswerkstatt"

Dank einer Förderung durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen ist die Ratzeburger Volkshochschule zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. als Bildungspartner auch in diesem Jahr wieder in der Lage ein vielfältiges politisches Bildungsprogramm anzubieten. Im Rahmen einer „Politischen Bildungswerkstatt“ sollen neben bewährten Formaten der politischen Bildungsarbeit wie Vorträge oder Seminare auch neue Bildungsformate getestet werden. Das können Radiopodcasts, Lesungen oder Onlineangebote sein. Im Frühjahr beginnt es zunächst klassisch mit einer Vortrags- und Seminarreihe. Dr. Udo Metzinger wird am 18.02.2022 in einem Vortrag den Versuch unternehmen, die "Die neue Welt(un-)ordnung" zu erklären und zu sortieren. Am 19.02.2022 wird er dieses Thema mit seinem Tagesseminar "Die Schlacht im Netz" um die digitale Komponente vertiefen und die hybride Kriegsführung sowie die Gefahren für die Demokratie im Zeitalter von Geo-Tech analysieren. Anmeldungen zu diesem Seminar sind ab sofort unter volkshochschule@ratzeburg.de möglich. Am 24.03.2022 werden Mitarbeiter des Regionalen Beratungsteams gegen Rechtsextremismus Lübeck einen kritischen Blick auf die Proteste gegen die Coronamaßnahmen legen, die sich vielfach als friedlicher „Widerstand“ gegen eine angebliche „Diktatur“ inszenieren und dabei wiederkehrend antisemitische Erzählungen verbreiten oder opferverhöhnende Bezüge zur NS-Zeit herstellen. Am 28.04.2022 wird Journalist und Publizist Dr. Joachim Wagner aus seinem neuen Buch "Rechte Richter"  über zunehmend rechte und rechtspopulistische Tendenzen in der Justiz berichten. Als Jurist muss er hier kritisch feststellen, dass Richter und Staatsanwälte vermehrt durch rechtslastige Ermittlungen und Entscheidungen auffallen und die Justiz dieser Entwicklung bislang nur lückenhaft begegnet. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Es gelten die aktuellen Coronaregeln. Die Organisatoren bitten sehr um Voranmeldungen unter volkshochschule@ratzeburg.de

Parallel zu diesem Vortrags- und Seminarprogramm wird es ein wachsendes Podcastangebot zu Themen der politischen Bildung geben, die unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" im Offene Kanal ausgestrahlt werden sollen. Ebenso soll das "Politische Buch" im Jahresverlauf in den Veranstaltungsfokus rücken, unter Beteiligung der Ratzeburger Stadtbücherei. "Wir wollen über die ”Politische Bildungswerkstatt” eine Bildungsoffensive zum politischen Lernen initiieren und gleichzeitig einen Erfahrungsraum schaffen, aus denen wir als Projektträger Rückschlüsse für die erfolgreiche Gestaltung von politischen Bildungsangeboten mit Blick auf die Planung zukünftiger Programme ziehen können. Das umfasst auch eine Befragung von Nutzerinnen politischer Bildungsangebote zu ihren Eindrücken, ihren Erwartungen, ihren Wünschen und Bedürfnissen", sagt VHS-Geschäftsführerin Silvia Tessmer. 

Politisches Bildungsprogramm der Volkshochschule Ratzeburg




»Dialoge zur Shoa: Die Bedeutung des Gedenkens«

Am 27. Januar, dem Tag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee, gedenkt Deutschland seit 1996 den Opfer des Nationalsozialismus. 2005 wurde dieser Tag von den Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ erklärt.  Der Verein Miteinander leben e.V. und die Ratzeburger Volkshochschule wollen dazu in diesem Jahr im Rahmen des Projektes „Dialoge zur Shoa“ einen thematischen Beitrag leisten. Zum Gedenktag wird eine Ausstellung der Holocaustgedenkstätte Yad Vashem mit dem Titel „Shoah – Der Holocaust: Wie war es menschlich möglich?“ in der Stadtkirche St. Petri präsentiert. Die Ausstellung befasst sich mit den wesentlichen Aspekten des Holocaust. Sie setzt ein mit einem Blick auf jüdisches Leben vor dem Holocaust und endet mit der Befreiung der Konzentrations- und Vernichtungslager, die die Nazis auf dem gesamten Kontinent errichteten, sowie mit dem bemerkenswerten Willen der Überlebenden, zum Leben zurückzukehren. Auf 19 Schautafeln werden erklärende Textpassagen, durchwoben von persönlichen Geschichten über die Opfer, Zitaten, originalen Photographien und Abbildungen von Objekten dargeboten.

Zur Ausstellungseröffnung wollen Pröpstin Frauke Eiben, Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der VHS Ratzeburg sowie Wencke Stegemann und Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V. als Träger des landesweiten „Bildungsnetzwerkes Antisemitismus“ einen ersten Dialoganstoß im Offenen Kanal geben. Sie diskutieren die Fragen, welche Bedeutung dem Gedenktag heute zukommt, welche Botschaften sich mit ihm für unsere Gegenwart verbinden und warum das Gedenken an den Holocaust niemals einen Schlussstrich haben kann. Die Sendung wird am 27.01.2022 um 12:00 ausgestrahlt. Wiederholungen sind geplant für den um 09.02.2022 um 17:00 Uhr sowie am 26.02.2022 um 18:00 Uhr.

Die Ausstellung wird bis zum 31. März 2022 in der Stadtkirche während der allgemeinen Öffnungszeiten zu sehen sein. Es gilt die Masken- und Abstandspflicht. Der Eintritt ist kostenlos. Im Jahresverlauf sollen weitere Yad-Vashem-Ausstellungen im Rahmen des Projektes „Dialoge zur Shoa“, das durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert wird, an unterschiedlichen Orten in und um Ratzeburg gezeigt werden. „Wir hoffen mit diesen jeweils ganz unterschiedlichen Ausstellungen zum Dialog über den Holocaust, seine universellen Dimensionen und seine Relevanz für unser heutiges Leben im 21. Jahrhundert einzuladen“, sagen die Projektorganisatoren Mark Sauer und Silvia Tessmer. 

