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30.11.2016

Internationales Gemeinschaftskunstwerk im Rathaus

Schülerinnen und Schüler aus vielen Ländern der Welt wirkten an dem Kunstprojekt der Lauenburgischen Gelehrtenschule mit

Seit einigen Tagen ziert ein neues Kunstwerk das Ratzeburger Rathaus, ein Kachelmosaik mit handgemalten Blumenornamenten. Es ist das Ergebnis eines Kunstprojektes der Lauenburgischen Gelehrtenschule, eine gemeinsame Arbeit von einheimischen und geflüchteten Kindern verschiedener Nationen, die unter Anleitung von Kunstlehrer Detlef Karsten durchgeführt wurde. Die Idee zu diesem Kunstprojekt entstand im Verlauf des neu eingerichteten Deutschunterrichts für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Seit über einem Jahr findet auch in der Lauenburgische Gelehrtenschule das sogenannte "DaZ" - Deutsch als Zweitsprache statt und seit dieser Zeit gehören Schulkinder aus vielen Krisenregionen der Welt auch dort zum Schulalltag. Ihnen das Ankommen nicht nur in der Sprache, sondern in der Schule zu erleichtern, die oftmals auch ganz anders erscheint, als die Kinder und Jugendlichen in ihren Herkunftsländern gewohnt waren, war Ansatz und Ziel dieses Kunstangebotes.

Gesucht wurde dafür eine möglichst einfach zugängige Kunstform, in die die Gruppe von 10 Kindern und Jugendlichen gut hineinwachsen konnten und die Freude an künstlerischer Betätigung vermittelte. Detlef Karsten wählte dafür die Form des Mosaiks, auch sinnbildlich, um zu zeigen, dass aus dem Beitrag des Einzelnen etwas Großes und Schönes erwachsen kann. Bei der Motivwahl orientierte man sich an Kunstformen, die vor allem den geflüchteten Kinder und Jugendlichen geläufig sind. In der muslimischen Welt ist die gegenständliche Kunst eher unbekannt, dafür die Kunst in Form von Ornamenten sehr ausgeprägt und hoch entwickelt und gerade für eine Gruppenarbeit besonders gut geeignet. Die beteiligten Schüler*innen konnten sich hier schnell auf ein lebensbejahendes Motiv einigen, Blumen, die sich um eine Fläche ranken, in deren Mitte hoffnungsvoll ein Stern prangt. Mehrere Wochen wurde an diesem Mosaik gearbeitet, auch eine Zeit des gegenseitigen Kennenlernens. Das Ergebnis wurde anschließend gerahmt und der Stadt Ratzeburg geschenkt. 

"Ich habe mich über dieses Kunstwerk sehr gefreut, versinnbildlicht es doch so deutlich die gemeinsame Arbeit in unser Stadt bei der Integration von geflüchteten Menschen und all dem, was wir dabei voneinander lernen können", sagte Bürgermeister Rainer Voß bei der Übergabe des Mosaiks und bedankte sich bei allen, die daran mitgewirkt haben.