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Geschichte(n) vom St. Georgsberg

Der Erste, den wir erwähnen müssen, ist der Heilige Georg. Wir wissen, er war kein St. Georgsberger. Aber er ist der Namensgeber unserer Kirche und des Stadtteils geworden. St. Georg, der Märtyrer: 303 unter Roms Kaiser Deokletian während der Christenverfolgungen wohl in Kappadokien enthauptet, nach 800 mit der Drachensage in Verbindung gebracht. St. Georg: einer der 14 Nothelfer, hilft gegen Kriegsgefahren, Fieber und Pest, wird auch angerufen für gutes Wetter (!) sowie als Beschützer der Haustiere. Ein willkommener Nothelfer, nicht wahr? In seiner Kirche findet sich natürlich in einem Fenster ein Bild, das den Heiligen im Kampf mit dem Drachen zeigt.

Der älteste historisch nachgewiesene St. Georgsberger ist natürlich Ansverus,der Abt des Benediktiner-Klosters, im Juli 1066 mit 18 seiner Klosterbrüder oberhalb des Sees bei Einhaus von Slawen gesteinigt – nach dem Heiligen Georg ein weiterer Märtyrer.

Das Ansveruskreuz  oberhalb des Sees am Waldrand erinnert seit dem seit 15. Jahrhundert an ihn.

Auch um Ansverus ranken sich Legenden. Nach dem qualvollen Tod der Mönche wollte ein wohlhabender Christenmensch die Leichen bestatten; der 28-jährige Abt  sollte ein eigenes, seiner Würde angemessenes Grab erhalten. Wie aber sollte man seinen Leichnam unter den 19 verunstalteten Opfern finden? Eine Stimme von oben sprach: „Leg sie alle ins Wasser! Der oben schwimmt, ist Ansverus.“ So geschah es. - Nun aber ruhen die Gebeine unseres Heiligen im Dom zu Ratzeburg, und eine Tafel erzählt in Bildern vom Leben und Sterben des Ansverus.

 

Wir gehen ins 19. Jahrhundert, eine Zeit, am Anfang geprägt von französicher Herrschaft auch im Lauenburgischen.

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Registratum 1847 (bitte aufrufen)

Dem Landdragoner Johann Heinrich Sager zu St. Georgsberg wird das bei seiner Beeidigung am 5.d.M. aufgenommene Protokoll, desgleichen die in Betreff seiner näheren Dienstanweisung vom 7.d.M. aufgenommene Registratur in Abschrift zur Nachricht und Nachachtung hieneben mitgetheilt und bleibt unverhalten, daß das Amt Ratzeburg und die Ritter= und Landschaft von seiner Ernennung benachrichtigt, auch von letzterer wegen der vom 5.d.M. an aus der Landschaftlichen Casse zu zahlenden Gage das Nöthige verfügt worden ist.

Ratzeburg, den 9. Juni 1847

Königlich dänemarkische zur Regierung des Herzogthums Lauenburg verordnete Landdrost, Regierungsräthe und Ahsehsor.

Unterschrift
S i e g e l

«Gensdarmes« nach Pierer (1835)

Dienstreglement 1821

Es gibt etliche alte St. Georgsberger Familien. Eine davon sind die Sagers in der Lübecker Straße. Um die Wende zum 19. Jahrhundert aus Gr. Berkenthin gekommen, wurde der Sohn des „Umsiedlers“ Hans Hinrich Sager, der 1813 in Ratzeburg geborene Johann Heinrich Sager, Landdragoner und damit Mitglied einer dänischen Polizei-Miliz. Seine Urenkelin Hanna Urbrock geb. Sager  hat uns aus ihrer reichen Sammlung viele Unterlagen zur Verfügung gestellt, wofür wir dankbar sind. Ihre Familiengeschichte verhilft uns zu tiefen Einblicken in die Geschichte des St. Georgsbergs und Ratzeburgs.

Hannas Großvater August Sager betrieb seine erste Werkstatt als Tischlermeister in der Möllner Straße auf dem kleinen Grundstück hinter dem späteren „Bellevue“. 1898 zog die Familie (9 Kinder!) um in die Lübecker Straße. August kümmerte sich um den Betrieb, die Landwirtschaft und die öffentlichen Angelegenheiten: u.a. Gemeindevorsteher und Standesbeamter.