"Turmbau zu B." - Kunstvision befördert Bürgerdialoge

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen fördert demokratiestärkende Maßnahmen über das Bundesprogramm "Demokratie leben!" nicht nur im Ratzeburger Stadtgebiet, sondern wann immer möglich auch im ländlichen Raum des Amtsbereiches. Ein gelungenes und nachahmenswertes Beispiel ist das Bürgerbeteiligungsprojekt "Turmbau zu B.", organisiert vom gemeinnützigen Förderverein Buchholz am See e.V. in Zusammenarbeit mit der Künstler*innengruppe 'B4art'. Ausgangspunkt war die Idee einiger Buchholzer Künstler*innen, einen Turm als weithin sichtbares Kunstwerk zu installieren. Kontrovers und bewusst "größenwahnsinnig" in seiner Anlage, sollte es zum Widerspruch und zur Diskussion auffordern und einladen, gemeinsam über menschliches Schaffen und Streben, über Menschenrechte, Ressourcen und vor allem über die Freiheit der Kunst nachzudenken. Dazu wurden im Jahresverlauf wiederkehrend Veranstaltungen organisiert, die Raum für vielfältige Bürgerdialoge geben sollten zu Themen wie Wirtschaftswachstum, Globalisierung, Demokratie, Menschenrechte, Klimawandel, Flucht, Vertreibung, Natur, Umwelt, immer angeregt durch die künstlerische Vision des zu errichtenden Turms, als ideenbeförderndes und gemeinschaftsbildendes Sinnbild.


Das Konzept des Projektes, über Kunst einen Dialograum für die wichtigen Themen unserer Zeit zu schaffen, erwies sich in der Folge als sehr erfolgreich. Es gelang auf den Veranstaltungen wie "BABYLON-BUCHHOLZ“,  "Demokratie leben in Buchholz", "Jung und Alt in Buchholz" oder "Sind wir noch zu retten? Packen wir’s an!" viele Bevölkerungsgruppen anzusprechen und einzubinden. Kunst wurde so zu einem Anstoß im Dorfleben und bewirkte viele Perspektivwechsel auf Ansichten, Meinungen und Vorurteile in den gemeinsamen Diskussionen. Kunst zeigte überdies die ihr innewohnende Inspirations- und Schaffenskraft, Menschen und Gemeinschaften über sich selbst hinauswachsen lassen können. Wer einen "größenwahnsinnigen" Turm bauen kann, schafft es auch, mit den wahnsinnig großen Problemen unserer Zeit umzugehen, so die Botschaft der projettragenden Künstler*innen. "Wir sind mit vom positiven Verlauf unseres künstlerischen Dialogprojektes selbst überrascht, vor allem auch, was sich daraus entwickelt", sagte Christof Müller, einer der Künstler mit Verweis auf die mehr als 300 Besucher und Mitwirkenden und die sich fortentwickelnden Projektideen. So hat sich eine Arbeitsgruppe mit Oberstufenschüler*innen zweier Kunstkurse gegründet, die ihre Ideen für den geplanten Turmbau einbringen wollen und dazu eigene Projekte zu Rassismus, Menschenrechte, Diktatur und Demokratie entwickeln. Der Turm selbst ist in diesem Dialogprozess aus dem Stadium der Idee entwachsen und soll als künstlerisches Dorfgemeinschaftsprojekt tatsächlich realisiert werden, als ein Kunstwerk, das die Kraft hat, die Bevölkerung zu vereinen.

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Ratzeburger Jugendbeirat startet Beiträge zur Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten"

”Herz einschalten – Rassismus ausschalten” ist das Motto einer Kampagne der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, die zu einer aktiven und kreativen Positionierung gegen Rassismus in unserer Gesellschaft aufruft, mit Aktionen, persönlichen Beiträgen oder auch geförderten Projekten.  Auf einer gleichlautenden Webseite (www.herzein-rassismusaus.de) werden alle Beiträge gesammelt und präsentiert, als Botschaft, als Ideengeber und auch als Aufforderung, selbst mitzuwirken. Der Ratzeburger Jugendbeirat hat sich dieser Kampagne im vergangenen Jahr angeschlossen und erste Bausteine für eigene Aktionen entwickelt. So entstand die Idee, eine mobile und austauschbare Graffitiwand mit aufgeschraubten und grundierten Hartplattenelementen entstehen, auf der mit Unterstützung des benachbarten Jugendzentrums STELLWERK zum Thema Rassismus gearbeitet werden soll. Weiterhin plant der Jugendbeirat einen eigenen Videobeitrag zur Kampagnenwebseite ”Herz einschalten – Rassismus ausschalten”, ebenso möchte die Jugendbeirätler*innen ein Banner sowie Fotoplakate gestalten, die sich in Bild und Botschaft gegen Rassismus wenden und im öffentlichen Raum gezeigt werden. 



Erste Umsetzungsschritte konnten dazu bereits angestoßen werden. So wurde Anfang Dezember zusammen mit dem Künstlerverbund RAPSCHOOL NRW ein erster Graffitiworkshop im Jugendzentrum STELLWERK organisiert, der sich an junge Graffitikünstler aus Ratzeburg und dem Umland richtete. Unter professioneller Anleitung entstanden hier erste Entwürfe für großflächige Graffitimotive zum Thema "Rassismus" für eine öffentliche Präsentation. Parallel installierte der Ratzeburger Jugendbeirat im Zuge eines Arbeitseinsatzes die neue Graffitiwand in der Riemannstraße, für deren Einrichtung er zuvor im städtischen Bauausschuss erfolgreich geworben hatte. Auf rund 20 Meter Länge wurden dort wiederverwendbare und austauschbare, weiße Metallplatten an der Betonstützmauer am Schulgelände angebracht, die eine durchgehende Fläche für Graffitikunst entstehen lassen.


