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22.01.2018

Digitaler Wandel als Herausforderung für die Volkshochschulen

Der digitale Wandel ist wohl eine der grundlegendsten Triebkräfte für gesellschaftliche Veränderungen in allen Teilbereichen des Lebens und Zusammenlebens und eine ganz besondere Herausforderung für alle Bildungslandschaften. Die Vermittlung digitaler und medienkritischer Kompetenzen ist und wird zunehmend unabdingbar für die ganz grundsätzliche Frage der Teilhabe in dieser digitalen Welt, die Politik, Wirtschaft, Bildung, Kultur und auch die zwischenmenschlichen Beziehungen umgestaltet und ganz neue Anforderungen an den Einzelnen richtet. Hier einen Leitfaden in Form von kompetenten Schulungsangeboten zu geben, ist eine der Zukunftsaufgaben für die Volkshochschulen. Als Erwachsenenbildungseinrichtung mit ihrer analogen Verwurzelung im ländlichen Raum kommt ihnen eine ganz besondere Bedeutung und Verantwortung zu, um Menschen vor Ort fit für das digitale Zeitalter zu machen.

Einen ersten Schritt, dieser Verantwortung gerecht zu werden, haben die Volkshochschulen in der Region im Rahmen einer zentralen Fortbildung getan, zu der Holger Martens, als Vorsitzender der Kreisvolkshochschule und Leiter der Ratzeburger Volkshochschule, die Medienexpertin Florin Feldmann, vom Landesverband der Volkshochschulen e.V. in Kiel, am vergangenen Wochenende nach Mölln eingeladen hatte.

Florin Feldmann skizzierte die zukünftigen Herausforderungen für die Volkshochschulen in zweiler Hinsicht. Zum einen ging es um die gestaltende Rolle und die Verantwortung, die Volkshochschulen in diesem digitalen gesellschaftlichen Wandel einnehmen und annehmen müssen. Eine Aufgabe, die durchaus an die Ursprünge der Volkshochschulbewegung erinnert, in der Alphabetisierung weiter Bevölkerungsteile eine wesentliches Arbeitsfeld darstellte. Um solch grundsätzliche Kompetenzen geht es heute auch im digitalen Zeitalter. Digitale Fähigkeiten des Einzelnen entscheiden maßgeblich über den beruflichen Erfolg, ermöglichen eine fundierte, kritische Meinungsbildung, die Wahrheit von Fake News zu trennen vermag oder lassen Menschen über Entfernungen und Barrieren hinweg im Kontakt bleiben.

Zum anderen beschrieb Florin Feldmann die didaktischen Veränderungen, die durch digitale Lernräume möglich sind. Dabei war es ihr wichtig darauf hinzuweisen, dass neue und altbewährte Formen des Unterrichts nicht als Gegensätze zu betrachten sind, sondern es vielmehr gelte, die Stärke und Vielfalt der neuen Angebote in den Volkshochschulen nutzbar zu machen. Es beschrieb unterschiedliche Lernkonzepte wie die VHS-Cloud, digitale Lernkonferenzen, blendend learning, e-learning oder den Einsatz medialer Erlebniswelten über VR (Virtual Reality).

"Aus Sicht der Kreisvolkshochschule und den angeschlossenen Volkshochschulen war es für uns sehr wichtig, zusammen mit Florin Feldmann einen Blick in unsere Zukunft als Einrichtungen der Erwachsenenbildung zu tun. Die digitalen Schritte in diese Zukunft sind atemberaubend und werden die Aufgaben der Volkshochschulen nachhaltig und rasant verändern. Eine Herausforderung und Verantwortung, die wir nur gemeinsam im Verbund der Volkshochschulen und mit Unterstützung unserer Kommunen werden schultern können", sagte Holger Martens.