Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg
Mit ihrem Beschluss vom 29.09.2014 hat die Stadtvertretung der Stadt Ratzeburg der Einrichtung eines Jugendbeirates zugestimmt. Neun Kinder und Jugendliche können in Zukunft direkt in den städtischen Ausschüssen und in der Stadtvertretung mit diskutieren und eigene Anträge stellen. Der aktuelle Jugendbeirat wurde in der Jugendbeiratswahl von 03.12. - 06.12.2024 für die nächsten zwei Jahre bestimmt.
Der Ratzeburger Jugendbeirat
Wahlergebnis zur Jugendbeiratswahl 2024
Name | Stimmen | |
1 | Dana Marie Ehlers | 289 |
2 | Malte Mahnke | 226 |
3 | Oda Schwarz von Warburg | 208 |
4 | Emelie Zander | 132 |
5 | Tabea Schniebert | 129 |
6 | Tom Genkel | 123 |
7 | Sandy Theobald | 121 |
8 | Leon Grath | 119 |
9 | Thore Ziemke | 116 |
10 | Max Matzanke | 78 |
11 | Felicia Henning | 62 |
12 | Johann Möllenhoff | 59 |
Warum einen Jugendbeirat?
Die Gemeindeordnung des Landes Schleswig-Holstein sieht daher in § 47f vor, dass Kinder- und Jugendliche bei Belangen, die ihre Interessen betreffen, grundsätzlich zu beteiligen sind. Eine solche Form der Beteiligung ist der Jugendbeirat, also eine Gruppe von Jugendlichen, die für einen bestimmten Zeitraum gewählt worden, um in den städtischen Ausschüssen und der Stadtvertretung mitzuarbeiten. Unsere Demokratie lebt von Beteiligung, von aktiven Bürgern, die sich eigene Gedanken machen, wie unsere Gesellschaft aussehen soll. Dies gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch schon für Kinder und Jugendliche, für die Demokratie genauso erfahrbar und erlernbar sein muss. Gerade Kinder und Jugendliche haben vielfach Interessen und Wünsche, die in den Diskussionen der Erwachsenen oft nur wenig Gehör und Beachtung finden.
Was macht ein Jugendbeirat?
Der Jugendbeirat hat die Aufgabe, die Interessen junger Menschen in den städtischen Ausschüssen und Stadtvertretung zu verteten, dort deren Wünsche und Sorgen zu vermitteln und gemeinsam mit den Erwachsenen nach guten Lösungen zu suchen. Die Mitglieder des Jugendbeirates haben dafür sowohl Rede- als auch Antragsrecht in allen Ausschüssen und der Stadtvertretung. Das bedeutet, sie müssen angehört werden, wenn sie etwas sagen wollen und sie können auch eigene Vorschläge machen, über die dann gemeinsam beraten werden muss. Der Jugendbeirat wird bei seiner Arbeit von der Verwaltung und der erwachsenen Politikern unterstützt.Wer sitzt in einem Jugendbeirat? Logo des Ratzeburger JugendbeiratesIm Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg sitzen neun Kinder und Jugendliche aus Ratzeburg und dem Umland des Amtes Lauenburgische Seen im Alter von 11 - 18 Jahren. Sie werden für zwei Jahre dafür gewählt. Wählen lassen kann sich Jeder, der Lust hat, sich hier für seine Altersgruppe einzusetzen.
Wie wir der Jugendbeirat gewählt?
Der Jugendbeirat wird alle zwei Jahre in einer mehrtägigen Wahl in den weiterführenden Schulen in Ratzeburg (Pestalozzischule, Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen, Lauenburgische Gelehrtenschule) sowie an zwei öffentlichen Wahlstandorten (Jugendzentrum und Rathaus) gewählt. Hierzu werden alle Kinder und Jugendliche im Alter von 11 - 18 Jahren aus Ratzeburg und dem Umland (Amt Lauenburgische Seen) eingeladen.
Als Erstes werden in einen öffentlichen Aufruf allerdings die Wahlkandidaten gesucht, also Kinder und Jugendliche, die sich vorstellen könnten, im Jugendbeirat einmal mitzumachen. Diese stellen sich auf Plakaten in den Schulen und den anderen Wahlstandorten vor und werden auf eine Wahlliste gesetzt. Ist diese Liste fertig, wird zu den festgesetzten Wahlterminen über die Kandidaten in geheimer Wahl abgestimmt. Jeder Wahlteilnehmer hat dabei drei Stimmen, die er jeweils auf seine drei Favoriten verteilen kann. In den Jugendbeirat kommen die Kinder und Jugendlichen mit den meisten Stimmen.
Lohnt es sich für mich, dort überhaupt mitzumachen?
Diese Frage musst Du dir natürlich selber beantworten. Aber ist es nicht doch wichtig, sich für die eigenen Wünsche und Interessen einmal einzusetzen, als immer nur zu warten, dass Irgendjemand dies irgendwann schon einmal tun wird? Und ist es nicht vielleicht auch interessant, einmal mitgestalten zu können, um Wünsche in die Tat umzusetzen? Oder auch zu verstehen, warum nicht jeder Wunsch erfüllbar sein kann und dabei auch die Interessen anderer Menschen kennenzulernen? Ist Demokratie nicht doch vielleicht spannender als Du denkst? Vielleicht lohnt es sich zumindest, dies einmal auszuprobieren.
Was muss ich tun, um mitzumachen?
Der Jugendbeirat wird zukünftig regelmäßig und öffentlich im Rathaus tagen. Kinder und Jugendliche können hier ihre Fragen, Anregungen, Wünsche und Ideen vortragen. Mitmachen kann man übrigens auch im erweiterten Jugendforum der “Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“. Dort werden Jugendprojekte mit Mitteln des Bundesprogramms “Demokratie leben!“ beraten und gefördert.Der Jugendbeirat trifft sich in der Regel am letzten Mittwoch eines Monats um 17:30 Uhr im Ratssaal des Rathauses.
Jugendbeirat@ratzeburg.de
Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg
Wir haben schon im Ratzeburger Jugendbeirat mitgewirkt!
Im Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg haben sich seit 2014 36 Kinder und Jugendliche für die Interessen der jungen Generation in Ratzeburg stark gemacht und viel erreichen können. "Vielen Dank für Euer tolles Engagement!"
Stadtpräsident Andreas von Gropper | Bürgermeister Eckhard Graf |
Ratzeburger Jugendbeirat von 2022 - 2024
Wahlergebnis zur Jugendbeiratswahl 2022
Name | Stimmen |
Angelina Schlecht | 310 |
Vivian Ndubuisi (Vorsitzende) | 287 |
Oda Schwarz von Warburg | 209 |
Dana Marie Ehlers | 205 |
Sophia Lenthe (stv. Vorsitzende) | 204 |
Malte Mahnke | 196 |
Paul Tessmer | 195 |
Karl Schnabel | 175 |
Kimberly Boddin | 163 |
Mathilda Goryczka | 92 |
Ratzeburger Jugendbeirat von 2020 - 2022
Wahlergebnis zur Jugendbeiratswahl 2020
Name |
Stimmen |
Lucca Rosenkranz (Vorsitzender) | 493 |
Luc Petzold (stv. Vorsitzender) | 404 |
Vivian Ndubuisi | 333 |
Robert Wlodarczyk | 300 |
Neda Rahmani | 235 |
Johann Tessmer | 215 |
Dana Marie Ehlers | 191 |
Paul Tessmer | 179 |
Ratzeburger Jugendbeirat von 2018 - 2020
Wahlergebnis zur Jugendbeiratswahl 2018
Name | Stimmen |
Lucca Rosenkranz | 118 |
Marten Koch | 93 |
Tabea Schudde | 87 |
Phoebe Wiese | 87 |
Melina Godehardt | 67 |
Julian Godehardt | 67 |
Nikola Nkolov |
45 |
Luc Petzold | 41 |
Johann Tessmer | 40 |
Paul Tessmer | 32 |
Anna Sophie Morgenroth |
32 |
Kenneth Dorian Heickendorf | 15 |
Ratzeburger Jugendbeirat von 2016 - 2018
Wahlergebnis zur Jugendbeiratswahl 2016
Name | Stimmen |
Ellen Fokuhl |
11 |
Pascal Heimig |
8 |
Tabea Schudde | 7 |
Johann Tessmer | 6 |
Thilo Arendt | 5 |
Niklas Ulrich (Vorsitzender) |
5 |
Phoebe Wiese | 3 |
Marten Koch (stv. Vorsitzender) |
3 |
Kenneth Dorian Heickendorf | 3 |
Simon Gniech |
3 |
Sophie Morgenroth | 2 |
Pauline Priebe | 1 |
Ratzeburger Jugendbeirat von 2014 - 2016
Wahlergebnis zur Jugendbeiratswahl 2014
Name | Stimmen |
Annika Sauer | 14 |
Leopold Köppen (Vorsitzender) | 12 |
Ellen Fokuhl (stv. Vorsitzende) | 11 |
Hannah Voß | 11 |
Pascal Fürstenberg | 11 |
Niklas Ulrich | 10 |
Pauline Priebe | 4 |
Thilo Arendt | 4 |
Tabea Schudde | 4 |
Bastien Buch | 2 |
Sarah Grebe | 1 |
Ratzeburger Jugendbeirat
Wir haben schon viel erreicht!
Der Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg hat die Aufgabe, die Interessen junger Menschen in den städtischen Ausschüssen und Stadtvertretung zu verteten, dort deren Wünsche und Sorgen zu vermitteln und gemeinsam mit den Erwachsenen nach guten Lösungen zu suchen. Er setzt dabei immer wieder selbst Impulse und verwirklicht eigene Ideen. Seit 2014 hat der Ratzeburger Jugendbeirat mit seinem Engagement beachtliches ereicht!
Immer wieder unterstützt hat dabei die 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, die über ihren Jugendfond wichtige Projekte und Anliegen des Ratzeburger Jugendbeirates fördern konnte.
Demonstration des Ratzeburger Jugendbeirats setzt Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Der Ratzeburger Jugendbeirat zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf seiner Demonstration, die am vergangenen Montag rund 200 Menschen unter dem Motto "Wir gegen Rechtsextremismus und Rassismus" auf die Straße brachte. In einem bunten Zug von Bahnhof bis zum Marktplatz brachten viele Menschen in Worten und Transparenten zum Ausdruck, dass menschenverachtendes Gedankengut in Ratzeburg und überall keinen Platz haben darf. Begleitet und angeleitet vom Chorprojekt 'POLITICALied' wurden diese Botschaft von vielen Menschen auch gesanglich nach außen getragen.
Auch auf der abschließenden Kundgebung wurde dies in verschiedenen Redebeiträgen von jungen Menschen sehr deutlich gemacht. Angelina Schlecht und Vivian Ndubuisi vom Ratzeburger Jugendbeirat zitierten das Grundgesetz und betonten die uneingeschränkte Geltung der Grundrechte für alle Menschen in Deutschland.
