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10.09.2018

Neue Sonderausstellung im A. Paul Weber-Museum Ratzeburg

WERNER LUFT – Zeichnungen der 30er und 40er Jahre

Skurril - oft satirisch - und mit einer Nähe zu A. Paul Weber und Kubin muten die handwerklich meisterhaft gefertigten, dichten  Federzeichnungen von Dr. Werner Luft an, dessen Werke aus den 30er und 40er Jahren den Schwerpunkt einer neuen Sonderausstellung im A. Paul Weber-Museum Ratzeburg bilden.

Luft wurde 1902 in Leipzig geboren und studierte in Berlin Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft. Von 1924-26 wirkte er als Dramaturg am Städtischen Theater Kiel, wo er auch promovierte, arbeitete ab 1927 an Trickfilmen, verfasste eigene Bücher über Kunst („Untergang der Bilderwelt“) und wirkte an mehreren Kunstzeitschriften mit.


Er illustrierte als Autodidakt Bücher wie den Abenteuerroman „Schelmuffsky“ (1696 von Christian Reuter verfasst und dem „Simplicissimus“ von Grimmelshausen ähnlich), „Grimms Märchen“ „Don Quichote“ oder Manzonis „Die Verlobten“ und arbeitete an der Zeitschrift „neue linie“ mit. Viele seiner Bilder sind in der Galerie Gurlitt in Berlin ausgestellt gewesen. Unter dem Nazi-Regime wurden seine Veröffentlichungen und Ausstellungen verboten. Ab 1945 war er als Kunsterzieher am Bismarck-Gymnasium Hamburg tätig.

Nach dem 2. Weltkrieg gab er seine gegenständliche Zeichenweise zugunsten abstrakter Formgebung auf. Luft starb 1978 in Hamburg.


Kernstücke der 130 Werke umfassenden, von Museumsleiter Dr. Klaus J. Dorsch zusammengestellten Ausstellung sind u.a. ein sehenswertes, ebenso drastisch wie erstaunlich einfallsreiches Totentanz-Alphabet von 1934, welches die mittelalterliche Tradition des Totentanzes der Stände mit erstaunlichen, neuen  Motiven in die Moderne fortführt, weiterhin die humorvoll-derbe  Illustrationsfolge zum Schelmenroman „Schelmuffsky“, die 1933 entstandene gesellschaftskritische Folge zu „Rübezahls Wiederkehr“, Illustrationen zu „Don Quichote“ und eine Reihe von grotesken Figuren aus Shakespeare-Stücken von 1939.

Die Ausstellung ist vom 14. September bis zum 28. November jeweils täglich, außer montags, von 10-13 und 14-17 Uhr geöffnet.

Zur Eröffnung am 14. September um 20 Uhr ist jeder herzlich willkommen. Es spricht Petra Laux-Kruschinski, die Tochter des Künstlers.