Aktionsplan Inklusion der Stadt Ratzeburg - Ein Neustart für mehr Inklusion in Ratzeburg
Die Ratzeburger Stadtvertretung hat im Dezember 2023 erstmalig und einstimmig einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg beschlossen. Vorangegangen war eine monatelange kritische Analyse der unterschiedlichen städtischen Liegenschaften mit Blick auf ihre Barrierefreiheit. "Zusammen mit Menschen aus der Behindertenrechtsarbeit haben wir auf das Rathaus, die Sportanlagen, die städtische Bildungs- und Sozialeinrichtungen, auf Wege und Verkehrsübergänge und auf Freizeit- und Spielplätze geschaut. Es war eine Aufnahme der bestehenden Barrieren, die es in der Zukunft abzubauen gilt", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Dabei hing es bei weitem nicht nur um bauliche Fragen. "Wichtig war uns der Blick auf die Informationspolitik der Einrichtungen. Was erfahren Menschen mit Behinderungen über das Rathaus, über die Stadtbücherei, über öffentliche Veranstaltungen oder Sitzungen, sodass sie ihre Besuche auch gut und selbstbestimmt planen können? Auch das gehört zur Barrierefreiheit", sagt Martina Radtke, die als Behindertenrechtsaktivistin aus Georgsmarienhütte diesen Prozess der Analyse maßgeblich unterstützt hat.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, aber auch mit Betroffenen im Rahmen eines Bürgerforums erörtert. So entstand ein Maßnahmenkatalog zum Abbau von Barrieren in den städtischen Einrichtungen und Liegenschaften, der schließlich auch in der Stadtpolitik beraten und abgestimmt wurde. Dieser 'Aktionsplan Inklusion' soll für die Jahre 2024 - 2028 Gültigkeit haben und der Stadt als Richtschnur zu mehr Inklusion dienen. "Mit diesem Aktionsplan wollen wir vor unserer eigenen Haustür kehren und in regelmäßigen Evaluationen schauen, wie wir uns entwickeln", sagt Bürgermeister Graf. Er hofft aber, dass diese städtische Initiative auch eine Strahlkraft entwickelt und andere Einrichtungen in Wirtschaft, Kultur oder im Gesundheitssektor in der Stadt motiviert, sich ebenfalls um mehr Barrierefreiheit zu bemühen. "Wir sind eine Stadt im demografischen Wandel. Da ist jede Investition in Barrierefreiheit ein wirklicher Gewinn für die Zukunft aller Menschen in Ratzeburg", so Bürgermeister Graf.
Dass der 'Aktionsplan Inklusion' in dieser Kürze entstehen konnte, ist auch ein Verdienst der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Diese hatte auf Grundlage der Richtlinien des Bundesprogramm 'Demokratie leben!' das Thema Inklusion in den vergangenen zwei Jahren in einem offenen Dialograum bewegt und so maßgebliche Impulse setzen können. "Wir konnten mit unserem Projekt 'Demokratie inklusiv' in moderierten Workshops oder in einem Schülerprojekt an der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen erfolgreich sensibilisieren und Inklusion zum Gesprächsthema machen", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg. Mit dem 'Aktionsplan Inklusion' ist aus seiner Sicht aber nur der erste Schritt getan. Im kommenden Jahr soll in der Partnerschaft für Demokratie daran gearbeitet, dass sich endlich auch eine neue Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen bildet und dass auch im Amtsbereich Lauenburgische Seen Inklusion und Barrierefreiheit vorangebracht werden.
Barrierefrei in Ratzeburg - Hinweise und Informationen »
Dokumentation eines Neustartes für mehr Inklusion in der Stadt Ratzeburg
Neue barrierefreie Toilettenanlage am Ratzeburger Bahnhof
Die lang ersehnte neue Toilettenanlage am Ratzeburger Bahnhof ist einsatzbereit. Barrierefrei, hygienisch und modern empfängt sie ab sofort Reisende und schafft endlich einen komfortablen Ersatz für das jahrelange Provisorium einer mobilen Toilette. Die Planungen für die neue Anlage hatten sich über viele Jahre hingezogen. Es galt Fördermittel einzuwerben, die Abstimmung zwischen allen Planungsbeteiligten herzustellen und ein Ausschreibungsverfahren zu organisieren. In diesem Frühjahr stand dann alles auf 'grün' und konnte mit den beteiligten Baufirmen und dem städtischen Bauhof in nur wenigen Monaten zum erfolgreichen Ergebnis geführt werden. Der Seniorenbeirat der Ratzeburg, der über viele Jahre die Einrichtung einer barrierefreien Toilette am Ratzeburger Bahnhof eingefordert hatte, zeigte sich hochzufrieden. "Es war uns immer ein Herzensanliegen und wir sind der Stadtverwaltung dankbar, dass sie es immer in unserem Sinne vorangetrieben hat", sagte Günter Deutschmann, ehemaliges Mitglied im Seniorenbeirat.
Auch der Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg begrüßte diese deutliche Verbesserung am Bahnhof. Silke Boldt lobte die durchdachte Einrichtung, die sowohl Rollstuhlfahrern mit einem Euro-Schlüssel, als auch Menschen mit Rollatoren eine problemlose Nutzung ermöglicht. Der Zugang zur Toilette ist grundsätzlich über eine Bezahlfunktion geregelt. Mit 50 Cent, in bar oder per Karte, öffnet sich die Tür in das sich selbstreinigende WC. "Wir haben uns für die Bezahlvariante entschieden, um vor allem dem Vandalismus vorzubeugen, der leider in frei zugängigen öffentlichen Toiletten immer wieder zu beobachten ist", begründete Bürgermeister Eckhard Graf die Gebühr. Die jährlichen Betriebskosten in Höhe von rund 18.000 € lassen sich damit natürlich nicht decken.
Die Kosten für die Installation der neuen Toilettenanlage belaufen sich auf rund 220.000 €. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) fördert diese mit 75%, maximal mit 174.200 €. Eine weitere barrierefreie Toilettenanlage in ähnlicher Ausstattung wird im kommenden Jahr im Zuge der "Erneuerung der Domhalbinsel" nahe der Ruderakademie entstehen.
Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg nimmt seine Arbeit auf
Der neugegründete Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg hat am vergangenen Mittwoch seine Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde André Rode zum Vorsitzenden gewählt. Silke Boldt wurde als stellvertretende Vorsitzende bestimmt. Das Amt des Schriftführers übernahm Dr. Frank Baudach, der aus dem Bereich des Amtes Lauenburgische Seen in den Inklusionsbeirat entsendet worden war. Nach Beschluss der Stadtvertretung und des Amtsausschusses soll der Inklusionsbeirat als gemeinschaftliche Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen in Stadt und Amt ausgestaltet werden.
"Wir als Beirat möchten gerne mit den anderen engagierten Beiräten der Stadt Ratzeburg zusammenarbeiten, um die Inklusion in Ratzeburg und im Amt Lauenburgische Seen weiter voranzutreiben. Wir sind offen für den Austausch von Ideen, Anregungen und möchten gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Teilhabe von allen Bürgerinnen und Bürgern in Stadt und Amt zu fördern", sagte der neue Vorsitzende André Rode.
Bürgermeister Eckhard Graf und Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff bedankten sich bei den Mitgliedern des Inklusionsbeirates für ihre Bereitschaft, sich gemeinschaftlich für Menschen mit Behinderungen engagieren zu wollen. Einen ersten Fokus will der Inklusionsbeirat dabei auf den 'Aktionsplan Inklusion' der Stadt Ratzeburg legen, den die Stadtvertretung im vergangenen Jahr in Kraft gesetzt hat. Ebenso soll im Oktober mit der Erarbeitung eines 'Aktionsplan Inklusion' für die Dörfer des Amtsgebietes begonnen werden. Auch eine Vernetzung mit dem bestehenden Seniorenbeirat und dem Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg wird angestrebt. Der Inklusionsbeirat ist ansprechbar unter inklusionsbeirat@ratzeburg.de.
Vereinfachter Text: Inklusions·beirat nimmt seine Arbeit auf
In der Stadt Ratzeburg gibt es einen neuen Beirat für Menschen mit Behinderungen.
Der Beirat hat jetzt angefangen zu arbeiten.
André Rode ist der Vorsitzende vom Beirat.
Silke Boldt ist die stell·vertretende Vorsitzende.
Dr. Frank Baudach schreibt die Protokolle.
Der Beirat will Menschen mit Behinderungen helfen.
André Rode sagt:
"Wir wollen zusammenarbeiten."
Der Bürger·meister Eckhard Graf und der Amts·vorsteher Heinz Dohrendorff bedankten sich bei den Mitgliedern des Beirats.
Der Beirat will zuerst den 'Aktions·plan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg bearbeiten.
Es soll aber auch ein 'Aktions·plan Inklusion' für die Dörfer im Amt Lauenburgische Seen entstehen.
Diese Pläne helfen Menschen mit Behinderungen in den Dörfern und in der Stadt.
Der Beirat will mit dem Senioren·beirat und dem Jugend·beirat zusammen·arbeiten.
Man kann den Beirat per Email kontaktieren: inklusionsbeirat@ratzeburg.de.
WheelmapPro: Herzogtum Lauenburg befüllt kreisweite Online-Karte mit Informationen zur Barrierefreiheit
Informationen können zwar keine Barrieren beseitigen - aber mangelnde Informationen über Barrieren erschweren in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen Alltag und Freizeit. Der Kreis Herzogtum Lauenburg macht nun einen wegweisenden Schritt zu mehr Barrierefreiheit und beteiligt sich am Projekt der WheelmapPro. Initiiert durch die Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS) und koordiniert vom Inklusionsbeauftragten des Kreises, Mario Preusche, startet das Herzogtum unter den ersten zehn Landkreisen in Deutschland mit einer eigenen Online-Karte für barrierefreie Orte.
Das Projekt Wheelmap (https://news.wheelmap.org/), die Grundlage der WheelmapPro, wird von den Sozialheld*Innen e. V. betreut, die sich seit über 15 Jahren für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit einsetzen. Initiator der Wheelmap ist Inklusions-Aktivist Raúl Krauthausen. Eine Online-Karte gibt Informationen über rollstuhlgerechte öffentliche Orte, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen das tägliche Leben und die Freizeit zu erleichtern.
Der Kreis Herzogtum Lauenburg hat nun eine erweiterte Version, nämlich die WheelmapPro, beauftragt. Dabei handelt es sich um eine Online-Karte, die über mehr Kriterien zur Zugänglichkeit von Einrichtungen wie Behörden, Freizeitbetrieben, Hotels und Restaurants informiert. Davon profitieren nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wie Rollstuhlfahrer, Personen mit Gehhilfen, aber auch Eltern mit Kinderwagen. Auch Menschen mit Sehbehinderungen finden auf der WheelmapPro die notwendigen Informationen.
Landrat Dr. Christoph Mager betont in diesem Zusammenhang: „Anders als noch vor der Jahrtausendwende wird beim Bau öffentlich zugänglicher Gebäude Barrierefreiheit heute flächendeckend berücksichtigt. Ältere und vor allem historische Gebäude entsprechen in der Regel aber nicht den aktuellen Normen, auch weil ein nachträglicher Umbau teilweise nicht möglich ist. Durch das Angebot von wheelmap verschwinden diese noch vorhandenen Barrieren zwar nicht, aber es kann unnötige Wege und Zeit sparen und bei Betreibern betroffener Gebäude zur Selbsterkenntnis beitragen.“
Für den Tourismus im Herzogtum Lauenburg ist die Online-Karte ein wichtiger Qualitäts-Baustein: „Mit der WheelMap pro gelingt uns ein wichtiger Schritt hin zu einer Reiseregion für Alle. Sie bietet unseren Gästen zunehmend bessere Informationsmöglichkeiten für ihre Urlaubsplanung und -gestaltung“, unterstreicht Günter Schmidt, Geschäftsführer der HLMS, die Bedeutung des Projektes.