"Hier sollen die Graffitimotive aus unserem Workshop zum Frühling hin erscheinen und dazu einladen, weitere Graffitis gegen Rassismus aufzubringen", beschreibt Vorsitzender Lucca Rosenkranz, die Projektidee des Jugendbeirates. Er hofft, dass sich insbesondere auch die benachbarten Schulen an dieser Aktion beteiligen und dem Thema Rassismus Raum für Diskussion und kreative Gestaltung einräumen, wie es das Jugendzentrum STELLWERK bereits vorbildlich tut.  "Synergien sind hier ausdrücklich gewünscht, denn dieses Thema fordert uns alle heraus", so Lucca Rosenkranz und bittet auch freie Graffitikünstler, die neue Wand im Sinne des gesteckten Themas "Herz einschalten - Rassismus ausschalten" zu gestalten. Um hier selbst beispielgebend zu handeln, plant der Ratzeburg Jugendbeirat für die "Internationalen Wochen gegen Rassismus" im kommenden März auch eine Plakat- und Banneraktion im öffentlichen Raum. Ein erstes Fotoshooting dafür wurde bereits erfolgreich absolviert. Ebenso ist ein Videobeitrag für die Kampagnenwebseite in Arbeit, der ebenfalls Anregung zur Mitwirkung sein soll. 

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Politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule wird vielfältiger

Die Ratzeburger Volkshochschule hat sich auch im zurückliegenden Jahr 2021 zusammen mit dem Verein Miteinander leben e.V. wieder um politische Bildungsangebote bemüht und zieht trotz aller Einschränkungen, die mit der Coronapandemie verbunden waren, eine zufriedene Bilanz dieser wichtigen Arbeit. "Wir konnten im Jahresverlauf drei Vorträge und ein Seminar realisieren, obwohl uns dafür nur im Herbstsemester ein kurzes Zeitfenster von wenigen Wochen offenstand," beschreibt Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Volkshochschule, was in 2021 an Veranstaltungen möglich war. Schwerpunktthemen im politischen Bildungsprogramm, das unter dem Titel "MEINUNGSbildung, MEINUNGSfreiheit, MEINUNGSvielfalt" stand, waren Rechtspopulismus, soziale Ungleichheit, Islamismus in Afrika, evangelikale Bewegungen in den USA sowie Hass in der Gesellschaft.

Die coronabedingten Einschränkungen der klassischen Vortrags- und Seminarangebote führten aber auch zu einem neuen Format, das erstmalig von der Ratzeburger Volkshochschule und dem Verein Miteinander leben e.V. zusammen mit dem Offenen Kanal Lübeck umgesetzt wurde, die Produktion von Radiopodcast zur politischen Bildung. Im Außenstudio Ratzeburg wurden insgesamt sieben Sendungen produziert und unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" mehrfach ausgestrahlt. Einen breiten Raum nahm dabei ein Gespräch mit dem Afrikaexperten Dr. Günther Rusch ein, der in drei Teilen viele Einblicke zur aktuellen gesellschaftspolitischen Situation auf dem afrikanischen Kontinent gab. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger zog im Frühjahr eine Bilanz des deutschen Afghanistan-Einsatzes und thematisierte im Herbst unter anderem die geopolitischen Perspektiven und Gefahren in einer zunehmend digitalisierten Welt. Auch das kontroverse Thema "Meinungsfreiheit! - Meinungsdiktatur?" wurde diskutiert. "Die Rückmeldungen, die uns der OK-Lübeck zu dieser neuen Podcastreihe gab, waren vielversprechend", sagt Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.. Bis zu 1.000 Hörer*innen verfolgten die politischen Dialoge und der OK-Lübeck legte eigens eine neue Rubrik in der programmeigenen Mediathek dafür an. Unter "SelbstVerständlich Politik" sollen alle Beiträge online abrufbar werden. 

"SelbstVerständlich Politik" - Podcastreihe zur politischen Bildung im Offenen Kanal Lübeck
© Offener Kanal Lübeck 

Die gemeinsame politische Bildungsarbeit von Ratzeburger Volkshochschule und Verein Miteinander leben e.V. soll auch im kommenden Jahr fortgesetzt werden. Mit Unterstützung der "Partnerschaft für Demokratie" der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen soll eine politische Bildungswerkstatt im Ratzeburger Bildungsnetzwerkes entstehen. Eine Förderzusage aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend liegt dafür bereits vor. "Wir wollen nach den positiven Erfahrungen mit der neuen Podcastreihe weitere politische Bildungsformate ausprobieren, auch mit neuen Kooperationspartnern wie der Ratzeburger Stadtbücherei. Denkbar sind beispielsweise Lesungen in der Rubrik "Das politische Buch", gibt Silvia Tessmer einen ersten Ausblick auf das kommende Jahr. 