"Jeder Angriff auf die Würde eines Menschen, sei es aufgrund seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner Hautfarbe, ist ein Angriff auf uns alle. Ein Angriff auf unsere Demokratie und unser Grundgesetz. Es ist unsere Pflicht, gemeinsam für eine Gesellschaft einzustehen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit oder seinem sozialen Status gleiche Chancen und Rechte genießt. Auf dieser Demonstration sind viele Menschen zusammengekommen, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen und ein Zeichen dagegen setzten wollen", sagte Vivian Ndubisis, Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates.
Auch Lorenz Ehrke, Schülersprecher der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen, wandte sich in seiner Ansprache gegen den verbreiteten Rassismus in vielen Köpfen, der sich in Ausgrenzung und auch Gewalt immer wieder auch offen zeige. Evans Gumbe beschrieb eindrucksvoll aus Sicht eines Betroffenen, wie es sich anfühlt, tagtäglich mit rassistischen Erfahrungen konfrontiert zu und umgehen zu müssen. Jan-Matis Bertermann, Schülersprecher des Berufsbildungszentrum (BBZ) in Mölln, beschrieb ähnliche Erfahrungen aus dem Schulalltag, die Jugendliche mit Migrationshintergrund oder queere Jugendliche immer wieder machen müssten. Er verlangte eine klare Haltung aller Demokraten und keine Übernahme rechtspopulistischer Positionen in den Diskursen zu Migration und Integration.
Die Kundgebung wurde souverän moderiert von Sophie Lenthe, Schülersprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und 2. Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates. Auch der musikalische Abschluss wurde von einer jungen Stimme gestaltet. Der Möller Rapper Jeroen sorgte mit seinem melodischen HipHop für eine ausgelassene Stimmung und einen entspannten Ausklang.
Europacamp des Ratzeburger Jugendbeirates führt zur Gründung eines 'Europäisches Netzwerkes von lokalen Jugendbeiräten'
Der Ratzeburger Jugendbeirat setzt seit einigen Jahren deutliche Impulse für eine Vernetzung mit Jugendlichen in den europäischen Partnerstädten. Verschiedene Delegationen waren bereits im polnischen Sopot, im dänischen Ribe oder im belgischen Esneux und haben dort mit Jugendgruppen über solche eine Zusammenarbeit diskutiert. Um diese Initiative weiter zu fördern, lud der Jugendbeirat in diesen Sommerferien zu einem 'Europacamp' nach Ratzeburg. Jugendbeiräte aus Sopot und dem schwedischen Strängnäs folgten dieser Einladung. Eine Woche lang verbrachten die 15 Jugendlichen, betreut durch die Ratzeburger Stadtjugendpflege, eine intensive Zeit des gemeinsamen Kennenlernens und mit viel Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion. Im Mittelpunkt stand dabei natürlich das Thema 'Klimawandel'.
Ein Besuch auf der Domäne Fredeburg bot dafür viel Gesprächsstoff. Alfons Wiesler-Trapp konnte während einer Hofführung den Bogen von der ökologischen Landwirtschaft zu grundsätzlichen Fragen des Klimawandels schlagen. Gerade die Fragen des achtsamen Umgangs mit der Natur und die Reflexion der eigenen Verantwortung führten zu einem lebendigen Austausch. Dabei wurde auch der 'Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend' thematisiert, den der Ratzeburger Jugendbeirat im vergangenen Jahr erstmalig verliehen hatte. Der Preis war unter anderen an die schwedische Partnerstadt Strängnäs gegangen, für deren vorbildlichen Klima- und Energieplan. Nina Zaya vom Jugendbeirat Strängnäs konnte diese Auszeichnung in Form einer Metallplakette endlich persönlich entgegennehmen.
Neben teambildenden Freizeitaktivitäten, wie eine gemeinschaftliche Draisinenfahrt, ein Besuch des Hansemuseums in Lübeck oder eine Kanutour, wurde inhaltlich auch über die Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit diskutiert. Der Wunsch, sich auf dieser europäischen Ebene zu vernetzen und an gemeinsamen Projektideen zu arbeiten, wurde dabei deutlich formuliert. Zur Frage, in welchem Rahmen diese Zusammenarbeit geschehen könnte, erbrachte eine Arbeitssitzung, die von einem Mitglied der Europa-Union fachlich begleitet wurde, eine konkrete Übereinkunft. "Wir konnten uns auf eine feste Netzwerkstruktur einigen, in der wir gemeinsam arbeiten wollen, ebenso auf Themen, die wir gemeinsam bewegen wollen", sagte Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. "Uns ist es wichtig, dass wir uns vor allem in Fragen des Klimaschutzes, der Jugendbeteiligung und der Verantwortungsübernahme für Zukunftsthemen gegenseitig unterstützen und voneinander lernen", sagte Aleksandra Zuranska von Jugendbeirat der Stadt Sopot.
Es entstand eine gemeinsame Charta, die diesen Anspruch der europäischen Kooperation unter den Jugendbeiräten der Partnerstädte begründen soll. Die Initiatoren dieses jugendpolitischen Europa-Netzwerkes sehen sich dabei grundsätzlich offen für die Mitwirkung weiterer Jugendbeiräte aus ihren jeweiligen europäischen Partnerstädten. "Ich war sehr beeindruckt, vom Vertrauen und der Zielstrebigkeit der Jugendlichen, gemeinsam eine solch europäisches Jugendbeiratsnetzwerk gründen zu wollen", sagte Bürgermeister Eckhard Graf, der den Gründungsprozess persönlich verfolgte. Alle Gründungsmitglieder nehmen die verfasste Charta jetzt zur Beratung in ihre Jugendbeiräte und stellen sie dort zur Abstimmung. Bei einem positiven Votum gründet sich das 'Europäisches Netzwerk von lokalen Jugendbeiräten'.
Die Ausrichtung des 'Europacamps' des Ratzeburger Jugendbeirates wurde ermöglicht über eine Förderung des Kreises Herzogtum Lauenburg und der Stadt Ratzeburg sowie mit Mitteln des Jugendfonds der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben'.
"MUSIC ON STAGE" bringt junge Musik nach Ratzeburg
Es war ein einmaliges Event in Ratzeburg, eine große Bühne nur für junge Leute direkt vor dem Ratzeburger Rathaus. 'MUSIC ON STAGE' brachte zum Ausklang der Sommerferien junge Musik nach Ratzeburg. Rund 400 Menschen feierten die Songs von 'Karrera' aus Hamburg und 'Babyjoy' aus Berlin, ganz besonders aber vom Möllner Lokalmatador 'Jeroen' und vom Top-Act des Abends 'Kid Kapri' aus Bremen. Der dargebotene Indie-Stadion-Rock-Pop, Hip-Hop, Rap, mal treibend, mal gefühlvoll, mit authentischen Texten, die davon erzählen, wie sich junge Menschen heute fühlen, trafen ins Herz des begeisterten Publikums.
Alle Musikerinnen und Musiker auf der Bühne schafften es schnell, eine Verbindung zu ihrem Publikum zu finden. Es wurde getanzt, mitgesungen und ausgelassen das Miteinander genossen. "Mit 'MUSIC ON STAGE' haben wir seit vielen Jahren endlich einmal ein Konzert für junge Menschen hier in Ratzeburg auf die Beine stellen können", sagte Lucca Rosenkranz, der dieses Event im Auftrag des Ratzeburger Jugendbeirates und der Stadtjugendpflege organisiert hatte. "Mit 'MUSIC ON STAGE' ging es uns natürlich in erster Linie um Musik, Spaß und eine gute Zeit für Menschen unseres Alters. Wir wollten aber auch zeigen, dass sich junge Menschen in der Region mehr Angebote für ihre Jugendkultur wünschen. Das ist uns gut gelungen", sagt Vivian Ndubuisi, Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates. Lucca Rosenkranz kann diesen Wunsch nur bestätigen: "Junge Künstler wie Jeroen zeigen, dass wir auch hier im Lauenburgischen eine Jugendmusikszene haben, die ihr Publikum hat und eigentlich viel häufiger eine Auftrittsmöglichkeit braucht." Dass eine solche Bühne wie vor dem Ratzeburger Rathaus für junge Musik jetzt ermöglicht werden konnte, verdankt der Ratzeburger Jugendbeirat dem 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit'. Mit diesem Fördergramm des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der damit verbundenen Förderung in Höhe von 143.950 € werden in diesem Jahr zahlreiche Jugendprojekte in Ratzeburg organisiert, auch im kommenden Herbst und Winter.
'MUSIC ON STAGE'
Junge Musik für junge Menschen in Ratzeburg
Der Ratzeburger Jugendbeirat und die Ratzeburger Stadtjugendpflege haben gemeinsam ein einmaliges Musikevent für junge Menschen in der Region organisiert. 'MUSIC ON STAGE' wird am 19. August eine Open-Air-Bühne auf dem Parklpatz vor dem Rathaus (Unter den Linden) mit ausschließlich junger Musik präsentieren und dafür namhafte Musiker*innen und Bands nach Ratzeburg holen. "Wir wollen hier in Ratzeburg auch einmal einen unvergesslichen Konzertabend für uns junge Menschen gestalten", sagt Lucca Rosenkranz, der dieses Event für den Ratzeburger Jugendbeirat auf die Beine stellt und einiges auffahren lässt.
Das beeindruckende Lineup beginnt mit der Hamburger Liveband KARRERA, welche mit satten Bässen und Texten über Euphorie, Liebe und warme Sommernächte die Veranstaltung eröffnet. Es folgt die Berliner Künstlerin Babyjoy. Diese flowt mit einem souveränen Wechsel zwischen Deutsch und Französisch über elektronische Beats. Als drittes steht der 16 jährige Möllner Rapper Jeroen auf der Bühne, welcher in seinen Texten über jugendlichen Leichtsinn und die Liebe singt und dabei eine Brücke zwischen HipHop und melodischen Rhythmen überquert. Als Headliner tritt der Bremer Rapper Kid Kapri auf, welcher alleine mit seinen Song „Mosaik“ über 35 Millionen Streams auf Spotify generieren konnte.
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Neben der Musik wird durch die DLRG Ratzeburg ein kleines Catering Angebot für die Besucher geboten werden. Die Raiffeisenbank Ratzeburg wie auch die Vereinigten Stadtwerke unterstützen den Jugendbeirat bei der Realisation der Veranstaltung, ebenso die Firma Grüneberg Projekt & Event aus Mölln hilft mit Bühne als auch der gesamten Veranstaltungstechnik. Beginn des Konzertabends ist um 18 Uhr. Der Ratzeburger Jugendbeirat freut sich auf zahlreiche Teilnehmer. Vorbeischauen lohnt sich, denn der Eintritt ist dank einer Föderung durch das m Rahmen des Förderprogramm „Zukunftspakt für Bewegung, Kultur und Gesundheit“ völlig kostenlos. Geachtet wird bei der Organisation auch auf Barrierefreiheit auf dem Konzertgelände, mit entsprechenden sanitären Einrichtungen und einer erhöhten Galerie für Menschen im Rollstuhl.
