Seiteninhalt
18.01.2018

Positive Entwicklung des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg

Im Rahmen des Neujahrsempfanges des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg hat Geschäftsführer Dr. Andreas Schmid die positive Entwicklung des Ratzeburger Krankenhausstandortes skizziert. Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds hat sich das DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg nach seinen Worten zu einer wesentlichen Säule der Daseinsvorsorge in der Gesundheitsversorgung im Norden des Kreises Herzogtum Lauenburg weiterentwickeln können. So wurden im vergangenen Jahr nahezu 9.100 Patienten stationär versorgt, was einer Steigerung von 6,1% zum Vorjahr entspricht. Dieses sei ein enormer Anspruch und eine besondere Leistung für die 450 Mitarbeiter*innen im Hause, so Dr. Schmid.

Umfassenden regionale Kooperations- und Netzwerkstruktur und hochwertiges Versorgungsangebot

Als Grundlage des Erfolges bezeichnete er die zentrale Position des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg in einer umfassenden regionalen Kooperations- und Netzwerkstruktur. Hierzu gehören neben dem DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg vor allem die Praxisklinik in Mölln mit der DRK-Krankenpflegeschule, dem MVZ-Mölln mit unfallchirurgisch-orthopädischer Ausrichtung, verschiedenen Facharztpraxen, psychiatrischer Tagesklinik, ambulanter Tagespflege der Röpersberggruppe/Ameos und weiterer Angebote aus dem Bereich Gesundheit und Soziales, die DRK-Pflegedienste GmbH mit stationären Pflegeeinrichtungen in Ratzeburg und Berkenthin sowie 3 ambulanten Pflegediensten und Sozialstationen im Nordkreis, die Geriatrie am Röpersberg als 50%-Tochter, mit der Ameosgruppe als neuem Partner im Jahr 2017 und dem DRK-Kreisverband als Durchführer des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes mit 165 hauptamtlichen und 1105 ehrenamtlichen Mitarbeitern.

Als weiteren Erfolgsfaktor führte Dr. Schmid die enge sektorenübergreifende Kooperationen mit dem Praxisnetz Herzogtum Lauenburg, einem Zusammenschluss von 140 Ärzten und Psychotherapeuten in der Region, dem Netzwerk Onkologischer Zentren (NOZ), einem Zusammenschluss von Tumorspezialisten in der Niederlassung und im Klinikbereich von Großhansdorf über Ratzeburg, Lübeck bis nach Neustadt mit gemeinsamen Tumorkonferenzen und leitlinienkonformen Behandlungspfaden an. Mit dem UKSH-Campus Lübeck als Maximalversorger, welchen das DRK-Krankenhaus Ratzeburg-Mölln seit über 10 Jahren als sehr beliebtes Akademisches Lehrkrankenhaus in der Studentenausbildung tatkräftig unterstützt, bestehen zudem Kooperationsverträge in der Teleradiologie (24h-CT Bereitschaft) und als Notfall-Backup in der Neugeborenversorgung am DRK-Krankenhaus.

Neben der geschilderten umfassenden Netzwerk- und Kooperationsstruktur ist vor allem eine hochwertige Versorgungsqualität Grundlage für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg im Gesundheitswesen. Diese muss regelmäßig, meist jährlich, mittels aufwändiger Zertifizierungen durch die verschiedenen Zertifizierungsgesellschaften und durch externe Überwachungsaudits belegt werden. So wurden im vergangenen Jahr wesentliche Teile des DRK-Krankenhauses und die Krankenpflegeschule erfolgreich nach DIN-ISO 9001 zertifiziert, weitere erfolgreiche Zertifizierungen bzw. Re-Audits betrafen das Zentrum für Endoprothetik, das Zentrum für Alterstraumatologie (ZAT) gemeinsam mit der Geriatrie, das Zentrum für chronische Wunden nach dem ICW-Standard sowie das Brustzentrum Herzogtum-Lauenburg gemeinsam mit den Klinik-Partnern in Geesthacht, Reinbek und Bergedorf.