Auf dem Foto (kurz nach dem Umzug) ist er vor dem neuen Zuhause zu sehen, zusammen mit seiner Frau Wilhelmine und (hoch zu Ross) dem Oberlandjägermeister (Forstaufseher) Friedrich Martens, auch er in alten Tagen wohl bekannt, wohnhaft am Wedenberg unten an der Kirchhofstreppe. Die Lauenburgische Zeitung berichtet 1940 von der bevorstehenden Diamantenen Hochzeit im Hause Sager. Man liest von der beeindruckenden Lebensleistung des Ehepaares.

Sie ist (vom St. Georgsberg her betrachtet) eigentlich  d i e  „junge Ratzeburgerin“: Hanna Urbrock geb. Sager. Sie war nämlich das erste Baby, das nach der Eingemeindung des St. Georgsbergs nach Ratzeburg 1928 geboren wurde! - Das Bild zeigt sie 2012 bei der Durchsicht alter Unterlagen ihrer Familie, die manche Erinnerungen an Jahrzehnte alte Ereignisse bewahren. Dazu gehört das Entlassungszeugnis ihres Vaters Hans Sager von der „Hölten-Tüffel-School“ 1908, vom Schulmeister Hermann Denker unterschrieben.

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Die Lauenburgische Zeitung berichtet 30 Jahre später von einem sensationellen  Erlebnis 1917. Ein schwerer Doppeldecker landete auf „Hahn seinem Schlag“ hinter dem Wasserturm! Ihm entstieg der Fluglehrer von Blankensee, um bei seinen Eltern eine Tasse Kaffee zu trinken, aber auch, um einem Flugschüler Landen und Starten auf schwierigem Gelände zu zeigen. Der Pilot war Hans Sager, Hannas Vater.

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Für alle, die „St. Jörgen auf dem Berge“ lieben,  hier ein Luftbild aus unseren Tagen, das Herr Dr. Horst Otto Müller freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Es war und ist ja für viele Kirchgemeinde-Mitglieder „ihre“ Kirche.

Zwei angesehene lutherische Pastoren der Gemeinde waren Ernst Gleimann sen. (Pastor 1914 – 1937) und sein Sohn Ernst Gleimann jun. (1938 - 1968).

Von Ihrem Großvater (sen.) erzählt Annelene Sattler geb. Gleimann eine wahre Geschichte zum Schmunzeln: Anlässlich eines Familien-Ereignisses besuchte der Herr Pastor eine Bauernstelle in einem Dorf der Gemeinde. Die Hausfrau hatte eine reichhaltige Kaffeetafel vorbereitet, wie es sich für den Anlass gehörte. Alle Teilnehmer langten kräftig zu – sie selbst nicht am wenigsten. Als sie sich ein riesengroßes Tortenstück in den weit aufgesperrten Mund schieben wollte, versagten die Kauwerkzeuge ihren Dienst, die Dame bekam eine „Maulsperre“! Sie vermochte ihren Mund nicht mehr zu schließen. Es half alles nichts: „Slachter-Korl“ musste her! „Slachter-Korl“, das war Dr. Karl Hajen in Ratzeburg, von dem an anderen Stellen der „Alten Ratzeburger“ manches Ergötzliche berichtet wird. Der gelehrte Doktor kam, schaute sich das Malheur an und versetzte der armen Bauersfrau eine deftige Ohrfeige! Das hätte ja auch der gelehrte Herr Pastor tun können – die Hauptsache aber war, dass das ärztliche Handeln Erfolg hatte: Die Gute konnte sich weiter an ihrem Backwerk gütlich tun. Un „Slachter-Korl“ hett gewiss sien Deel afkregen!