Nur durch detaillierte Angaben kann jeder nach seiner individuellen Mobilität selbstbestimmt entscheiden, ob er das Angebot wahrnimmt. Aus diesem Grund soll die WheelmapPro des Kreises Herzogtum Lauenburg mit zahlreichen Informationen befüllt werden. Dazu fand am 9. Juli ein kreisweites Mapping-Event statt. Behinderten- und Inklusionsbeauftragte der Städte und Gemeinden koordinierten dieses Event in ihrem jeweiligen Bereich. Das Mapping erfolgte nach einer kurzen Einweisung durch die Sozialheld*innen e.V. Mit der App auf dem Handy machten sich die Kleingruppen anschließend auf den Weg zu den vorher ausgewählten Einrichtungen. Die App führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Bewertungskriterien. Fotos der Örtlichkeiten können direkt hochgeladen werden.
Mit diesem Mapping-Event wurde der Startschuss zur WheelmapPro des Kreises Herzogtum Lauenburg gegeben. Künftig soll ihr Umfang laufend wachsen. Auch Betriebe und Einrichtungen können sich selbst mappen. Je mehr Personen und Betriebe teilnehmen, umso größer wird das Angebot für Alle.
Informationen zum Projekt gibt es auf https://news.wheelmap.org/barrierefrei-im-herzogtum-lauenburg/ . Als Kontaktpersonen stehen Mario Preusche als Inklusionsbeauftragter der Kreises sowie Uta Steffen von der HLMS für touristische Anbieter zur Verfügung.
Moderne Toilettenanlage entsteht am Ratzeburger Bahnhof
Kaum eine Baumaßnahme wird so herbeigesehnt, wie die Installation einer neuen, barrierefreien Toilettenanlage am Ratzeburger Bahnhof. Nach einem langen Planungs- und Ausschreibungsverfahren konnte in den vergangenen Wochen endlich mit den vorbereitenden Bauarbeiten begonnen werden. Das Fundament sowie die Ver- und Entsorgungsleitungen wurden hergestellt. Vor wenigen Tagen konnte dann die Toilettenanlage selbst positioniert werden. Mit einem Schwerlastkran wurde das vorgefertigte Gebäude an seinen Platz gesetzt. Jetzt müssen noch die Anschlüsse geschaffen und der Außenbereich barrierefrei gestaltet werden. Dann wird das jahrelange Provisorium einer Miettoilette am Bahnhof der Vergangenheit angehören.
"Die Stadt kann in Kürze ihren Gästen und allen Nutzerinnen und Nutzern des Bahnhofs endlich eine moderne WC-Anlage bieten, wie sie heute ein Standard sein muss", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Die Kosten für diese Baumaßnahme, für die sich insbesondere der Ratzeburger Seniorenbeirat über viele Jahre eingesetzt hat, betragen rund 260.000 €. Sie wird mit rund 174.000 € gefördert vom Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (nah.sh) und dem Land Schleswig-Holstein.
Vereinfachter Text: Moderne Toiletten·anlage entsteht am Ratzeburger Bahnhof
Eine neue Toiletten·anlage wird am Bahnhof in Ratzeburg gebaut.
Die Planungen und Ausschreibungen haben lange gedauert.
Vor einigen Wochen haben die Bau·arbeiten begonnen.
Die Arbeiter haben das Fundament gebaut und die Rohre verlegt.
Vor wenigen Tagen haben sie die Toiletten·anlage aufgestellt.
Ein großer Kran hat das Gebäude an seinen Platz gehoben.
Jetzt müssen noch die Anschlüsse gemacht werden.
Der Außen·bereich muss auch noch barriere·frei gemacht werden.
Bald kann die neue Toilette am Bahnhof benutzt werden.
Sie ist modern und barriere·frei.
Bürgermeister Eckhard Graf ist froh darüber.
Die Kosten betragen 260.000 Euro.
174.000 Euro hat das Land Schleswig-Holstein bezahlt.
Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg - Aufruf zur Bewerbung
Die Stadt Ratzeburg ruft interessierte Personen auf, sich für den neu geschaffenen Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg zu bewerben. Der neu geschaffene Inklusionsbeirat soll eine umfassende Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg ermöglichen und zur Wahrnehmung ihrer Interessen beitragen. Die Satzung sieht vor, dass der Inklusionsbeirat aus bis zu 5 Mitgliedern besteht, die für 3 Jahre durch die Stadtvertretung bestellt werden. Der Inklusionsbeirat kommt zustande, wenn mindestens 3 Mitglieder gewählt worden sind. Es wird eine angemessene Berücksichtigung aller Geschlechter angestrebt.
Für die Mitgliedschaft im Inklusionsbeirat können sich alle Personen bewerben, die mindestens 16 Jahre alt sind, während der Tätigkeit im Beirat ihre Hauptwohnung in Ratzeburg haben und eine amtlich anerkannte Behinderung mit einem Grad der Behinderung von mindestens 20 nachweisen. Bewerben können sich auch in Ratzeburg mit Hauptwohnung lebende Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, die einen Bezug zur Stadt Ratzeburg nachweisen können.
Erwartet wird eine schriftliche Bewerbung mit Namen und Kontaktdaten sowie einer kurzen Darstellung der persönlichen Motivation für die Mitwirkung im Inklusionsbeirat. Das Bewerbungsformular kann hier heruntergeladen werden, ist aber auch im Bürgerbüro der Stadt Ratzeburg als Ausdruck erhältlich. Die Bewerbungsfrist endet am 24.05.2024.
Die Bewerberinnen und Bewerber werden vom Hauptausschuss nach Ende der Bewerbungsfrist zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Der Hauptausschuss spricht danach der Stadtvertretung eine Empfehlung für die Bestellung des Inklusionsbeirates aus. Der Hauptausschuss schlägt auch Personen vor, die bei dem Ausscheiden von Mitgliedern aus dem Inklusionsbeirat nachrücken können, und zwar in der Reihenfolge der beschlossenen Liste. Die Stadtvertretung bestellt auf der Grundlage des Vorschlages des Hauptausschusses die Mitglieder des Inklusionsbeirates für 3 Jahre.
Vereinfachter Text: Bewerbung Inklusionsbeirat
Die Stadt Ratzeburg sucht Mitglieder für den Inklusions·beirat.
Der Inklusions·beirat vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg
Im Inklusions·beirat gibt es 5 Plätze.
Mitmachen können alle, die am 17. Juni 2024 16 alt Jahre sind.
Und die seit mindestens 3 Monaten in Ratzeburg wohnen.
Es können Menschen mit einer Behinderung sein (GdB: 20).
Es können Vertrauens·personen von Menschen mit Behinderung sein.
Es können aber auch Menschen mit besonderer Erfahrung sein.
Im Behinderten·recht oder mit Inklusion oder mit Barriere·freiheit.
Die müssen nicht unbedingt in Ratzeburg wohnen.
Man muss sich schriftlich bewerben.
Man muss seinen Namen und seine Kontakt·daten angeben.
Man muss auch schreiben, warum man beim Inklusions·beirat mitmachen will.
Dafür gibt es ein Formular.
Es kann online herunter·geladen werden.
Es kann auch im Bürger·büro im Rat·haus abgeholt werden.
Bewerbungs·schluss ist der 24.05.2024.
Nach Ende der Bewerbungs·zeit werden die Bewerber zu einem Vorstellungs·gespräch eingeladen.
Das Vorstellungs·gespräch machen Kommunal·politiker aus dem Haupt·ausschuss.
Danach gibt der Haupt·ausschuss eine Empfehlung an die Stadt·vertretung.
Sie sagen, wer im Inklusions·beirat mitmachen soll.
Frauen und Männer sollen gleicher·maßen vertreten sein.
Der Haupt·ausschuss erstellt auch eine Liste von Ersatz·kandidaten, falls Mitglieder ausscheiden.
Die Stadt·vertretung bestellt dann die Mitglieder vom Inklusions·beirat für 3 Jahre.
Ratzeburg bekommt einen Inklusionsbeirat
Die Stadtvertretung der Stadt Ratzeburg hat auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für die Einrichtung eines Inklusionsbeirates gestimmt. Er soll eine umfassende Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg ermöglichen und zur Wahrnehmung ihrer Interessen beitragen. Vorangegangen war ein mehrmonatiger Prozess, in dem unter anderem ein 'Aktionsplan Inklusion' erarbeitet und in der Stadtvertretung beschlossen wurde. Auf dessen Grundlage erfolgte in den ersten Monaten dieses Jahres die Erarbeitung eines Satzungsentwurfes für eine adäquate Interessensvertretung. Zusammen mit Betroffenen wurden dazu verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie die Beibehaltung der bestehenden Satzung für eine/ einen Behindertenbeauftragten oder die Neugestaltung eines Beirates. Die Entscheidung fiel hier einstimmig auf die Form eines Beirates. In einem Beirat können mehr Menschen mit ihrem Wissen eingebunden werden. Aber auch die anfallende Arbeit kann auf mehrere Schultern verteilt werden. Gerade das letzte Argument war angesichts der Vielzahl von Anliegen und Anfragen, die sich mit dem Thema 'Inklusion' verbinden und so auch in den Protokollen der ehemaligen Behindertenbeauftragten, Sabine Hübner, wiederfinden lassen, ausschlaggebend. Inklusion umfasst jeden Bereich des gesellschaftlichen und politischen Lebens. Entsprechend vielfältig sind auch die Fragestellungen und Beratungswünsche.
In Ratzeburg soll der Inklusionsbeirat die Belange von Menschen mit Behinderungen und Menschen, die von Behinderung bedroht sind, wahren und durchsetzen. Er soll Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen oder deren Entstehen entgegenzuwirken. Er ist Ansprechpartner für die städtischen Dienststellen, in allen Angelegenheiten, die Menschen mit Behinderungen betreffen und achtet auf die Einhaltung der Vorschriften der Behindertengleichstellungsgesetze sowie anderer Vorschriften, die darauf gerichtet sind, die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu verwirklichen. Der Inklusionsbeirat soll zudem Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit sein und um Solidarität und Verständnis für die Situation und besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in allen Teilen der Gesellschaft werben. Er soll mit Rede- und Antragsrechten die städtische Gremienarbeit beraten können.
Die neue Satzung sieht vor, dass der Inklusionsbeirat aus bis zu 5 Mitgliedern besteht, die für 3 Jahre durch die Stadtvertretung bestellt werden. Der Inklusionsbeirat kommt zustande, wenn mindestens 3 Mitglieder gewählt worden sind. Es wird eine angemessene Berücksichtigung aller Geschlechter angestrebt. Für die Mitgliedschaft im Inklusionsbeirat können sich alle Personen bewerben, die mindestens 16 Jahre alt sind, während der Tätigkeit im Beirat ihre Hauptwohnung in Ratzeburg haben und eine amtlich anerkannte Behinderung mit einem Grad der Behinderung von mindestens 20 nachweisen. Bewerben können sich auch in Ratzeburg mit Hauptwohnung lebende Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, die einen Bezug zur Stadt Ratzeburg nachweisen können.
Die Stadtvertretung hat in ihrer Beschlussfassung auch eine Einladung an das umliegende Amt Lauenburgische Seen ausgesprochen, sich am Inklusionsbeirat zu beteiligen. In diesem Falle besteht die Bereitschaft, die Satzung auch für neue Mitglieder aus dem Amtsbereich zu öffnen.
Nach der vorgeschriebenen Bekanntmachungsfrist wird die Stadt Ratzeburg offiziell in Kürze ein Bewerbungsaufruf starten. Ziel ist es, die Mitglieder des neuen Inklusionsbeirats bereits auf der nächsten Stadtvertretersitzung im Juni 2024 berufen zu können. "Wir sind gespannt auf die Bewerbungen und motiviert, gemeinschaftlich für mehr Inklusion Ratzeburg zu wirken", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Der Prozess zur Entwicklung eines Inklusionsbeirates sowie des 'Aktionsplans Inklusion' wurde durch die 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen' gefördert. Unterstützend wirkten die Kreisbehindertenbeauftragte Kirstin Vidal und Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte an der Entwicklung mit.
