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21.12.2018

Weihnachten in unseren Partnerstädten

Der Inselstadt Ratzeburg sind enge Kontakte zu ihren sieben Partnerstädten ein wichtiges Anliegen. Auch wenn man sich leider viel zu selten persönlich begegnen kann, lässt sich doch über das Netz viel voneinander erfahren, was Châtillon-sur-Seine, Esneux, Schönberg, Sopot, Strängnäs, Ribe und Walcourt gerade bewegt oder dort bewegt wird. Gerade zur Weihnachtszeit ist dabei ein Blick zu unseren Freunden in ganz Europa immer besonders spannend ...

... vor allem, wenn aus unserer polnischen Partnerstadt Sopot ein Wunsch an Ratzeburg heran getragen wird.

Sopots Bürgermeister Jacek Karnowski trägt einen Wunsch nach Ratzeburg

Aus Sopot erreichte uns in der Vorweihnachtszeit ein persönliches Schreiben von Bürgermeister Jacek Karnowski, verbunden mit einem besonderen Anliegen. Bürgermeister Karnowski bittet darin um die Unterstützung eines Projektes der Sopoter Bügerinitiative “Stowarzyszenie Warto Być Przyzwoitym“ - “Es lohnt sich, anständig zu sein“. Die Initiative fühlt sich dem Lebenswerk und dem intellektuellen Nachlass des 2015 verstorbenen ehemaligen polnischen Außenministers Wladyslaw Bartoszweski verbunden. Bartoszewski war Häftling in Auschwitz und kämpfte im Widerstand gegen das NS-Regime. Nach dem Krieg wurde er zum Aussöhner zwischen seiner Heimat und Deutschland.


Die Initiative "Stowarzyszenie Warto Być Przyzwoitym"  - "Es lohnt sich, anständig zu sein" organisiert Schülerwettbewerbe und Bildungsprojekte, die sich mit dem Leben Wladyslaw Bartoszweski befassen. Geplant ist aktuell auch eine dreisprachige, biografische Ausstellung unter dem Titel "Wladyslaw Bartoszweski: unter dem selben Himmel - der Weg zur Versöhnung". Diese Ausstellung soll aus vier Teilen bestehen und sich mit der Kindheit Bartoszweskis im multikulturellen Warschau der Zwischenkriegszeit, mit seinem Leben im Untergrund und als Häftling in Ausschwitz während der Besatzungszeit der Nazis, seinem Wirken in der Nachkriegszeit als Chronist des Verbrechens, aber auch als Vertreter einer Aussöhnung mit Deutschland und schließlich mit seinerm europäischen Engagement als Diplomat des freien Polens nach 1989 befassen. Zur Erarbeitung einer deutschen Version der Ausstellung und der künftigen Ausstellungspräsentation in Deutschland sucht die Bürgerinitiative aktuell Partnerorganisationen in Deutschland.

In diesem Sinne wirbt Sopots Bürgermeister Karnowski in Richtung der Stadt Ratzeburg, hierbei vielleicht helfen zu können: "Die Biographie von Wladyslaw Bartoszweski enthält universelle Botschaften, die heute und jetzt immer mehr an Gültigkeit gewinnen. Dazu gehören das Engagement für soziale Angelegenheiten, die Unterstützung unserer hilfsbedürftigen Verwandten, die Verpflichtung, sich jeder Form von Hass wegen des Andersseins zu widersetzen und das Bewusstsein, das uns "nicht gleichgültig vorbeilaufen" lässt, wenn neben uns Dinge passieren, die für das Allgemeinwohl wichtig sind." Eine deutsche Partnerschaft wäre in diesem Ausstellungsprojekt bedeutsam, weil es die Möglichkeit einer Projektfinanzierung über die "Stiftung für Deutsch-Polnische Zusammenarbeit" für eine deutschsprachige Fassung eröffnen könnte. Bürgermeister Karnowski ist überzeugt, dass eine solche Ausstellung auch in Deutschland, gerade in einer Zeit, in der das polnisch-deutsche Verhältnis vielen Herausforderungen gegenübersteht, auf großes Interesse stoßen und im partnerschaftlichen Sinne von unschätzbaren Wert sein könnte.