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26.07.2023

Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" zu Besuch in Kiel 2023

Wie lässt sich die eigene Stadt demografiefest und altersfreundlich gestalten? Diese Frage stand einmal mehr im Mittelpunkt des Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung, an dem sich die Stadt Ratzeburg zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland seit Jahresbeginn beteiligt hat. Die dreiteilige Werkstattreihe ging jetzt mit einem Besuch der Landeshauptstadt Kiel zu Ende. Der Blick richtete sich hier auf die altersgerechte Gestaltung von Stadtquartieren und das erfolgreiche Quartierskonzept "anna - Anlaufstelle Nachbarschaft".

Begegnung und Teilhabe sind entscheidende Faktoren für ein gutes Altwerden im eigenen Quartier. Das Konzept der Anlaufstellen Nachbarschaften, kurz 'anna', wird seit 2016 in den Kieler Ortsteilen umgesetzt. Gemeinsam mit den Träger*innen Arbeiterwohlfahrt Kiel (AWO), Diakonie Altholstein, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) sowie Stadtteilnetzwerk nördliche Innenstadt Kiel e.V. (NiKi) hat die Landeshauptstadt Kiel die 'annas' in den Kieler Ortsteilen etabliert. Aus ehemaligen Einrichtungen der Offenen Arbeit mit Senior*innen sind Anlaufstellen für alle Nachbar*innen geworden, die den Fokus weiterhin auf ein gutes Leben im höheren Lebensalter legen. Die Schwerpunkte liegen bei der Beratung, Vernetzung und bei der Gestaltung von freiwilligem Engagement. In der 'anna' vor Ort finden Interessierte genaue Informationen zu Ihrem Ortsteil, Aktivitäten und Kontaktmöglichkeiten zu anderen Nachbar*innen.

Als wichtige Begegnungsorte im Quartier für Ältere stehen aber auch diese Anlaufstellen vor den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. Wo schließt sie Ältere aus, welche Möglichkeiten bietet sie, um die Teilhabe zu verbessern? Die Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Kiel, die Stadtlaborant*innen der Körber Stiftung, die Smarte Kielregion und ältere Besucher*innen der 'annas' haben gemeinsam einen Design Thinking Workshop durchgeführt. Es wurden Ideen entwickelt, wie Mitgestaltung im Quartier und die Weitergabe städtischer Informationen auch digital für ältere Menschen funktionieren können. Drei wichtige Erkenntnisse: 

  • Es braucht niedrigschwellige Lösungen für Ältere. Das beginnt bei verständlicher Sprache in Erklärungen von Geräten und Konzepten.
  • Alter ist divers. Dementsprechend gibt es nicht die eine Lösung für alle Älteren. Manche Senior:innen sind digital bereits fit, andere haben große Berührungsängste.
  • Digitalisierung kann reale Begegnung nicht ersetzen, sondern muss sie ermöglichen, für alle Generationen!

"Beim abschließenden Stadtlabor in Kiel wurde deutlich, wie wichtig quartiersnahe Angebote, sowohl analog wie digital, für eine demografische Stadtplanung sind. Vom Kieler Quartierskonzept "anna - Anlaufstelle Nachbarschaft"  lässt sich auch Ratzeburg durchaus vieles lernen", sagte Bürgermeister Eckhard Graf. 




Quelle: Stadt Ratzeburg