Vereinfachter Text: Ratzeburg bekommt einen Inklusions·beirat
Die Stadt·vertretung von Ratzeburg hat die Einrichtung eines Inklusions·beirats beschlossen.
Der Beirat soll die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten.
Sie sollen gleich·berechtigt an der Gesellschaft teilhaben
Das Konzept für den Beirat wurde auf Basis des 'Aktionsplans Inklusion' erarbeitet.
Die Entscheidung für den Beirat fiel einstimmig,
Der Inklusions·beirat:
Der Beirat setzt sich aus bis zu 5 Mitgliedern zusammen.
Sie werden von der Stadt·vertretung für 3 Jahre ernannt.
Mindestens 3 Mitglieder müssen gewählt werden
Menschen ab 16 Jahren mit Behinderungen (Behinderungs·grad: 20) können sich als Mitglieder bewerben.
Sie müssen in Ratzeburg wohnen.
Auch Vertrauenspersonen von Menschen mit Behinderung können sich bewerben.
Sie müssen aber in Ratzeburg wohnen.
Ebenso können sich Fachleute auf dem Gebiet der Inklusion und Barriere·freiheit bewerben.
Sie müssen einen Bezug zu Ratzeburg haben.
Aufgaben des Inkluisons·beirates:
Der Beirat spricht mit den städtischen Ämtern über Themen, die Menschen mit Behinderungen betreffen.
Er achtet auf die Einhaltung der Gesetze zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen.
Er berät die Stadt·politik.
Der Beirat ist auch Ansprech·partner für Bürger und Vereine und Institutionen rund um das Thema 'Inklusion'
Und er berät Menschen mit Behinderungen bei ihren Problemen.
Er setzt sich für deren Gleich·stellung und Verständnis in der Gesellschaft ein.
Die Stadtvertretung möchte den Inklusions·beirat auch für das Amt Lauenburgische Seen öffnen.
Neue Mitglieder aus dem Amts·bereich sollen willkommen sein.
Die Stadt Ratzeburg wird bald einen Bewerbungs·aufruf starten.
Jetzt müssen Mitglieder für den Inklusions·beirat gefunden werden.
Die Mitglieder auf der Stadtvertreter·sitzung im Juni 2024 ernennt werden.
Bürger·meister Eckhard Graf freut sich auf die Bewerbungen und auf die gemeinsame Arbeit für mehr Inklusion in Ratzeburg.
Die Entwicklung des Inklusions·beirats und des 'Aktions·plans Inklusion' wurde durch die 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen' unterstützt.
Die Kreis·behinderten·beauftragte Kirstin Vidal und Martina Radtke vom Behinderten·beirat der Stadt Georgsmarienhütte haben mit geholfen.
Bürgermeister Eckhard Graf besucht Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes
Bei der Eröffnung der Ausstellung "Was machst denn du so?" in der Stadtbücherei Ratzeburg im vergangenen Herbst ist Bürgermeister Eckhard Graf von den anwesenden Mitarbeitern der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow zu einer Besichtigung eingeladen worden. Vor wenigen Tagen konnte er dieser Einladung endlich nachkommen. Geschäftsführerin Ines Mahnke und Werkstattrat Heinz Wedemann erläuterten ausführlich das Werkstattkonzept und präsentierten ihre Einrichtung in der Robert-Bosch-Straße.
In den Ratzeburger Werkstätten arbeiten Menschen mit seelischen und / oder psychischen Behinderungen in ruhiger und positiver Atmosphäre und einem wertschätzenden Miteinander. Es gibt dort 30 Arbeitsplätze in den Bereichen Verpackung, Holzarbeiten, Hauswirtschaft, Fahrdienste, Küche und Gartenbereich. Eine besondere Außenstelle ist der neu eröffnete Werkstattladen in der Innenstadt Ratzeburgs. Hier bietet sich ebenso eine Tätigkeit im Verkauf an, wie auch ohne Kundenkontakt im Bereich der Gestaltung und Bestückung des Ladens sowie des begleitenden Online-Shops. Auch auf Außenarbeitsplätze in Unternehmen der freien Wirtschaft kann bei Wunsch und Bedarf vermittelt werden. Die Werkstatt bietet überdies Angebote zur beruflichen Bildung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten hatten sich auf den angekündigten Besuch des Bürgermeisters gut vorbereitet und überreichten ihm einen unterschriebenen Fragenkatalog zu verschiedenen Anliegen, die Ihnen besonders wichtig waren. Könnte eine Bushaltestelle in Höhe der Feuerwache eingerichtet werden? Können die Sitzgelegenheiten im Wartehäuschen am Bahnhof instandgesetzt werden? Wann wird eine barrierefreie Toilette am Bahnhof gebaut? Kann der Eingang zur Kreissparkassenfiliale in der Ratzeburger Innenstadt barrierefrei gestaltet werden? Gefragt wurde aber auch nach mehr bezahlbaren, barrierefreien Sozialwohnungen oder besseren Busverbindungen in der Ratzeburger Vorstadt. Bürgermeister Graf versprach, sich mit all den gestellten Fragen zu befassen und eine Rückmeldung zu geben, was davon wann und wie umgesetzt werden kann.
„Der Besuch im Werkstattbetrieb des Lebenshilfewerkes war sehr beeindruckend. So haben die Gespräche mit dem Werkstattrat mich darin bestärkt, dass wir uns in Ratzeburg auf einem guten Weg befinden, um gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen wertvolle Lösungen zu erarbeiten, die uns allen helfen, das wahre Leben besser zu gestalten. Von den Ideen und Hinweisen, die mir vom Werkstattrat auf den Weg gegeben wurden, werden im Falle einer Umsetzung alle Menschen - nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen - profitieren. Durch diesen Besuch bestätigt sich für mich, dass der Weg der Stadtvertretung, das Thema 'Inklusion' in den Fokus zu rücken, richtig und zukunftsweisend ist“, sagt Bürgermeister Eckhard Graf.
Vereinfachter Text: Bürger·meister Eckhard Graf besucht Ratzeburger Werkstatt des Lebens·hilfe·werkes
Im Herbst war die Ausstellung "Was machst du? in der Stadt·bücherei Ratzeburg.
Dort wurde Bürger·meister Eckhard Graf wurde von Mitarbeitern der Ratzeburger Werkstatt des Lebens·hilfe·werkes zur Besichtigung der verschiedenen Werkstätten eingeladen.
Vor Kurzem konnte er endlich teilnehmen.
Geschäfts·führerin Ines Mahnke und Werk·statt·rat Heinz Wedemann zeigten dem Bürger·meister die Werkstatt in der Robert-Bosch-Straße.
In den Ratzeburger Werkstätten arbeiten Menschen mit seelischen oder psychischen Behinderungen in einer freundlichen Umgebung.
Es gibt 30 Arbeitsplätze in verschiedenen Bereichen:
Verpackung, Holz·arbeiten, Haus·wirtschaft, Fahr·dienste, Küche und Garten·bereich.
Es gibt auch einen Werkstatt·laden in der Innen·stadt von Ratzeburg.
Dort können die Mitarbeiter im Verkauf, in der Laden·gestaltung und im Online-Shop arbeiten.
Sie können auch an externen Arbeits·plätzen in Unternehmen arbeiten.
Die Werkstatt bietet außerdem berufliche Bildungs·angebote.
Die Mitarbeiter der Werkstatt hatten sich gut auf den Besuch des Bürger·meisters vorbereitet.
Sie haben ihm einen Fragen·katalog überreicht.
Sie fragten nach Verbesserungen.
Sie wünschen sich eine Bushalte·stelle bei der Feuer·wache.
Sie wünschen sich eine Reparatur der Sitz·bänke am Bahnhof
Und auch den Bau einer barriere·freien Toilette am Bahnhof.
Ein weiterer Wunsch ist ein barriere·freier Zugang zur Kreis·spar·kassen·filiale am Markt.
Wichtig sind ihnen auch barriere·freien Wohnungen und besseren Bus·verbindungen.
Der Bürger·meister will sich mit den Fragen beschäftigen.
Er wird dazu eine Rück·meldung geben.
Der Bürger·meister war von seinem Besuch in der Ratzeburger Werk·statt beeindruckt.
Er möchte gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen an besseren Lösungen für alle in Ratzeburg arbeiten.
Deshalb freute er sich über die Ideen des Werkstatt·rats.
Für den Bürger·meister ist Inklusion ein wichtiges Zukunfts·thema.
Inklusives Bürgerforum berät über eine Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg
Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat im Zuge ihrer Projektarbeit unter dem Motto "Demokratie inklusiv" ein weiteres inklusives Bürgerforum ausgerichtet, um über die Form einer geeigneten und durchsetzungsfähigen Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg zu. Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtpolitik, der Stadtverwaltung und der Behindertenrechtsarbeit diskutierten mit Betroffenen einen Satzungsentwurf für einen Inklusionsbeirat, der in Zukunft die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten soll. "Bislang ist in Ratzeburg diese Interessensvertretung über das Amt der oder des Behindertenbeauftragten geregelt. Dafür gibt es seit 2017 allerdings keine Bewerbungen, sodass hier ein Neustart hier dringend notwendig scheint", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.
In vorangegangenen Workshops und Dialogen im Rahmen des Projektes 'Demokratie inklusiv' wurde festgestellt, dass die vielfältigen Vertretungsaufgaben für Menschen mit Behinderungen in den ebenso vielfältigen Fragen zu Inklusion und Barrierefreiheit schnell zu einer Überlastung bei einer einzelnen Person führen können. So geht aus den Protokollen der ehemaligen Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, hervor, dass im Zeitraum von 2011 - 2017 pro Jahr bis zu 400 Anfragen nicht unüblich waren. Diese Anfragen umspannten dabei ein weites Feld von Themen.
Aus diesen Analysen erwuchs die Idee, die Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Form eines Beirates zu organisieren. Vorbilder dazu gibt es in vielen Kommunen, beispielsweise in Bad Oldesloe. Dort kümmern sich mehrere Ehrenamtliche gemeinschaftlich um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen. Dies müssen nicht immer nur Personen sein, die selbst eine Behinderung haben. Auch pflegende Angehörige oder Menschen, die über eine besondere Expertise durch die Arbeit mit behinderten Menschen verfügen oder in der Behindertenrechtsbewegung aktiv sind, können in solchen Beiräten mitwirken. Die kommunalen Satzungen regeln hier die Mitwirkungsmöglichkeiten durchaus unterschiedlich.
In Ratzeburg möchte man den Neustart möglichst offen gestalten und den Kreis der Mitwirkenden groß halten. Im jetzt beratenden Satzungsentwurf zur Bildung eines Beirates für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (Inklusionsbeirat) in der Stadt Ratzeburg ist ein bis zu fünfköpfiges Gremium vorgesehen, das die Belange von Menschen mit Behinderungen und Menschen wahren und durchsetzen soll. Es soll Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen oder deren Entstehen entgegenzuwirken und Stadtpolitik wie Stadtverwaltung gleichermaßen beraten. Ebenso soll dieses Gremium Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit sein. Der Satzungsentwurf sieht vor, dass sowohl Menschen mit Behinderungen, als auch Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, in diesem Beirat mitwirken können. Voraussetzung wäre vor allem der Wohnortsbezug.
Ob solch ein Inklusionsbeirat in Ratzeburg verwirklicht werden kann, hängt von den Beratungen in der Stadtpolitik ab. Nur wenn der Satzungsentwurf dort überzeugen kann und eine Mehrheit bekommt, würde der angestrebte Neustart in der Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg möglich. Die erste Beratung dazu findet am 08.02.2024 im zuständigen Fachausschuss für Schule, Jugend und Sport statt. Von den Betroffenen, die sich im Bürgerforum an der Ausgestaltung der Satzung für einen Inklusionsbeirat beteiligt haben, sind einige motiviert, sich dafür auch zu engagieren.
