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Ratzeburg ist Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«

Die Stadt Ratzeburg ist seit 2023 Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«. Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Die Engagierte Stadt begleitet Menschen und Organisationen vor Ort auf ihrem gemeinsamen Weg zu starken Verantwortungsgemeinschaften. In einer Engagierten Stadt arbeiten überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam an dem Ziel, vor Ort gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung zu schaffen. Dadurch entwickeln sich solidarische Gemeinschaften, arbeiten Menschen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zusammen und nicht nebeneinanderher. Gemeinsam werden Lösungen für die Herausforderungen vor Ort gefunden. Die Beteiligten vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- und miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessbegleitung unterstützt.

Zusammen mit der Bürgerstiftung Ratzeburg und der Volksbank Raiffeisenbank eG möchte die Stadt Ratzeburg die vielfältigen Möglichkeiten dieses Netzwerkes nutzen, um insbesondere die Gestaltung des demografischen Wandels und die Zukunft der Innenstadtentwicklung stadtgesellschaftlich mit vielen engagierten Köpfen aus Zivilgesellschaft und Institutionen zukunftsweisend und impulsgebend zu bearbeiten. 

Gerade der Aspekt des voneinander Lernens ist aus Sicht von Bürgermeister Eckhard Graf eine wertvolle Ressource in dem Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt«. "Wir Kommunen, ob klein oder groß, stehen alle vor den gleichen Herausforderungen, bewegen alle die gleichen Fragen. Gemeinsam kommen wir da sicherlich zu viel mehr Lösungsansätzen, als wenn wir alle nur innerhalb unseres Tellerrandes schauen", so Graf.

Ratzeburg wird für den Start in diese interkommunale Netzwerkarbeit eine Tandempartnerin bekommen, eine Kommune, die schon im Programm »Engagierte Stadt« aktiv ist und zu den gleichen Themenfeldern arbeitet. So soll der Einstieg reibungslos gelingen. "Wir freuen uns auf die Mitwirkungs- und Lernmöglichkeiten. Ratzeburg will eine 'Engagierte Stadt' sein und ist es auch schon", sagt Stadtpräsident Andreas von Gropper. 

Für Regionalvorständin Kerstin Andresen von der Volksbank Raiffeisenbank eG ist dies genau der richtige Ansatz für eine aktive Zukunftsgestaltung. „Eine engagierte Stadt braucht das Zusammenwirken von engagierten Köpfen. Denn was einer allein nicht schafft, schaffen viele“, sagt sie mit Verweis auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einem der Gründer des Genossenschaftswesens.

https://www.engagiertestadt.de/ 

Unsere Netzwerkarbeit als "Engagierte Stadt"

"Engagierte Stadt" war Thema beim parlamentarischen Abend der Stadt Ratzeburg

Auf ihrem diesjährigen parlamentarischen Abend Anfang November haben sich Ratzeburger Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter einen Eindruck von der aktuellen Arbeit des bundesweiten Netzwerks "Engagierte Stadt" machen können. Andreas Grau, Seniorexpert des Zentrums für Nachhaltige Kommunen bei der Bertelsmann Stiftung, skizzierte in einem Vortrag in der Ratzeburger Stadtbücherei die Ziele und Aufgaben des Netzwerkes und begründete die Motivation der Bertelsmann Stiftung, Kommunen durch einem vernetzten und kooperativen Ansatz stärken zu wollen. Er verwies dabei auf jüngste Studien der Bertelsmann Stiftung, in denen durchaus besorgniserregend eine Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts nachgewiesen wurde. Diese Erosion begründet sich vor allem in einem wachsenden Vertrauensverlust in die Funktionsfähigkeit des Staates, aber auch in einem gefühlten Identitätsverlust vieler Menschen. Hier komme, so Andreas Grau, gerade den Kommunen eine besondere Verantwortung zu. Sie gestalten ganz maßgeblich die Lebensrealität und den Alltag von Menschen. In ihnen entscheidet sich, ob der Staat als funktionsfähig wahrgenommen wird und ob es ein Gefühl von Zugehörigkeit gibt. "Genau deshalb engagiert sich die Bertelsmann Stiftung seit 2015 im und für das bundesweite Netzwerk 'Engagierte Stadt', mit dem Ziel, bleibende Engagementlandschaften in mehr als 100 ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands aufzubauen. Es ist eine strategische Arbeit am gesellschaftlichen Zusammenhalt, die wissenschaftlich belegt, Früchte trägt", sagte Andreas Grau. Kommunale Verantwortungsträger und engagierte Bürger finden in Engagementlandschaft zusammen und bündeln ihre Kräfte zielgerichtet und abgestimmt zum Wohle der kommunalen Entwicklung und aller Menschen in ihren Kommunen. 

