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04.04.2011

Sabine Hübner beginnt ihre ehrenamtliche Arbeit als städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung (Bericht aus 2011)

In diesem Monat beginnt Sabine Hübner mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen für die Stadt Ratzeburg. Es ist allerdings kein Start im eigentlichen Sinne. "Ich bin seit 2007 bereits ehrenamtlich für die Stadt im Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" aktiv und bewege das Thema in der Öffentlichkeit schon über viele Jahre. Gestartet bin ich mit diesem Anliegen somit schon vor langer Zeit", beschreibt Sabine Hübner ihren Einstieg in die neue Aufgabe.

Eine Aufgabe, die bei weitem nicht nur darin besteht, auf die Einrichtung von Behindertenparkplätzen zu drängen oder die Erreichbarkeit von öffentlichen Gebäuden zu thematisieren. "Es geht um nicht weniger als die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen, wie es die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen fordert, mithin um die Möglichkeit des Einzelnen, seine demokratischen Grundrechte ausüben zu können." Gerade für Menschen mit Behinderungen wird diese Teilhabe viel zu häufig von Barrieren eingeschränkt. "Dies beginnt mit der Stufe, die das Betreten eines Geschäftes erschwert, setzt sich fort mit der fehlenden, barrierefreien Toilettenanlage, welche die Auswahl von Gastronomieeinrichtungen einschränkt oder mit zu klein gedruckten Busfahrplänen, die Sehbehinderte kaum mehr entziffern können. Es geht aber auch um die Präsentation von wichtigen Informationen, wie beispielsweise öffentliche Vorlagen in städtischen Gremien, die nur für Sehende zugänglich sind und auch nur von Menschen verstanden werden können, die im Thema stecken. Teilhabe bedeutet auch, Zugang zu verständlichen Informationen zu haben“, beschreibt Sabine Hübner einzelne Bereiche ihres Aufgabenfeldes.

Die Beseitigung solcher Barrieren ist die Motivation und das große Arbeitsziel von Sabine Hübner. Die Umsetzung beginnt dabei für sie zunächst damit, bei nichtbehinderten Menschen ein Bewusstsein für Barrieren zu schaffen. "Dies ist oft gar nicht so schwierig, da Barrieren uns alle behindern. Eine Mutter mit ihrem Kinderwagen steht auch vor besagter Stufe oder braucht Hilfe, wenn kein Niederflurbus kommt. Und auch ältere Menschen profitieren vom abgesenkten Bordsteinen oder klar gekennzeichnete Wegen.", erläutert Sabine Hübner. Genau in diesem Sinne möchte sie ihre Arbeit beginnen, mit viel Gesprächen, in der Verwaltung, in der Politik, in der Öffentlichkeit. Und natürlich vor allem mit behinderten Menschen, deren konkrete Bedürfnisse in Ratzeburg sie erfassen möchte, um diese in die städtischen Gremien vermitteln zu können. Dass es ihr gelingt, ein solcher Gesprächspartner für alle Menschen in Ratzeburg zu sein, davon ist Sabine Hübner überzeugt. "Viele Menschen in Ratzeburg kennen mich und mein Engagement, das sich aus meiner eigenen Lebensgeschichte begründet. Dazu habe ich vielen Bezüge über meine Familie in das städtische Leben, die mir sicherlich helfen werden, die Thematik "Teilhabe" und "Barrierefreiheit" in ganz unterschiedlichen Bereichen ansprechen zu können."

Bürgervorsteher Ottfried Feußner und Bürgermeister Rainer Voß begrüßten Sabine Hübner offiziell in ihrer neuen ehrenamtlichen Funktion, die sie für die Stadt in den kommenden drei Jahre ausfüllen soll und sicherten ihr die Unterstützung der Politik und der Stadtverwaltung zu.  

"Wir bereiten zusammen mit Frau Hübner gerade die genauen, frühzeitigen Beteiligungsprozesse vor, denn nicht die Stadtverwaltung sondern Frau Hübner wird feststellen, bei welchen Maßnahmen der Verwaltung oder bei welchen Entscheidungen der Ausschüsse und der Stadtvertretung Belange von Menschen  mit Behinderung betroffen sind oder sein können.“

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen >>

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
(in leicht verständlicher Sprache) >>

Quelle: Stadt Ratzeburg