Die Überlegungen zur Gründung eines Inklusionsbeirates werden auch beim Amt Lauenburgische Seen interessiert verfolgt. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff und der leitende Verwaltungsbeamte des Amtes, Werner Rütz, beteiligten sich am Bürgerforum und brachten die Überlegung ein, ob Stadt und Amt hier nicht gemeinsam agieren könnten. Auch im Amt sind die Themen Inklusion und Barrierefreiheit sehr bedeutsam und ein gemeinschaftlicher Beirat könnte noch mehr Menschen aktiv einbeziehen. Entsprechende Beratungen dazu sollen in den Amtsgremien angestoßen werden.
Vereinfachter Text - Bürger beraten über eine neue Interessen·vertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg
Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat ein Bürger·treffen veranstaltet.
Es wurde über eine Interessen·vertretung für Menschen mit Behinderungen gesprochen.
Vertreter aus der Politik, der Verwaltung und der Behinderten·rechts·arbeit haben mit Betroffenen über die Einrichtung eines Beirates für Inklusion diskutiert.
Dieser Beirat soll die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten.
Bisher wurde dies durch eine Behinderten·beauftragten geregelt.
Aber es gab seit 2017 keine Bewerbungen mehr dafür.
Deshalb wird ein Neu·anfang benötigt.
Die Aufgaben sind für eine einzelne Person sehr viel.
In der Vergangenheit gab bis zu 400 Anfragen pro Jahr zu ganz verschiedenen Themen.
Deshalb soll ein jetzt ein Beirat für Inklusion eingerichtet werden.
Dieser Beirat soll aus mehreren Personen bestehen.
Dieses Modell gibt es bereits in anderen Städten, zum Beispiel in Bad Oldesloe.
Dort kümmern sich Ehren·amtliche um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen.
In Ratzeburg möchte man den Beirat offen gestalten und viele Menschen daran beteiligen.
Es soll ein Beirat mit bis zu fünf Mitgliedern gebildet werden
Er soll die Rechte von Menschen mit Behinderungen schützen und sie unterstützen.
Der Beirat soll Maßnahmen vorschlagen, um Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen.
Außerdem soll er Ansprechpartner für Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen der Inklusion und Barriere·freiheit sein.
Im Beirat können folgende Personen mitmachen:
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Menschen mit Behinderungen
-
Angehörige und ehrenamtliche Betreuer von Menschen mit Behinderungen
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Menschen mit beruflicher Erfahrung auf diesem Gebiet
Wichtig ist: die Personen sollen in Ratzeburg wohnen.
Ob der Beirat in Ratzeburg gegründet wird, hängt von der Stadt·politik ab.
Der Vorschlag muss von der Stadt·politik akzeptiert werden.
Am 08.02.2024 findet die erste Beratung in einem Fach·ausschuss statt.
Der Fach·ausschuss tagt im Rathaus.
Einige Teilnehmer des Bürger·treffens würden in so einem Beirat auch mitarbeiten.
Auch das Amt Lauenburgische Seen interessiert sich für einen solchen Beirat.
Amts·vorsteher Heinz Dohrendorff und der Verwaltungs·leiter Werner Rütz haben am Bürger·treffen teilgenommen
Sie haben vorgeschlagen, gemeinsam mit der Stadt Ratzeburg diesen Beirat zu gründen.
Auch im Amt ist Inklusion und Barrierefreiheit ein wichtiges Thema.
Ein gemeinsamer Beirat könnte noch mehr Menschen vertreten.
Das Amt will dazu beraten.
"Und was machst Du so?"
Interaktive Ausstellung in der Ratzeburger Stadtbücherei erhält positive Resonanz
Der Werkstattrat der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH hat sich hochzufrieden mit dem Verlauf der interaktiven Ausstellung "Und was machst Du so?" in der Stadtbücherei gezeigt. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", sagte Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten. Rund 2.000 Besucher konnten während des vier wöchigen Ausstellungszeitraumes gezählt werden, mit durchweg sehr positiven Resonanzen. "Wir haben zahlreiche Rückmeldungen zur Ausstellung bekommen, die vor allem das inhaltliche Konzept und die gelungene Umsetzung an den einzelnen Stationen lobten", sagte Büchereileiterin Dajana Stolz. Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten, zeigte sich ebenfalls begeistert von dem breiten Interesse an der Ausstellung. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", so Wedemann.
Schon zur Eröffnungsveranstaltung waren zahlreiche Menschen erschienen, um sich von Mitgliedern der LAG Werkstätte Schleswig-Holstein e.V. über die Entstehung der Ausstellung als inklusives Gemeinschaftsprojekt von Menschen mit und ohne Behinderungen und über die Arbeit der Werkstatträte informieren zu lassen. Diese setzen sich für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe, für gesicherte Grundwerte, sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung ein. Dafür ist Arbeit ein ganz wesentliches Fundament, wie die Ausstellung eindrücklich zeigen konnte. Sie lud ein, sich ganz persönlich mit dem Sinn von Arbeit zu beschäftigen und gleichzeitig viel von der Arbeitswelt in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erfahren.
Sie wurde gemeinschaftlich geplant von Werkstatträten sowie Fach- und Leitungskräften aus Werkstätten in Schleswig-Holstein und konzeptioniert von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Gefertigt wurde sie in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Entstanden sind begehbare Stationen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen: Was bedeutet Arbeit für Dich? Gehst Du gerne zur Arbeit? Was macht Dich stolz? Welchen Traum von Arbeit hast Du? In der Ausstellung werden die Antworten und Gedanken sichtbar, lesbar und hörbar in Filmen, Fotos, Interviews und Zitaten bekannter Persönlichkeiten.
Ermöglicht wurde die Ausstellung durch eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!'.
"Wie finden wir Gehör?"
Stadt Ratzeburg lädt zu einem weiteren Bürgerforum für mehr Inklusion
Die Stadt Ratzeburg lädt am 22.01.2024 um 15:00 Uhr zu einem weiteren 'Bürgerforum Inklusion' in die Stadtbücherei Ratzeburg. Dabei soll unter dem Titel "Wie finden wir Gehör?" die Frage diskutiert werden, wie zukünftig eine Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg und dem Umland aussehen sollte. Eingeladen sind nicht nur Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, sondern auch pflegende Angehörige oder Menschen, die aus beruflicher Perspektive mit Inklusion und Barrierefreiheit befasst sind.
"Nach dem Beschluss der Stadtvertretung, einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Jahre 2024 - 2028 in Kraft zu setzen, brauchen wir Menschen, die uns bei dessen Umsetzung mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen. Ziel ist es daher, noch in diesem Jahr eine funktionierende Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen aufzubauen", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Er blickt dabei auch in das umliegende Amt Lauenburgische Seen, aus dem seit einiger Zeit deutliche Signale gesendet werden, hier gemeinsam eine Interessensvertretung zu etablieren. "Das Thema 'Inklusion' und die aktive Beteiligung von Menschen mit Behinderungen müssen wir auch im Amt bewegen. Es erscheint nur sinnvoll, dies gemeinsam mit der Stadt Ratzeburg und auch hier, wie schon bei der 'Partnerschaft für Demokratie' unsere Kräfte zu bündeln", sagt Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff.
Eben jene 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen unterstützt dieses Ansinnen zur Kooperation zwischen Stadt und Amt und begleitet mit Unterstützung des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' auch in 2024 den Prozess, Inklusion in Gesellschaft und Kommunalpolitik durch die Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten für Betroffene weiter voranzubringen.
Der Zugang ist zum Ratssaal ist barrierefrei möglich.
"Und was machst Du so?"
Interaktive Ausstellung über den Sinn von Arbeit
Die 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zeigt zusammen mit der LAG Werkstatträte Schleswig-Holstein vom 10.11. - 10.12.2023 die interaktive Ausstellung "Und was machst Du so?" in der Stadtbücherei Ratzeburg. Die Ausstellung ist ein inklusives Gemeinschaftsprojekt von Menschen mit und ohne Behinderungen, die einlädt, sich ganz persönlich mit dem Sinn von Arbeit zu beschäftigen und gleichzeitig viel von der Arbeitswelt in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erfahren. Sie wurde gemeinschaftlich geplant von Werkstatträten sowie Fach- und Leitungskräften aus Werkstätten in Schleswig-Holstein und konzeptioniert von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Gefertigt wurde sie in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Entstanden sind begehbare Stationen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen: Was bedeutet Arbeit für Dich? Gehst Du gerne zur Arbeit? Was macht Dich stolz? Welchen Traum von Arbeit hast Du? In der Ausstellung werden die Antworten und Gedanken sichtbar, lesbar und hörbar in Filmen, Fotos, Interviews und Zitaten bekannter Persönlichkeiten.
Der Werkstattrat der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH hatte sich für Ratzeburg als Ausstellungsort starkgemacht. Die 'Partnerschaft für Demokratie' hat diese Idee in ihrem Projekt 'Demokratie inklusiv' aufgegriffen und die Stadtbücherei als geeigneten barrierefreien Standort vermitteln können. Die Werkstatträte setzen sich ein für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe, für gesicherte Grundwerte, sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung. Dafür ist Arbeit ein wesentliches Fundament.
Eröffnet wird die Ausstellung am 10.11.2023 um 10:00 Uhr. Mitglieder der LAG Werkstatträte Schleswig-Holstein berichten über die Entstehungsgeschichte. Die Präsentation der Ausstellung wird gefördert über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!'.
Bürgerforum diskutiert über einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg
Unter dem Titel 'Demokratie inklusiv' erarbeitet die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen aktuell einen 'Aktionsplan Inklusion', der die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am politischen und öffentlichen Leben in Ratzeburg verbessern und voranbringen soll. Zusammen mit Aktiven aus der Behindertenrechtsarbeit wurde die Barrierefreiheit der Stadt in vielen Aspekten unter die Lupe genommen und eine ganze Reihe von Defiziten aufgedeckt, die dem politischen Ziel von Inklusion zuwider laufen. Aus dieser Mängelliste ist der Vorschlag eines Aktionsplanes entstanden, der in ganz konkreten Maßnahmen aufzeigt, wie sich diese Defizite nach und nach abbauen lassen. "Wir haben nicht nur auf bauliche Mängel geschaut, sondern auch auf kommunikative Mängel, die teilweise viel gravierender sind. Menschen mit Behinderungen fehlen in unserer Stadt ganz häufig die Informationen zur Barrierefreiheit von öffentlichen Einrichtungen, von Veranstaltungen, von politischen Sitzungen. Sie bleiben in der Folge eher fern, anstatt sich auf den Weg zu machen, nur um dann wieder einmal festzustellen, dass sie doch nicht teilnehmen können", beschreibt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg ein wichtiges Ergebnis des 'Aktionsplanes Inklusion'.
Der Entwurf dieses Aktionsplanes wurde vor seiner Weitergabe an die politischen Gremien der Stadt Ratzeburg im Rahmen eines Bürgerforums mit Betroffenen diskutiert. Prozessmoderator Lars Hartwig, Behindertenrechtsaktivistin Martina Radtke und Bürgermeister Eckhard Graf stellten in Kleingruppen die Ergebnisse vor, die bislang in den Aktionsplan aufgenommen wurden und baten um eine subjektive Bewertung. In den Gesprächen wurde vieles, was darin aufgenommen wurde, mit eigenen Erfahrungsbeispielen klar unterstrichen, aber auch weitere Defizite benannt. Großes Interesse gab es bei der Fragestellung, wie Menschen mit Behinderungen zukünftig besser eingebunden werden können in die Gestaltung der Stadt. Der Notwendigkeit nach einer funktionieren Interessensvertretung, die auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik agieren kann, war dabei deutlich vernehmbar.
"Bei unseren Recherchen und Quartiersbegehungen wurden wir mehrfach von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die uns den Wunsch nach Ansprechpersonen für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen mit auf den Weg ins Rathaus gaben. Wir haben im Forum über die Notwendigkeit einer Interessensvertretung diskutiert, die die Bedarfe unseres Personenkreises vertritt. Dies war auch Tenor in allen Workshops, die wir zum 'Aktionsplan Inklusion' durchgeführt haben", sagt Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die beratend am Entwurf des 'Aktionsplans Inklusion' mitwirkte.