'MUSIC ON STAGE' - Ein Projekt des Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg
Die Veranstaltung MUSIC ON STAGE am 19. August wird durch den Kinder- und Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg veranstaltet. Die Stadt Ratzeburg als auch das Team von 'Grüneberg Projekt & Event' unterstützen bei der Realisation des Events. Ein riesiges Dankeschön gilt den Vereinigten Stadtwerken als auch der Volksbank Raiffeisenbank, welche uns bei dem Event mit Sachmitteln unterstützen. Das Projekt wird aus Mitteln des Förderprogramms 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit' des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. realisiert.
Der Name ist Programm. Am 19. August veranstalten wir von 18 - 22 Uhr ein öffentliches Konzert auf dem Parkplatz vor dem Rathaus (Unter den Linden 1). Mit 4 unterschiedlichen Shows ist ein buntes Bühnenprogramm sicher. Vorbeischauen lohnt sich, denn der Eintritt ist kostenlos.
Mit dabei sind:
Kid Kapri
Als Kid Kapri einen kleinen Ausschnitt eines unveröffentlichten Songs ins Internet stellte, war ihm noch nicht klar, dass er gerade einen Nerv getroffen hatte. Knapp 5 Monate und 20 Millionen Aufrufe später, sind alle Augen auf den jungen Bremer gerechnet. Doch statt teure Autos und Luxusuhren entschied sich der Newcomer für Homeparty und Homies. Und am 19. August spielt er live bei uns auf der Bühne!
Babyjoy
Mit ihrer sanften, gleichsam rauen Stimme, flowt sie über Trap Beats. Die Berlinerin mit französischen und amerikanischen Wurzeln wechselt dabei souverän Deutsch und Französisch. Am 19. August spielt sie ein Set bei unserer Veranstaltung MUSIC ON STAGE.
Karrera
Seit 2022 beschreiben die Fünf ihr Leben in den Zwanzigern mit satten Analog-Synthesizern, Chorus-Gitarren und Steroiden-Drums. KARRERA haben es geschafft, einen fast vergessenen Sound auf eigensinnige Weise wieder zu beleben. In den Fußstapfen der historisch Gewachsenen, schrieben sie Songs über Euphorie, Liebe und warme Sommernächte. Sie bewegen sich dabei gekonnt zwischen alten Klischees und neuem Vibe. Und am 19. August spielen sie ein Set bei unserer Veranstaltung MUSIC ON STAGE!
Jeroen
Und als Lokalmatador wird auch Jeroen auf der Bühne stehen...
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'Graffiti-Contest' bringt "laute" Farbe an eine triste Wand
Mit einem ersten 'Graffiti-Contest' ist der Ratzeburger Jugendbeirat in das "Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" gestartet. An einer tristen Bauhalle am Pillauer Weg in der Ratzeburger Vorstadt wurde unter Anleitung des Graffitikünstlers Charly Koch das Thema 'Laut!' als Aufgabestellung benannt. Zehn Jugendliche versuchten, zunächst in Skizzen, dann in allen Farben des Regenbogens, ihre Ideen kreativ und künstlerisch an die große Wand zubringen. Dabei wurde sowohl mit Worten als auch mit Bildelementen versucht, Lautes sichtbar werden zu lassen. Lucca Rosenkranz, der den 'Graffiti-Contest' für den Ratzeburger Jugendbeirat organisiert hatte, fand das Motto des ersten Wettbewerbes passend und folgerichtig. "Im 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit' geht es darum, jungen Menschen nach der Coronapandemie Ausdruck und Stimme zu geben. Sie sollen laut und bunt sein dürfen. Genau wie an dieser Wand", sagte Lucca Rosenkranz.
Im Ergebnis des zweitägigen Contests entstanden beeindruckende Werke der jungen Ratzeburger Graffiti-Künstler*innen. Die Jury, bestehend aus Paul Tessmer vom Ratzeburger Jugendbeirat, Büchereileiterin Dajana Stolz und Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg, brauchten einige Diskussionen, um die Gewinner zu küren. Idee, Umsetzung und Farbgebung mussten bewertet werden. Mit der höchsten Punktzahl überzeugte schließlich das schreiende Baby von Janosch, dicht gefolgt von der Wortmarke "LAUT", die von Tomte kreiert worden war und dem Telefon von Carlo. Ihr künstlerische Leistungen wurden mit Gutscheinen für Graffiti-Zubehör ausgezeichnet.
Auch außerhalb der Wettbewerbskonkurrenz entstanden Graffitis. So wurde von einer Mutter, die sich spontan dazu entschlossen hatte, Graffitikunst selbst einmal auszuprobieren, Edvard Munchs "Der Schrei" modern umgesetzt. Ebenso entstand eine wunderschöne Blume mit der beinahe leisen Botschaft, doch einmal zuzuhören, ganz im Sinne der Coronaumfrage des Ratzeburger Jugendbeirates. Und auch Charly Koch verewigte sich an der Wand mit einem ausdrucksstarken "NOISE".
Der Graffiti-Contest des Ratzeburger Jugendbeirates wird im September, am 16.09.2023 um 13:00 Uhr, fortgesetzt. Zum Ausklang der Ratzeburger Leseregatta lädt hier die Ratzeburger Stadtbücherei ein, zusammen mit Charly Koch kleine Kunstwerke auf großformatige Platten zu sprühen. Das Motto wird noch gewählt. Enden soll der Graffiti-Contest am Jugendzentrum "STELLWERK". Auch dort wartet eine Wand auf Farbe und ein weiteres spannendes Motto für kreative Graffitikunst.
Ratzeburger 'Graffiti-Contest' in der Verlängerung
Der 'Graffiti-Contest' des Ratzeburger Jugendbeirates ist nach seinem erfolgreichen Start im Sommer an den Bauhallen am Pillauer Weg in eine Verlängerung gegangen. Zusammen mit der Ratzeburger Stadtbücherei wurde das ausdrucksstarke und farbenfrohe Kunstevent zum Ausklang des diesjährigen Leseförderprogramms während der Sommerferien, der Ratzeburger Lese-Regatta, an seinem Abschlussfest noch einmal reaktiviert. Lucca Rosenkranz und Graffitikünstler Charly Koch bereiteten dafür im Innenhof des Ratzeburger Rathauses eine mobile Graffiti-Wand vor, die von rund 20 Jugendlichen kreativ gestaltet werden konnten. Es entstanden ausdrucksvolle Bilder in einer Fülle, dass die Wand sogar beidseitig genutzt werden musste. "Der 'Graffiti-Contest' war für die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer unserer 'Leseregatta' ein ganz besonderes Ereignis. Sie konnten sich mit viel Spaß in einer Ausdrucksform ausprobieren, die ihnen bislang wenig Zugänge bot", sagte Büchereileiterin Dajana Stolz.
Auch Lucca Rosenkranz, der für den Jugendbeirat dieses Graffiti-Event organisierte, zeigte sich einmal mehr begeistert: "Ich finde es richtig spannend, Graffiti-Kunst, die mir selbst viel bedeutet, in dieser spielerischen Weise jungen Menschen vermitteln zu können." Die Nachspielzeit des Ratzeburger 'Graffiti-Contests' wurde ermöglicht durch das 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
Ratzeburger Jugendbeirat auf dem Junify-Demokratiefestival in Berlin ausgezeichnet
Mit einer kleinen Delegation hat der Ratzeburger Jugendbeirat Anfang des Monats das Junify-Demokratiefestival in Berlin besucht, um dort an der großen Preisverleihung des Bundeswettbewerbs "Demokratisch handeln" teilzunehmen. Ihr Projekt einer Coronaumfrage unter jungen Menschen in Ratzeburg aus dem Jahr 2021 war von der Jury dieses Kinder- und Jugendwettbewerbs zur Förderung der demokratischen Kultur als besonders preiswürdig befunden worden. Die Mitglieder des Ratzeburger Jugendbeirates trafen in Berlin auf Kinder und Jugendliche aus ganz Deutschland, die sich ebenfalls mit ihren Demokratieprojekten beim Bundeswettbewerb beworben hatten und für eine Auszeichnung vorgeschlagen worden waren. Die Organisatoren des 'Junify-Demokratiefestivals' hatten ein vielfältiges Workshop- und Veranstaltungsprogramm vorbereitet, das vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen dienen sollte. "Wir konnten aus einer Fülle von spannenden Mitmach-Angeboten auswählen und an tollen Veranstaltungen teilnehmen", sagte Jugendbeirätler Malte Mahnke.
Aufregender Höhepunkt des Festivals war der Abend der Preisverleihung. Alle ausgezeichneten Demokratieprojekte wurden auf großer Bühne vorgestellt und gewürdigt. "Es war ein großartiger Moment, die anerkennenden Worte über unser Projekt zu hören. Die Verleihung der 'Hildegard-Hamm-Brücher-Medaille' empfand ich dabei als ganz besondere Ehrung", sagte Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. Nur zwei Projekte in dem Bundeswettbewerb erhielten diese zusätzliche Würdigung und qualifizierten sich damit für den 'Deutschen Engagementpreis' des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen.
Dass die Coronaumfrage solche Kreise ziehen würden, findet der gesamte Ratzeburger Jugendbeirat bis heute unglaublich. "Wir sind völlig begeistert, dass unsere einfache Projektidee bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Wir haben schließlich nichts anderes gemacht, als einmal hinzuschauen, wie es jungen Menschen in dieser Coronazeit ging und ihnen mit unserer Umfrage zumindest eine kleine Stimme gegeben. Richtig gehört wurden wir ja damals nicht. Das sollte nicht noch mal passieren", sagte Jugendbeirätler Paul Tessmer. Ob aus der Nominierung für den 'Deutschen Engagementpreis' eine weitere Preisverleihung für den Ratzeburger Jugendbeirat werden wird, hängt von der Bewertung ihrer Arbeit in der breiten Öffentlichkeit ab. Als Publikumspreis wird ab September über diese Verleihung öffentlich abgestimmt. Der Jugendbeirat hofft hier auf viel Unterstützung.
Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“
Der Bundeswettbewerb »Demokratisch Handeln« ist ein Kinder- und Jugendwettbewerb zur Förderung der demokratischen Kultur. Er wurde 1990 gegründet und zeichnet Demokratieprojekte aller Art aus dem schulischen und außerschulischen Bereich aus. Ziel des Wettbewerbs ist die Würdigung, Sichtbarmachung, Vernetzung und das Empowerment der Projekte. „Demokratisch Handeln“ ist ein von der Kultusministerkonferenz empfohlener Schüler- und Jugendwettbewerb. Er wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von den Kultusministerien in den Ländern unterstützt. Träger ist der Förderverein Demokratisch Handeln e. V.
