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12.11.2020

Informationstafeln zur Stadtgeschichte Ratzeburg
Einweihung der ersten fünf Tafeln

Der Ratzeburger „Heimatbund und Geschichtsverein“ erstellt zusammen mit dem Ratzeburger Tourismusteam die Aufstellung von Informationstafeln an historisch und kulturell wichtigen Plätzen Ratzeburgs.Der Hintergrund für dieses arbeitsintensive Vorhaben liegt in den zahlreichen positiven Rückmeldungen, die der Heimatbund zu der Aufstellung von Informationstafeln (Ratzeburg-Bäk: Parkplatz „Schöne Aussicht“ // Wietingsbek: Wanderweg am Mechower See) und Informations-Stelen (B 208 nahe Mustin // Rosenhagen/Dutzow: Brücke am Schaalsee) an der ehemaligen innerdeutschen Grenze erhalten hat. Der Heimatbund hält es für sinnvoll, in dieser Form an die folgenreiche Teilung Deutschlands, die historischen Grenzöffnungen 1989/90 und die Deutsche Einheit zu erinnern, zumal der Kreis Herzogtum Lauenburg in seiner gesamten Länge durch die tödlichen DDR-Grenzsperranlagen von seinem natürlichen Hinterland Mecklenburg abgeschnitten war. Eine derartige Erinnerungskultur ist ausgesprochen wichtig, da seit der Grenzöffnung jetzt 30 Jahre vergangen sind und eine neue Generation herangewachsen ist, die die menschenverachtende Grenze nicht mehr aus eigener Erfahrung kennt.

In einem Gespräch mit dem damaligen Ratzeburger Bürgermeister Rainer Voß schlug Herr Fischer daher vor, dass der Ratzeburger Heimatbund zwei vergleichbare Informationstafeln an historisch und kulturell zentralen Orten Ratzeburgs aufstellen könnte. Als kleiner Verein könne der Heimatbund aber nur die Herstellung von zwei Informationstafeln finanzieren. Rainer Voß war von der Idee begeistert und hat in Absprache mit Katrin Jester und dem Tourismus-Ausschuss der Stadt Ratzeburg einen finanziellen Zuschuss in Form von EU-Geldern durch die »Aktivregion Herzogtum Lauenburg Nord« („Programm: Wir fördern den ländlichen Raum / EU.SH) beantragt. Durch die Bewilligung dieser EU-Gelder ist die Herstellung von zunächst 10 Informationstafeln möglich.

Die Arbeitsgruppe Info-Tafeln besteht aus dem Stadtarchivar Christian Lopau, dem Ehepaar Heike und Hartwig Fischer sowie Katrin Jester (Tourismus- und Stadtmarketingkoordinatorin). Die ersten Entwürfe wurden dem Landrat Dr. Christoph Mager und dem KreispräsidentenMeinhard Füllner zur Information vorgelegt. Die beiden Kreisvertreter sagten die Finanzierung von zwei weiteren Informationstafeln bei Objekten zu, die sich in der Hand des Kreises (A. Paul Weber-Museum und Kreismuseum) befinden.


Der Heimatbund und die Tourismus-Info möchten mit der Aufstellung dieser nunmehr 12 Informationstafeln den zahlreichen Gästen Ratzeburgs aus dem In- und Ausland sowie natürlich auch den Einheimischen aufzeigen, dass die Kreisstadt über ungewöhnlich viele historische und kulturelle „Highlights“ verfügt.

Die Informationstafeln erläutern:

  • warum die „Schlosswiese“ diesen Namen trägt, obwohl dort gar kein Schloss steht
  • warum Ratzeburg im Jahr 1693 durch dänische Truppen in einer verheerenden Kanonade fast vollständig zerstört wurde
  • welche wichtige Rolle Karl Adam für den Rudersport spielt
  • warum die Straße „Demolierung“ diese ungewöhnlichen Namen trägt
  • warum die „Liebesinsel“ am Ratzeburger See „Barlach-Blick“ genannt wird
  • dass es vor Jahrzehnten eine Kleinbahn in Ratzeburg gegeben hat
  • woher der ungewöhnliche Name „Kreis Herzogtum Lauenburg“ stammt
  • warum der Künstler Ernst Barlach das heutige „Barlach-Museum“ sein „Altes Vaterhaus“ nannte und warum Barlach in Ratzeburg begraben ist
  • welches wunderbare Chaos sich am Tag der Grenzöffnung nahe Mustin am 12. November 1989 auf dem Ratzeburger Marktplatz abspielte
  • woher der „Königsdamm“ und die „Langenbrücker Straße“ ihre Namen haben
  • welches Juwel das A. Paul Weber-Museum darstellt
  • welche kulturellen Schätze sich im Kreismuseum befinden
  • warum der Dom zusammen mit dem Löwenstandbild einzigartig ist und warum sich auf dem Turm zwei Wetterhähne befinden
  • welche große Bedeutung die St. Georgsberger Kirche im Mittelalter für die Christianisierung hatte und warum das Ansverus-Kreuz in Einhaus errichtet wurde

Durch die Corona-Pandemie hat sich die Fertigstellung der Tafeln leider zeitlich erheblich verzögert, doch jetzt sind die ersten fünf Tafeln aufgestellt.

Die Informationstafeln stehen bereits an folgenden Standorten:

  1. Schlosswiese
  2. Rathaus Vorderseite
  3. Rathaus Rückseite
  4. Kurpark
  5. Marktplatz

Es folgen in den kommenden Monaten

  1. Stadtkirche St. Petri
  2. Königsdamm/Jägerdenkmal
  3. A. Paul Weber-Museum
  4. Kreismuseum
  5. Dom
  6. Barlach-Museum (??)  // innerdeutsche Grenze – Grenzöffnung (??)
  7. Kirche St. Georgsberg

Alle Informationstafeln sind mit einem QR-Code versehen, so dass der Nutzer mit seinem iPad über einen Podcast zusätzliche Informationen zu den einzelnen Objekten erhalten kann. Die Bildunterschriften und die Podcasts sind in den Sprachen Deutsch und Englisch gehalten.

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