Erleichterter Übergang zum Parkplatz 'Unter den Linden'
Es war ein lang gehegter Wunsch des Ratzeburger Seniorenbeirates, dass die Zugänglichkeit zum Parkplatz 'Unter den Linden' für gehbehinderte Menschen verbessert wird. Eine wesentliche Verbesserung konnte jetzt auf der Seite an der Demolierung erreicht werden. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes haben in Verlängerung des Ampelüberganges eine eben gestaltete Furt geschaffen, die das grobe Kopfsteinpflaster zu überbrücken hilft.
In diesem Zuge wurde auch der anschließende Gehwegbereich zur Demolierung aufgenommen und neu gepflastert. Mit dem Ergebnis zeigte sich der Seniorenbeirat hochzufrieden. "Der Seniorenbeirat freut sich außerordentlich, dass das von uns lange vorgebrachte Anliegen zum Nutzen der Passanten nunmehr umgesetzt wurde. Für Personen mit Einschränkungen bedeutet das ebene Pflaster eine deutliche Erleichterung. Die Räder von Rollatoren versanken zuvor in den Fugen des Kopfsteinpflasters. So wird der Parkplatz, vor allem aber auch der Freitags-Wochenmarkt für ältere Menschen viel besser erreichbar sein. Dafür ein großes Dankeschön gegenüber der Stadtverwaltung und den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs für die handwerklich gelungene Ausführung", sagte Günter Deutschmann vom Vorstand des Ratzeburger Seniorenbeirates.
Zusammen mit Stadtpräsident Andreas von Gropper nahm der Ratzeburger Seniorenbeirat den neuen Übergang während des freitäglichen Marktgeschehens selbst in Augenschein und konnten gleich lobende Worte seitens der Marktbeschicker und Marktbesucher vernehmen.
Aktionstag "Barrierefreiheit" in der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen
Ihren Schulalltag aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, war die ungewöhnliche Aufgabenstellung von Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen beim Aktionstages "Barrierefreiheit" kurz vor Ferienbeginn. Wie stellen sich die Schulgebäude für geh- und sehbehinderte Menschen dar? Wie die Sportstätten oder der Schulweg? Was ist zu erreichen in einem Rollstuhl? Wie ist die Orientierung ohne oder nur mit eingeschränkter Sicht? Diese Erfahrungen konnten die Jugendlichen einen Vormittag lang ganz individuell machen, im Rollstuhl, mit Maske und Langstock oder mit Simulationsbrillen.
Der Aktionstag "Barrierefreiheit" war Lehrerin Telse Frahm von der Stadt Ratzeburg angeboten worden, die aktuell für ihre Entwicklung eines Aktionsplan "Inklusion" alle städtischen Liegenschaften genau unter die Lupe nimmt. Gesucht wurden Barriere-Detektive, die Hindernisse und Schwierigkeiten im öffentlichen Raum in und rund um die Schule protokollieren sollten. Angeleitet von Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die als Beraterin die Stadt bei der Entwicklung eines Aktionsplanes "Inklusion" unterstützt, nahmen die Schülerinnen und Schüler ihr Umfeld sehr genau und gewissenhaft in Augenschein und entdeckten zahlreiche Barrieren. Vor allem die Orientierung ohne Sicht erwies sich als sehr herausfordernd. Aber auch die vielen Hindernisse auf dem Sportplatz, von der fehlenden Behindertentoilette bis zu den Stufen zwischen den einzelnen Sportplätzen, sorgten für Nachdenklichkeit. Ebenso Erfahrungen, die eine Schülergruppe auf ihrem Schulweg machen konnte. Achtlos in den Weg gestellte Mülleimer wurden unvermittelt schwierige oder auch gefahrvolle Barrieren. Die gesammelten Eindrücke sorgten im Anschluss für viel Gesprächs- und Diskussionsstoff, auch mit Blick auf eigene Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen.
"Den Schülern und Schülerinnen wurde bewusst, dass man schnell zum Außenseiter wird, weil man im rollstuhlsitzend nicht mehr auf Augenhöhe ist oder auch oftmals abseits bleiben muss. Ebenso merkten sie, wie auffällig man ist, weil alle fragen, was los ist. Die Klasse 9d war sich einig, dass es sehr spannend und interessant, aber auch anstrengend war", sagte Lehrerin Telse Frahm, die den Aktionstag an der Gemeinschaftsschule begleitete.
Für den Aktionsplan "Inklusion" der Stadt Ratzeburg sind die gesammelten Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Erfahrungswert, was am und um das Schulgebäude sowie auf und in den Sportstätten verbessert werden müsste, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an allen Schul- und Sportaktivitäten teilnehmen können, so wie es das 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Schleswig-Holstein (LBBG) erwartet. Der Aktionstag wurde unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".
Ratzeburger Rathaus investiert in mehr Barrierefreiheit
Das Ratzeburger Rathaus präsentiert sich ein großes Stück barrierefreier. Ein neuer Fahrstuhl wurde in den vergangenen Woche mit großem Aufwand installiert und verbindet nun alle Stockwerke. "Wir haben rund 125.000 € für zeitgemäße Barrierefreiheit investiert", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Dabei erwies sich das Unterfangen, den neuen Fahrstuhl auch in das bisher nur über Treppen erreichbare Dachgeschoss zu führen, als herausfordernd, wie Liegenschaftsmanagerin Britta Hemping zu berichten weiß.
"Wir mussten für die Fahrstuhltechnik im Dachstuhl Raum schaffen und dabei einen alten, denkmalgeschützten Schornstein fachgerecht abtragen und neu aufbauen", so Britta Hemping. Der Aufwand hat sich aus ihrer Sicht allerdings gelohnt: "Ein öffentlicher Ort wie das Rathaus muss durchgehend barrierefrei zugängig sein. Außerdem ist der neue Fahrstuhl jetzt auch auf dem Stand der Technik, zu der heute auch eine Sprachansage gehört."
Mit Blick auf die Barrierefreiheit im Rathaus wurden in diesem Zuge auch die Hinweisschilder im Eingangsbereich zur behindertengerechten Toilette neugestaltet. Die vormals nur schwer lesbare Wegweisung wurde durch neue Kennzeichnungen verbessert.
"Barrierefrei gewinnen alle" - Aktionstag stärkt Netzwerk für Inklusion
Der Aktionstag "Barrierefrei gewinnen alle" anlässlich des 'Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen' führte am vergangenen Samstag wichtige Multiplikator*innen zum Thema "Inklusion" aus Stadt, Kreis und Land vor dem Ratzeburger Rathaus zusammen. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Schleswig-Holstein unter dem Vorsitz von Dr. Jürgen Trinkus nutzte die Möglichkeit, im Ratssaal eine Regionaltagung seiner Mitglieder anzubieten. Die Kreisbehindertenbeauftragte Kirsten Vidal organisierte zusammen mit Marita Schultze vom ambulant betreuten Wohnen "Hand in Hand" Ratzeburg und dem Team der Ratzeburger Jugendeinrichtungen des Diakonischen Werkes ein Infozelt. Hier wurde unter anderem zur Arbeit des Lebenshilfewerkes Herzogtum Lauenburg und zum Projekt "Alle an Bord" informiert, ebenso über die erfolgreiche Aktion "Lauf der Vielfalt". Diese soll im kommenden Jahr, Anfang Juli, auch unter der Themenstellung "Inklusion" wiederholt werden. Erstmalig öffentlich wurde in diesem Zusammenhang das neue „Demokratiefahrrad“ präsentiert, ein Lastenfahrrad, das zukünftig für demokratiestärkende Projekte in der Region zur Verfügung steht. Das Infomobil des Blinden- und Sehbehinderten-Verein Schleswig-Holstein konnte einige Fachberatungen für Menschen mit Sehbehinderungen aus der Region durchführen. Seitens der Stadtbücherei wurde ein Medientisch präsentiert, mit Büchern in einfacher Sprache, zur Blindenschrift und Kinderbücher, die von Menschen mit Behinderungen handeln. Die Band "Botenstoff" vom Anker e.V. sorgte mit einem breiten Repertoire für wärmende Rhythmen bei unterkühlter Außentemperatur.
"Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen setzt die Stadt Ratzeburg mit dem Beratungsangebot der unterschiedlichen Akteure für Menschen mit Behinderungen ein Zeichen, wie wichtig eine gerechte, chancengleiche Teilhabe für Menschen mit Behinderungen ist. Ein künftiger Aktionsplan wird dieses Vorhaben zukünftig handlungsfelddifferent gestalten", sagte Kirsten Vidal, Behindertenbeauftragte des Kreises Herzogtum Lauenburg.
Für die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen (PfD), die über das Projekt "Demokratie inklusiv" neue Impulse zu den Themenbereichen "Inklusion" und Barrierefreiheit" in Stadt und Amt setzen möchte, war der Aktionstag gerade mit Blick auf neue Netzwerkpartner*innen sehr erfolgreich. "Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen, die uns bei der weiteren Entwicklung des Projektes sehr zugutekommen werden. Unser Ansatz, Inklusion und Teilhabe als wichtige Beiträge zur Demokratiestärkung zu betrachten, findet großen Zuspruch und Unterstützung. Es zeichnet sich eine breite, fachkundige Unterstützung ab für unser Anliegen, auf die wir im kommenden Jahr bei der Entwicklung eines Aktionsplanes "Inklusion" in Ratzeburg bauen können", sagte Karl Schneider von der Koordnierungs- und Fachstelle der PfD. Zu diesen Unterstützern zählt sich auch Tina Kufeld von der Brücke SH, die den Aktionstag besuchte und ihrerseits ihre Netzwerkkontakte für die Projektentwicklung anbot.
"Demokratie inklusiv" - Ein Neustart für mehr Inklusion in Ratzeburg
Mit einem ersten Workshop hat das von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen geförderte Projekt "Demokratie inklusiv" einen erfolgreichen Auftakt in der Ratzeburger Stadtbücherei gefunden. Vertreter*innen aus Kommunalpolitik, Verwaltung und Seniorenbeirat berieten gemeinsam mit fachkundiger Unterstützung einer ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten, wie das Thema "Inklusion" in Ratzeburg wieder zu dem selbstverständlichen Stellenwert finden kann, den es nach den gesetzlichen Vorgaben in allen Bereichen des öffentlichen Handelns heutzutage haben muss.
Selbstkritisch wurde festgestellt, dass in den vergangenen Jahren im politischen Raum gar nicht mehr zu Fragen von Inklusion beraten und diskutiert wurde. Seit dem Ausscheiden der Behindertenbeauftragte Sabine Hübner im Jahr 2017 und der darauf folgenden Vakanz dieser Stelle, so die übereinstimmende Feststellung, hat es niemanden mehr gegeben, der diese Thematik mit wirklichem Engagement vertreten und entsprechende Debatten eingefordert hat. Dieses endlich zu ändern, fühlten sich alle Anwesenden verpflichtet und suchten in Arbeitsgruppen nach Wege für einen Neustart.