Ratzeburg schnürt ein 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit' für junge Menschen
Die Stadt Ratzeburg hat zu Jahresbeginn überraschend eine Zusage vom Bundesprogramm 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit' erhalten, bis zum Jahresende Kinder- und Jugendprojekte in Höhe von 143.950 € fördern zu können. Dies hat in der Folge intensive Planungs- und Vorbereitungsaktivitäten in der Stadt ausgelöst. Zusammen mit dem Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg wurde ein 'Zukunftsausschuss' gegründet, der die gesamte Projektarbeit begleiten und auf ein größtmögliches Maß an Kinder- und Jugendbeteiligung in den Projekten achten soll. Aber auch ganz verschiedene Einrichtungen in der Stadt haben sich mit Begeisterung an die Aufgabe gemacht, spannende Bewegungs-, Kultur- oder Gesundheitsprojekte für Kinder und Jugendliche zu organisieren. "Ich beobachte eine ganz emsige Planungsarbeit in unserer Stadt", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg, der das 'Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit' koordiniert.
So bereitet die Ratzeburger Stadtbücherei zusammen mit Grundschulklassen die Erarbeitung einer virtuellen Stadtführung vor. Der Digitalwerkstatt-Bus vom 'Projekt 'mobil.digital' des Büchereivereins Schleswig-Holstein e.V. und des Landesverbandes der Volkshochschulen Schleswig-Holsteins e.V. will hierbei unterstützen. Ebenso in Planung ist ein Gesundheitsprojekt, das sich mit Ernährung und Achtsamkeit befasst. Die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. hat sich an den Aufbau einer E-Sport-Einrichtung gewagt, die neben Spiel und Spaß auch Ausbildung für E-Sports-Trainer beinhalten wird. Sie plant überdies unter dem Titel 'barockT' ein vielfältiges kulturelles Aktionsprojekt zur barocken Vergangenheit Ratzeburgs für alle Altersgruppen rund um das Herrenhaus auf der Domhalbinsel. Der Kinderschutzbund Herzogtum Lauenburg organisiert ein Trainings- und Ausbildungsprogramm auf der neuen Parkour-Anlage in der Riemannstraße. Dafür konnte ein erfahrener Parkour-Trainer aus Lübeck gewonnen werden. Erste Probetrainings haben bereits stattgefunden. Im Kontrast dazu will der Kinderschutzbund zusammen mit den Gemeindepfadfindern Ziethen aber auch ein ruhiges Naturerlebnisprojekt anbieten, das vor allem die Achtsamkeit und Selbstempfindung von Kindern und Jugendlichen fördern soll. Auch die Kinder- und Jugendeinrichtungen GLEIS21 uns STELLWERK vom Diakonischen Werk Herzogtum Lauenburg sind aktiv geworden im 'Zukunftspakets für Bewegung, Kultur und Gesundheit'. Sie planen die Anschaffung eines rollenden 'Werkstatt-Atelier-Mobils', das kreative Kinder- und Jugendarbeit in alle Winkel der Stadt bringen kann. Im Herbst soll zudem ein Spiel- und Sportevent ohne Grenzen folgen. Der Ratzeburger Jugendbeirat möchte über seine Arbeit im 'Zukunftsausschuss' hinaus, ebenfalls zwei Projektbeiträge ins Zukunftspaket geben. Ein 'Graffiti-Contest' soll junge Ausdruckskunst auf eine ganz große Wand bringen und vor dem Rathaus soll junge Musik auf großer Bühne laut und vernehmbar erklingen.
All die Planungen für diese Projektvielfalt laufen auf Hochtouren und werden erstmalig Ende Juni auf einer von der Ratzeburger Stadtjugendpflege organisierten 'Zukunftswerksta(d)tt' auf der Wiese 'Unter den Linden' präsentiert. Hier sollen Kinder und Jugendlichen auch über ihre Zukunftsvorstellungen in der Stadt diskutieren. "Wir wollen hier genau hinhören, was sich Kinder und Jugendliche in Ratzeburg wünschen, ganz im Sinne des Bundesprogramms 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit'. Es darf nicht noch einmal passieren, dass wir, wie in der Coronazeit, zu wenig hinhören, wie es unseren Kindern und Jugendlichen geht", sagt Stadtjugendpfleger Peter Linnenkohl.
Alle Projekte, die in Ratzeburg zum 'Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit' beitragen sollen, sind auf der städtischen Webseite beschrieben und werden in der Folge auch einzeln bekannt gemacht, damit möglichst viele Kinder und Jugendliche mitmachen können.
Ratzeburger Jugendbeirat beim Bundeswettbewerb »Demokratisch Handeln« ausgezeichnet
Das Umfrageprojekt „Wie geht es Euch in dieser Coronazeit?“ des Ratzeburger Jugendbeirates ist vom Bundeswettbewerb „Demokratisch Handeln“ als herausragendes Demokratieprojekt ausgezeichnet worden. 2021 hatte der Ratzeburger Jugendbeirat diese digitale Umfrage gestartet, um ein Stimmungsbild unter Kinder und Jugendlichen zu erhalten.
Mit einem Katalog von 42 Fragen zum Alltags- und Schulgeschehen, zum allgemeinen Wissen zur Coronapandemie, aber auch zu Mitbestimmungsmöglichkeiten bei den Coronaschutzmaßnahmen wollten sie die problematische Position jungen Menschen in dieser schwierigen Zeit sichtbar machen. Die Resonanz überraschte selbst den Jugendbeirat. Über 9.400 zum detaillierte Antworten von 231 Teilnehmer:innen wurden auf dem eingesetzten Umfragesystem erfasst, mit zum Teil bedrückenden Schlaglichtern. So gaben 55% der ausgewerteten Teilnehmer*innen an, im Lockdown phasenweise depressiv geworden zu sein. Viele verwiesen auf die große Belastung durch fehlende Freizeitaktivitäten, gerade im Sport. Lediglich 27% der Befragten fanden, dass ihre Stimme bei der Umsetzung von Coronaregeln in der Schule Gehör findet, 47% wünschten sich hingegen deutlich mehr Beteiligung. Vor allem aber die Fragestellung zum Thema "Häusliche Gewalt" erregte viel Aufmerksamkeit. "Unsere Befragung offenbarte, dass rund 25% der teilnehmenden Jugendlichen offensichtlich nicht wissen, an wen sie sich wenden müssen, wenn sie von häuslicher Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der dies erleiden muss", sagt Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubisi. Die Ergebnisse dieser Umfrage wurde nicht nur in den kommunalpolitischen Gremien der Stadt aufgegriffen, auch die Erziehungsberatungsstelle des Kreises zeigte großes Gesprächsinteresse. So entstand hier die Idee einer Plakatkampagne, die Kinder und Jugendliche für dieses Thema sensibilisiert und ihnen hilfreiche Kontaktstellen und Ansprechpartner*innen vermittelt.
Dieses kritische Engagement der Ratzeburger Jugendbeirates überzeugte auch Jury des Bundeswettbewerbs, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Kultusministerkonferenz empfohlen wird und seit über 30 Jahren Projekte von jungen Menschen in ganz Deutschland aus, die sich um das demokratische Miteinander verdient machen. Von den 263 Demokratieprojekten mit insgesamt fast 14.000 Teilnehmer:innen, die sich bis Mitte Dezember vergangenen Jahres im Wettbewerb beworben haben, wurde die Coronaumfrage als eines von 50 beispielgebenden Projekten von der ausgezeichnet.
Als eines der Gewinnerprojekte darf der Ratzeburger Jugendbeirat jetzt eine Delegation zum 'Junify Demokratiefestival' nach Berlin entsenden, um dort drei Tage Vernetzung, Austausch, Wissenszugewinn und Spaß zu erleben. Dabei wird Ihnen auch die Hildegard-Hamm-Brücher-Medaille verliehen. "Wir sind völlig begeistert, dass unsere einfache Projektidee solche Kreise zieht. Wir haben schließlich nichts anderes gemacht, als einmal hinzuschauen, wie es uns jungen Menschen geht, in einer Zeit, in der wir nicht jung sein durften", sagt Jugendbeiratsmitglied Paul Tessmer.
Ratzeburgs Jugendbeirat vergibt Nachhaltigkeitspreis
Sie haben es sich nicht leicht gemacht und mussten coronabedingt ihren Zeitplan immer wieder aktualisieren: Der Jugendbeirat Ratzeburg und Umgebung hat jetzt erstmalig den Preis für Nachhaltigkeit vergeben können. Und gleich zwei Preistragende konnten sich über die Auszeichnung freuen. Der Jugendbeirat verwaltet den Jugendfonds innerhalb der Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“. Nach einer vom Beirat initiierten Jugend-Klimakonferenz entstand im Gremium der Wunsch, öffentlichkeitswirksam auf das Thema „Nachhaltiges Handeln“ in Ratzeburg und dem Umland aufmerksam zu machen. Anhand von positiven Beispielen soll das Bewusstsein geschärft werden. „Klimaschutz ist ein Thema, das für unsere Generation allerhöchste Priorität hat“, sagte Beiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz bei der Auslobung des Preises 2021.
Jetzt, im Herbst 2022, gab der Beirat die Entscheidung bei einer Feier in der Lauenburgischen Gelehrtenschule bekannt. Den „Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend“ erhielt das in diesem Jahr gegründete Ratzeburger Repair-Café am Pillauer Weg. „Es ging uns um Vorbilder, die Menschen bewegen und uns begeistert haben“, so Vivian Ndubuisi vom Beirat. Sie verband in ihrer Moderation die Hoffnung, dass Themen wie Artenvielfalt und Nachhaltigkeit auch eine wichtige Rolle im kommenden Kommunalwahlkampf einnehmen. Hauke Thomsen vom Repair-Café nahm aus den Händen von Jugendbeirat Johann Tessmer die Urkunde und die Plakette dankend entgegen. „Im Repair-Café geht es um Begegnungen und Austausch, es ist ein nachhaltiger Ansatz und gleichzeitig aktive Nachbarschaftshilfe. Aus Sicht des Jugendbeirates ist diese Institution ein vorbildlicher zivilrechtlicher Ansatz; unser Votum war einstimmig“, sagte Johann Tessmer. Für die Stadt Ratzeburg, die die Räumlichkeiten für das Repair-Café zur Verfügung stellt, nahmen Stadtpräsident Ottfried Feußner und Bürgermeister Eckhard Graf an der Preisverleihung teil. Auch Andreas von Gropper, Vorstandsvorsitzender der Ratzeburger Bürgerstiftung, die das Café als operatives Projekt betreut, freute sich über die Auszeichnung.