Die Stadt Ratzeburg war zu Jahresbeginn als "Engagierte Stadt" in dieses Netzwerk aufgenommen worden, nachdem sie erfolgreich ein Bewerbungsverfahren mit den Themen "Demografische Stadtplanung" und "Innenstadtentwicklung" durchlaufen hatte und einen einstimmigen Beschluss der Stadtvertretung für die Bewerbung vorweisen konnte. Inzwischen haben sich bereits erste wichtige Impulse aus dieser Netzwerkarbeit ergeben. So konnte sich Ratzeburg als "Engagierte Stadt" eine Landesförderung zur Unterstützung von ehrenamtlichen Strukturen im kommunalen Raum sichern. Anfang November nahm Ratzeburgs Bürgermeister Eckhard Graf erstmalig am "Treffen der (Ober)Bürgermeister*innen der Engagierten Städte" im Stadion am Bieberer Berg in Offenbach teil. Dort wurden gemeinschaftlich zentrale Themen rund um bürgerschaftliches Engagement in den Kommunen erörtert. Unter dem Motto "Gemeinsam für ein starkes Engagement" stand die Veranstaltung ganz im Zeichen von Engagement und Bürgerbeteiligung, nachhaltiger Stadtentwicklung und der Stärkung demokratischer Prozesse. Es wurden erfolgreiche Beispiele der Zusammenarbeit von verschiedener Akteuren aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft vorgestellt. 

Für viele Stadtvertreterinnen und Stadtvertreter vertiefte sich durch den Vortrag von Andreas Grau das Potenzial des bundesweiten Netzwerks "Engagierte Stadt" bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und für das Gedeihen einer engagierten Stadtgesellschaft. 


'Engagierte Stadt' Ratzeburg erstmalig beim bundesweiten Vernetzungstreffen der 'Engagierten Städte' vertreten

Die Stadt Ratzeburg hat erstmalig an einem bundesweiten Vernetzungstreffen der "Engagierten Städte" teilnehmen können. Sie gehört seit Jahresbeginn 2024 diesem Netzwerk an und bringt sich dort mit den Themen "Demografische Stadtplanung" und "Innenstadtentwicklung" ein. Begrüßt wurden die rund 150 Teilnehmenden von ihrem diesjährigen Gastgeber, Oberbürgermeister Christian Schuchardt von der 'Engagierten Stadt' Würzburg, und von der parlamentarischen Staatssekretärin Ekin Deligöz, die sich für das außerordentliche Engagement bedankte und die Teilnehmenden ermutigte, weiterhin mit ihrer Arbeit den Zusammenhalt in ihren Städten und Kommunen zu stärken. "Das Netzwerkprogramm "Engagierte Stadt" mit über 100 Engagierten Städten in ganz Deutschland zeigt, dass Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Verwaltung und Wirtschaft zukunftsweisend ist und Stadtgemeinschaften ungemein stärkt", so Ekin Deligöz. 

In Workshops arbeiteten Expertinnen von u.a. Smarte Region Würzburg, Acker e.V. und betterplace lab mit den Teilnehmenden an Fragestellungen zu gelingender Netzwerkarbeit, Storytelling, Wirkungsfragen und sozialer Resilienz. In gemeinsamen Sessions brachten Koordinatorinnen und Koordinatoren der 'Engagierten Städte' Themen wie "digitale Ehrenamtsvermittlung", "Bürgerbeteiligung", "Raum für Engagierte" und "'Engagierte Stadt' als Dach für alle" ein. Im großen Plenum ging es auch um Entwicklungsfragen für das Netzwerk. Denn die 'Engagierten Städte' haben sich zu einer Bewegung gemausert – sie sind gewachsen aus einem Förderprogramm hin zu einem bundesweiten engagierten Netzwerk. Es galt, gemeinsam zu erarbeiten, wie weiterhin Engagementstrukturen auf lokaler und regionaler sowie auf Landes- und Bundesebene durch den Ansatz der 'Engagierten Stadt' konkret gestärkt und gefördert werden können. Für Schleswig-Holstein haben die 'Engagierten Städte' Ahrensburg, Büsum-Wesselburen, Elmshorn, Flensburg, Itzehoe, Kiel, Lübeck und Ratzeburg einen engen Austausch auf Landesebene vereinbart. 

Beim Netzwerktreffen in Würzburg zeigte sich wieder, wie wertvoll der kollegiale Austausch ist – die Teilnehmenden brachten vielfach ihre Fragen zu aktuellen Herausforderungen ein und bekamen Rat und konkrete Ideen von ihren Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Kommunen und Städten. Alle Teilnehmenden vor Ort arbeiteten vertrauensvoll und im Sinne des Gemeinwohls zusammen und bewiesen, wie konstruktiv und zukunftsorientiert sektorenübergreifende Kooperation funktionieren kann als 'Engagierte Stadt'.

Über das Netzwerk "Engagierte Stadt"

Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands. Seitdem sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Engagierte Städte profitieren vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit starken Partner*innen bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt. Die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort haben sich nachweislich verbessert. Seit 2020 öffnet sich das Netzwerkprogramm für neue Städte und Partnerschaften.

Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt und die Körber-Stiftung angehören.

Weitere Partner sind die Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, die Auridis Stiftung, die Breuninger Stiftung, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag sowie die Metropolregion Rhein-Neckar.

Weitere Informationen finden sich auf https://www.engagiertestadt.de.

Staatssekretärin Schiller-Tobies besucht die "Engagierte Stadt" Ratzeburg

Staatssekretärin Silke Schiller-Tobies vom Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung des Landes Schleswig-Holstein besuchte vor wenigen Tagen auf ihrer Sommertour in Schleswig-Holstein das Ratzeburger Rathaus. Sie ließ sich dort von Stadtpräsident Andreas von Gropper, Bürgermeister Eckhard Graf und Regionalvorständin Kerstin Andresen von der Volksbank Raiffeisenbank eG über die Initiative der Stadt Ratzeburg informieren, im Netzwerk 'Engagierte Stadt' tätig zu werden. Ratzeburg war dem bundesweiten Städtenetzwerk zu Jahresbeginn als 10. Stadt aus Schleswig-Holstein beigetreten, um sich dort mit denen Themen "Demografischer Wandel" und "Wirtschaftliche Stadtentwicklung" einzubringen. Dieser Beitritt wurde auch im Kieler Ministerium registriert, gerade mit Blick auf die Engagementstrategie des Landes Schleswig-Holstein. Entsprechend interessiert ließ sich die Staatssekretärin erläutern, welche Ziele Ratzeburg mit dem Beitritt langfristig verfolgen möchte und inwieweit auch eine Beteiligung im Landesnetzwerk von Programmkommunen der Engagementstrategie angedacht ist.