Ausgangspunkt war dabei die bestehende Beschlusslage der Stadtvertretung aus dem Jahr 2017, in der sowohl die Wiederbesetzung der Stelle der/des Behindertenbeauftragten, als auch die Entwicklung eines kommunalen Aktionsplanes "Inklusion" beschlossen wurde. Moderator Lars Hartwig aus Lübeck konnte genau hier ansetzen und die Frage aufwerfen, warum dieser weitreichende Beschluss bislang nicht umgesetzt werden konnte. Schnell wurde klar, dass der Beschluss unscharf sowie wenig konkret formuliert war und auch keine Zuständigkeiten benannt hat. Unter der Leitfrage "Was müssen wir tun, um endlich voranzukommen?" wurde anschließend beraten, welche konkreten Schritte eingeleitet werden müssen, um dem Beschluss gerecht wirklich gerecht zu werden. Dabei wurde vieles hinterfragt, beispielsweise die Überforderung des Amtes der/des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten mit einer übergroßen Aufgabenfülle. Es wurde die Idee entwickelt, stattdessen einen 'Inklusionsbeirat' zu gründen, in dem sowohl Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, als auch Fachleute aus dem sozialen Bereich, Stadtpolitik und Verwaltung netzwerkend zusammenwirken. Mit Blick auf den immer noch gewünschten Aktionsplan wurde eine konkrete Arbeitsstruktur sowie ein fest umrissener Fahrplan erstellt. Kommunalpolitik und Verwaltung, so die wesentliche Feststellung, müssen hierfür in allen Bereich Hand in Hand zusammen wirken, um dieser Querschnittsaufgabe wirklich gerecht zu werden. Als ebenso wichtig wurde eine Bürgerbeteiligung gesehen, die in wesentlichen Themenfeldern wie "Mobilität", "Wohnumfeld", "Bildung", "Freizeit", "Tourismus", "Verwaltung", "barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen" oder "Sensibilisierung" organisiert werden muss. Dies könne, so die Anwesenden, eine zukünftige Aufgabe der Partnerschaft für Demokratie sein, als Weiterführung des Projektes "Demokratie inklusiv".
Am Ende der dreistündigen Beratungen zeigten sich alle Beteiligten überzeugt, dass mit dem Impuls dieses Workshops tatsächlich ein Neustart in Sachen Inklusion in Ratzeburg gelingen kann, zumal noch weitere Workshops in der Verwaltung, aber auch im umliegenden Amt geplant sind. "Mir ist es wichtig, dass die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen stärker in den Blickpunkt unseres Handelns rücken. Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, die uns allen das Leben leichter machen werden. Es gibt viel zu gewinnen. Und jeder Weg zum Erfolg beginnt mit einem ersten Schritt", sagte Bürgermeister Eckhard Graf.
Seniorenbeirat wünscht sich bessere Hinweise auf die barrierefreie WC-Anlage am Marktplatz
Die Mitglieder des Ratzeburger Seniorenbeirates sind aufmerksame Beobachter des Stadtgeschehens und nehmen viele Details wahr, die für ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen von Belang sind. Es sind oft Kleinigkeiten, wie lose Gehwegplatten, ungünstige Beleuchtungen oder unklare Beschilderungen, die dem flüchtigen Betrachter entgehen, den Alltag insbesondere von Senioren aber beschwerlich gestalten. Dabei bemüht sich der Seniorenbeirat, solch kritisches Augenmerk immer lösungsorientiert zu präsentieren, verbunden mit praktikablen Verbesserungsvorschlägen, wie beispielsweise die Idee, akustische Signalgeber an den Fußgängerampeln als Hilfe für Sehbehinderte einzuführen.
In dieser Weise ist dem Schriftführer Günter Deutschmann die nur wenig deutliche Hinweisgebung auf die barrierefreie Toilettenanlage hinter dem "Alten Kreishaus" aufgefallen. Nur ein kleines Schild in ungünstiger Höhe an der "Alten Wache" verweist auf dieses WC und in eingängigen WC-Finder-Apps, die viele Senioren bereits benutzen, ist es ebenfalls nicht verzeichnet. In Gesprächen mit Seniorinnen und Senioren haben Günter Deutschmann und Seniorenbeiratsvorsitzender Jürgen Pfeiffer zudem feststellen können, dass diese Anlage tatsächlich oft unbekannt ist. Sie plädieren daher, ihre versteckte Lage durch eine deutlichere Beschilderung besser kenntlich zu machen und App-Anbietern diesen Standort unbedingt mitzuteilen.
Der 2015 für rund 100.000 € eingerichtete WC-Container ist eine moderne, barrierefreie Anlage. Sie ist ausschließlich für Gehbehinderte und ältere Menschen gedacht, die die öffentliche Toilette im Kellergeschoss der Alten Wache nicht nutzen können. Für den Zugang benötigt man einen EURO-Schlüssel. Gehbehinderte, die in ihrem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen aG, B, H oder BL oder G und 70% aufwärts nachweisen, verfügen in der Regel auch über diesen Schlüssel, ebenso viele Rollstuhlfahrer. Der Euro-Schlüsse kann unter Vorlage des Schwerbehindertenausweises beim CBF (Club Behinderter und ihrer Freunde) Darmstdt erworben werden und kostet zur Zeit 23,00 Euro: https://cbf-da.de/de/shop/euro-wc-schluessel
Zusätzlich besteht die Möglichkeit des Zuganges mit einem Transponder für ältere und gehbehinderte Menschen, die keinen Schwerbehindertenausweis beantragt haben. Dieser ist beim Bürgerbüro im Rathaus der Stadt Ratzeburg gegen ein Pfand in Höhe von 25,00 Euro zu erhalten.
Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg
Geschäftsordnung über die Arbeit der bzw. des Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg >>
Aus der Amtszeit von Sabine Hübner (2011 - 2017)
Sabine Hübner hat von 2011 - 2017 das Amt der Behindertenbeauftragten für die Stadt Ratzeburg ausgeübt. Die nachfolgenden Presse- und Jahresberichte dokumentieren ihren unermüdlichen Einsatz für Menschen mit Behinderungen und ihre wichtigen Impulse für mehr Barrierefreiheit in Ratzeburg.
Behindertenbeauftrage der Stadt Ratzeburg legt ihren letzten Jahresbericht vor (2017)
Sabine Hübner hat auf der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung ihren letzten Jahresbericht als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg vorgelegt. Als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in den vergangenen Monaten beschreibt sie die regionale und überregionale Netzwerkarbeit, die aufgrund von Beteiligungen an Planungsverfahren und Gesetzesvorhaben deutlich intensiviert werden musste. Auf allen Ebenen staatlichen Handelns besteht aktuell ein hoher Abstimmungsbedarf, wie sich die Vorgaben aus dem Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, dem Bundesteilhabegesetz (BTHG), dem Bundesgleichstellungsgesetz, dem Landesbehindertengleichstellungsgesetz - (LBGG) oder der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) koordiniert und konkret umsetzen lassen. Eine Fragestellung, die vor allem die Kommunen in besonderem Maße fordert.
Die Bedeutung dieser Arbeit verdeutlichte Sabine Hübner mit der Aussage, dass allein im vergangenen Jahresberichtszeitraum 780 Bürgerinnen Ratzeburgs, Einwohnerinnen des Kreises, Interessierte und Gäste sich mit konkreten Anliegen an die Behindertenbeauftragte der Stadt Ratzeburg wandten. Etwas mehr als dreiviertel (rund 600) der Ratsuchenden waren dabei ältere Menschen über 65 Jahre. Nachfragen bestanden dabei in erheblichem Umfang zu zugänglichen Gaststätten und Restaurants mit Toiletten sowie verlässlichen Angaben zu Übernachtungsmöglichkeiten im Gastgeberverzeichnis, zu Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten, zu Arzt- und Facharztpraxen und zu barrierefreien Verkehrsanbindungen in Richtung Schwerin, Lübeck und Hamburg, gerade vor dem Hintergrund fehlender kultureller Teilhabemöglichkeit in Ratzeburg oder fehlender medizinischer Versorgung. Aber auch zu Konzepten inklusiver Bildung (schulisch, vorschulisch, Erwachsenenbildung) sowie zur barrierefreien Darstellung von Informationen auf der städtischen Webseite kamen zahlreiche Fragen, kritische Hinweise und Anregungen. Wiederkehrend wurde zudem gefordert, in bürgernaher und Leichter Sprache über amtliche Bescheide und Merkblättern informiert zu werden. Ebenso wird nach Möglichkeiten gesucht, Fotos für amtliche Dokumente machen zu lassen.
Existenziell bleibe für viele Menschen mit Behinderungen die Frage der Wohnsituation, erklärte Sabine Hübner auf Nachfrage aus der Stadtvertretung. Das Angebot von barrierefreien und altersgerechten Wohnraum entspräche im Stadtgebiet weiterhin nicht der bestehenden Nachfrage. Ebenso fehlt die Beratung zur Verbesserung der eigenen Wohnsituation sowie die kompetente Umsetzung von Umbauten.
Die vorgetragenen Anliegen sind eine Arbeitsvorlage für den zu erstellenden, kommunalen Aktionsplan, auf den sich die Stadtvertretung in der Folge verständigte. Mit Unterstützung von Fachleuten soll hier verbindlich festgelegt werden, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Ratzeburg umgesetzt werden sollen, ein vorrangiges Ziel, auf dass sich die Stadtvertretung selbst verpflichtete.
Mit dem Dank der Stadtvertretung verabschiedete Bürgermeister Rainer Voß Sabine Hübner aus ihren Amt, das sie 6 Jahre ehrenamtlich für die Stadt ausgeübt hat.
Jahresbericht 2016 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg >>
"Herausforderungen meistern"
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene (Bericht aus 2016)
Am kommenden Donnerstag, den 21.01.2016 um 18:30 Uhr, lädt die Behindertenbeauftragte der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, zu einem Vortragsabend zum Thema "Herausforderungen meistern - Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene" in den Ratssaal des Ratzeburger Rathauses ein.
Gastredner des Abends ist der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Dr. Ulrich Hase, der gerade in den Kommunen die Verantwortlichen für die konkrete Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention sieht: "Wo die Daseinsvorsorge für alle Bürger gestaltet wird, muss an Menschen mit Behinderung gedacht werden. Dies schlägt sich nicht nur in Sozialpolitik nieder. Lokale- und Kreispolitik sind daher aufgefordert, gemeinsam mit den Menschen mit Behinderung verbindlich festzulegen, welche Schritte wann unternommen werden, um die Situation in allen Lebensbereichen zu verbessern." Ob die Kommunen dieser Verantwortung wirklich nachkommen oder überhaupt nachkommen können, darüber soll mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, aber auch mit Betroffenen und der interessierten Öffentlichkeit diskutiert wird. "Es geht bei diesem Vortragsabend weniger um den erhobenen Zeigefinger, als um Denkanstöße, die wir gemeinsam setzen und entwickeln wollen, zum Wohle und Nutzen aller Menschen in unserer Kommune", skizziert Sabine Hübner das Ziel des Abends.
Bericht von der Behinderten-Beauftragten in Ratzeburg
Was im letzten Jahr wichtig war (Bericht aus 2015)
Die Behinderten-Beauftragte hat der Stadt-Vertretung berichtet.
In dem Bericht steht, was von April 2014 bis März 2015 wichtig war.
Sehr viele Menschen haben mit der Behinderten-Beauftragten gesprochen oder geschrieben.
Über 1000.
Die meisten haben eine E-Mail geschrieben.
Das ist ein Brief am Computer geschrieben.
Viele Menschen haben auch telefoniert.
Wenige Menschen haben die Behinderten-Beauftragte im Rat-Haus besucht.
Der Bericht hat 4 Teile.
Zuerst steht im Bericht,
was in dem letzten Bericht stand
und immer noch wichtig ist.
Danach steht im Bericht,
was in der Zeitung über Menschen mit Behinderung stand.
Und was andere Menschen der Behinderten-Beauftragten dazu geschrieben haben
oder am Telefon gesagt haben.
Dann steht in dem Bericht,
was Menschen mit Behinderung wichtig war.
Probleme von Menschen mit Behinderung
und was Menschen mit Behinderung wünschen.
Damit sie dabei sein können
und dazu gehören.
Zuletzt steht in dem Bericht,
mit welchen Menschen die Behinderten-Beauftragte zusammen gearbeitet hat.
Und welche Veranstaltungen sie besuchte.
Das ist eine Liste
mit drei besonders wichtigen Sachen.
Noch hinter dem Bericht stehen Erklärungen für schwere Wörter.
Das sind die Wörter mit *.
Da stehen auch Regeln für Leichte Sprache.
Hier steht der ganze Bericht.
Bitte zwei Mal klicken.