Investitionen in den Krankenhausstandort

In den letzten 6 Jahren wurden über 11 Mio. € im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg investiert, um das Versorgungsangebot für die Bevölkerung zu erweitern und zu optimieren. Hierbei entstanden eine moderne Intensivstation mit 14 Plätzen, ein Linksherzkatheterlabor, in welchem im vergangenen Jahr in über 1.200 Fällen Patienten mit akutem oder drohendem Herzinfarkt behandelt werden konnten, eine optimierte Notaufnahme und Aufnahmestation, eine neuer Physiotherapie, eine lichtdurchflutete Cafeteria sowie ein neugestalteter Eingangsbereich. In 2017 wurde die Zentralsterilisation im OP-Bereich komplett erneuert. Zudem konnte eine moderne Urologiepraxis mit zwei Urologensitzen im Krankenhausbereich integriert werden, über die auch eine onkologische Versorgung für Tumorpatienten der Region in Ratzeburg angeboten werden kann, die bisher für ihre Chemotherapie nach Lübeck fahren mussten. In der Praxisklinik in Mölln wurde das Angebot durch eine angiologische Facharztpraxis und eine Frauenarztpraxis erweitert.

"Um diesen hohen Standard zu halten, muss das Krankenhaus jedes Jahr ca. 500.000 - 600.000 € aus Eigenmitteln aufbringen und investieren, Mittel, welche im Rahmen der dualen Krankenhausfinanzierung eigentlich vom Land SH als zusätzliche pauschale Fördermittel zur Verfügung gestellt werden müssten, was ca. einer Verdopplung der jährlichen Pauschalförderung des DRK-Krankenhauses gleichkommen würde", sagte Dr. Schmid.

Im kommenden Jahr ist am DRK-Krankenhaus der Start eines OP-Neubaus über der Intensivstation mit einem Gesamtvolumen von ca. 4,6 Mio. € in den nächsten 3 Jahren und mit im Finanzplan des Landes eingestellten Fördermitteln in Höhe von ca. 3,5 Mio € geplant. Die Planungsunterlagen sind im Ministerium eingereicht. Die Ausschreibungen sollen nach Vorliegen des endgültigen Förderbescheides im Frühsommer beginnen.

Besondere Herausforderungen

Als besondere Herausforderung bezeichnete Dr. Schmid den sich abzeichnenden, teilweise schon akut bestehenden Fachkräftemangel insbesondere im Bereich der Pflegekräfte für die Patientenversorgung. Die Arbeitsbedingungen in der Pflege mit Schichtdienst und einer vergleichsweise eher geringen Bezahlung bei einer im OECD-Vergleich unterdurchschnittlichen pflegerischen Personalbemessung im Vergütungssystem der Fallpauschalen bedürfen, so Dr. Schmid, einer deutlichen Verbesserung. Bisher sei es vor allem auch der altruistisch-empathischen Grundhaltung der Ärzte und Pflegekräfte geschuldet, dass die Arbeit mit immer mehr und immer älteren, oft auch dementen Patienten geschultert und der relative Personalmangel klaglos ertragen wird

Auch die sehr gestiegenen Versicherungsprämien für Hebammen und Gynäkologen haben sich zu einer erheblichen Problematik entwickelt. Diese Problematik der hohen Versicherungsprämien hat inzwischen auch eine prägnante Wahrnehmung in der Politik gefunden, welche erkannt hat, dass eine derartige individuelle Belastung der Geburtshilfe von den Funktionsträgern nicht dauerhaft leistbar ist. Hier müssen die Haftpflichtrisiken in Zukunft, durch Refinanzierungsregelungen im Gesundheitssystem oder aber über einen steuerfinanzierten Risikofond im Wesentlichen vergesellschaftet werden, um flächendeckend sichere Geburten bei deutschlandweit wieder steigenden Geburtenzahlen zu gewährleisten, ein Trend der auch im DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg festzustellen ist. Nach einem relativen Geburtsmaximum im Jahr 2016 mit 363 Geburten, hat auch im Jahr 2017 nahezu an jedem Tag ein Neugeborenes in Ratzeburg das Licht der Welt erblickt – und dies auch oft nachts. Das DRK-Krankenhaus Mölln-Ratzeburg ist, neben dem Marienkrankenhaus in Lübeck die einzige Klinik in Schleswig-Holstein, in der die Geburtshilfe von Belegärzten erbracht wird. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen stehen die Gesellschafter und die Geschäftsführung des DRK-Krankenhauses Mölln-Ratzeburg uneingeschränkt zur Geburtshilfe am Standort Ratzeburg.

"Als Leiter eines Krankenhauses und nicht unbedeutender Arbeitgeber in einer eher ländlich geprägten Region ist man immer bemüht, die Attraktivität der Klinik für die Bevölkerung und Patienten zu steigern, um eine hochwertige, wohnortnahe Gesundheitsversorgung zu sichern und möglichst viele Arbeitsplätze bei betriebswirtschaftlich stabilen Verhältnissen nachhaltig anbieten zu können", schloss Dr. Schmid.