Bürgermeister Graf skizzierte neben den genannten Themenschwerpunkten vor allem die Idee, eine lokale Strategie zur Förderung des Ehrenamtes für Ratzeburg zu entwickeln und hierbei auch die Möglichkeiten Engagementstrategie Schleswig-Holstein zu nutzen. Er konnte dabei auf bereits bestehende Initiativen der Stadt verweisen, wie beispielsweise die Trägerschaft einer 'Partnerschaft für Demokratie' oder die auch Mitgliedschaft in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR). Staatssekretärin Schiller-Tobies zeigte sich vom vielschichtigen Engagement in Ratzeburg, das sich zwischen Stadtpolitik, Stadtverwaltung und Stadtgesellschaft in vertrauensvoller Zusammenarbeit entwickelt hat, beeindruckt. Sie ermunterte die Anwesenden, dabei auch die Möglichkeiten der Engagementstrategie des Landes für sich auszuloten, um im vernetzten Schulterschluss den beispielhaften Weg fortzusetzen und die eigenen Erfahrungen auch für andere Kommune zugänglich zu machen.

Ratzeburg wird Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«

Die Stadt Ratzeburg ist Mitglied im bundesweiten Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« geworden. Eine Jury des Programms hat die Bewerbung der Inselstadt, die durch die Stadtvertretung einstimmig befürwortet wurde, angenommen. "Wir haben gemeinsam mit der Bürgerstiftung Ratzeburg und der Volksbank Raiffeisenbank eG eine Interessenbekundung formuliert und als Themenschwerpunkte für eine Mitwirkung im Programm »Engagierte Stadt« die Gestaltung des demografischen Wandels und die Zukunft der Innenstadtentwicklung skizziert. Damit konnten wir die Jury überzeugen", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Er verspricht sich viel von dieser Mitgliedschaft in dem bundesweit tätigen Städtenetzwerk.

Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Die Engagierte Stadt begleitet Menschen und Organisationen vor Ort auf ihrem gemeinsamen Weg zu starken Verantwortungsgemeinschaften. In einer Engagierten Stadt arbeiten überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam an dem Ziel, vor Ort gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung zu schaffen. Dadurch entwickeln sich solidarische Gemeinschaften, arbeiten Menschen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zusammen und nicht nebeneinanderher. Gemeinsam werden Lösungen für die Herausforderungen vor Ort gefunden. Die Beteiligten vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- und miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessbegleitung unterstützt.

Gerade der Aspekt des voneinander Lernens ist aus Sicht von Bürgermeister Eckhard Graf eine wertvolle Ressource in diesem Programm. "Wir Kommunen, ob klein oder groß, stehen alle vor den gleichen Herausforderungen, bewegen alle die gleichen Fragen. Gemeinsam kommen wir da sicherlich zu viel mehr Lösungsansätzen, als wenn wir alle nur innerhalb unseres Tellerrandes schauen", so Graf. Er sieht Ratzeburg mit Blick auf die vernetzte und sehr engagierte Zivilgesellschaft auch gut darauf vorbereitet, sich in dieses Netzwerk konstruktiv und impulsgebend einbringen zu können. Das Selbstverständnis der Engagierter Städte, die an die Wirkung bürgerschaftlichen Engagements glauben und die sektorübergreifende Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Politik und Kommunalverwaltung leben, ist auch in Ratzeburg seit vielen Jahren handlungsleitend. Die 'Partnerschaft für Demokratie' ist dafür beispielgebend.

Ratzeburg wird für den Start in diese interkommunale Netzwerkarbeit eine Tandempartnerin bekommen, eine Kommune, die schon im Programm »Engagierte Stadt« aktiv ist und zu den gleichen Themenfeldern arbeitet. So soll der Einstieg reibungslos gelingen. "Wir freuen uns auf die Mitwirkungs- und Lernmöglichkeiten. Ratzeburg will eine Engagierte Stadt sein und ist es auch schon", sagt Stadtpräsident Andreas von Gropper. 

Für Regionalvorständin Kerstin Andresen von der Volksbank Raiffeisenbank eG ist dies genau der richtige Ansatz für eine aktive Zukunftsgestaltung. „Eine engagierte Stadt braucht das Zusammenwirken von engagierten Köpfen. Denn was einer allein nicht schafft, schaffen viele“, sagt sie mit Verweis auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einem der Gründer des Genossenschaftswesens.

https://www.engagiertestadt.de/ 

Unsere Themen als "Engagierte Stadt": Demografische Stadtplanung und Innenstadtentwicklung

Studentengruppe der Fachhochschule Lübeck gestalten Workshop zur "Demografische Stadtplanung"

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Seit einigen Monaten unterstützt eine Studentengruppe der Fachhochschule Lübeck die Stadt Ratzeburg bei der Entwicklung einer "demografischen Stadtplanung". Ziel ist es, die zukünftigen Stadtentwicklung unter den Aspekt des demografischen Wandels zu betrachten und die sich daraus ergebenden Bedarfe für alle Bevölkerungsgruppen bei anstehenden Planungen berücksichtigen zu können. Dafür braucht es eine valide Datengrundlage zum Gefüge der einzelnen Stadtquartiere, zu deren Altersstruktur, dem Wohnumfeld, dem Baubestand, der Nahversorgung, der Mobilität und dem Angebot von soziale Einrichtungen.