Ratzeburger Bildungsnetzwerk inspiriert mit Fortbildung zu 'Design Thinking' 

Das Ratzeburger Bildungsnetzwerk, ein Zusammenschluss von Bildungsinstitutionen und Einrichtungen mit Bildungsauftrag unter dem Dach der "Partnerschaft für Demokratie" Stadt Ratzeburg -  Amt Lauenburgische Seen, hat sich in einer gemeinsamen Fortbildung mit der Frage befasst, wie sich demokratiestärkende Bildungsorte in Ratzeburg nachhaltig und zukunftsfähig entwickeln können. Auf Anregung der Stadtbücherei, einer jener Bildungsorte, wurde das methodische Konzept des "Design Thinking" vorgestellt, das Institutionen in die Lage versetzt, aus dem Blickwickel der eigenen Nutzerschaft Bildungsangebote und Bildungsräume so zu gestalten, dass sie deren Wünsche und Bedürfnisse wirklich entsprechen. "Wir alle gestalten unsere Einrichtungen zumeist unter der Perspektive unseres fachlichen Wissens", sagte Büchereileiterin Dajana Stolz. "Wir entscheiden damit, wie unsere Nutzerinnen und Nutzer sich hier bewegen, verweilen und welche Angebote sie wie nutzen können. Dabei fragen wir eigentlich nie, wie sie es gerne hätten, wie sie sich ihre Bücherei eigentlich vorstellen, gerade auch, um sich dort wohlzufühlen und wirklich gerne zu kommen", so Dajana Stolz. Eine Aussage, der auch die Leitungen der Volkshochschule, der BQG Personalentwicklung GmbH oder der Jugendzentren sofort zustimmen können. Alle diese Bildungseinrichtungen sind aus fachlichen Erwägungen oder aus baulichen Notwendigkeiten immer vorgeprägt und geben den Nutzer*innen häufig nur wenig Raum zur Mitgestaltung dieser Orte. Dabei wird deren wirkliche Bedeutung, die sie für die Menschen einer Kommune haben, häufig verkannt. Die Soziologie beschreibt sie inzwischen selbstverständlich als "dritte Orte". Sie meint damit einen niederschwellig zugänglichen, öffentlichen und als sicher empfundenen Aufenthaltsbereich, den Menschen neben ihrem Zuhause und ihrer Arbeitsstätte bewusst für sich wählen, um auch dort ihre Zeit zu verbringen. Dies sind vor allem Bildungs- oder Freizeiteinrichtungen, die gänzlich frei oder ohne wesentliche Zugangsvoraussetzungen genutzt werden können. Gerade unter dieser Betrachtung sollten solche Orte ihren Nutzer*innen auch gefallen und ihnen das bieten, was sie dort für sich erwarten. Das ist  zuallermeist die soziale Interaktion mit anderen, noch vor den eigentlichen Angeboten dieser Einrichtungen. Genau hier bietet das Konzept des "Design Thinking" methodische Zugänge, um im Dialog mit den eigenen Nutzer*innen Verbesserungen in Ausstattung und Angeboten zu erreichen, die vor allem die Aufenthaltsqualität für alle erhöht.

"'Design Thinking' ist ein Prozess des Befragens, des Zuhörens, des Beobachtens, des Ausprobierens und kritischen Bewertens, der nicht geradlinig von einem Problem zu einer Lösung schreitet, sondern der viele Zwischenschritte und Schleifen durchläuft und dabei ganz unterschiedliche Expertisen einbindet", sagte Karl Schneider von der BQG-Personalentwicklung GmbH, der die ganztägige Fortbildung mit Fachreferentin Julia Bergmann für das Bildungsnetzwerk ermöglicht hatte. Die insgesamt 15 Teilnehmer*innen dieser Fortbildung, an der sich auch Stadtvertreterin Bärbel Kersten sowie Mitarbeiterinnen des Ratzeburger Stadtmarketing  beteiligten, verfolgten die Ausführungen zu den Gestaltungsmöglichkeiten des "Design Thinking" mit großem Interesse. Die Leistungsfähigkeit eines solchen Prozesses wurde vor allem an Beispielen von Büchereiumgestaltungen deutlich, die Julia Bergmann präsentierte und in ihren methodischen Entwicklungsschritten analysierte. "Dieser Einblick in die nutzerzentrierte Methodik des "Design Thinking" und dessen Anwendungsbreite für nahezu alle Aspekte von Organisation und Gestaltung einer Einrichtung hat mich persönlich sehr beeindruckt", sagte Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Ratzeburger Volkshochschule. Sie kann sich sehr gut vorstellen, die Ratzeburger Volkhochschule wirklich einmal in dieser Weise im Dialog mit ihren Nutzer*innen zu betrachten und dabei zu erfahren, was man für sie besser oder angenehmer gestalten könnte. "Das kann uns gerade im anstehenden Prozess der Neugestaltung der Ernst-Barlach-Schule sehr helfen", so Silvia Tessmer. Ähnlich äußerte sich auch Steffi Petersen mit Blick auf die Ratzeburger Jugendzentren und lobte die praxisorientierte Fortbildung als inspirierenden Beitrag des Bildungsnetzwerkes für alle Bildungseinrichtungen vor Ort, die ganz im Sinne des fördernden Bundesprogramms "Demokratie leben!" demokratiestärkend wirken. "Mit diesem Werkzeugkasten des 'Design Thinking' können wir strukturstärkend in all unseren Häusern wirken und so vielleicht noch mehr Menschen für unsere Angebote erreichen. Ich bin begeistert", sagte Steffi Petersen. 

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»SelbstVerständlich Politik« - Politische Bildung im Offenen Kanal Lübeck

„SelbstVerständlich Politik“ ist der Titel einer Sendereihe, die sporadisch wiederkehrend politische Bildungsangebote aus Mölln und Ratzeburg in den Offenen Kanal Lübeck tragen will. Sie wird produziert vom Verein Miteinander leben e.V., der seit vielen Jahren als anerkannter freier Träger der politischen Bildung regelmäßig Vorträge und Seminare zu den verschiedensten politischen Themen im Lauenburgischen anbietet.

