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26.09.2018

Hohe Standards in der Offenen Jugendarbeit oder wie Qualitätsentwicklung Spaß macht

Am Montag, den 10.09.2018, kamen auf Einladung des Schleswig-Holsteinischen Landesministeriums für Soziales, Gesundheit, Jugend, Familie und Senioren, achtzig Besucher aus ganz Schleswig-Holstein zu einer Fachkonferenz der offenen Kinder- und Jugendarbeit in die Jugendakademie Bad Segeberg. Anlass war die Ergebnispräsentation des mittlerweile abgeschlossenen zweijährigen Modelprojektes zur Qualitätsentwicklung in der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Schleswig Holstein.


Was sich nach trockener Theorie anhörte, offenbarte sich den Besuchern der Fachkonferenz schnell als kurzweilige Veranstaltung. Schon im Rahmen des Einführungsvortrages durch  Prof. P. U. Wendt von der Universität Magdeburg zeichnete sich ab, dass die Auseinandersetzung mit dem Thema Qualitätsentwicklung durchaus reizvoll ist. Er schilderte auf humorvolle Art und Weise die anspruchsvollen Anforderungen an die Jugendarbeit, indem er deren Tätigkeit mit der Erwartung von Kunden an moderne Dienstleister verglich. Beide müssten heute jederzeit ein hohes Maß an Fachlichkeit aufweisen, schnell auf Herausforderungen reagieren und immer mit der Zeit gehen können. Um dem gerecht zu werden bedürfe es der Fähigkeit zur Reflektion der eigenen Arbeit und der strategischen Planung.

Das die Jugendarbeit dazu in der Lage ist ein hohes Maß an Qualität herzustellen, zeigte an diesem Abend die Aufführung der Künstler des Jugendkulturprojektes „Beat and Dance“ aus Schwarzenbek. Sie präsentierten zwischen den Informationsblöcken Musik aus ihrer aktuellen Show. Im professionellen Rahmen mit  perfekter Sound- und Lightshow, sorgten sie mit ihren Darbietungen für emotionale Momente bei den Zuhörern, denen das ganze Spektrum von Ballade, über sozialkritischen Singer-Songwriter Lied bis hin zur handfesten Rockmusik geboten wurde. Die Gäste quittierten die Auftritte mit langanhaltendem Applaus und man konnte ihnen ansehen, wie sehr sie durch die Interpretation der jungen Künstler aus der offenen Jugendarbeit beeindruckt waren.  


Im weiteren Verlauf der Veranstaltung berichteten Mitarbeiter der sechs Teilnehmenden Institutionen des Qualitätsentwicklungsprozesses aus den Standorten Ratzeburg, Schwarzenbek, Ahrensburg, Glinde, Norderstedt und Henstedt-Ulzburg, welche Erfahrungen sie in den vergangenen zwei Jahren sammelten. „Das war ein anstrengender, aber sehr wertvoller Prozess, mit intensiven Auseinandersetzungen“, beteuerten die Moderatoren der Veranstaltung. Sie berichteten, wie sie die anspruchsvollen Etappen des Entwicklungsprozesses  so aufbereiteten, dass er auch in den kleinen Organisationseinheiten der Jugendzentren durchführbar und für die Mitarbeiter praktikabel war. Zu den Bausteinen des Prozesses gehörten u. a. die Entwicklung von Leitbildern, Alleinstellungsmerkmalen, Analyse von Rahmenbedingungen und Anpassung der Konzeption.

In der anschließenden Diskussionsrunde stellten sich die Projektteilnehmer den Fragen der Gäste. An dieser Stelle wurde deutlich, dass die Ergebnisse aus dem Projekt bereits deutliche Auswirkungen auf die praktische Arbeit der Jugendeinrichtungen haben.  So findet in den Jugendhäusern inzwischen z.B. eine professionelle Datenerhebung zu den Bedürfnissen der jugendlichen Besucher statt. Darüber hinaus werden Ziele überprüfbar festgelegt, um sie bei Nichterreichung an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen zu können. Darüber hinaus wurde deutlich, dass es auch bei anderen Einrichtungen im Bundesland Bedarf an dieser Form der Qualifikation gibt. Moritz Haupt als Gastgeber vom Landesministerium zeigte sich denn auch hocherfreut über die gezeigten Ergebnisse und stellte die Weiterführung des Projektes in Aussicht.