„Buchholzer heißt ihr – Saufhölzer seid ihr!“ Von dieser wütenden Beschimpfung ehrenwerter Kirchgemeinde-Mitglieder durch den Pastor – noch dazu in einer Predigt! – berichtet Ernst Gleimann jun. in seinem Aufsatz „St. Georgsberg – einst und heute“, der zur 900-Jahr-Feier Ratzeburgs 1962 in Heft 38 der „Lauenburgischen Heimat“ erschien. Da will er „von einem Pastor berichten, der vor etwa 100 Jahren auf dem Berge lebte“. "Nix för ungod, Herr Paster: Kann dat angahn, dat Se 'n beten tüdelt? Wenn man hüüt olle Bargers fragt, möögt se wull seggen, dat de Geschicht 'Ritter Ernst vom Berge“ totoschriewen is; und dat sünd Se!" Wie auch immer: Hier steht die Geschichte.

St. Georgsberg - einst und heute

Auf dem Luftbild sehen wir unten neben der Kirche, oberhalb des alten Friedhofs ein großes rotes Gebäude. Kaum jemand, der heute an dem Wohnhaus vorüber geht, weiß, dass dies die Landschule des St. Georgsbergs war.

Wie gewiss für viele andere Landschulen im Norden Deutschlands hatte man auch hier für „Landschule“ einen eigenen, passenden Begriff:

„Hölten-Tüffel-School“, weil die Schüler oft in Holzpantoffeln in die Schule kamen. An die „gute alte Zeit“ mögen zwei Geschichten erinnern, die sich beide Anfang der zwanziger Jahre ereigneten und beide mit „Sport“ zu tun hatten. Es wird erzählt, dass eine Sportstunde für die großen Jungen folgendermaßen ablaufen konnte, wenn das Brennholz für den Ofen des Lehrers gesägt, also zum „Klöben“ (Zerkleinern) bereit war. Dann standen die Burschen im Kreis, vor jedem ein Hauklotz, jeder mit einem Beil versehen, um den Holzhaufen herum. In der Mitte sorgte ein „Zulieferer“ oder „Aufsteller“ dafür, dass reihum vor jedem ein Stück auf den Klotz kam, das prompt gespalten wurde. So gaben sich die Schüler erfolgreich der Körperertüchtigung hin, und der Schulmeister sorgte für winterliches Brennholz! Es wird nicht überliefert, wer die Holzscheite zum Trocknen aufgesetzt hat.

Die zweite Geschichte ist ernster, hat aber auch mit Körperertüchtigung bzw. Sport zu tun. August Heine kam 1920 als zweiter Lehrer zum St. Georgsberg, unterrichtete die „Lütten“ (sicher Klassen 1 – 4) im Raum links von der Haustür, mit den Fenstern zu Straße hinaus. Er war 23 Jahre alt, als er seine Stelle antrat, kam aus der Jugendbewegung, war progressiv und engagiert. Er wohnte übrigens in der Lübecker Straße beim Ehepaar Steffen (Zimmermann). In der Freizeit spielte er gern mit den Jungen Fußball, unterrichtete im Sommer Mädchen und Jungen gemeinsam (!) im See im Schwimmen. Natürlich war Heine kein „alter St. Georgsberger“; die folgende Geschichte, die er selbst erzählt hat, zeigt uns etwas von der geistigen Haltung auf dem „alten St. Georgsberg“, in jener Zeit. - Eines Vormittags verdunkelte es sich vor einem Fenster des Klassenraumes, und jemand klopfte an die Scheibe: Es war der Herr Domänenpächter vom Neuvorwerk, der dort hoch zu Ross erschienen war und sich mit der Reitpeitsche Gehör verschafft hatte. Verblüfft öffnete Heine das Fenster. Kurz und knapp wurde beschieden: „Heute Nachmittag um 15 Uhr sechs Jungen zum Rüben Hacken!“ Und der Herr ritt davon. Empört stürzte Heine zu seinem Schulleiter: Das sei ja wohl ein unmögliches Verhalten, zumal er den Jungen versprochen habe, heute mit ihnen Fußball zu spielen! So gehe das wirklich nicht, und dann so kurzfristig! Die Antwort des „Chefs“. „Wenn der Herr Domänenpächter sechs Jungen braucht, dann schicken wir ihm sechs Jungen.“ Wir wissen nicht, was an dem Tag passiert ist; jedenfalls hat der junge Lehrer sich zumindest bei der Schulaufsicht beschwert. Einige Zeit darauf meldete sich der Herr Schulrat zur Visitation an. Er sah sich Heines Unterricht an und äußerte in der Besprechung: „An Ihrem Unterricht, Herr Kollege, habe ich nichts auszusetzen. Meinen Sie aber nicht auch, dass Sie an einer anderen Schule, etwa in einer Großstadt, besser aufgehoben wären?“ Der junge Pädagoge wurde nach Altona (damals noch nicht Hamburg) versetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war August Heine zunächst Stadtschulrat, später Stadtpräsident in Lübeck.