Die nächste Sendung der Reihe trägt den Titel "Amerika, Gott und die Republikaner" und befasst sich mit dem zunehmenden Einfluss evangelikaler Kreise auf die US-Politik. Die Präsidentschaftswahl in den USA im vergangenen Jahr hat einmal mehr die tiefe Spaltung der amerikanischen Gesellschaft offengelegt. Die Gründe dafür sind vielfältig. Während viele Aspekte diskutiert werden, kommt ein Aspekt oft zu kurz: die zunehmende Politisierung christlich fundamentaler Gruppen und deren wachsender Einfluss im politischen Establishment. Unterstützt durch milliardenschwere Sponsoren aus erzkonservativen Kreisen und ihrem Rückhalt in den freien Kirchengemeinden im ländlichen Amerika gewinnt diese evangelikale Bewegung stetig und messbar Einfluss in der amerikanischen Innen- und Außenpolitik. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger erläutert diese Entwicklung und ihre Hintergründe im Gespräch mit Mark Sauer. Die Sendung wird am 20.12.2021 um 17:00 Uhr und am 21.12.2021 um 10:00 Uhr ausgestrahlt und ist zu empfangen auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendungen im Internet unter www.okluebeck.deEine andere Möglichkeit ist der Empfang im Internet über die App "tunein".

Das Radioformat „SelbstVerständlich Politik“ wird in Kooperation mit der Volkshochschule Ratzeburg produziert und gefördert durch die „Partnerschaft für Demokratie“ der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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"Partnerschaft für Demokratie" in Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen startet neues Förderjahr

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen kann auch im kommenden Jahr wieder zivilgesellschaftliche Projekte fördern und unterstützen, die sich stark machen wollen für eine lebendige und vielfältige Demokratie oder sich gezielt gegen jede Form von Extremismus richten. "Wir haben vor wenigen Tagen den neuen Zuwendungsbescheid vom Bundesprogramm "Demokratie leben!" aus dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für 2022 erhalten und können somit wieder starten", sagt Mark Sauer vom Federführenden Amt in der Stadt Ratzeburg. Gesine Biller, Vorsitzende des Begleitausschusses, der über die Mittelvergabe an Projekte entscheidet, wartet mit Spannung auf die neue Projektrunde. "Corona hat unsere Projektarbeit in den vergangenen beiden Jahren eingeschränkt, aber nie zum Erliegen gebracht. Immer wieder wurden uns tolle Ideen zur Förderung vorgestellt, die sich mit Demokratie, Vielfaltgestaltung und Extremismusprävention befassen und sehr kreativ umgesetzt wurden. So wollen wir auch in 2022 weitermachen!", sagte Gesine Biller. 


Bereits in der nächsten Begleitausschusssitzung am 14.12.2021 sollen erste Projektideen für das kommende Jahr vorgestellt und beraten werden. Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft für Demokratie steht auch schon bereit, um potentielle Antragsteller zu beraten. "Wir haben wieder ausreichend Mittel in unserem Aktiv- und Initiativfond, um überzeugende Projektideen Realität werden zu lassen. Ebenso ist auch der Jugendfond wieder gefüllt, der vom Ratzeburger Jugendbeirat selbstständig verwaltet wird. Insgesamt sollen uns im Jahresverlauf 70.000 € für die Projektarbeit zur Verfügung gestellt werden", sagt Karl Schneider und hofft auf zahlreiche Antragstellungen und Beratungsgespräche.

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Landesweites "Bildungsnetzwerk Antisemitismus" lud zu ersten regionalen Fachtag in Ratzeburg

Mit einem ersten regionalen Fachtag unter den Titel "Unterrichtsthema heute: Antisemitismus!" hat der Verein Miteinander leben e.V. vergangene Woche im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses bei rund 25 Lehrkräften aus dem Raum Lauenburg-Stormarn-Lübeck für ihre aktive Mitwirkung im neugegründeten "Bildungsnetzwerk Antisemitismus" geworben. Das vom Bildungs- und Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein geförderte Projekt "ZUGÄNGE ERWEITERN" hat sich zum Ziel gesetzt, landesweit Multiplikator*innen in Grundschulen und weiterführenden Schulen für die Durchführung von praktischen Unterrichtsangeboten zu den Themen "Antisemitismus" und "Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein" zu gewinnen und auszubilden. Es fußt auf den Erfahrungen der Unterrichtsprojekte "Leben mit dem gelben Stern" und "ZUGÄNGE SCHAFFEN", die seit 2002 von Gabriele Hannemann im südöstlichen Schleswig-Holstein durchgeführt wurden und in dieser Weise einmalig in Schleswig-Holstein waren. "Wir wollen basierend auf unseren eigenen Unterrichtserfahrungen zur Vermittlung von Judentum, der Shoa und Antisemitismus als Gegenwartsphänomen unser Wissen und unsere Methodik zur Verfügung stellen", sagt Projektleiterin Gabriele Hannemann. Dies soll vor allem über gemeinsam organisierte Fortbildungsangebote, aber auch wiederkehrende Fachtage geschehen, die insbesondere Lehrkräfte mit Vorinteresse an diesen Themen ansprechen und zur Teilnahme motivieren sollen. "Es ist unser Ziel, in möglichst vielen Schulen im Land Lehrkräfte als Multiplikator*innen zu finden, die vor Ort mit erprobten Methoden und dem kollegialen Fachwissen eines langjährigen und wissenschaftlich bewährten Projektes, zu diesen Themen arbeiten wollen", ergänzte Projektassistentin Wencke Stegemann, die für das Bildungsnetzwerk als Ansprechpartnerin direkt in den Schulen wirbt.


Der jährliche Fachtag soll dabei als Fenster der Möglichkeiten dienen und wurde diesem Anspruch in Ratzeburg nach Rückmeldungen der Teilnehmer*innen auch absolut gerecht. Über vier Stunden konnten sie sich in Gesprächen und Vorträgen über praktische Unterrichtsbeispiele informieren und Motivation für die Beschäftigung mit diesen Themen finden. Hier sorgte insbesondere der vom Verein Yad Ruth e.V. ermöglichte Austausch mit der Holocaust-Überlebenden Eva Szepesì und ihrer Tochter Anita Schwarz für eindringliche Inspiration, ebenso wie der Vortrag einer Schüler*innengruppe des Katharineums in Lübeck, die als Gedenktag-AG im Rahmen eines selbst entwickelten  Curriculums für alle Jahrgangsstufen die alljährliche Ausgestaltung des "Holocaust-Gedenktages" an ihrer Schule organisieren. Vorträge von Dr. Constanze Jaiser, Projektleiterin von „zeitlupe. Stadt.Geschichte&Erinnerung“ bei der RAA Mecklenburg-Vorpommern e.V., die über ihre postiven Erfahrungen und die Organisation regionalgeschichtlicher Spurensuche mit Jugendliche berichtete, und von Rebecca Vaneeva, Regionalkoordination des Begegnungsprojektes "Meet a Jew", die sehr praktisch den offenen Verlauf eines Begegnungsdialoges in Schulen demonstrieren konnte, komplettierten das vielfältige Programm des Fachtages.


