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Ratzeburger Stadtarchiv stellt "digitales Stadtgedächtnis" online

Die Arbeit eines Archivars spielt sich mutmaßlich zwischen verstaubten Akten in altdeutscher Schrift ab, ist mit dem Blick in der Vergangenheit verhaftet und eher ein Feld für historische Forschungen. Dies umschreibt sicherlich die landläufige Meinung zur Archivarbeit.

Dass Archive allerdings auch in unserer Gegenwart eine spannende Rolle spielen können, demonstriert Ratzeburgs Stadtarchivar Christian Lopau, wenn er seinen Fundus zu besonderen Anlässen öffnet, aktuelle Ergeignisse mit historischen Informationen verständlich macht oder mit der Darstellung ausgesuchter Archivalen eine Identifikation mit der Ratzeburger Stadtgeschichte ermöglicht. Dazu bedient sich Christian Lopau gerne der modernen Möglichkeiten der EDV und des Internets, mit deren Hilfe vergilbte Dokumente in die Neuzeit gescannt und auf der Homepage der Stadt Ratzeburg einer breiten Öffentlichkeit präsentiert werden können

In diesem Bestreben, eine Schnittstelle von städtischer Archivarbeit zu digitaler Informationsgesellschaft herzustellen, möchte Christian Lopau nun einen weiteren Schritt setzen und die Idee eines digitalen Stadtgedächtnisses in Ratzeburg aufgreifen. Solche Online-Stadtgedächtnisse gibt es bereits in verschiedenen Städten im Bundesgebiet.

Ein besonders fortschrittlich gestaltetes System hält beispielsweise die Stadt Coburg vor. Digitale Stadtgedächtnisse ermöglichen es den Bürgern, sich an bestimmten Themenbereichen der Archivarbeit direkt und aktiv zu beteiligen, indem sie ihre Geschichten und Erinnerungen niederschreiben und private Fotos sichten und zur Verfügung stellen, aus denen dann öffentlich zugängliche und vor allem auch fortschreibare Dokumentationen auf der städtischen Webseite natürlich mit Bezeichnung der Quellen erarbeitet werden. Damit wird der Archivarbeit eine zweite, bürgernahe Sichtweise auf Ereignisse eröffnet, die sich aus der verwaltungstechnischen Aktenlage häufig nicht erschließt.

Und die Erfahrungen anderer Stadtgedächtnisse zeigen, dass es den Bürgern offensichlich Spaß macht, sich an solchen Projekten zu beteiligen und ihre private Schatzkiste der Erinnerungen ein bißchen zu öffnen.

Materialabgabe

Christian Lopau nimmt mittwochs und freitags im städtischen Archiv, Demolierung 2, gerne entsprechendes Material zur Gestaltung der ersten Online-Dokumentation auf der Ratzeburger Homepage entgegen. Möglichkeiten zur Digitalisierung von Fotos und Dokumenten sind vorhanden. Nach Sichtung und Verarbeitung werden die zur Verfügung gestellten Materialien natürlich wieder zurückgegeben.

Sollte sich der erste Schritt zum Aufbau eines digitalen Ratzeburger Stadtgedächtnisses als vielversprechend erweisen, möchte Christian Lopau zukünftig weitere historische Themen, auch vorschlagsweise, in dieser modernen, interaktiven Weise bearbeiten.

Digitales Ratzeburger Stadtgedächtnis Sammlung-Nr. 1

50 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Ratzeburg und Châtillon-sur-Seine


Als erstes Thema für das „digitale Ratzeburger Stadtgedächtnis", hat Stadtarchivar Christian Lopau die 50jährige Städtepartnerschaft zwischen Ratzeburg und Châtillon-sur-Seine ausgewählt.

In Reaktion auf seinen öffentlichen Aufruf an alle Ratzeburgerinnen und Ratzeburger,  private Erinnerungen, lustige Anekdoten, interessante Begegebenheiten oder aussagekräftige Fotos, die im Verlauf der zahlreichen Verbrüderungstreffen oder Austauschfahrten entstanden sind, dem Archiv für die Darbietung im "digitalen Stadtgedächtnis" zur Verfügung zu stellen, sind zahlreiche Zuschriften mit einer Fülle von Materialien eingegangen.

Eine erste Auswahl davon wurde jetzt "online" gestellt. Weitere Einträge im "digitalen Stadtgedächtnis"  sind nach erfolgter Sichtung bereits vorgesehen. Es lohnt sich mithin, immer wieder einmal hineinzuschauen. Gerne nimmt Stadtarchivar Christian Lopau auch weiteres Material zum Thema entgegen.

Digitales Ratzeburger Stadtgedächtnis Sammlung-Nr. 2

Ratzeburger Baugeschichten


Die Welt um uns herum verändert sich ständig. Das gilt für die vom Menschen gestaltete Landschaft, in noch stärkerem Maß aber für die Dörfer und Städte. Ständig wird irgendwo ein altes Gebäude abgerissen und ein neues entsteht an seiner Stelle. Handelt es sich um prägnante Bauwerke, dann bleibt die Veränderung den Menschen lange Zeit bewusst, oft erinnern wir uns schon nach kurzer Zeit nur noch mit Mühe, was sich an der Stelle des neuen Gebäudes befunden hat.

Es ist eine wesentliche Aufgabe unserer Archive solche Veränderungen zu dokumentieren. Das Schriftgut der Verwaltung ist eine wichtige Quelle für den Wandel der Welt um uns herum.

Gerne möchten wir neben Dokumenten aus dem Stadtarchiv auch private Fotos mit Erläuterungen und Anmerkungen veröffentlichen. Sicher gibt es in vielen privaten Fotoalben Aufnahmen vom Bau des eigenen Hauses – vom Ausschachten der Baugrube über das Richtfest bis hin zur Einweihung des neuen Heims. Wir würden uns freuen, wenn Bürgerinnen und Bürger uns solche Dokumente zur Verfügung stellen könnten.