Hauke Thomsen bedankte sich auch im Namen seines Teampartners Kim Langer, der urlaubsbedingt nicht dabei sein konnte, mit einem großen geschnitzten Zug. „Ein symbolisches Zeichen für unseren Dank“, sagte Thomsen. „Der Zug ist abgefahren, aber er ist in Bewegung. Also auf dem Weg, dem Weg zu etwas Neuem.“
Eine weitere Preisträgerin für Nachhaltigkeit hatte die Jury erkoren: Für Ratzeburgs schwedische Partnerstadt Strängnäs wurde der dortige stellvertretende Bürgermeister Ragnar Lindén per Videokonferenz zugeschaltet. „Die Stadt Strängnäs erhält den Preis für die nachhaltige Entwicklung auf kommunaler Ebene“, stellte Beirat Robert Wlodarczyk die Entscheidung vor. Dank Übersetzerin Vivian Ndubuisi berichtete der englisch sprechende Schwede, dass Strängnäs zu den nur 40 Kommunen in Schweden gehört, die als Klima-Kommune anerkannt sind. Die Stadt hat sich selbst verpflichtet, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Dieser Plan sei für alle Menschen und Unternehmen in der Stadt verbindlich. Dass dieses Engagement in der Partnerstadt Ratzeburg aufgefallen sei, freute Lindén für die Stadt Strängnäs sehr. „Wir können darüber reden und wir können zusammenarbeiten“, wandte sich Lindén an Eckhard Graf. Für 2023 ist ein Besuch Ratzeburgs in Strängnäs geplant, dann werden Urkunde und Plakette persönlich überreicht. „Einen so ganzheitlichen Plan wie in unserer Partnerstadt wünschen für uns auch für Ratzeburg“, sagte Robert Wlodarczyk zum Abschluss des offiziellen Teils der Preisverleihung.
Ratzeburger Jugendbeirat auf Europatour in Sachen Klimaschutz
Eine Delegation des Ratzeburger Jugendbeirates hat in der letzten Ferienwoche auf dem Weg zum Partnerstädtetreffen in Châtillon-sur-Seine Zwischenstationen in den belgischen Partnerstädten Esneux und Walcourt eingelegt, um Kontakte zu Jugendeinrichtungen und Ideen zum aktiven kommunalen Klimaschutz zu bekommen. In Esneux wurden sie herzlichen im Jugendzentrum JET empfangen und konnten dort gleich vor Ort die Folgen des Klimawandels betrachten. Leiterin Ludovine Lowet zeigte die Folgen der verheerenden Flut im Gebäude, die im vergangenen Jahr auch das Tal der Ourthe heimgesucht hat und in Esneux fünf Menschenleben gefordert hat. Ein Großteil der Ausstattung des Hauses wurde vernichtet und die Fundamente so weit unterspült, dass eine aufwendige Sanierung erfolgen muss, vielleicht sogar ein Neubau. Zusammen mit Jugendlichen aus Esneux diskutierten sie über Ideen zum Klimaschutz und vereinbarten, in der jeweils eigenen Stadt ein konkretes Klimaprojekt anzustoßen und die Erfahrungen dazu auszutauschen. Generell waren sich alle Jugendlichen einig, dass die erwachsenen Verantwortungsträger*innen auf kommunaler Ebene den Klimaschutz noch viel zu wenig beachten und voranbringen würden. Um weiter voneinander zu lernen, wurde für das Jahr 2023 ein Jugendklimacamp in Ratzeburg vereinbart, zu dem auch Jugendliche aus anderen Partnerstädten eingeladen werden sollen.
Dass Klimaschutz in der Kommune tatsächlich ganz anders Beachtung finden kann, erfuhren die Jugendlichen auf ihrer Station in Walcourt. Dort wurden sie im Rathaus von Benoit Tournay und Florian Deman empfangen, zuständig für die Umsetzung des Klimaplans der Kommune. Walcourt ist seit 2019 über das wallonische Klimaschutzprogramm 'POLLEC' Mitglied im “Konvent der Bürgermeister für Klima und Energie“. Der Konvent der Bürgermeister wurde 2008 in Europa mit der Zielsetzung gegründet, lokale Gebietskörperschaften, die sich freiwillig dazu verpflichten, die Klima- und Energieziele der EU zu erreichen oder gar zu übertreffen, zusammenzubringen. Es war die erste Initiative, die sich nach dem Bottom-up-Prinzip mit Energie und Klima beschäftigte. Ihr Erfolg übertraf schon bald alle Erwartungen. Inzwischen gehören mehr als 7000 Kommunal- und Regionalverwaltungen in 57 Ländern der Initiative an. Dem Konvent gehören auch Ratzeburgs Partnerstädte Strängnäs (2010), Sopot (2015), und Esneux (2021) an. Florian Deman berichtete den Jugendlichen, dass alle teilnehmenden Gemeinde des Konvents sich verpflichten, einen integrierten Ansatz für Klimaschutz und Klimaanpassung anzuwenden. Sie müssen innerhalb der ersten zwei Jahre nach Beitritt einen Aktionsplan für nachhaltige Energie und Klima entwickeln, in dem die Ziele zur Reduzierung der CO²-Emissionen um mindestens 40 % bis 2030 und zur Steigerung der Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel beschrieben werden. Für Walcourt bedeutet das, dass aktuell zu den Referenzjahren 2006 und 2014 der Energieverbrauch aller kommunalen Einrichtungen erfasst wird, um eine Projektion für das Jahr 2040 machen zu können. Auf dieser Datenbasis sollen dann zielgenau Energiesparmaßnahmen beschlossen und umgesetzt werden, die zu einer entsprechenden Reduktion im Sinne der Ziele des Konvents führen. Dabei soll die Gemeinde Vorbild und Taktgeber für Klimaschutz auch gegenüber der Bevölkerung werden. Die Ratzeburger Jugendlichen zeigten sich von diesem Konzept und dem planmäßigen Vorgehen der Kommune Walcourt beeindruckt und beschlossen, sich auch im Jugendbeirat intensiver mit dem Konzept des "Konvents der Bürgermeister" zu befassen. Florian Deman und Benoit Tournay versprachen ihrerseits, die Jugendlichen mit Informationen und Erfahrungsaustausch dabei zu unterstützen.
Auch der Besuch in Châtillon-sur Seine stand für die Ratzeburger Jugendlichen unter dem Aspekt des Klimawandels. Ein Besuch im 2019 gegründeten Nationalpark "Parc national de forêts", dem auch das Gemeindegebiet von Châtillon angehört, erbrachte viele Erkenntnisse zu nachhaltiger Waldwirtschaft im Zeichen der Erderwärmung. Ranger Sylvain Boulangeot führte die Jugendlichen durch das Herz des Nationalparks, einem zusammenhängenden Mischwald auf dem Plateau de Langres auf über 240.000 Hektar. Der Parc National de Forêts, so erklärte Sylvain Boulangeot, ist ein Modellprojekt, das nachhaltigen Tourismus, Artenschutz und Forschung vereint. Er konnte auf dem über zweistündigen Rundgang sehr eindrucksvoll die Veränderungen im Wald beschreiben, die durch den Klimawandel und immer größere Trockenperioden hervorgerufen werden. Bäume mit sonnenverbrannter Rinde oder Blätterdach und Trockenschäden wurden unter seinem fachkundigen Blick erkennbar. Er erklärte überdies die immense, generationsübergreifende Aufgabe, den Wald an den Klimawandel anzupassen.
In der Rückschau war für den Ratzeburger Jugendbeirat die Europatour in vielerlei Hinsicht erfolgreich und inspirierend. „Der persönliche Austausch zwischen uns und unseren Partnerstädten ist der Grund, warum diese Fahrt ein voller Erfolg war. Durch den Dialog konnten wir viel voneinander lernen. Es sind Projektideen, neue Erkenntnisse und auch Freundschaften entstanden, die uns motivieren, für das kommende Jahr ein europäisches Jugendklimacamp in Ratzeburg zu planen“, sagt Vivian Ndubusi vom Ratzeburger Jugendbeirat. "Wir haben gerade mit Blick auf unsere Klimaschutzinitiative spannende Anregungen aus unseren Partnerstädten mitnehmen können, die auch in Ratzeburg Sinn machen könnten", ergänzt Jugendbeiratsmitglied Paul Tessmer.
Europäisches Begegnungswochenende in Sopot führt Jugendliche aus drei Nationen zusammen
Ein langes Wochenende ganz im Zeichen europäischer Begegnung konnten 15 Jugendliche aus Ratzeburg vor den Herbstferien in der polnischen Partnerstadt Sopot erleben. Das dortige Rathaus hatte im Zuge einer Europaförderung aus dem Programm "Europa für Bürgerinnen und Bürger" bereits in 2020 eine Einladung an Jugenddelegationen aus Ratzeburg und dem dänischen Naestved ausgesprochen, um in der Ostseestadt gemeinsam mit polnischen Jugendlichen unter dem programmgebenden Titel "Our future in Europa" über Europas Zukunft zu diskutieren. Erst 2021 konnte dieses Vorhaben coronakonform umgesetzt werden, auch dank einer Förderung des Ratzeburger Jugendbeirates, der eigene Mittel aus dem Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg - Amt Lauenburgische Seen über das Bundesprogramm "Demokratie leben!" aktivierte, um den Bustransfer für Ratzeburger Jugendliche komplett kostenfrei anbieten zu können.
Sopots Oberbürgermeister Jacek Karnowski und Europaabgeordnete Magdalena Adamowicz, Witwe des ermordeten Danziger Oberbürgermeisters Paweł Adamowicz, begrüßten die Jugendlichen zu einer "Europakonferenz" in der Aula der "II Liceum Ogólnokształcące im. Bolesława Chrobrego w Sopocie" und warben für eine vertiefte europäische Zusammenarbeit. Dabei war es für Magdalena Adamowicz ein besonderes Anliegen, auch vor den Gefahren von Hate-Speech und Fake News zu warnen, die tödliche Konsequenzen entfalten können, wenn ihnen nicht konsequent und engagierte entgegengetreten werde.
In wechselnden Zusammensetzungen berieten die Jugendlichen anschließend einen Vormittag lang zu europäischen Zukunftsthemen. Dabei zeigten sich durchaus Unterschiede in der Wahrnehmung Europas. Bei vielen dänischen Jugendlichen wurde Europa eher institutionell wahrgenommen und lediglich zur Lösung großer Probleme, wie dem Klimawandel oder der Migration, eine herausgehobene Bedeutung zugemessen. Die deutschen und polnischen Jugendlichen verbanden hingegen wesentlich mehr gemeinschaftliche Werte und auch Identifikationsstiftung mit Europa und der europäischen Idee. Gerade die polnische Seite machte hier sehr deutlich, wie groß aus ihrer Sicht Europas Strahlkraft ist, gerade angesichts der zunehmend nationalistischen Ausrichtung polnischer Politik und der damit empfundenen Einschränkungen von eigenen Lebensperspektiven.
Der gemeinsame europäische Funke zündete allerdings für alle Jugendliche spätestens beim gemeinsamen Rugbytraining mit Nationalspieler Mateuz Plichta vom Erstligateam Ogniwo Sopot. Er vermittelte mit viel Spaß und Bewegungsfreude die Grundzüge dieser in Polen sehr beliebten Sportart und führte die Jugendlichen in intereuropäischer Teamarbeit zusammen. So wurden anfängliche Berührungsängste vollends überwunden und die weitere Freizeitgestaltung gemeinschaftlich und ausgelassen gestaltet, mit Exkursionen nach Danzig und ins dortige Europäisches Zentrum der Solidarność, der Besichtigung der großen Ergo-Arena oder einem Bowling-Abend im Sopoter Freizeitzentrum.