An genau dieser Aufgabe arbeiten Studierende der Fachrichtung "Bachelor Stadtplanung" um Prof. Dipl.-Ing. Frank Schwartze im Zuge einer gemeinschaftlichen Semesterarbeit. Sie haben sich in den vergangenen Wochen in Kleingruppen mit dieser Datenerhebung befasst und Ratzeburg unter ganz unterschiedlichen Blickwinkeln analysiert. Dabei wurden neben der Kernfrage des demografisches Wandels auch weitere Aspekte, wie die beispielsweise die Folgen des Klimawandels oder die wirtschaftliche Entwicklung beleuchtet. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchung wurden im Dezember im Zuge eines Workshops im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses vorgestellt. Jeweils stadtteilbezogen wurde der Ist-Zustand beschrieben und wichtige Handlungsfelder für die weitere Entwicklung der Stadtquartiere skizziert: "Freiräume in Wert setzen" - "Wirtschaft stärken" - "Bedarfsgerechten Wohnraum  schaffen" - "Stadträume qualifizieren" - "Mobilität fördern". Für die Handlungsfelder wurden Querschnittsthemen identifiziert, die bei Planungsfragen alle gleichermaßen berücksichtigt werden sollten: "Wandel gestalten" - "Klima bedenken" - "Flächen effizient nutzen" - "Stadt verbinden". Ergänzend wurden in einigen Teilbereichen auch schon erste Ideen für konkrete Projekte vorgestellt, wie beispielsweise die Reaktivierung der alten Kleinbahndammstrecke als verbindender Radschnellweg in Richtung und durch die Vorstadt. 

Die Studierenden luden im Anschluss an ihre Ergebnispräsentation die anwesenden Gäste des Workshops aus Stadtpolitik, Verwaltung und den Fachleuten der Steuerungsgruppe "Demografische Stadtplanung" ein, ihre Analysen stadtteilbezogen zu diskutieren und weitere Aspekte oder Ideen zusammenzutragen. In einer angeregten Gesprächsatmosphäre moderierten die Studierenden kompetent und zielsicher ihre Thementische und konnten zahlreiche weitere Anregungen protokollieren. Vor allem die Schaffung von sozialen Begegnungsräumen in den Stadtteilen wurde dabei intensiv erörtert. 


In einem weiteren Schritt werden die Studierenden die Ergebnisse des Workshops in ihre Analyse einarbeiten und daraus einen Katalog von Handlungsempfehlungen erstellen, der der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik für ihre weiteren Planungen und Beratungen zur Verfügung stehen soll. Bürgermeister Eckhard Graf zeigte sich vom Engagement und der Kompetenz der Studentengruppe beeindruckt und bedankte sich für die vielversprechende Zuarbeit. "Wir arbeiten in Ratzeburg gemeinsam daran, die Lebensqualität aller Altersgruppen in unserer Stadt kontinuierlich zu verbessern. Wir leben in aktiven Nachbarschaften, in denen sich die Menschen kennen, aufeinander achten und sich gegenseitig unterstützen. Wir leben in dem Bewusstsein, dass Jung und Alt voneinander profitieren und kennen die Perspektiven und Bedürfnisse der jeweils anderen Generation in ihren Lebensphasen. Dies sind die selbstgesteckten Ziele unsere demografischen Stadtplanung und Sie leisten mit Ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zu deren Umsetzung", sagte Bürgermeister Eckhard Graf. 

Die Stadt Ratzeburg unterstützt die MARKT-Kampagne »Hier leb' ich, hier kauf' ich«

Die Stadt Ratzeburg ist seit 2023 Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«. Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Zusammen mit der Bürgerstiftung Ratzeburg und der Volksbank Raiffeisenbank eG möchte die Stadt Ratzeburg die vielfältigen Möglichkeiten dieses Netzwerkes nutzen, um insbesondere die Zukunft der Innenstadtentwicklung mit vielen engagierten Köpfen aus Unternehmen, Zivilgesellschaft, Stadtverwaltung und Stadtpolitik zukunftsweisend und impulsgebend zu gestalten.

Dabei richtet sich der Blick natürlich auf unseren Einzelhandel, auf unsere Gastronomie. Sie sind Taktgeber dieser Entwicklung. Ihre Angebote, ihr Servicegedanke, ihr unternehmerischer Geist, für die Menschen vor Ort in all den Dingen des alltäglichen Bedarfs oder der Freizeitgestaltung da zu sein, beschreibt die Qualität unserer Innenstadt. Sie laden Bürgerinnen und Bürger ein, im Sinne eines »Hier leb' ich, hier kauf' ich« die Innenstadt aufzusuchen, dort zu verweilen, sich dort zu begegnen und gemeinsame Zeit verbringen.