"Der Verlauf unseres ersten regionalen Fachtages war sehr ermutigend. Wir treffen auf viel Interesse mit unserem Anliegen, ein Bildungsnetzwerk von Multiplikator*innen in den Schulen zu schaffen", sagte Projektverantwortlicher Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V., dankbar für die Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der Durchführung in Ratzeburg. Im kommenden Jahr wird sich die Arbeit des Projektes "ZUGÄNGE ERWEITERN" schwerpunktmäßig in die Kreise Steinburg, Segeberg, Ostholstein und Plön verlagern, um so schrittweise das Netzwerk über das Land wachsen zu lassen. Eine begleitende Wanderausstellung unter dem Titel "In meiner Nähe" soll dabei türöffnend unterstützen und ganz praktisch zur Beschäftigung mit Antisemitismus und jüdischen Leben einladen.

Das Projekt „ZUGÄNGE ERWEITERN – Bildungsnetzwerk Antisemitismus“ wird gefördert vom Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein beim Landespräventionsrat Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein und vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein.

»SelbstVerständlich Politik« - Politische Bildung im Offenen Kanal Lübeck

„SelbstVerständlich Politik“ ist der Titel einer Sendereihe, die sporadisch wiederkehrend politische Bildungsangebote aus Mölln und Ratzeburg in den Offenen Kanal Lübeck tragen will. Sie wird produziert vom Verein Miteinander leben e.V., der seit vielen Jahren als anerkannter freier Träger der politischen Bildung regelmäßig Vorträge und Seminare zu den verschiedensten politischen Themen im Lauenburgischen anbietet. Da dies in der Coronazeit nur mit Schwierigkeiten möglich ist, werden zunehmend auch andere Formate für die politische Bildung ausprobiert, wie Podcasts oder jetzt auch die Sendemöglichkeiten des Offenen Kanals Lübeck.

Die nächste Sendung der Reihe unter dem Titel "Die Schlacht im Netz" befasst sich mit dem Thema der digitalen Destabilisierung von Gesellschaften und der hybriden Kriegsführung im geopolitischen Kontext. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger analysiert deren strategischen Ziele und blickt dabei auch auf die sich abzeichnenden Gefährdungen der Demokratie. Die Sendung wird am 30.11.2021 und am 05.12.2021 jeweils in der Zeit von 16:00 - 17:00 Uhr ausgestrahlt und ist zu empfangen auf der Frequenz 98,8 MHz (106,5 Kabel) und als Direktsendungen im Internet unter www.okluebeck.deEine andere Möglichkeit ist der Empfang im Internet über die App "tunein".

Das Radioformat „SelbstVerständlich Politik“ wird in Kooperation mit der Volkshochschule Ratzeburg produziert und gefördert durch die „Partnerschaft für Demokratie“ der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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"Skulptur der Zuversicht" entsteht bei St. Petri als bleibende Erinnerung an die Zeit der Coronapandemie

Der vom Bürgerverein Ratzeburg und Umgebung e.V. in Zusammenarbeit mit dem Ratzeburger Stadtmarketing im vergangenen September ausgelobte Bürgerwettbewerb zur Umgestaltung der in der Coronapandemie entstandenen "Ratzeburger Steinschlange" in eine "Skulptur der Zuversicht" hat trotz vielfältiger Werbung auf unterschiedlichen Kanälen nicht die gewünschte Resonanz entfalten können, wie es sich die Organisatoren ursprünglich gewünscht haben. Lediglich zwei Entwürfe wurden zum Ende der Ausschreibungszeit eingereicht, einer davon allerdings in der Qualität eines Siegerentwurfs. Die Konfirmandengruppe die Kirchengemeinde St. Petri hatte sich unter der Leitung von Künstlerin Eva Ammermann mit den Motiven und der Intention der "Ratzeburger Steinschlange" befasst und schließlich eine Idee für deren zukünftige Präsentation skizziert. Dabei gab die Frage des Standortes dieser Skulptur die eigentliche Inspiration zum Entwurf. Der Blick der Konfirmanden fiel dabei auf den begrünten Platz hinter der Stadtkirche St. Petri, auf dem bereits zwei Apfelbäume zur Erinnerung an Korbinian Aigner und den Ratzeburger Superintendenten Johannes Lange, der in der Nazi-Zeit der Vereinnahmung durch die deutsch-christliche Ideologie mutig Widerstand entgegensetzte, stehen. Es wurden Möglichkeiten diskutiert, wie hier auch die "Skulptur der Zuversicht" ihren Platz finden könnte und schließlich ein Modell entworfen, das das Thema der Steinschlange wieder aufgreift und die Bäume miteinbezieht.


