Spatenstich zur Erneuerung der Domhalbinsel und zur Neugestaltung des Ratzeburger Domhofes
Ein "Nationales Projekt des Städtebaus"
Mit einem offiziellen Spatenstich haben am vergangenen Donnerstag die Arbeiten zur Neugestaltung des Ratzeburger Domhofs begonnen. Im Beisein zahlreicher Gäste und Anwohner gaben Bundestagsabgeordnete Dr. Nina Scheer, Landrat Dr. Christoph Mager, Bürgermeister Eckhard Graf, Bauausschussvorsitzender Werner Rütz und Ute Schmidt vom Ingenieurbüro MIV symbolisch das Startsignal für diese umfassende Baumaßnahme, die über das Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" durch das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) gefördert wird.
Bürgermeister Graf beschrieb in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung und Komplexität dieser Erneuerung, die die ganze Domhalbinsel betrifft, mithin ein Planungsgebiet mit ca. 10.000 m² im weitestgehend denkmalgeschützten Umfeld. "Ziel ist eine Neugestaltung der öffentlichen Räume, der Erhalt des baukulturellen Erbes und die gleichzeitige Weiterentwicklung des städtischen Lebensraumes entsprechend den zeitgemäßen Ansprüchen", so Graf. Dies umfasst zum einen die Erneuerung und barrierearme bzw. barrierefreie Gestaltung der Verkehrsflächen, um die Erlebbarkeit der Domhalbinsel und des angrenzenden Doms für alle Bevölkerungsgruppen zu verstärken. Ebenso wird eine Sanierung des Regenwasserkanalsystems vorgenommen. Die Vereinigten Stadtwerke GmbH investiert in die Erneuerung der Gas-, Trinkwasser- und Niederspannungsleitungen, einschließlich aller Hausanschlüsse, der Straßenbeleuchtungskabel und in den Ausbau des Breitbandnetzes.
Ein besonderes Augenmerk wird auch auf den Erhalt und Aufwertung der Grünflächen und des Gartendenkmals ˈPalmbergˈ gelegt. Ziel ist hier eine gartenhistorische Sanierung des Gartendenkmals, welche die Aufwertung der Wegebeziehungen und Grünflächen, baumpflegerische Maßnahmen, Baumneupflanzungen, Wegebau, Erneuerung des Stadtmobiliars beinhaltet. Südlich des Domhofs, zwischen Jugendherberge und Ruderakademie, soll zudem eine barrierefreie WC-Anlage errichtet werden. Auch die Erweiterung des Leit- und Beschilderungssystems unter Berücksichtigung von Aspekten der Barrierefreiheit und -armut sind Teil der umfangreichen Neugestaltung.
Die Gesamtkosten der Baumaßnahme, die seit 2019 intensiv mit vielen Untersuchungen, Gutachten und Abstimmungsgesprächen vorbereitet wurde, belaufen sich für alle Kostenträger (Stadt, Stadtentwässerung, Stadtwerke) auf ca. 4.000.000 Euro. Der Bund beteiligt sich daran über das über das Programm "Nationale Projekte des Städtebaus" mit ca. 648.000 Euro.