Diese Lebendigkeit unserer Innenstadt ist aus Sicht der Stadt Ratzeburg ein hohes Gut, dass es zu bewahren, aber auch zu entwickeln gilt. Im Netzwerk »Engagierte Stadt« können wir dazu über unseren Tellerrand schauen, von den Erfahrungen anderer Städte im kollegialen Austausch profitieren, Ideen aufgreifen und in unsere Stadt tragen. Vor allem aber können wir über das Selbstverständnis dieses Netzwerkes lernen, dass wir alle gemeinsam zum Wohl unserer Innenstadt, zum Wohlergehen unseres Einzelhandels und unserer Gastronomien beitragen können, als Verantwortungsgemeinschaft, zu der auch die Bürgerinnen und Bürger als Kundinnen und Kunden zählen. Unsere Innenstadt ist das, was wir daraus machen. Die MARKT-Kampagne »Hier leb' ich, hier kauf' ich« drückt dies aus und wir von der Stadt Ratzeburg können uns dem nur anschließen. 

Städtpräsident Andreas von Gropper Bürgermeister Eckhard Graf





 

Studentengruppe der Fachhochschule Lübeck unterstützen "Demografische Stadtplanung" der Stadt Ratzeburg

Den demografischen Wandel aktiv gestalten, diese Aufgabe hat sich die Stadt Ratzeburg im Zuge ihrer Mitgliedschaft im bundesweiten Netzwerk 'Engagierte Stadt' gestellt und unter der Bezeichnung "Demografische Stadtplanung" konkret angestoßen. Nachdem sich in 2023 eine Steuerungsgruppe aus lokalen Fachleuten zu diesem Zukunftsthema gegründet und eine Bürgerwerkstatt Ziele dieser Stadtplanung entwickelt hat, konnten 2024 mit dem Start eines Seniorentreffs im Stadtteil St. Georgsberg und begleitenden Angeboten in der Stadtbücherei, erste Schritte auf dieser Langstrecke erfolgen. Das Bild des Marathons ist dabei bewusst gewählt. Den demografischen Wandel zu planen, bedeutet nichts weniger als die Stadtentwicklung bis weit in die 2050er Jahre zu projizieren und die zukünftigen Bedarfe für jene Bevölkerungsgruppen zu ermitteln, die heute selbst noch im Arbeitsleben stehen und sich auf einen nahenden Ruhestand freuen. 

Eine solch weitreichende Planung, wie man sie für den demografischen Wandel zugrunde legen muss, braucht eine fundierte Datengrundlage. Für das Thema des demografischen Wandels ist dies vor allem die kleinräumigen Bevölkerungsprognose des Kreises Herzogtum Lauenburg. Sie wurde 2018 für die Regional- und Kreisentwicklung erstellt und ermöglicht schon einmal eine Projektion bis ins Jahr 2030. Hieraus lassen sich auch für Ratzeburg Tendenzen der Bevölkerungsentwicklung ableiten. So lässt sich beispielsweise feststellen, dass bei der Gruppe der 65-Jährigen und Älteren mit einem Zuwachs von rund 23%, in der Summe rund 850 Menschen, zu rechnen sein wird. Die Gruppe der unter 20-Jährigen wird stagnieren. Projektionen sind ebenfalls schon möglich zur zukünftigen Entwicklung von Pflegeangeboten. Diese sind allerdings alarmierend, da sie vor allem einen immer größer werdenden Fachkräftemangel zeigen und damit einhergehend einen Rückgang von Pflegeangeboten. 

Was das allerdings für das Leben in den Stadtquartieren bedeutet, wie sich dort das nachbarschaftliche Leben zukünftig entwickeln wird, können diese Prognosen natürlich nicht zeigen. Hier bedarf es vertiefender Analysen zum sozialen Gefüge der Stadtquartiere. Wie sehen dort die Altersstrukturen aus? Wie der Baubestand, die Nahversorgung oder die Mobilitätsangebote? Welche Räume für soziale Begegnung sind vorhanden? Hier eine belastbare Datenlage zusammenzutragen ist eine herausfordernde Aufgabe und nur mit erheblichen Aufwand zu leisten. Umso mehr freut sich die Stadt Ratzeburg, dass sie auf ihrem Weg zu einer "Demografische Stadtplanung" jetzt Unterstützung durch junge Studierende der Technischen Hochschule Lübeck bekommen. Eine Studentengruppe der Fachrichtung "Bachelor Stadtplanung" um Prof. Dipl.-Ing. Frank Schwartze hat sich bereit erklärt, die Stadt bei diesen Datenerhebungen zu unterstützen. Aufmerksam wurden sie durch eine Anfrage der Ratzeburger Stadtplanerin Kim Koop, die selbst dort ihr Studium absolviert hat. Sie berichtete ihrem ehemaligen Professor von der besonderen Aufgabenstellung in ihrem Arbeitsbereich. Das stieß dort spontan auf großes Interesse und es wurde an der Fachhochschule die Idee entwickelt, im Zuge einer studentischen Arbeit das Projekt "Demografische Stadtplanung" in Ratzeburg zu unterstützen. Konkret haben die Studierenden vor, auf Basis der entwickelten Ziele Daten zur Ist-Situation in den Stadtquartieren zusammenzutragen und daraus Vorschläge für zukünftige Maßnahmen zu erarbeiten, die zur Bewältigung des demografischen Wandels in Ratzeburg beitragen können.