"Der ganze Ausflug hat mir einen besseren Einblick in die politische Lage Polens gegeben und ich finde es erstaunlich, wie ein Land so gespalten sein kann. Vor allem hatte man die Chance, viele neue Leute kennenzulernen und gemeinsam an der Zukunft Europas zu arbeiten", sagte Angelina Schlecht von der Lauenburgische Gelehrtenschule. "Es hat mich sehr beeindruckt, wie deutlich und klar sich gerade die polnischen Jugendlichen in den Diskussionen für Europa und die europäische Idee aussprechen, aber auch ihr Recht auf Mitbestimmung einfordern, das sie bedroht sehen ", sagte Jugendbeiratsmitglied Paul Tessmer von der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen. "Auf dieser Fahrt wurde der europäische Gedanke gelebt: Deutsche, dänische und polnische Jugendliche haben nicht nur miteinander diskutiert, sondern auch Sport gemacht, Kultur erlebt und damit Grenzen überwunden. Das kann und soll ein Vorbild werden für weitere Treffen, um Brücken zu schlagen und immer noch anhaltende Vorbehalte zu überwinden", resümierte Imme Zillemann, Lehrerin an der Lauenburgischen Gelehrtenschule, ihre Eindrücke.
Our future in Europe - international debate for youths from Sopot (PL), Ratzeburg (DE) and Naestved (DK) Cities
Co-funded by the Europe for Citizens programme of the European Union
The main aim of the project titled “Our future in Europe - international debate for youths from Sopot, Ratzeburg and Naestved Cities” is rising awareness about common European values, history, culture and future of students from twining towns. General project activities are international exchange of knowledge about EU challenges and diversity between students from different European countries. Organisation of the European debate in Sopot and integration of 60 students from high schools will encourage young generation to actively participate and make them aware of an impact they might have to solve the EU problems by attending to EU elections and voting. Students from German and Denmark will have a chance to integrate with other participants and get know polish culture heritage by seeing historical places and The European Centre of Solidarity in Gdansk. Students visiting Sopot and taking part in international exchange, debate and integration activities will have opportunity to learn respect to European cultural diversity and get familiar to different historic past of other nations. Key project outcome is engaging young people to civic participation and to take active part in EU political life and elections. The youth exchange and visit is planned to last 4 days and it will take place in October 2021.
Project partners are cities: Ratzeburg (Germany) and Naestved (Denmark). Leader of the project partnership and the host of the project debate for youth is the City of Sopot from Poland. The project "Our future in Europe – international debate for youths from Sopot (PL), Ratzeburg (DE) and Naestved (DK) Cities", is co-funded by the Europe for Citizens programme of the European Union.
Project results - Our future in Europe - international debate for youths from Sopot (PL), Ratzeburg (DE) and Naestved (DK) Cities
Ratzeburger Jugendbeirat mit dem Blunck-Jugendumweltpreis ausgezeichnet
Der Ratzeburger Jugendbeirat ist von der Stiftung Herzogtum Lauenburg mit dem Blunck-Jugendumweltpreis ausgezeichnet worden. Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie, auf der vor allem dem Leben des diesjährigen Umweltpreisträgers Dr. Roland Doerffer gedacht und sein vorbildgebendes Wirken als Biologe posthum gewürdigt wurde, begründete Laudator Rainer Voß die Entscheidung der Jury zur Vergabe des Jugendumweltpreises mit dem starken politischen Engagement der Ratzeburger Jugendbeirates für einen aktiven Klimaschutz. Der Ratzeburger Jugendbeirat hat 2019, angeregt durch die Friday-for-Future-Proteste vor dem Ratzeburger Rathaus, die 1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz ausgerichtet und nachfolgend den "Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend" entwickelt und ausgelobt. "Die Mitglieder des Jugendbeirates haben sich in Ratzeburg und Umgebung einen sehr guten Ruf erarbeitet und Gehör verschafft, engagiert, umsichtig, hartnäckig und erfolgreich", sagte Rainer Voß. Der Jugendumweltpreis ist mit einem Preisgeld von 600 € dotiert.
Weiterhin ausgezeichnet wurden in der Jugendkategorie die Weingartenschule Lauenburg für das Projekt „Der Apfel – rund ums Jahr“, die Kita Arche Noah Büchen für ihre intensive Beschäftigung mit dem Thema "Wald" sowie das Biologieprofil der 11. Klasse des Marion Dönhoff-Gymnasiums für ein Projekt rund um die Ressource "Wasser".
Laudation von Rainer Voß >>
Großes Interesse an der Coronaumfrage des Ratzeburger Jugendbeirates
Die Umfrage des Ratzeburger Jugendbeirates unter dem Titel »Wie geht es Euch in dieser Coronazeit?« ist nicht nur bei Jugendlichen auf überraschend große Resonanz gestoßen. Über 9.400 Antworten von 231 Teilnehmer*innen wurden auf dem eingesetzten Umfragesystem gespeichert, von denen allerdings versionsbasiert nur 5.000 Antworten ausgewertet werden konnten. Die Ergebnisse wurden in der Zwischenzeit auch von den Akteuren der Ratzeburger Jugendarbeit diskutiert und führten sogar bei der Erziehungsberatungsstelle des Kreises Herzogtum Lauenburg zu einem Gesprächswunsch. Vor allem die Fragestellung zum Thema "Häusliche Gewalt" stand dabei im Fokus. "Die Befragung offenbarte, dass rund 25% der teilnehmenden Jugendlichen offensichtlich nicht wissen, an wen sie sich wenden müssen, wenn sie von häuslicher Gewalt betroffen sind oder jemanden kennen, der dies erleiden muss", sagte Stadtjugendpfleger Peter Linnenkohl. "Auch wenn dieses Ergebnis nicht repräsentativ ermittelt wurde, gibt es doch Anlass, zu hinterfragen, ob Jugendliche wirklich wissen, wo sie im Notfall Hilfe bekommen und wie wir sie dabei sinnvoll unterstützen können", so Linnenkohl. Entsprechend wurde eine ansprechend gestaltete Plakatkampagne aus Niedersachsen aufgegriffen, die Kinder und Jugendliche für das Thema sensibilisiert und ihnen hilfreiche Kontaktstellen und Ansprechpartner*innen vermittelt. Diese Plakate sollen zukünftig in jeder Jugend- und Freizeiteinrichtung wie in allen Schulen ausgehängt werden.
Das Gesprächsinteresse der Erziehungsberatungsstelle war hingegen weiterführend. Zusammen mit Vivian Ndubuisi, Neda Rahmani und Paul Tessmer vom Jugendbeirat diskutierten Matthias Heinsohn-Krug, Leiter der Erziehungsberatungsstelle, und seine Kollegin Claudia Apel, wie Jugendliche deren Beratungsangeboten wahrnehmen würden. Dabei wurde deutlich, dass viele Jugendliche nur wenig von der Aufgabenstellung, der Arbeitsweise und den Hilfsstellungen dieser Einrichtung wissen. Auch ihre Bezeichnung wirke eher abschreckend, wie Vivian Ndubuisi ausführte: "Ich würde nicht auf die Idee kommen, mich mit familiären Problemen an die Erziehungsberatungsstelle zu wenden. Ich würde immer denken, dass man mich dort erziehen und nicht beraten will", beschrieb sie ihren ersten Eindruck. Auch die Überlegung, die Erziehungsberatungsstelle in Familienberatungsstelle umzubenennen, überzeugte die Jugendbeirätler*innen nicht wirklich. "Dann würde ich vermuten, dass wir dort immer nur als ganze Familie beraten werden und nicht einzeln, wenn ich beispielsweise einmal gerade ohne meine Eltern ein Gespräch brauche", sagte Neda Rahmani. Ihr Gegenvorschlag war, im Titel die Zielgruppe genauer zu beschreiben, also "Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder". Auch der Zugang zur Beratungsstelle wurde aus Sicht der Jugendlichen als Problem gewertet. So gäbe es keine Möglichkeiten, über digitale Medien Kontakt aufzunehmen. Dies sei aber die wesentliche Kommunikationswelt von Jugendlichen, sagte Paul Tessmer vom Jugendbeirat.
Die Anregungen zur Verbesserung der Zugangswege für Kinder und Jugendliche in die Erziehungsberatungsstelle wurden von Frau Apel und Herrn Heinsohn-Krug dankend aufgenommen. Betont wurde auch, dass die Ratzeburger Einrichtung bereits jetzt ratsuchenden Kindern und Jugendlichen offen steht (Kontaktaufnahme: Tel. 04541 888 371).
In der Diskussion wurde auch das Thema häusliche Gewalt aufgegriffen. So bot Claudia Apel an, zusammen mit dem Jugendbeirat in einem Workshop die Formen von häuslicher Gewalt zu beleuchten und die Möglichkeiten von Hilfestellung und Schutzmaßnahmen zu erörtern. Die Jugendbeirätler*innen zeigten sich dafür sehr offen, gerade auch in ihrer Rolle als Multiplikator*innen, und stimmten generell einer Fortsetzung des offenen Gedankenaustauschs mit dem Team der Erziehungsberatungsstelle zu.
1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz entwickelt Maßnahmenpaket zum Klimaschutz in Ratzeburg
Wissensvermittlung, gemeinsame Diskussionen und Zielfindungen standen im Mittelpunkt der 1. Ratzeburger Jugendklimakonferenz am letzten Samstag im Oktober in der Lauenburgischen Gelehrtenschule. Rund 50 Kinder und Jugendliche nutzten sehr rege und offen das Gesprächsangebot mit Verwaltung, Experten und Stadtpolitik. Der Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirat hatte nach der "Friday for Future"-Demonstration vor dem Ratzeburger Rathaus ein solches Format angeregt und mit Unterstützung des Bauausschussvorsitzenden Werner Rütz sowie der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen organisiert.
Im ersten Schritt erhielten die jungen Konferenzteilnehmer die Möglichkeit, sich in den Themenfeldern "Energie/Energieeffizienz", "Mobilität", "Abfall und Recycling" und "Artenvielfalt" über aktuelle Vorhaben, begonnene und umgesetzte Maßnahmen oder angestrebte Ziele in der Stadt zu informieren. Neben Mitarbeitern des städtischen Bauamtes standen auch Experten von der VSG-Netz, der AWSH und der Kreisforst Rede und Antwort, auch für viele kritische Fragen.