"Auch wenn die Resonanz auf unsere Idee eines Bürgerwettbewerbs doch hinter unseren Erwartungen zurückblieb, ist der Entwurf, den uns die Konfirmandengruppe von Pastorin Wiebke Keller präsentierte, ein wirklicher Glücksgriff, sowohl was die Idee betrifft, als auch die Standortwahl", sagte Lara Fabinski, Vorsitzende vom Bürgerverein Ratzeburg und Umgebung e.V.. Auch Wiebke Keller lobte die Idee des Bürgerwettbewerbes: "Die Arbeit mit der "Ratzeburger Steinschlange" hat in unser Gruppe zu intensiven Gesprächen geführt, die einmal mehr zeigten, wie sehr Corona gerade Kinder und Jugendliche betroffen und bewegt hat. Das war ein wirklich wichtiger Austausch, aus dem eine gemeinschaftliche Idee für die Skulptur erwachsen ist." Manuela Baumgarten-Lauer, Initiatorin der Steinschlange, zeigte sich vom Entwurf beeindruckt, auch von der Idee, dass über die Skulptur zukünftig Gras wachsen wird. "Gerade das zeigt doch unsere Zuversicht. Wir werden Corona gemeinsam überstehen. Es wird zu einer Erinnerung werden, aber nicht vergessen sein können. Genau dies soll diese Skulptur auch widerspiegeln", so Manuela Baumgarten-Lauer. Die Umsetzung dieser Idee wird in den kommenden Wochen erfolgen, auch sehr zur Freude von Jörg-Rüdiger Geschke, Kreisfachberater für Kulturelle Bildung im Landesprogramm „SchuleTrifftKultur“, der diesen Wettbewerb koordinierend begleitet hat. Dabei unterstützt die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" als Förderer dieses demokratischen Bürgerwettbewerbes.

Digitale Demokratiewerkstatt bietet weitere kostenlose Online-Fortbildung für die digitale Projektarbeit

Die "Digitale Demokratiewerkstatt" der Ratzeburger Volkshochschule ist im vergangenen Jahr mit Unterstützung der "Partnerschaft für Demokratie" der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen ins Leben gerufen worden, um digitale Angebotsformate für demokratiestärkende Projektarbeit zu fördern und zu vermitteln. Im Jahresverlauf wurden in mehreren Online-Fortbildungen für Projektträger und deren Institutionen Schulungen zu den gängigen Videokonferenzplattformen wie "Zoom", "BigBlueButton" und "Jitsi" durchgeführt, erfolgversprechende Strategien in der Welt der sozialen Netzwerke von "Facebook", "Instagram", "Twitter & Co." vorgestellt, die professionelle Gestaltung von PowerPoint Präsentationen in einem Online-Workshop vermittelt und das Grafik- und Design-Programm Canva ausprobiert.

Zum Abschluss der Fortbildungsreihe sollen am kommenden Montag, den 29.11.2021 um 18:30 Uhr, die Videokonferenzplattform "Gather Town" sowie die Arbeit mit dem interaktiven Whiteborad- und Organisationstool "Miro" präsentiert werden.  „Gather“ ist eine Video-Chat-Plattform mit einem Video- und Voicechat, ähnlich wie bei Zoom und co.. Man kann sich online mit anderen treffen und austauschen. Allerdings bietet das Programm weitere interessante und kreative Möglichkeiten. Bei Gather, bewegt man eine Figur, ähnlich wie bei einem Retro-Videospiel, durch einen selbst gestalteten Raum. Wenn die Figur in die Nähe anderer Figuren kommt, öffnet sich automatisch der Video- und Voicechat. Dadurch wird eine niedrigschwellige Kommunikation im Team möglich, die erfrischend anders ist als die klassischen Kacheln. Wir möchten zeigen, wie Gather-Town funktioniert, wie man selbst einen Raum eröffnen und gestalten kann und welche Vorteile die Kommunikation über Gather mitbringt. „Miro“ ist ein digitales Whiteboard, bei dem in Echtzeit gemeinsam gearbeitet werden kann. Das Besondere ist, dass es unendlich ausdehnbar und zoombar ist. Dort können gemeinsam Ideen gesammelt, Strategien ausgearbeitet werden und Teams organisiert werden. Das Board ist sehr benutzerfreundlich und verfügt über etliche vorgefertigte Module und Funktionen, die direkt auf dem Board eingesetzt werden können. Es beinhaltet eine Video-Chat-Funktion, einen Aufgaben-Timer, ein Präsentationsmodus und vieles mehr.

Für die Veranstaltung benötigen die Teilnehmer*innen einen PC/Laptop mit Mikrofon und Kamera. Als Internetbrowser werden Google Chrome oder Firefox empfohlen, ebenso die Verwendung von Kopfhörern, um Rückkopplungen zu vermeiden. Die Teilnahme an diesen Workshops ist aufgrund einer Förderung durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend kostenfrei. Eine Anmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Hier erhält man die jeweiligen Zugangslinks. Gearbeitet wird auf der Konferenzplattform "BigBlueButton".


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Ratzeburger Volkshochschule bewegt in beeindruckender Weise das Thema "Antisemitismus"

Äußerst zufrieden blickt die Ratzeburger Volkshochschule auf den Verlauf zweier Veranstaltungen, die im Rahmen der Reihe "Antisemitismus und jüdisches Leben heute!" in den vergangenen drei Wochen trotz Coronaeinschränkungen viel Interesse und Zuschauerzuspruch erfuhren. So verfolgten rund 70 Besucherinnen die Aufführung des Theaterstücks "Ein Versteck im 20. Jahrhundert - Szenen einer Mischehe" in der Aula der Lauenburgischen Gelehrtenschule. Das Zwei-Personen-Stück von Heinz Rudolf Unger, dargeboten vom Ensemble "Bühnenreif" des „Theater im Stall“, beeindruckte das Publikum sichtlich. Maren Colell und Jörn Bansemer verkörperten die Rollen der Jüdin Judith und ihres deutschen Ehemannes Arnolt, beides Theaterschauspieler, die in der Zeit des Nationalsozialismus sowohl den fortschreitenden Kulturverfall als auch ihre ganz persönliche Bedrohung wahrnehmen müssen, versteckt auf einen Dachboden und immer in Gefahr denunziert zu werden. Die Eindringlichkeit des Spiels führte im Anschluss an den minutenlangen Applaus zu vielen angeregten Gesprächen zwischen den Besuchern. "Wir haben viele positive Rückmeldungen zu dieser Theateraufführung erhalten, immer wieder auch den Hinweis, dieses Stück unbedingt an die Schulen zu bringen, weil es eine solch große Themenvielfalt zu Antisemitismus eröffnet", sagte Silvia Tessmer von der Ratzeburger Volkshochschule.