Bürgermeister Eckhard Graf und Bauamtsleiter Michael Wolf zeigten sich von diesem Angebot begeistert. Auf einem ersten gemeinsamen Treffen im Ratssaal des Rathauses wurde jetzt der offizielle Start dieser Projektarbeit verkündet. Die Studierenden erhielten einen Einblick zu den Vorstellungen, die sich in der Stadtverwaltung mit dem Begriff der "Demografische Stadtplanung" verbinden. Es ist ein interdisziplinärer Ansatz, der Stadtplanung und die Förderung zivilgesellschaftlichen Engagements ganz im Sinne der des Netzwerkes "Engagierte Stadt" verbindet. Auch von dort´, von anderen "engagierten Städten" mit der gleichen Aufgabenstellung, sollen Impulse in die Ratzeburger Stadtplanung zum demografischen Wandel fließen. Es wird eine Langstrecke mit vielen Etappen. 

"Allein muss nicht sein!"
Offene Gesprächsrunde für Seniorinnen und Senioren in Ratzeburg

Am jedem Montag kommen von 9 bis 11:30 Uhr Senior*innen und interessierte Menschen ins GLEIS21 in der Saarlandstraße 2 in Ratzeburg, um sich zu unterhalten. Bei Kaffee und einem kleinen Frühstück reichen die Unterhaltungen vom Austausch privater Erlebnisse, über Neuigkeiten aus Ratzeburg, bis hin zum aktuellen Geschehen in der Welt. Jedes Thema und jede Meinung finden einen Platz.

Kleinstädte haben im Allgemeinen eher den Ruf, dass dort jeder jeden kennt, die Gerüchteküche schnell brodelt und jeder über das Geschehen in der Stadt urteilt. In dieser Gruppe erfährt man, dass das nicht so sein muss, denn viele Anwesende suchen Kontakte, sprechen lieber mit, als übereinander und sind gerne bereit, sich zu engagieren und sich einzubringen in das Geschehen in ihrer Stadt.

Sich zu engagieren und einzubringen wird möglich, wenn Menschen zusammenkommen, sich kennenlernen und austauschen können. Doch wie kommt man in den Kontakt mit anderen Menschen, konkret in Ratzeburg? Dafür entstehen zurzeit immer mehr Räume, in denen man sich trifft, denn Kommunikation braucht Räume. Offene Räume für Vorträge, Konzerte und Gespräche gibt es bisher in der Bücherei, in der Volkshochschule, im Gemeindehaus der Ansveruskirche, dem Petri-Forum, dem Café "Lieb&Lütt" oder auch im Rathaus.

Dank der Finanzierung der Stadt Ratzeburg gibt es nun auch auf dem St. Georgsberg einen solchen Raum. In der Trägerschaft des Diakonischen Werkes Herzogtum Lauenburg und angegliedert an die offene und interkulturelle Kinder- und Jugendarbeit kann dieser Treffpunkt, geleitet von einer haupt- und einer ehrenamtlichen Kraft, zuverlässig jeden Montag besucht werden. Diese bemühen sich auch darum, die unterschiedlichen Angebote für Senior*innen in Ratzeburg zu sammeln und gemeinsam zu veröffentlichen.

Die Gruppe von Menschen, die sich montags zum Frühstück in der Saarlandstraße 2 trifft, hat auch eine enge Verbindung zum Ratzeburger Seniorenbeirat, der jüngst neu zusammengestellt wurde. Das heißt, für die Sorgen und Fragen der Einwohner sind genug Ohren da. Die Gruppe freut sich auf noch mehr Interessierte, die gerne Kontakte knüpfen und am Leben in der Stadt teilhaben möchten.

Auftakt zum 'Lese- und Erzähltreff' in der Stadtbücherei Ratzeburg

Ab September laden das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg, die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und die Stadtbücherei Ratzeburg bei Kaffee und Tee zum 'Lese- und Erzähltreff' ein. Die Treffen finden jeden ersten Dienstag im Monat von 15 bis 16.30 Uhr statt. Es geht dabei um Lieblingsbücher und Lieblingsgedichte, um neue Literatur und ältere Geschichten, ums Treffen und gemeinsame Gespräche.

Zum Auftakt ist die Hamburger Autorin Sabine Peters eingeladen. Sie liest am Dienstag, 10. September ab 15 Uhr aus ihrem neuen Roman »Die dritte Hälfte«. Es ist ein behutsames, zuversichtliches Buch über die Zeiten, in denen wir leben und älter werden. Es ist ein Arztroman, ein Generationenroman, ein Familienroman, ein Gesellschaftsroman. Und Doc, ein melancholischer Held, steht mitten drin, aber er ist nicht allein. Nach ihrer Lesung kommt Frau Peters mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern gerne ins Gespräch und stellt sich ihren Fragen.

Eine Anmeldung ist nicht nötig, bei Fragen jedoch wenden Sie sich an Karoline Michaelis im Gleis 21 unter 04541 857228 oder Dajana Stolz in der Stadtbücherei unter 04541 8000 301

Die Stadtbücherei finden Sie am Rathaus Unter den Linden 1 in 23909 Ratzeburg. Die Stadtbücherei ist barrierefrei zugänglich.

