Allianz für die Verlegung der Bundesstraße 208 - Aktuelle Verkehrsplanung
Ortsumfahrung Ratzeburg im Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen
Die geplante Verlegung der Bundesstraße 208 zur Ortsumfahrung von Ratzeburg ist im Bundesverkehrswegeplan 2030 als Verkehrsprojekt im vordringlichen Bedarf aufgenommen worden. Der aktuelle Planungsstand kann auf der Webseite des Bundesministerum für Verkehr und digitale Infrastruktur öffentlich eingesehen werden:
http://www.bvwp-projekte.de/strasse/B208-G20-SH/B208-G20-SH.html
Die Aufstellung des Bundesverkehrswegeplan 2030 erfolgt unter deutlicher Ausweitung der Öffentlichkeitsbeteiligung. Während eines sechswöchigen Beteiligungsverfahrens, das noch bis zum 02. Mai 2016 freigeschaltet ist, haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich zum Bundesverkehrswegeplan zu äußern, so auch zum Projekt "Verlegung der Bundesstraße 208 zur Ortsumfahrung Ratzeburg".
Nur Gemeinsamkeit in der Region führt zum Erfolg
Vorstellung der aktuellen Verkehrsplanung in der Lauenburgischen Gelehrtenschule
Auf großes Interesse traf die gemeinsame Informationsveranstaltung der Städte Ratzeburg und Mölln sowie der Gemeinden Fredeburg, Schmilau und Ziethen über den Stand der geplanten Verlegung der Bundesstraße 208 zur Ortsumfahrung von Ratzeburg. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger aus den betroffenen Gemeinden konnte Bürgermeister Rainer Voß in der Aula der Lauenburgischen Gelehrtenschule begrüßen und einführend die wesentlichen Schritte erläutern, die schließlich zum aktuellen Planungsstand führten, wie die Gründung der Ratzeburger Bürgerinitiative "Raus mit der B208", die Aufnahme des Projektes in den Bundesverkehrswegeplan 2003, der Erstellung des Verkehrskonzeptes der Stadt Ratzeburg, den ersten verkehrswirtschaftlichen Untersuchungen ab 2005 sowie die Gründung einer "Allianz für die Verlegung der B 208" von Ratzeburg, Mölln, Fredeburg, Schmilau und Ziethen im Jahr 2007 zur Festlegung auf eine gemeinsame Trassenvariante durch die übereinstimmenden Beschlüsse der Stadt- und Gemeindevertretungen.
Im Anschluss begrüßte auch Karin Druba, Referatsleiterin "Straßenbau" im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie das interessierte Publikum und erläuterte das Planungsverfahren mit den Schritten der Bedarfsplanung, der Entwurfsplanung, der Genehmigungsplanung und der Ausführungsplanung. Aktuell, so Druba, sei das Projekt "Ortsumgehung Ratzeburg" am Ende der Bedarfsplanung mit der einer vorgeschlagenen Linienbestimmung der neuen Trasse, die nun vom Bund bestätigt werden und wie vom Land beantragt, Aufnahme in den neuen Bundesverkehrswegeplan 2015 - 2030 finden muss. Dies sei die Grundlage für jeden weiteren Planungsschritt. Karin Druba betonte dabei, dass gerade das gemeinschaftliche Auftreten der betroffenen Städte und Gemeinden bei der Festlegung des geplanten Trassenverlaufs ein besonders starkes Signal auch in Richtung Berlin sei.
Im weiteren Verlauf wurden dann verschiedene Linienführungen entworfen und alle Varianten in ihren Auswirkungen eingehend untersucht. Leitende Fragen waren dabei die raumstrukturelle Wirkung, die verkehrliche Wirkung, die verkehrliche Sicherheit, die Umweltverträglichkeit sowie die Wirtschaftlichkeit. In einem Vergleich der verschiedenen Varianten, drei südlich von Schmilau sowie drei nördlich von Schmilau wurde schließlich eine Festlegung getroffen, auf eine Trassenlinie, die sogenannte "Vorzugsvariante".
Präsentation des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr zum Download
In der anschließenden Fragerunde nutzen viele Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, konkrete Auskünfte zum geplanten Verkehrsprojekt zu erhalten, Einwendungen geltend zu machen oder Vorschläge einzubringen. Im Fokus standen dabei vor allem Fragen zur Linienführung und zum Verbrauch von agrarwirtschaftlich genutzten Flächen, zur Einrichtung einer Radwegeverbindung zwischen Schmilau und Mölln, zu Naturschutzbelangen sowie zur erwarteten Entlastungswirkung der Strecke für Ratzeburg und dem Umland. Neben kritischen Anmerkungen waren genauso positive Stimmen zum geplanten Vorhaben zu vernehmen.
Britta Lüth lud alle Bürgerinnen und Bürger ein, diesen Diskurs fortzusetzen und den Landesbetrieb bei seinem Planungsauftrag mit Eingaben und Anregungen zu unterstützen. Sie verwies dabei auch auf die Möglichkeit der Online-Bürgerbeteiligung im Rahmen der Aufstellung des neuen Bundesverkehrswegeplans. Torsten Conradt, Leiter des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, warb zudem um einen "langen Atem", der bei solchen Planungen immer notwendig sei und skizzierte einen weiteren Planungsweg von noch mehreren Jahren, nachdem die Aufnahme in den neuen Bundesverkehrswegeplan erfolgt.
Bürgermeister Rainer Voß sagte abschließend zu, dass alle relevanten Informationen auf den Internetseiten der beteiligten Städte und Gemeinden zur Verfügung gestellt würden und versprach mit einem humorvollen Seitenhieb zum Landesbetrieb, solange im Amt bleiben zu wollen, bis auch dieses Verkehrsprojekt vollendet worden sei. Wichtig sei, jetzt weiter zusammen zu halten und sich gemeinsam für die Verwirklichung dieses Projekts einzusetzen