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05.09.2017

»Dieter Süverkrüp - Graphiken und Malerei«

Sonderausstellung im A. Paul Weber-Museum in Ratzeburg vom 07.09. - 07.11.2017

Das A. Paul Weber-Museum zeigt in seiner Herbstreihe mit sehenswerten Künstlern aus dem Bereich der kritischen und satirischen Graphik in diesem Jahr Werke von Dieter Süverkrüp.

Der 1934 in Düsseldorf geborene Süverkrüp ist vor allem als Autor und Liedermacher bekannt. 1957 wurde er sogar zum besten Jazz-Gitarristen Deutschlands gekürt. Für die einen galt er als linker Hardliner, für die anderen blieben seine Kinderlieder wie „Der Baggerführer Willibald“ ein Markenzeichen. In der Liedermacherszene machte er sich vor allem in den 60er und 70er Jahren einen Namen - zusammen mit Franz Josef Degenhardt, Hanns-Dieter Hüsch und Wolfgang Neuss bildete er das „Quartett 67“. Es entstanden zahlreiche Beiträge für Rundfunk und Fernsehen, die durch Süverkrüps virtuose Gitarrentechnik und seine wortwitzigen, politisch-satirischen Texte bestachen. Die Vielseitigkeit des auch als brillanten Kabarettisten bekannten Künstlers reicht bis hin zu Liedern für „Die Sendung mit der Maus“. Er erhielt 1976 den Heinrich-Heine-Preis der DDR, 1987 den Deutschen Kleinkunstpreis und 1995 den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

Weniger bekannt ist jedoch, dass er an der Werkkunstschule in Düsseldorf studiert und auch stets als exzellenter Zeichner, Graphiker und Maler gearbeitet hat und viele Jahre als Art Director tätig war. Besonders seine grotesken Radierungen und Kupferstiche zeichnen sich durch ihre großartige handwerkliche Qualität und ihren skurrilen Einfallsreichtum aus. Seine stilistische Bandbreite ist groß: Von technisch virtuos beherrschten Graphiken mit ernsthaften, kritischen Inhalten, über surreale Ölmalerei und geistreich-witzige Karikaturen reicht der Bogen bis hin zu Plattencovern, fantasievoll bemalten Steinen und fotorealistisch gestalteten Papptellern. 

Als in der Bundesrepublik die Diskussion um die Wiederbewaffnung der Bundeswehr begann, fing Süverkrüp an, politisch Position zu beziehen: „Ich bin Jahrgang ’34 und war so elf Jahre, als der Krieg zu Ende war. Ich habe eine ganze Menge vom Krieg mitgemacht und wusste ganz genau, Krieg und Militär und so etwas will ich auf gar keinen Fall.“ 

Zur Ausstellungseröffnung am 7. September um 20 Uhr im A. Paul Weber-Museum in Ratzeburg wird der Freund und Verleger von „Süverkrüps Liederjahre“, Udo Achten, eine Einführung halten. Der 84jährige Künstler wird persönlich dabei sein. Die Kreismusikschule sorgt für eine musikalische Umrahmung.

Die 80 Werke umfassende Ausstellung ist bis zum 7. November täglich, außer montags, von 10-13 und 14-17 Uhr geöffnet.