Bericht von der Behinderten-Beauftragten in Ratzeburg in Leichter Sprache >>
Neue barrierefreie WC-Anlage am Marktplatz „eingeflogen“ (Berichts aus 2015)
Ein Schwerlastkran hob das vier Tonnen schwere Element über das "Alte Kreishaus" und setze es zielsicher auf dortigen Innenhof ab. Rainer Ulbrich vom Team Tejbrant überwachte den nicht ganz einfachen Aufstellvorgang. Der Kranführer der Fa. Longuet konnte das Absetzen der Last selbst nicht einsehen und musste sich dabei auf präzise Funkkommandos. Zielsicher wurde die Anlage auf diese Weise bis auf 11 cm an die begrenzende Mauer positioniert. Die Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, Bürgervorsteher Ottfried Feußner sowie der für die Planung und Ausführung der WC-Anlage verantwortliche Architekt Werner Grage verfolgten die Arbeiten, die bereits nach einer guten Stunde erledigt waren.
Die Einrichtung einer barrierefreien, öffentlichen WC-Anlage in Zentrumsnähe wünschen sich gerade die älteren Menschen sowie Menschen mit Behinderungen schon seit langer Zeit. Regelmäßig wurde das Fehlen einer solchen Einrichtung beim Seniorenbeirat wie auch bei der städtische Behindertenbeauftragte moniert, besonders auch von den zahlreichen Wochenendgästen, die außerhalb der Geschäftszeiten keine barrierefreien WC-Möglichkeiten am Marktplatz finden konnten. Seniorenbeirat und Behindertenbeauftragte haben daher diesen Bedarf immer wieder in die Verwaltung und die Politik getragen.
Der jetzt installierte WC-Container, der mit Installation rund 100.000 Euro kostet und zu rund 45% durch europäische Mittel der AktivRegion Nord gefördert wird, wurde komplett vorgefertigt angeliefert und muss in den kommenden Tagen noch angeschlossen und eingepflastert werden.
Für wen ist die zusätzliche Toilette vorgesehen?
Die neue Toilette ist ausschließlich für Gehbehinderte und ältere Menschen gedacht, die die öffentliche Toilette im Kellergeschoss der Alten Wache nicht nutzen können.
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Zugang mit EURO-Schlüssel:
Gehbehinderte, die in ihrem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen aG, B, H oder BL oder G und 70% aufwärts nachweisen, verfügen in der Regel auch über diesen Schlüssel. Rollstuhlfahrer z. B. verfügen in der Regel über diesen Euro-Schlüssel.
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Zugang mit Transponder
Viele ältere und gehbehinderte Menschen haben keinen Schwerbehindertenausweis beantragt. Sie können künftig Transponder persönlich beim Bürgerbüro im Rathaus der Stadt Ratzeburg gegen ein Pfand in Höhe von 25 € erhalten. Die Stadtverwaltung wird zusammen mit dem Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg wird den betreffenden Personenkreis noch entsprechend beraten. Hier geht es natürlich um den Personenkreis, der sich mehr oder weniger regelmäßig in der Innenstadt aufhält, also hier lebt oder längere Zeit zu Gast ist.
Was machen andere Personen, die eine öffentliche Toilette auf dem Marktplatz benutzen wollen?
Sie nutzen weiterhin die Toilette im Kellergeschoss der Alten Wache, die die Stadt Ratzeburg schon seit Jahren bereitstellt.
Barrierefreie Toilettenanlage an der Badestelle "Aqua Siwa" aufgestellt (Bericht aus 2013)
Mit großem technischen Aufwand wurde am vergangenen Dienstag die neue barrierefreie Toilettenanlage an der Badestelle am Aqua Siwa aufgestellt. Mit einem Schwerlasttransport war das komplett vorgefertigte Sanitärmodul zum Parkplatz an der Schwimmhalle angeliefert worden und musste dort zunächst auf einen kleineren LKW umgeladen werden.
Anschließend konnte die Toilette über eine besonders gesicherte Baustraße am Aqua Siwa vorbei nahe an den endgültigen Standort transportiert und dort mit einem Kran passgenau aufgestellt werden.
In den kommenden Tagen muss die Anlage nun angeschlossen und eine barrierefreie Zuwegung gepflastert werden. Bis Ende Juni sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und die barrierefreie Toilettenanlage geöffnet werden.
Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark wird fortgesetzt (Bericht aus 2013)
Die Arbeiten zum Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark konnten nach langer Winterpause wieder aufgenommen werden. Nachdem bereits im vergangenen Jahr das Baufeld am Gehwegbereich gegenüber dem Aqua Siwa freigemacht und die Fundamente geschüttet worden waren, können nun dank des weichenden Bodenfrostes endlich die notwendigen Versorgungsanschlüsse verlegt werden.
Die Arbeiten werden kurzfristig den Durchgang des Kurparkes im Bereich der Baustelle behindern, da die neuen Leitungen unter dem Gehweg verlegt werden müssen. Fußgängern und Radfahrern wird empfohlen, den gesperrten Bereich über den Theaterplatz zu passieren.
Für den Neubau der barrierefreien Einrichtung, die mit einer Urinal- und einer Unisex-Toilettenanlage ausgestattet wird, sind im Wirtschaftsplan der Ratzeburger Wirtschaftsbetriebe rund 87.000 € veranschlagt. Sie soll das alte Toilettenhaus am Palisadenweg ersetzen, das bereits außer Betrieb genommen wurde und abgebrochen werden soll.
16. Ratzeburger Tiefbauworkshop mit Schwerpunkt “Barrierefreiheit” (Bericht aus 2013)
Auch in diesem Jahr konnten Rene Krohn, Niederlassungsleiter von Hass & Hatje, als Gastgeber und Bürgermeister Rainer Voß als Veranstalter des 16. Ratzeburger Tiefbauworkshops wieder rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Angesichts des restlos gefüllten Seminarraums könne man, diese Weiterbildungsveranstaltung schon als regionalen Tiefbaukongress bezeichnen, sagte Bürgermeister Voß in seinem Grußwort.
Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stand vor allem die Verkehrs- und Freiraumgestaltung für blinde und sehbehinderte Menschen, eine besondere Herausforderung für Stadtplaner und Tiefbauer gleichermaßen. Als Referent beleuchte Dipl.-Ing. Volker König diese Themenstellung intensiv mit vielen Praxisbezügen. Anhand von positiven und negativen Beispielen machte der im mittleren Alter erblindete Ingenieur deutlich, worauf Planer in der Praxis achten müssen, um einen barrierefreien Raum, insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen, schaffen zu können. Er zeigte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen taktilen Plattensysteme auf, denen für sehbehinderte Menschen eine wichtige Leitfunktion im Straßenverkehr zukommt. König demonstrierte anschaulich, wie unterschiedlich sich diese steinernen Orientierungshilfen mit verschiedenen Tasthilfen darstellen, je nachdem, ob Kurz- oder Langstöcken mit großen oder spitzen Kopfausbildungen zum Einsatz kommen.
Ein weiteres Thema des 16. Ratzeburger Tiefbauworkshops war das der Baustoff "Glensanda", über das Christoph Pflegpeter von dem Unternehmen Yeoman ausführlich referierte. Glensanda wird in Schottland gewonnen und entsprechend als Zuschlagsstoffe für den Beton oder bei uns für den wassergebundenen Wegebau als Deckmaterial eingesetzt. Die Oberfläche erhält nach einiger Zeit eine rötliche Struktur, wobei die Wege sich verfestigen und trotzdem weiterhin wasserdurchlässig bleiben.
Zum Abschluss des referierte Sven Bäsler von dem Unternehmen ACO über intelligente Entwässerungssysteme für den Straßenbau, insbesondere über eine neue Form der Bordsteinentwässerung, in dem das Gerinne selbst in dem Bordstein verläuft.
Das Fachpublikum des 16. Ratzeburger Tiefbauworkshops zeigte sich bei der ausklingenden Gesprächsrunde von der Themen- und Referentenwahl einmal mehr beeindruckt und lobte die Veranstaltung auch als guten Ort für informellen Fachaustausch und Expertengespräche.
Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark (Bericht aus 2012)
Die Vorbereitungen zum Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark haben begonnen. Das Baufeld am Gehwegbereich gegenüber dem Aqua Siwa wurde zwischenzeitlich freigemacht. In den kommenden Tagen sollen die notwendigen Anschlüsse verlegt werden.
Bereits vor einigen Tagen haben sich Vertreter aus Kommunalpolitik und Verwaltung zusammen mit dem Architekten Werner Grage im Rahmen eines Ortstermins über die Farbgebung des Funktionsbaus verständigt.
Für den Neubau der barrierefreien Einrichtung, die mit einer Urinal- und einer Unisex-Toilettenanlage ausgestattet wird, sind im Wirtschaftsplan der Ratzeburger Wirtschaftsbetriebe rund 87.000 € veranschlagt.Das alte Toilettenhaus am Palisadenweg ist bereits außer Betrieb genommen und wird abgebrochen.
Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark beschlossen (Bericht aus 2012)
Auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing, die unter Beteiligung des Bauausschusses durchgeführt wurde, ist die Einrichtung einer öffentlichen WC-Anlage an der Badestelle im Kurpark einstimmig beschlossen worden. Vorausgegangen war ein längerer, intensiver Beratungsprozess über den geeigneten Standort, die Ausgestaltung, die Finanzierung und die Barrierefreiheit, in dem unterschiedlichste Ausführungsvarianten erwogen und verworfen wurden.
Geeinigt hat man sich nun auf den Entwurf des Architekturbüros Werner Grage, der einen barrierefreien Funktionsbau mit einer Urinal- und einer Unisex-Toilettenanlage am Gehwegsbereich gegenüber dem Aqua Siwa vorsieht. Die farbliche Ausgestaltung des Toilettengebäudes soll nach einer Bemusterung verschiedener Ausführungsvarianten vor Ort festgelegt werden.
Für den Neubau der Anlage sind im Wirtschaftsplan der Ratzeburger Wirtschaftsbetriebe rund 87.000 € veranschlagt.
Deutsche Bahn reduziert barrierefreien Zugang zu ihren Regionalzügen (Bericht aus 2011)
"Nach dem 3. Advent riefen mich vier empörte Reisende an. Sie alle hatten versucht, mit der Bahn nach Lübeck zu fahren, zum Bummeln, Shoppen, Weihnachtstimmung auf dem Markt zu genießen oder einen lang geplanten Facharzttermin wahrzunehmen. Am Bahnhof stellten sie fest, dass die üblichen Triebwagen gegen andere ersetzt worden waren, die über keine mitgeführte Rampe verfügten. Zudem verweigerte der Zugführer in zwei Fällen zum Schutze seines eigenen Rückens die Hilfestellung."
Sabine Hübner startete umgehend eine Anfrage beim Kundendialog der Deutschen Bahn, auf die ihr telefonisch bestätigt wurde, dass bis etwa Mitte Februar 2012 nicht ständig, aber immer wieder auf der Strecke Lüneburg - Kiel über Lübeck unter winterlichen Bedingungen zuverlässigere Fahrzeuge eingesetzt, die über keine Einstiegshilfe verfügten. Der zuständige Sachbearbeiter räumte dabei ein, dass diese Problematik bislang nicht entsprechend bewertet zu haben und schlug folgenden Lösungsversuch vor: Menschen, die üblicherweise die Rampe benötigen, mögen ihren Reisewunsch auf den genannten Strecken bitte drei Werktage vor dem gewünschten Termin montags bis samstags zwischen 7 und 18 Uhr beim Kundendialog in Kiel unter der Telefonnummer 0431-2479373 oder bei der 3-S-Zentrale in Lübeck unter der Telefonnummer 0451-808 2508 (Fax 0451-808 2509) anmelden. Die 3-S-Zentralen sind täglich rund um die Uhr erreichbar. Dann würden entweder die Triebwagen mit Rampe eingesetzt, alternativ ein Zugbegleiter mitreisen und Hilfestellung leisten.
Sabine Hübner zeigte sich von dieser komplizierten und unflexiblen Lösung alles andere als zufrieden: "Gehbehinderte Menschen sind somit zwar nicht für Monate an ihren Wohnort gebunden oder müssen auf die teure Variante Taxi ausweichen. Jede Spontaneität aus Lust oder wegen widriger Witterungsbedingungen bleibt über Wochen ausgeschlossen. Selbstbestimmung und Gleichberechtigung mit anderen ist etwas anderes."