Pflegestützpunkt: Neues Beratungsangebot ab August in Ratzeburg

Eine wichtige Anlaufstelle für ratsuchende Pflegebedürftige und deren Angehörige sind die Pflegestützpunkte in Deutschland. Sie klären auf über die Möglichkeiten der Pflegefinanzierung, geben Hilfestellung bei allen Pflegefragen und vermitteln regionale Betreuungs- und Hilfsangebote. Darüber hinaus bietet der Pflegestützpunkt im Kreis Herzogtum Lauenburg neben der kostenlosen Beratung zu allen Fragen rund um die Organisation einer Pflegesituation zu vielen interessanten Themen Vorträge an.

Der Kreis Herzogtum Lauenburg finanziert seit diesem Jahr zusätzliche Stellenanteile über die Drittelfinanzierung des Landesrahmenvertrages hinaus, für die Schaffung weiterer dezentraler Beratungsstellen des Pflegestützpunktes im Kreis. Ziel ist, die Erreichbarkeit der Beratung zu verbessern sowie das Angebot von Hausbesuchen weiter auszubauen, um die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen zu entlasten. Des Weiteren ist geplant, mit dem Ausbau der Sprechzeiten, das Netzwerk vor Ort und das ehrenamtliche Engagement der Bürger in den einzelnen Ämtern zielgerichteter zu nutzen.

Ab August wird es neue regelmäßige Sprechzeiten des Pflegestützpunktes geben: in Ratzeburg im Amt Lauenburgische Seen (Fünfhausen 1) jeden Dienstag von 9 bis 12 Uhr, in Berkenthin jeden Donnerstag von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 17 Uhr, in Sandesneben jeden Mittwoch von 9  bis 12 Uhr und in Groß Grönau jeden 1. und 3. Freitag im Monat von 9 bis 12 Uhr.

'Demografische Stadtplanung' in Ratzeburg ... ein Prozess in Bewegung

Mit ihrer Initiative für eine 'Demografische Stadtplanung' will die Stadt Ratzeburg die Herausforderungen und Chancen, die sich im demografischen Wandel abzeichnen, aktiv gestalten. "Die Gestaltung des demografischen Wandels ist ein ganz großes Zukunftsthema auch auf kommunaler Ebene. Stadt- und Dorfgesellschaften werden sich dabei in den kommenden 25 Jahren nachhaltig verändern. Die damit einhergehenden Herausforderungen betreffen alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen und bedürfen eines politischen und gesellschaftlichen Diskurses, um diese nahe Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Es geht maßgeblich um die Frage, wie das Zusammenleben in der Stadt mit einer steigenden Zahl von älteren Menschen bedarfsgerecht und würdevoll für alle Generationen gestaltet werden kann?", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

Unter dieser Fragestellung wurde im Juni 2023 ein Bürgerforum in der Lauenburgischen Gelehrtenschule organisiert. 35 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger entwickelten mit Unterstützung von ortskundigen Fachleuten langfristige Ziele zur Gestaltung des demografischen Wandels in Ratzeburg entwickelt. Diese wurden in einer Zielpyramide zusammengefasst, die zukünftig handlungsleitend soll. 

Eine interprofessionelle Steuerungsgruppe mit Fachleuten aus Pflege, Seniorenarbeit, Stadtplanung, Karitas, Bildung, Demokratieförderung und Verwaltung begleitet diesen Prozess im Ratzeburger Rathaus.  Als nächstes Etappenziel soll eine fundierte Datenbasis für weitere Planungen entwickelt werden, die Aussagen zur Altersverteilung und zu Begegnungsmöglichkeiten in den Stadtquartieren erfasst, aber auch einen Überblick über die altersgerechte Wohnsituation in der Stadt verschafft. 





Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" zu Besuch in Kiel 2023

Wie lässt sich die eigene Stadt demografiefest und altersfreundlich gestalten? Diese Frage stand einmal mehr im Mittelpunkt des Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung, an dem sich die Stadt Ratzeburg zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland seit Jahresbeginn beteiligt hat. Die dreiteilige Werkstattreihe ging jetzt mit einem Besuch der Landeshauptstadt Kiel zu Ende. Der Blick richtete sich hier auf die altersgerechte Gestaltung von Stadtquartieren und das erfolgreiche Quartierskonzept "anna - Anlaufstelle Nachbarschaft".

Begegnung und Teilhabe sind entscheidende Faktoren für ein gutes Altwerden im eigenen Quartier. Das Konzept der Anlaufstellen Nachbarschaften, kurz 'anna', wird seit 2016 in den Kieler Ortsteilen umgesetzt. Gemeinsam mit den Träger*innen Arbeiterwohlfahrt Kiel (AWO), Diakonie Altholstein, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) sowie Stadtteilnetzwerk nördliche Innenstadt Kiel e.V. (NiKi) hat die Landeshauptstadt Kiel die 'annas' in den Kieler Ortsteilen etabliert. Aus ehemaligen Einrichtungen der Offenen Arbeit mit Senior*innen sind Anlaufstellen für alle Nachbar*innen geworden, die den Fokus weiterhin auf ein gutes Leben im höheren Lebensalter legen. Die Schwerpunkte liegen bei der Beratung, Vernetzung und bei der Gestaltung von freiwilligem Engagement. In der 'anna' vor Ort finden Interessierte genaue Informationen zu Ihrem Ortsteil, Aktivitäten und Kontaktmöglichkeiten zu anderen Nachbar*innen.