Aenne Raaz – Gertrud und Anneliese Philip   1 9 4 5

Die drei Namen und die Jahreszahl führen uns in eine dunkle Zeit, wie es auch der Name Rosenberg an anderer Stelle tut. Es gab nicht viele Mitbürger mit jüdischen Wurzeln in Ratzeburg. Die drei Frauen waren in der Lübecker Straße zu Hause. An das Schicksal der Aenne Raaz erinnerte eine Klasse der Lauenburgischen Gelehrtenschule nach einem Arbeitsprojekt in einer Feierstunde in der Schulaula im Februar 2013. Kerzen des Gedenkens wurden  vor der Büste angezündet; Bürgervorsteher Otfried Feußner gedachte des Todes dieser Frau, die den Gifttod suchte, als Auschwitz schon von der Roten Armee befreit war! Der Stolperstein wird im Bürgersteig gegenüber des Wohnhauses verlegt werden.

Das Schicksal der Schwestern Philip aus dem Haus „Stüvkamp“ hinter dem Wald am Ende der Lübecker Straße ist im Archiv (Archivale 2/10) eindrucksvoll dokumentiert worden; dort findet man die Aufzeichnungen von Gertrud Philip über ihren Aufenthalt im KZ Ravensbrück Ende 1944/Anfang 1945.

Herr Sönke Clasen, Hamburg, hat auf der Suche nach seinen Vorfahren, die z.T. aus Pogeez und vom „Berg“ kamen, quasi „nebenbei“ eine Chronik des St. Georgsbergs erarbeitet, in der sich viele interessante Informationen finden lassen. Herrn Clasens Urgroßvater Heinrich war zwischen 1863 und 1898 Gastwirt des „Weinbergs“ in der Möllner Straße.

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Zur Orientierung: Dieser Ausschnitt aus dem Ratzeburger Stadtplan stammt von 1931. Welch eine Entwicklung! Die Bahnhofsallee und die Möllner Straße wurden erst 1842-43 gebaut. (bitte aufrufen)

Bevor wir  die Erinnerungen an die Geschichte des alten Ortsteils beenden, wollen wir auf einem Rundgang durch die  Straßen ein paar Menschen treffen, die einstmals bekannt waren; mag sein, dass wir dabei die Zeiten zuweilen etwas durcheinander bringen. Auf unserem Weg  begegnen wir zunächst  ihm:

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Beim „Alten Zoll“ von Fritz Krauskopf um die Ecke steht Heinrich Schöffski vor seinem Friseursalon, und aus dem Haus an der Friedhofstreppe tritt „Meister Provisorisch“: Fiete Löding, wie stets im Kleppermantel mit umgehängter Aktentasche, auf dem Weg entweder zu einem Kunden oder zu einem „Klienten“. Kunde: Friedrich ist von Beruf Elektriker. Vor Beginn einer Reparaturarbeit verkündet er schon mal: „Dat makt wi eersmal provisorisch“, und daher sein „Ökelnaam“ (Spitzname). „Klient“: Nebenbei kennt sich der Handwerker auch in Rechtsproblemen aus und verhilft Leuten mit seinem Wissen hier und da zu ihrem Recht.

Beim alten Heinrich Oldenburg, dem Uropa des heutigen (2013) Meisters, kauft man Mitte des vorigen Jahrhunderts nicht nur Backwaren, sondern auch Kohlen: Briketts, Koks, Eierkohlen usw..