Ebenso intensiv waren die Gespräche auch nach der zweiten Veranstaltung, der Begegnung mit Eva Szepesì, die in der Stadtkirche St. Petri aus ihren Lebenserinnerungen „Ein Mädchen allein auf der Flucht“ las. Rund 90 Zuhörer*innen hatte sich eingefunden und folgten mit wachsender Beklemmung den Ausführungen der Holocaust-Überlebenden, die 1944 als 12jährige von ihrer Familie aus Budapest in die Slowakei geschmuggelt wurde, um den drohenden Verhaftungen und Deportationen zu entgehen. Dort wurde sie schließlich doch gefangen genommen und nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte das KZ als eines von 300 Kindern, während ihre Familie von den Nazis vollständig ermordet wurde. Begleitet von ihrer Tochter Anita Schwarz, die eindringlich Beispiele von Antisemitismus in der aktuellen Gegenwart thematisierte, beantwortete Eva Szepesì anschließend alle Fragen aus dem Publikum mit großer Offenheit. Musiker und Komponist Axel Weggen aus Düsseldorf begleitete die Lesung auf dem Flügel und der Kirchenorgel mit jüdischen Musikstücken. "Wir konnten diese Lesung dankenswerterweise in Kooperation mit dem Verein Yad Ruth e.V. in Ratzeburg anbieten. Es ist immer ein großes Privileg, einem Menschen zu begegnen, der den Holocaust überleben konnte und auch im hohen Alter noch die Kraft hat, darüber zu berichten", sagte Silvia Tessmer. Sie zog damit auch inhaltlich eine sehr positive Bilanz der unter schwierigen Bedingungen organisierten Veranstaltungsreihe, die mit der die Ausstellung "DER SCHMERZ DER BEFREIUNG IM SPIEGEL DER KUNST" in St. Petri begonnen hatte und von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!" ermöglicht wurde. 

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Politische Bildungsreihe der Ratzeburger Volkshochschule blickt auf den Hass in unserer Gesellschaft

"Wider den Hass!" ist der Titel des Vortrages, mit dem die Ratzeburger Volkshochschule am 26.11.2021 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses die politische Vortragsreihe "MEINUNGsbildung / MEINUNGsfreiheit / MEINUNGsvielfalt" in diesem Jahr beschließt. Zu Gast ist Dr. phil. Dipl.-Psych. Clemens Veltrup, Psychologischer Psychotherapeut und leitender Therapeut der Fachklinik Freudenholm-Ruhleben. Er blickt auf ein Phänomen, das zunehmend politische, wie auch gesellschaftliche Dialoge und Diskurse durchdringt und nachhaltig stört, den um sich greifenden Hass.

Hass ist ein intensives Gefühl der Abneigung und Feindseligkeit. Hass wird als Gegenpol zur Liebe betrachtet. Hass gegenüber Personen oder Gruppen kann bspw. als Fremdenfeindlichkeit, Misogynie, Misandrie, Judenfeindlichkeit, Homophobie oder Rassismus bezeichnet werden. Die Motive des Hassenden sind vielfältig und schwer zu bestimmen, herzuleiten und zu erklären. Sie können auf einer durch Ideologien oder soziale Gruppen erworbenen Ablehnung gegen etwas oder jemanden beruhen oder auch auf einer konkreten Erfahrung, etwa einer konkreten Verletzung von Werten und Bedürfnissen. Hass kann unmittelbar entstehen, etwa infolge einer negativen Erfahrung. Wie sich gegen individuelle oder auch gesellschaftlich tiefverwurzelte Hassgefühle aus psychologischer Sicht sinnvoll arbeiten lässt steht im Mittelpunkt des disziplinübergreifenden Vortrages von Dr. phil. Dipl.-Psych. Clemens Veltrup.

Der Vortrag in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. wird gefördert durch das Bundesprogramm „Demokratie leben!“ des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Der Eintritt ist frei. Es gilt allerdings die 2G-Regel, Zutritt nur für vollständig Geimpfte und  Genesene.

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"Drei Steine" - Graphic Novel gegen Rechts!'
Lesung mit Nils Oskamp

Seit Anfang September läuft in der Stadtbücherei Ratzeburg in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Ratzeburger Volkshochschule e.V. und der Partnerschaft für Demokratie  – Stadt Ratzeburg und Amt Lauenburgische Seen erfolgreich die Ausstellung ,,Drei Steine‘‘ des Hamburger Comic-Zeichners Nils Oskamp.  In dieser Zeit wurden bereits Lesungen, Comic-Workshops sowie ein Filmworkshop mit Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen und der Lauenburgischen Gelehrtenschule durchgeführt.  Am Dienstag, 16. November 2021, liest Nils Oskamp um 19 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg  aus seinem Buch ,,Drei Steine‘‘ jetzt auch einmal für die allgemeine Öffentlichkeit. Nils Oskamp erzählt in seiner autobiografischen Graphic Novel „Drei Steine“ die Geschichte seiner Jugend in den 1980er Jahren in Dortmund-Dorstfeld, wo er Opfer rechter Gewalt wurde: „Als ich in der Schule meine Meinung gegen Nazis sagte, hätte mich das fast umgebracht.‘‘ Er dokumentiert, wie die damaligen rechtsradikalen Jugendlichen fast unbestraft davonkommen und es bis in die Politik schaffen. Für die Lesung in der Stadtbücherei gilt die 3G-Regel. Es wird um telefonische Anmeldung unter 04541 8000 301 oder per Mail stadtbuecherei@ratzeburg.de gebeten.