Im Anschluss übernahm es Moderator Lars Hartwig aus Lübeck, zusammen mit den Jugendlichen das Erfahrene zu reflektieren. Die Erwachsenen verfolgten diesen Prozess nur zuhörend, ohne sich einzumischen. In einem Rollenwechsel konnten danach die Stadtvertreter, Experten und Verwaltungsmitarbeiter ihre Erfahrungen der Informationsrunde zusammenfassen, mit den jungen Zuhörern als Publikum. Beide Gruppen erfuhren so die jeweilige Sichtweise zur Informationsrunde, aber auch die jeweils positive Wertschätzung der sehr offen geführten Gespräche. Lars Hartwig ließ danach in Kleingruppenarbeit Themenfelder bestimmen und Ziele erarbeiten, die den Jugendlichen wie auch den Erwachsenen besonders wichtig erschienen. Im Fokus dieser Diskussionen standen ganz konkrete Forderungen wie die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, die Ausweitung von Mülltrennung in Schulen und im öffentliche Raum, die Installation von Solarthermie auf den Dächern der Ratzeburger Schulen sowie gemeinsame Baumpflanzaktionen. In einer ersten Bewertung wurden viele dieser Idee als durchaus umsetzbar, zielführend und verfolgenswert eingestuft.
Bürgermeister Gunnar Koech und Bauausschussvorsitzender Werner Rütz zeigten sich vom Verlauf der Konferenz und der sehr praxisorientieren Diskussion mit den Jugendlichen sehr beeindruckt und regten an, solche befruchtenden Diskussionsformate mit der Ratzeburger Jugend häufiger durchzuführen. Diese positive Bewertung spiegelte sich auch in den abschließenden Wortbeiträgen der Jugendlichen. Marten Koch, Vorsitzender des Ratzeburger Jugendbeirates sagte: "Wir haben auf dieser Jugendklimakonferenz mit den Kommunalpolitikern und den Experten auf Augenhöhe sprechen und diskutieren können. Unsere Fragen und Ideen wurden ernst genommen. Dass sich so viele Jugendliche daran beteiligt haben, war dabei wirklich entscheidend. Ich hoffe, wir setzten diese Gespräche fort."
Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirat auf Europaexkursion im polnischen Sopot
Mit vielen Eindrücken von proeuropäischer Begeisterung und ganz unterschiedlichen Formen von Zivilcourage ist der Ratzeburger Kinder- und Jugendbeirat von seiner Europaexkursion in die polnische Partnerstadt Sopot zurückgekehrt. 20 Teilnehmer*innen hatten in Eigenregie diesen viertägigen Besuch vor den Herbstferien geplant und im Rahmen des Jugendfonds der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" selbständig umgesetzt.
Empfangen wurden sie in Sopot mit offenen Armen und der Zusicherung, das jedwede Form des partnerschaftlichen Austausches dort hoch willkommen ist. Bürgermeister Jacek Karnowski betonte auf einem Empfang der Ratzeburger Jugendlichen im Sopoter Rathaus, wie wichtig es ist, diese partnerschaftlichen Bande zu pflegen, gerade auch in einer Zeit, in der nationalistische Haltungen in Europa populistisch wieder Einzug halten in Politik und Gesellschaft. Wozu dies führen kann, erläuterte Karnowski am Beispiel der Ermordung seines Freundes, des Bürgermeisters von Danzig, Pawel Adamowicz, der im Januar diesen Jahres von einem verwirrten Täter unter mutmaßlich nationalistischen Motiven getötet wurde. Vorangegangen war eine mediale Hetzkampagne gegen den Bürgermeister und dessen eindeutig proeuropäischen und liberalen Haltung, an denen sich auch höchste politische Würdenträger aktiv beteiligten. Karnowski, der am Tage dieser Empfangs zusammen mit der Witwe des Ermordeten eine öffentliche Petition wider der Hasssprache in Politik und Gesellschaft gestartet hatte, warnte eindringlich davor, mit bösen Worten die Grundlage für noch bösere Taten zu legen.
Im Geist eines solchen Dialoges und der europäischen Kooperation, trafen die Ratzeburger Jugendlichen auch Sopoter Schüler zu einer gemeinsamen Diskussionsrunde zum Thema "Unsere Zukunft in Europa". In polnisch-deutschen Kleingruppen wurde über Zukunftsfragen, Verbindendes und Trennendes sowie Lösungsmöglichkeiten zu Problemen, die eher global als national zu beantworten sind, engagiert auf Englisch miteinander gesprochen und Ideen, wie Anregungen dokumentiert. Dabei zeigten sich durchaus Unterschiede, was die Schüler von Europa erwarten. Während aus Ratzeburger Sicht Europa gerade bei drängenden globalen Fragen, wie dem Klimawandel eine hohe Bedeutung zu kommt, wurde aus polnischer Sicht zuvorderst das Thema Sicherheit mit Blick auf den russischen Nachbarn genannt. Einig war man sich darin, dass Nationalismus keine Antwort, sondern ein Problem ist und dass Rassismus wie auch Hass in den sozialen Medien gerade darin gedeiht.
Wie tief die polnische Gesellschaft selbst gespalten ist, konnten die Ratzeburger Jugendlichen während einer Stadtführung durch das benachbarte Danzig erfahren. Stadtführer Andreas Kasperski beschrieb einen Stadt-Land-Konflikt, der in Polen durchaus bewusst geschürt werde. Die Städte, so Kasperski, würden sich fast durchweg proeuropäisch, liberal zeigen und den nationalistischen Bestrebungen der Zentralregierung massiv widersprechen. Er zeigte dies eindrucksvoll am Beispiel der Geschichtsaufarbeitung in Danzig, eine Stadt, die sich zunehmend auf ihre deutschen Wurzeln besinnt, ohne dabei ihre polnische Identität in Frage zu stellen. "Es geht in Danzig vor allem um geschichtliche Wahrheit, die wir wieder hervorbringen. Damit ziehen wir aber den Zorn der Zentralregierung auf uns, die Danzig als urpolnisch darstellen möchte", so Kasperski. Er zeigte auch, wie intensiv dieser Streit inzwischen ausgefochten wird, beispielsweise wenn die Zentralregierung versucht, über die Drohung, staatliche Zuschüsse zu streichen, Einfluss auf die inhaltliche Arbeit von Museen, wie die dem renommierten Europäischen Solidaritätsmuseum zu bekommen. Die Antwort darauf sei, so Kasperski, engagierte und kreative Zivilcourage. So hätten Danzigs Bürger in kurzer Zeit über ein Crowdfunding die fehlenden Mittel selbst aufgebracht, um einen unabhängigen Museumsbetrieb aufrecht zu erhalten. Das Museum der "Westerplatte", dem Ausbruchsort des zweiten Weltkrieges, verlor Danzig hingegen nach einer Gesetzesänderung an die polnische Zentralregierung, die dort eine patriotische Geschichtsdarstellung installieren möchte. So wurde während dieses Stadtrundganges auch deutlich, warum an so vielen öffentlichen Gebäuden oder Plätzen die Europaflagge zu sehen ist, zuvorderst immer als Zeichen des Widerstandes gegen einen bewusst geschürten und instrumentalisierten polnischen Nationalismus. Durch diese Eindrücke stellte sich für die Ratzeburger Jugendlichen das in den Medien von Polen gezeichnete nationalistische Bild sehr in Frage. Danzig und Sopot zeigten sich offen, tolerant und sehr lebensfroh, Orte die man gerne besucht und an denen man auch seine Freizeit mit vielen spannenden Aktivitäten gestalten kann. Katarzyna Choczaj, vom Stab des Sopoter Bürgermeister, begleitete die Jugendlichen hier zur Seebrücke, zum Bowlen und sogar zum Basketballbundesliga zwischen Sopot und Stettin in der beeindruckenden ERGO Arena.
"Wir haben auf unser Europaexkursion so viel erfahren, gerade wie wichtig es ist, als Bürger auch Haltung zu zeigen für Demokratie und Freiheit", sagte Jugendbeiratsvorsitzender Marten Koch rückblickend auf den Besuch in Sopot. "Und die Herzlichkeit, mit der man sich dort um uns gekümmert hat, war für mich besonders beeindruckend. Ihnen liegt in Sopot so viel an diesen Begegnungen", ergänzte Tabea Schudde vom Jugendbeirat. Insgesamt zieht der Ratzeburger Jugendbeirat damit eine sehr positive Bilanz seiner Europainitiative und den erfolgten Besuchen in Brüssel, Esneux und Sopot und möchte auch im kommenden Jahr in diesem Sinne weiterarbeiten.
Kommunalpolitik, Verwaltung und Jugendbeirat diskutieren Klimaschutz in Ratzeburg
Auf Anstoß der "Friday for Future"- Demonstration im Mai vor dem Ratzeburger Rathaus hat sich der Ratzeburger Jugendbeirat auf seinen letzten Sitzungen intensiv mit dem Thema "Klima- und Umweltschutz in unserer Stadt" beschäftigt. Es wurden Gespräche mit den Organisatoren der Ratzeburger Kundgebung geführt und über den aktuellen Stand von Klima- und Umweltschutzmaßnahmen in der Stadt beraten. Dabei wurde schnell deutlich, dass ein einheitlicher Wissensstand zu den vielen Aspekten dieses Thema fehlt und für eine sinnvolle und weiterführende Diskussion erst einmal hergestellt werden müsste. Mit diesem Anliegen bat der Jugendbeiratsvorsitzende Marten Koch die Mitglieder des städtischen Planung-, Bau- und Umweltausschuss sowie die Verwaltung um Mitwirkung in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe, die sich nicht mit Einzelmaßnahmen befassen möge, sondern mit einer Gesamtschau von Klima- und Umweltmaßnahmen und natürlich mit gemeinsamen Zielen für einen verbesserter Klima- und Umweltschutz. Die Eingabe des Jugendbeirates wurde im städtischen Gremien intensiv und offen beraten.
Im Ergebnis lud der Vorsitzende Werner Rütz nachfolgend Ausschuss- und Verwaltungsvertreter wie auch Vertreter des Jugendbeirates zu einem Planungsgespräch in das Amt Lauenburgische Seen, um gemeinsam den konkreten Rahmen und die Inhalte einer solchen Arbeitsgruppe zu bestimmen. Einigkeit herrschte zur Feststellung des Jugendbeirates, das grundlegend für solche Gespräche und weitergehende Zielsetzungen ein gemeinsamer Sachstand sein müsste zu bereits angestoßenen oder umgesetzten Maßnahmen in den Bereichen "Energieeinsparung", "Verkehr", "Umweltschutz", "Biodiversität", "Müllvermeidung und Recycling". Um hier konkret voranzukommen wurde schließlich die Ausrichtung einer moderierten "Klima- und Umweltkonferenz" vorgeschlagen, auf der sehr kompakt in einzelnen Arbeitsgruppen zunächst ein Bild des städtischen Status Quo entwickelt werden könnte, um nachfolgend Klima- und Umweltschutzziele definieren zu können. Als konkreter Termin wurde der 26. Oktober 2019 festgesetzt, so dass alle Beteiligten, insbesondere auch die Verwaltung die Möglichkeit haben, einen konstruktiven und informativen Dialog mit den jungen Menschen vorzubereiten.
