Seiteninhalt
01.12.2017

Neue Impulse für mehr Interesse an Kommunalpolitik

Strategiekonferenz der PfD Stadt Ratzeburg – Amt Lauenburgische Seen in Sterley

Nur 46,7 Prozent Beteiligung an der vergangenen Kommunalwahl und die in einigen Gemeinden schwierige Suche nach Ehrenamtlichen, die bereit sind, sich als Kandidaten zur Verfügung zu stellen: In einigen Kommunen haben Wählergemeinschaften und Parteien Sorge vor der Wahl 2018. Es sind keine sechs Monate mehr bis dahin und die Listen mit den Kandidaten müssen Anfang März bereits eingereicht werden. Wo sollen Kandidaten herkommen, wie lassen sich auch Jugendliche für die Politik vor Ort interessieren? Die Partnerschaft für Demokratie (PfD) der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“ hatte sich dieser Fragen angenommen und zum Thema ihrer jährlichen Demokratiekonferenz gemacht. Von dieser Strategiekonferenz fühlten sich rund 30 Teilnehmer*innen angesprochen, die aus Gemeinde- oder Stadtvertretungen kamen und sich einen ganzen Sonnabend aktiv mit neuen Impulsen auseinandersetzten. Auch die im Mai neu in den Landtag gewählte Kathrin Wagner-Bockey, Ratzeburgs Bürgermeister Rainer Voß und Dieter Ruhland nahmen an der zweigeteilten Veranstaltung in Sterley teil.

In einem pointierten Vortrag provozierte Wolfgang Nafroth von der gleichnamigen PR- und Kommunikationsberatung mit Ergebnissen aus Studien: „Sie überschätzen den Einfluss der Medien maßlos“, und ernüchterte mit Erkenntnissen über die Wirksamkeit von Informationsständen. „Man setzt Instrumente ein, vor denen man selbst die Flucht ergreifen würde“, so Nafroth. Seine Empfehlungen zielen in Richtung auf dialogbasierte Kommunikation mit einfachen Mitteln. Ein Bodenplakat sei nach seinen Erfahrungen ein Beispiel, um effektiver und mit mehr Menschen in ein Gespräch zu kommen, als ein Info-Tisch.

Der Verein „Politik zum Anfassen e.V.“ hatte für die Strategiekonferenz einige Stationen und spielerische Aktivitäten vorbereitet, um die Bedeutung und den Umfang politischer Entscheidungen auf kommunaler Ebene zu verdeutlichen. Mit verschiedenen Programmen ist der Verein bundesweit aktiv, um beispielsweise mehrere Schulklassen die Strukturen kommunalpolitischer Entscheidungsfindungen selbst erleben zu lassen. Gregor Dehmel vom geschäftsführenden Vorstand des Vereins konnte Beispiele zeigen, wie durch das Projekt „Pimp your Town!“ an einigen Orten Wünsche und Ideen der Kinder aus diesem Projekt durch die Politik umgesetzt wurden. Aus den Rückmeldungen über die Projektarbeit des Vereins weiß Dehmel: „Die Schüler lernen ganz viel und ändern ihre Einstellung zur Politik vor Ort“. Der Projektleiter hob auch im europäischen Vergleich hervor: „Die kommunale Selbstverwaltung zeichnet Deutschland aus“. 

Mark Sauer und Karl Schneider von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See hatten diese Strategiekonferenz organisiert und  konnte das Konzept sowie die Durchführung der Veranstaltung nach vielen positiven Rückmeldungen der Teilnehmer*innen als Erfolg werten.

www.partnerschaftdemokratie.de
© Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen 

http://www.demokratie-leben.de/

Autor/in: Thomas Biller