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22.09.2022

Sopot versorgt aktuell rund 3.000 ukrainischen Kriegsflüchtlinge

Der Inselstadt Ratzeburg sind enge Kontakte zu ihren sieben Partnerstädten ein wichtiges Anliegen. Auch wenn man sich leider viel zu selten persönlich begegnen kann, lässt sich doch über das Netz viel voneinander erfahren, was Châtillon-sur-Seine, Esneux, Schönberg, Sopot, Strängnäs, Ribe und Walcourt gerade bewegt oder dort bewegt wird. Aus unserer polnischen Partnerstadt Sopot hat uns nach dem Eingang der in Ratzeburg gesammelten Spenden in Höhe von 3.676 € ein weiterer Brief des Bürgermeisters erreicht, der noch einmal die Bedeutung dieser partnerschaftlichen Unterstützung deutlich macht ...

Bürgermeister Jacek Karnowski berichtet aus Sopot

Hiermit möchte ich noch einmal der Feuerwehr Ratzeburg und den Bürgern Ihrer Stadt fur die großartige Hilfe für die Stadt Sopot und insbesondere für die bei uns untergebrachten ukrainischen Flüchtlinge danken. Die Hilfe aus Ratzeburg wurde für die Ausstattung und den Ausbau der Sammelunterkünfte verwendet, in denen die Menschen aus der Ukraine untergebracht sind. In der Zwischenzeit werden die auf dem Bankkonto eingegangenen Gelder für den Kauf von Hilfsgütern verwendet und mit einem weiteren humanitären Konvoi in unsere ukrainische Partnerstadt Bilhorod- Dnistrowskyj geschickt. Dank Ihnen und des Engagements so vieler Menschen in Ratzeburg konnten wir für viele Flüchtlinge ein vorübergehendes Zuhause schaffen. Diese Hilfe ist wirklich von unschätzbarem Wert und wir sind sehr dankbar dafür.

Im Zentrum für ukrainische Integration in Sopot sind derzeit 3.000 Menschen registriert, die vor dem Krieg geflohen sind. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder, denen wir menschenwürdige Lebens- und Lernbedingungen zu bieten versuchen. Im Integrationszentrum wird täglich medizinische und psychologische Hilfe geleistet, und wir vermitteln auch bei der Arbeitssuche. Wir organisieren  polnische Sprachkurse  und  Sommer-Halbzeitschulen für Kinder. Wir versuchen, Mittel zu beschaffen, um die Unterkünfte für die Flüchtlinge so umzurüsten, dass deren Aufenthalt in Polen so angenehm wie möglich wird. Aus unseren eigenen Mitteln kaufen wir weiterhin Lebensmittel und Vorräte für unsere neuen Bewohner. 

Mit den von Ratzeburg in den letzten Tagen gespendeten Mitteln bereiten wir bereits den nächsten Transport nach Bilhorod-Dnistrowskyj vor. Die Situation dort ist sehr schwierig. Es mangelt an Grundnahrungsmitteln, und außerdem nimmt die Stadt jeden Tag neue Binnenflüchtlinge auf, die aus den Kriegsgebieten in friedlichere Regionen der Ukraine fliehen. Wir fühlen uns verpflichtet, unserer Partnerstadt dort so lange wie möglich Hilfe zu leisten. Jede externe Hilfe ist sehr zu schätzen. Wenn Sie also Stiftungen in Deutschland kennen, an die wir uns noch für langfristige Lebensmittel- und Hygienespenden wenden konnten, wäre ich Ihnen für die Vermittlung solcher Kontakte sehr dankbar.

Wenn ich sehe, wie viel wir in Sopot in so kurzer Zeit erreichen konnten, denke ich an all die Menschen, die dazu beigetragen haben und ohne die all das nicht möglich gewesen wäre. Deshalb mochte ich Ihnen noch einmal für Ihre Unterstützung und unschätzbare Hilfe danken. Mein besonderer Dank gilt der Feuerwehr Ratzeburg für ihren Einsatz beim Transport der Geschenke nach Sopot. Dies war ein großartiger Beweis für die Partnerschaft zwischen uns und dafür, dass wir auf die gegenseitige Unterstützung immer zahlen können. All diese Gesten der Solidaritat sind rührend und geben Hoffnung, dass wir gemeinsam in der Lage sein werden, diese schwierigen Zeiten zu überwinden und eine bessere Zukunft zu erleben.

Bürgermeister Jacek Karnowski

Quelle: Stadt Ratzeburg