„Wir vom Ratzeburger Jugendbeirat wollen den Anstoß geben, das das Thema „Klimaschutz“, so wie es „Friday for Future“ beeindruckend auch vor unsere Rathaus getragen hat, dort nicht verhallt, sondern im Dialog mit uns Jungen langfristig weitergeführt wird. Dabei sind uns gemeinsam Ziele wichtig, was wir in unserer Stadt im Sinne des aktiven Klimaschutzes verändern können“, sagte Jugendbeiratsvorsitzender Marten Koch zum Arbeitsergebnis.
„Mit der gebotenen Sachlichkeit ist das Thema „Klima- und Umweltschutz“ zu bearbeiten. Überschäumender Ehrgeiz oder gar Aktionismus ist fehl am Platze und würde die weiteren Beratungen eher belasten. Aus dem einleitenden Vortrag der Verwaltung wurde deutlich, dass die Belange von Natur und Umwelt in den letzten Jahren bei vielen Entscheidungen der städtischen Gremien bereits Berücksichtigung gefunden haben. Ich freue mich auf die kommenden interessanten Gespräche und Anregungen und Vorschläge für die weitere politische Arbeit im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss“, sagte Ausschussvorsitzende Werner Rütz.
"Feel free to play" - Ratzeburger Jugendbeirat stiftet Spielekiste für das Strandbad Schloßwiese
Die Fortentwicklung des Projektes "Aquapark" am Strandbad Schloßwiese ist ein Hauptanliegen für den Ratzeburger Jugendbeirat. Dazu gehörte auch eine Ideensammlung, die im Rahmen des Sommerkonzertes "beach unplugged" durchgeführt wurde und verschiedene Anregungen zur Verbesserung der Spielsituation am Strand geben konnte. Manche Ideen erwiesen sich dabei als schwierig umzusetzen, so der Wunsch eines Sprungturms, der an der geringen Wassertiefe scheitert, andere wiederum sind denkbar einfach, wie der Wunsch nach leihweise verfügbaren Sandspielgeräten. Diese Idee nahm der Ratzeburger Jugendbeirat sofort auf und organisierte unter dem Motto "Feel free to play" aus eigenen Spendenmitteln eine Spielekiste, die nach dem Prinzip "Aussuchen - Spielen - Zurücklegen" funktionieren soll und nach ersten Strandbeobachtungen auch genauso funktioniert. Diese Kiste stand nur wenige Minute, als sie bereits von den ersten Kindern entdeckt und genutzt wurde.
"Manche Ideen sind wirklich so einfach, dass man da erst einmal drauf kommen muss", sagte Ellen Fokuhl und Niclas Ulrich ergänzte: "Das Ausleihen auf Vertrauen scheint wirklich gut zu funktionieren. Die Kiste kann aber auch gerne noch um gespendete Strandspielsachen ergänzt werden, sofern sie wirklich brauchbar und nicht beschädigt sind." Auch Fundspielsachen werden zukünftig vom städtischen Mitarbeiter des Bauhofes, der sich täglich um die Strandreinigung kümmert, in der Spielekiste deponiert.
Mit Blick auf den Spielspaß der jungen Badegäste, sowohl am Strand, als auch auf der wieder installierten Wasserrutsche, ist für den Ratzeburger Jugendbeirates das "Aquapark-Projekt" bereits ein großer Erfolg, aber noch lange nicht abgeschlossen, wenn man auf die Ideensammlung schaut.
Gute Stimmung beim "Demokratielauf" des Ratzeburger Jugendbeirates
Rund 25 laufbegeisterte Demokrat*innen schlossen sich am gestrigen Wahlsonntag dem Ratzeburger Jugendbeirat vor dem Rathaus zu einem "Demokratielauf" durch das Stadtgebiet an. Unter dem Motto "Demokrat*innen bei der Arbeit" forderten die Teilnehmer*innen mit ihrem Aktions-T-Shirt, mit selbstgestalteten Karten des kreisweiten Jugendforums und auf Zuruf im Vorbeilaufen Bürger*innen auf, unbedingt von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen und wählen zu gehen. Die gute Stimmung in der zumeist jungen Laufgruppe traf bei Passanten auf durchweg positive Resonanz, ebenso wurde das Engagement der Kinder und Jugendlichen vielfach lobend honoriert. Der Rundlauf führte über eine Strecke von rund 11 Kilometern an allen Wahllokalen vorbei, wo jeweils kurz Station gemacht wurde, um den Läufer*innen auch die Möglichkeit zur Stimmabgabe zu geben. Für einige der Jugendbeirätler war es auch das erste Mal, dass eine Stimmabgabe möglich war. Nach über zwei Stunden traf die Gruppe wieder an ihrem Startpunkt ein, müde zwar, aber motiviert, diese Aktion zur Bundestagswahl am 24.09.2017 zu wiederholen und sich erneut als "Demokrat*innen bei der Arbeit" zu zeigen.
Die kreisweite Kampagne "Demokrat*innen bei der Arbeit" wurde vom Verein Miteinander leben e.V. angestoßen, um das vielfältige demokratische Engagement von Bürger*innen im Kreisgebiet sichtbar machen. Sie wird unterstützt von den lokalen "Partnerschaften für Demokratie" des Kreises Herzogtum Lauenburg, der Stadt Lauenburg, des Amtes Büchen und des Amtes Lütau sowie der Stadt Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen als Aktion für das Bundesprogramm "Demokratie leben!" des Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der "Demokratielauf" war der erste Beitrag des Ratzeburger Jugendbeirats im Rahmen dieser Kampagne und wurde mit eigenen Mitteln aus dem selbstverwalteten Jugendfond des genannten Förderprogramms umgesetzt.
Jugendbeirat diskutiert mit der VSG-Netz über freies W-LAN auf dem Marktplatz
Am vergangenen Mittwoch tagte der Jugendbeirat Ratzeburg im neuem Jugendzentrum "Stellwerk" und diskutierte über seine aktuellen Zielsetzungen. Zunächst erhielten die Jugendlichen eine kurze Führung durch das "Stellwerk", in dem zukünftig auch ein Raum als offenes Jugendbüro zur Verfügung gestellt wird. Dieser ist mit Computer und Drucker ausgerüstet und ermöglicht dem Jugendbeirat, Planungstreffen abzuhalten, Recherchen durchzuführen oder Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben.
Anschließend folgte ein fachlicher Informationsaustausch zum Thema "W-LAN auf dem Marktplatz". Dazu war Matthias Schubert von den VSG-Netz als Experte anwesend und skizzierte die Möglichkeiten, einen solchen Wunsch der Jugendlichen realisieren zu können. Der Beirat plant nun, Bürgermeister Rainer Voß anzusprechen, um seitens der Stadt in einen konkreten Dialog mit der VSG-Netz zu treten.
Gemeinsames Erleben mit geflüchteten Kinder und Jugendliche
Die Weihnachtszeit ist auch immer eine Zeit des gemeinsamen Erlebens. Dieses im Sinn haben die Ratzeburger Willkommenskultur und der Ratzeburger Jugendbeirat in diesem Jahr für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen in Ratzeburg keine Geschenkeaktion gestartet, sondern gemeinsame Erlebnisse organisiert.
So kam für alle Kinder im Kitaalter, die zum Teil auch die Kinderbetreuung der Ratzeburger Volkshochschule aufsuchen, das TANDERA-Theater mit einer Aufführung zu Besuch in die Ernst-Barlach-Schule. Die leicht verständliche Geschichte des „Kleinen Ritters“ wurde präsentiert, ein fröhliches Puppenspiel zum Thema Angst, Mut fassen und Freundschaft. Zusammen mit einigen Gruppen des städtischen Kindergartens sowie erwachsenen Schülern aus den Flüchtlingssprachkursen der Ratzeburger Volkshochschule war die Aula bis auf den letzten Platz besetzt und immer wieder von lautem Lachen erfüllt.
Für die Schüler*innen der Sprachlernklassen (DaZ - Deutsch als Zweitsprache) in den Ratzeburger Schulen gab es in der Woche darauf eine richtige Theaterfahrt nach Lübeck. Im großen Theaterhaus wurde als Weihnachtsaufführung „Tom Sawyer, Huckleberry Finn und die gute Fee vom Mississippi" gezeigt. Ein besonderes Erlebnis für viele der Schüler*innen, die eine solche Theateraufführung zum ersten Mal erleben konnten und eine gelungene Gemeinschaftsaktion zwischen den Schulen und der Ratzeburger Willkommenskultur.
Der Ratzeburger Jugendbeirat lud darüber hinaus wieder geflüchtete Kinder und Jugendliche zu einem gemeinsamen Eisvergnügen auf die Ratzeburger Eisbahn, eine Aktion, die allen sichtlich Spaß machte und die so wichtige zwischenmenschliche Begegnung förderte.
Crowdfunding-Initiative des Ratzeburger Jugendbeirates für einen Aquapark an der Seebadestelle Schloßwiese erfolgreich
Am vergangenen Freitag stand es endgültig fest, was sich bereits in der Woche zuvor abzuzeichnen begann. Die Crowdfunding-Initiative des Ratzeburger Jugendbeirates für einen Aquapark am Strandbad Schloßwiese wird ein Erfolg. In dreißig Tagen sind 5.824 € an Spenden zusammengekommen, das Spendenziel von 5.000 € damit deutlich überschritten.
Die Jugendbeirätler*innen, die selbst durch viele kleine Sammelaktionen in den Schulen oder auch im Seniorenwohnsitz aktiv für ihr Ziel geworben hatten, eine 9 Meter lange, schwimmende Wasserrutsche als erstes Element des Aquaparks noch in diesem Sommer anzuschaffen, zeigten sich begeistert. "Endlich am Ziel! 116% über unserem Ziel! Dank der großartigen Unterstützung von Euch allen, gewinnt Ratzeburg schon bald eine klasse Attraktion für jung und alt dazu. Wir freuen uns, Euch an der Badestelle beim ersten "Anrutschen" anzutreffen!", twitterte Annika Sauer für den Jugendbeirat.
„Der Jugendbeirat hat dieses Projekt vorbildlich vorbereitet und organisiert. Ein wirklich toller Einsatz, der dann auch erfolgreich war. Die Stadt Ratzeburg dankt den Jugendlichen und den Spendern für die großzügige Unterstützung, und der DLRG Ratzeburg für die Hilfe bei der Planung und für alles, was unter Wasser geschieht. Ich freue mich auf die neue, große Rutsche für die Kinder und Jugendlichen," sagte Bürgermeister Rainer Voß.
Die Stadtverwaltung hat inzwischen die Bestellung aufgegeben, um trotz der Lieferzeit von rund vier Wochen noch in diesem Jahr das neue Wasservergnügen an der Seebadestelle einweihen zu können. Die DLRG plant ihrerseits bereits eine fachmännische und windsichere Verankerung auf dem See, so dass es auch gleich losgehen kann, wenn die Rutsche eintrifft. Es verspricht also noch ein spannender Hochsommer am Strandbad Schloßwiese zu werden.