Sabine Hübner beginnt ihre ehrenamtliche Arbeit als städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung (Bericht aus 2011)
In diesem Monat beginnt Sabine Hübner mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen für die Stadt Ratzeburg. Es ist allerdings kein Start im eigentlichen Sinne. "Ich bin seit 2007 bereits ehrenamtlich für die Stadt im Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" aktiv und bewege das Thema in der Öffentlichkeit schon über viele Jahre. Gestartet bin ich mit diesem Anliegen somit schon vor langer Zeit", beschreibt Sabine Hübner ihren Einstieg in die neue Aufgabe.
Eine Aufgabe, die bei weitem nicht nur darin besteht, auf die Einrichtung von Behindertenparkplätzen zu drängen oder die Erreichbarkeit von öffentlichen Gebäuden zu thematisieren. "Es geht um nicht weniger als die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen, wie es die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen fordert, mithin um die Möglichkeit des Einzelnen, seine demokratischen Grundrechte ausüben zu können." Gerade für Menschen mit Behinderungen wird diese Teilhabe viel zu häufig von Barrieren eingeschränkt. "Dies beginnt mit der Stufe, die das Betreten eines Geschäftes erschwert, setzt sich fort mit der fehlenden, barrierefreien Toilettenanlage, welche die Auswahl von Gastronomieeinrichtungen einschränkt oder mit zu klein gedruckten Busfahrplänen, die Sehbehinderte kaum mehr entziffern können. Es geht aber auch um die Präsentation von wichtigen Informationen, wie beispielsweise öffentliche Vorlagen in städtischen Gremien, die nur für Sehende zugänglich sind und auch nur von Menschen verstanden werden können, die im Thema stecken. Teilhabe bedeutet auch, Zugang zu verständlichen Informationen zu haben“, beschreibt Sabine Hübner einzelne Bereiche ihres Aufgabenfeldes.
Die Beseitigung solcher Barrieren ist die Motivation und das große Arbeitsziel von Sabine Hübner. Die Umsetzung beginnt dabei für sie zunächst damit, bei nichtbehinderten Menschen ein Bewusstsein für Barrieren zu schaffen. "Dies ist oft gar nicht so schwierig, da Barrieren uns alle behindern. Eine Mutter mit ihrem Kinderwagen steht auch vor besagter Stufe oder braucht Hilfe, wenn kein Niederflurbus kommt. Und auch ältere Menschen profitieren vom abgesenkten Bordsteinen oder klar gekennzeichnete Wegen.", erläutert Sabine Hübner. Genau in diesem Sinne möchte sie ihre Arbeit beginnen, mit viel Gesprächen, in der Verwaltung, in der Politik, in der Öffentlichkeit. Und natürlich vor allem mit behinderten Menschen, deren konkrete Bedürfnisse in Ratzeburg sie erfassen möchte, um diese in die städtischen Gremien vermitteln zu können. Dass es ihr gelingt, ein solcher Gesprächspartner für alle Menschen in Ratzeburg zu sein, davon ist Sabine Hübner überzeugt. "Viele Menschen in Ratzeburg kennen mich und mein Engagement, das sich aus meiner eigenen Lebensgeschichte begründet. Dazu habe ich vielen Bezüge über meine Familie in das städtische Leben, die mir sicherlich helfen werden, die Thematik "Teilhabe" und "Barrierefreiheit" in ganz unterschiedlichen Bereichen ansprechen zu können."
Bürgervorsteher Ottfried Feußner und Bürgermeister Rainer Voß begrüßten Sabine Hübner offiziell in ihrer neuen ehrenamtlichen Funktion, die sie für die Stadt in den kommenden drei Jahre ausfüllen soll und sicherten ihr die Unterstützung der Politik und der Stadtverwaltung zu.
"Wir bereiten zusammen mit Frau Hübner gerade die genauen, frühzeitigen Beteiligungsprozesse vor, denn nicht die Stadtverwaltung sondern Frau Hübner wird feststellen, bei welchen Maßnahmen der Verwaltung oder bei welchen Entscheidungen der Ausschüsse und der Stadtvertretung Belange von Menschen mit Behinderung betroffen sind oder sein können.“
UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen >>
UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
(in leicht verständlicher Sprache) >>
Ortsbegehung des Arbeitskreises "Barrierefreies Ratzeburg" (Bericht aus 2010)
Der Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" hat in großer Runde seine erste Ortsbegehung des Jahres absolviert. Gert Mario Rudolph vom DRK-Kreisverband, die Behindertenbeauftragten des DRK-Kreisverbandes, Elke Rölver, Sabine Hübner sowie Lothar Globig vom Seniorenbeirat begutachteten in Begleitung von Guido Klossek von der städtischen Bauverwaltung mit kritischem und sachkundigen Blick drei aus Sicht der Barrierefreiheit ganz unterschiedliche Problemzonen im Inselbereich der Stadt.
Zunächst ging es gemeinsam zum Marktplatz. Hier erläuterte Guido Klossek die besonderen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Standort für die Einrichtung einer behindertengerechten Toilette. Derzeit, so Guido Klossek, würde eine solche Anlage an dieser zentralen Stelle komplett fehlen, da die einzigen öffentlichen Toiletten im Bereich des Marktplatzes an der Alten Wache nur über eine Treppe von der Herrenstrasse erreichbar seien. Diese könnten zwar theoretisch mit einem barrierefreien Zugang von der Seite des alten Kreishauses versehen und behindertengerecht umgebaut werden. Allerdings bedürfe diese Maßnahme der Zustimmung des Grundstückseigentümers und könnte aufgrund der bestehenden Gefällesituation eine schwierig zu realisierende Baumaßnahme mit erheblichem Investitionsbedarf darstellen. Auch die Suche nach einem Standort für einen Neubau würde sich schwierig gestalten, erklärte Guido Klossek. Die Stadt verfüge außer auf dem Marktplatz selbst, auf den jedoch ein Toilettengebäude gestaltungstechnisch kaum sinnvoll eingepasst werden könne, über keine geeigneten Flächen für die Einrichtung einer Behindertentoilette. Er bat mithin die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises um konstruktive Vorschläge bei der Suche nach einer geeigneten Standortlösung.
Sabine Hübner regte an, bestehende Behindertentoiletten in den anliegenden Geschäften und Restaurants in die Planungen miteinzubeziehen und gegebenenfalls mit den Betreibern öffentliche Nutzungsvereinbarungen zu treffen. Damit ließe sich für einen Großteil des Tages ein Zugang zu einer behindertengerechten Toilette gewährleisten. Ein weiterer Vorschlag für einen Neubau wies auf den Vorplatz von St. Petri, der nach Angaben von Sabine Hübner trotz des Kopfsteinpflasters für Rollstuhlfahrer zugängig sei. Hierzu musste Guido Klossek jedoch anmerken, dass sich dort ein solches Vorhaben wieder nur mit Zustimmung der Eigentümer verwirklichen lassen würde. Die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises vereinbarten, weitere Anregungen zur Lösung dieser besonderen Problemstellung zusammenzutragen. Die Behindertenbeauftragte des DRK-Kreisverbandes, Elke Rölver, betonte dabei noch einmal die in ihren Augen sehr hohe Priorität dieser Frage. Gerade eine Stadt wie Ratzeburg mit ihrem besonderen touristischen Anspruch müsse hier eine bedarfsgerechte Lösung finden.
Im Anschluss begaben sich die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises zum Domhof. Dort erläuterte Guido Klossek den Anwesenden den aktuellen Planungsstand für die angedachte Sanierung der Ver- und Entsorgungsleitungen sowie der Verkehrswege in diesem kulturellen Vorzeigebereich der Stadt und ließ die vom Planungsbüro erarbeiteten Vorschläge bezüglich eines barrierefreien Zugangs zu den vielen Einrichtungen auf dem Palmberg begutachten. Eine Beteiligung des Arbeitskreises mache gerade in diesem frühen Planungsstadium sehr viel Sinn, betonte Guido Klossek, da praxisnahe Vorschläge von Betroffenen von den Planern noch aufgegriffen und eingearbeitet werden könne. Erfahrungsgemäß seien die Planungsbüros für solche Hinweise immer sehr dankbar, da sie bei ihren Planungen angesichts der vielen Anforderungen aus Denkmalschutz und Verkehrsführung nicht immer auch den Aspekt der barrierefreien Zuwegung im Blick haben würden. Die TeilnehmerInnen vereinbarten nach dieser ersten Einweisung vor Ort eine weitere gemeinsame Analyse des Vorplans.
Abschließend begab sich der Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" zur Badestelle am Aqua Siwa. Dort erläuterte Sabine Hübner den Anwesenden einen Herzenswunsch, der für Nichtbehinderte zum alltäglichen Leben in Ratzeburg einfach dazugehört - im Sommer in den umliegenden Seen baden zu können. Angesichts der wunderschönen Seenlandschaft, in welche die Inselstadt gebettet ist, möchten natürlich auch gehbehinderten Menschen die Vorzüge der Wassernähe nutzen können, würden aber vielfach an einer fehlenden Zuwegung scheitern. Dabei sei, so Sabine Hübner, die Lösung hier relativ einfach und wenig kostspielig. Mit speziellen Gummimatten könne ein Weg bis in Wasser gezogen werden, der für Rollstuhlfahrer befahrbar sei. Diese Matten könnten zu Saisonbeginn ausgelegt und müssten nur hin und wieder von Sand befreit werden. Sabine Hübner zeigte sich überzeugt, dass sich eine solche Zuwegung zum Wasser unter Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern im Kreisgebiet schnell herumsprechen würde und Ratzeburg als Ausflugsort damit bedeutend interessanter werden könnte. Zudem würde eine solche barrierefreie Maßnahme auch Nichtbehinderten zugutekommen, beispielsweise Müttern mit Kinderwagen.
Akustische Signalgebung weist den Sehbehinderten den richtigen Weg (Bericht aus 2010)
Rund 15.000 € aus Bundesmitteln wurden vom Landesbetrieb Schleswig-Holstein für diese wichtige Maßnahme im Rahmen einer Einzelfallentscheidung bereitgestellt. Voran gegangen war eine eingehende Untersuchung des Fußgängerverkehrs in diesem Kreuzungsbereich, die im Ergebnis die Ausrüstung der Ampelanlage mit einer entsprechenden Signaltechnik als sinnvolle Maßnahme auswies.
Die Signalgeber senden ein stetiges Klopfgeräusch aus, welches den Sehbehinderten den Weg zum Ampelmast weist. Wenn die Fußgängerampel auf Grün schaltet, ertönt ein deutliches Piepen als Hinweis, dass die Straße sicher überquert werden kann. Zusätzliche Sicherheit erhält der Sehbehinderte durch ein Vibrationssignal unterhalb der Anforderungstaste.
Lothar Globig, vom Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg, hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder stark gemacht, um diese Maßnahme zu realisieren. Unterstützt wurde er dabei durch Gert Mario Rudolph und Elke Rölver, Behindertenvertreter des DKR-Kreisverbandes, die sich über ihren Erfolg freuen.
Dank für die zügige Umsetzung der Maßnahme gilt dem Landesbetrieb Schleswig-Holstein, Niederlassung Lübeck, die mit der Einrichtung dieser Signalgeberanlage einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit Ratzeburgs geleistet haben.
Jahresberichte der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg
Jahresbericht 2014/2015 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg (PDF, 344 kB)
Jahresbericht 2014/2015 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg in leichter Sprache (PDF, 201 kB)
Jahresbericht 2013/2014 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg (PDF, 157 kB)
Jahresbericht 2012/2013 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg (PDF, 162 kB)
Jahresbericht 2011/2012 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg (PDF, 548 kB)
Ausführungen zum Jahresbericht 2011/2012 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg (PDF, 1.2 MB)