An der Möllner Straße findet sich links die „Fischerklause“ von Emil Krüger, ein wenig weiter rechts der „Weinberg“ und kurz darauf das „Bellevue“ (oder heißt es noch „Kurhaus Ratzeburg“?) mit seinem kleinen Saal, wo das junge Volk am Wochenende das Tanzbein schwingt.

Auf der Insel gibt es viele kleine Schuster; aber auch hier finden wir schnell zwei: Schuster Jenkel oben in der Kirschenallee, Schuster Lasarcyk um die Ecke in der Bergstraße. Statt „Schuster“ kann man sie wohl auch „Nachrichtenbörse“ nennen: „Dine Schoh sünd noch nich ganz trecht. Sett di man 'n Oogenblick dal!“ Und während der Meister sein Werk vollendet, werden Neuigkeiten ausgetauscht.

Für den Schuster ist der gusseiserne Dreifuß (das Dreibein) so etwas wie die Werkbank: Er befestigt ihn auf  dem Knie und arbeitet darauf. Die Folge Kinder dürfen das Ergebnis testen; sie schlagen mit dem Hammer auf Meisters Knie, und der - spürt davon nichts!                                

Ernst Knoll in der Eupener Straße ist uns vom Sportplatz in der Mechower Straße bekannt, wo er bei jedem Heimspiel der RSV-Fußballer als „Ordner“ Dienst tut. Ja, und auch Wachtmeister Schmedeke (Schmädecke?) wohnt hier. Mancher sagt ihm nach, er könne von weitem riechen, wenn vor Weihnachten beim „Grünen Jäger“ geschlachtet wird: Zum Wellfleisch-Essen erscheint er pünktlich!

Machen wir noch einen Abstecher zum Neuvorwerk, der Kreisdomäne hinter dem Bahnhof, wo Wilhelm Hahn das Sagen hat. Um 1945 hat er es nicht leicht mit den St. Georgsbergern! „Der ganze St. Georgsberg kocht Sirup aus meinen Zuckerrüben!“ stellt er fest. Das stimmt wohl auch, und auf den Feldern der Domäne gedeihen auch Kartoffeln, Mohrrüben, Rosenkohl. Es ist Notzeit.

Wir beenden unseren Rundgang und die Geschichten vom St. Georgsberg beim „Grünen Jäger“ - nun aber bei einer Probe des Gesangvereins unter Wilhelm Bauers Leitung.

Dies Foto von 1938 zeigt (jeweils von links) stehend: Heinrich Sager, Hugo Steinfadt, Hans Steffen, Heinrich Küsel, ?, August Hagemann, ?, Wilhelm Bauer, Johannes Lüder, Otto Maas davor auf Stühlen: Hans Sager, Gastwirt Franz Schwanzar, Heinrich Sieh, August Suxdorf davor auf der Erde: Ernst Knoll, ?, ?, Wilhelm Löding, Wilhelm Kleebauer.

Wer einen der vier nicht identifizierten Männer kennt, wendet sich bitte ans Archiv!

Und nun kommt zum Schluss eine Hymne, dargebracht vom Gesangverein  den uralten Lebewesen des St. Georgsbergs, angestimmt bei einer sommerlichen Probe im Gleiseinschnitt der Kleinbahn hinter der Lübecker Straße. Zugegeben:

Dies ist nicht unser Chor, aber die Gepriesenen gibt es auch hier: die Buchen! (Text: Joseph v. Eichendorff 1810, Musik: Felix Mendelsohn-Bartholdy 1841)

«Wer hat dich, du schöner Wald«
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 Wer hat dich, du schöner Wald,
Aufgebaut so hoch da droben?
Wohl den Meister will ich loben,
Solang noch mein' Stimm' erschallt.
Lebe wohl,
Lebe wohl, du schöner Wald!

Tief die Welt verworren schallt,
Oben einsam Rehe grasen,
Und wir ziehen fort und blasen,
Daß es tausendfach verhallt:
Lebe wohl,
Lebe wohl, du schöner Wald!

Was wir still gelobt im Wald,
Wollen's draußen ehrlich halten.
Ewig bleiben treu die Alten:
Bis das letzte Lied verhallt.
Lebe wohl!
Lebe wohl, du schöner Wald!

(Joseph, Freiherr von Eichendorff, 1788 - 1857)