Als wichtige Begegnungsorte im Quartier für Ältere stehen aber auch diese Anlaufstellen vor den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. Wo schließt sie Ältere aus, welche Möglichkeiten bietet sie, um die Teilhabe zu verbessern? Die Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Kiel, die Stadtlaborant*innen der Körber Stiftung, die Smarte Kielregion und ältere Besucher*innen der 'annas' haben gemeinsam einen Design Thinking Workshop durchgeführt. Es wurden Ideen entwickelt, wie Mitgestaltung im Quartier und die Weitergabe städtischer Informationen auch digital für ältere Menschen funktionieren können. Drei wichtige Erkenntnisse: 

  • Es braucht niedrigschwellige Lösungen für Ältere. Das beginnt bei verständlicher Sprache in Erklärungen von Geräten und Konzepten.
  • Alter ist divers. Dementsprechend gibt es nicht die eine Lösung für alle Älteren. Manche Senior:innen sind digital bereits fit, andere haben große Berührungsängste.
  • Digitalisierung kann reale Begegnung nicht ersetzen, sondern muss sie ermöglichen, für alle Generationen!

"Beim abschließenden Stadtlabor in Kiel wurde deutlich, wie wichtig quartiersnahe Angebote, sowohl analog wie digital, für eine demografische Stadtplanung sind. Vom Kieler Quartierskonzept "anna - Anlaufstelle Nachbarschaft"  lässt sich auch Ratzeburg durchaus vieles lernen", sagte Bürgermeister Eckhard Graf. 




Ratzeburger Bürgerwerkstatt diskutiert den demografischen Wandel

Wie wird sich die Ratzeburger Stadtgesellschaft im Zuge des demografischen Wandels verändern und welche Herausforderungen werden sich dabei ergeben? Diese und weitere Fragen wurden am vergangenen Samstag auf der ersten Bürgerwerkstatt 'Demografische Stadtplanung' in Ratzeburg diskutiert. Bürgermeister Eckhard Graf hatte Bürgerinnen und Bürger öffentlich und persönlich zu einem Dialog über dieses Zukunftsthema eingeladen. "Der demografische Wandel ist neben dem Klimawandel der wohl größte Transformationsprozess in unserer Gesellschaft. Diesen gilt es zu frühzeitig gestalten, auch hier in Ratzeburg. Dazu soll diese Bürgerwerkstatt einen Beitrag leisten", beschrieb Eckhard Graf die Herausforderung der Stadt und die Aufgabenstellung der 35 teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern. 

Einen Eindruck von der Dimension des demografischen Wandels vermittelte anschließend Wiebke Hargens, Vorsitzende der Gemeinschaft der Pflegeberatung im Herzogtum Lauenburg, in einem Impulsvortrag. Sie beschrieb eindrucksvoll das Spannungsfeld einer deutlich älter werdenden Stadtgesellschaft bei einem sich deutlich abzeichnenden Fachkräftemangel im Bereich der Pflege. Die Anzahl der Menschen über 65 werde sich um mehr als 20% erhöhen, die Zahl der Hochbetagten deutlich steigen, die Zahl der jungen Menschen merkbar sinken, so Hargens. Erkrankungsformen wie Demenz werden zunehmen, ebenso die mit Einsamkeit einhergehenden Belastungen, da auch die Zahl der Single-Haushalte steigen werde. Die Herausforderungen des demografischen Wandels, die sich vor allem mit dem Altwerden der Babyboomer-Generation in den kommenden Dekaden verbinden, zeigen sich heute schon deutlich in fundierten Prognosen und Zahlen. "Jetzt haben wir noch Möglichkeiten, frühzeitig darauf zu reagieren. Deshalb begrüße ich diese Initiative zur Bürgerwerkstatt sehr", so Wiebke Hargens.  

Moderator Jens Westen skizzierte anschließend den Arbeitsauftrag an die Bürgerwerkstatt, die Entwicklung von langfristigen Zielen zur Gestaltung des demografischen Wandels in Ratzeburg. In drei Arbeitsgruppen wurde intensiv über die zu erwartenden Folgen des demografischen Wandels diskutiert, aus persönlicher Sicht, mit Blick auf die Stadtquartiere, aber auch mit Blick auf das Zusammenleben von Alt und Jung. Einhellig wurde dabei als Ziel formuliert, dass eine gute Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt gewährleistet werden muss. Ebenso wurde die Entwicklung lebendiger, sozialer und achtsamer Nachbarschaften in den einzelnen Stadtquartieren als Zielvorgabe festgehalten. Als besonders wichtig wurde überdies die kontinuierliche Bewusstseinsbildung betrachtet, dass Jung und Alt voneinander profitieren können und die jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse kennen. Der Spannungsbogen der Diskussion reichte von Ideen zu einer stadtteilbezogenen Daseinsvorsorge, über die Förderung von Eigenverantwortung bis hin zur Entwicklung von Sozialraumanalysen zur Ausgestaltung einer 'Demografische Stadtplanung'. 

Bürgermeister Eckhard Graf zeigte sich vom Engagement und den zielgerichteten Diskussionsverläufen in den Arbeitsgruppen beeindruckt. "Wir haben mit dieser Bürgerwerkstatt einen wirklich guten Einstieg finden können, um Ratzeburg auf die Herausforderungen des demografischen Wandels vorzubereiten. Die vielen unterschiedlichen Perspektiven der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger sind dafür überaus hilfreich", so Graf. Er kündigte eine Fortsetzung dieses Formates an, um zu den formulierten Zielen einen entsprechenden Maßnahmenkatalog zu entwickeln und das Thema weiter in die Stadtgesellschaft und die Stadtpolitik zu tragen. Ermöglicht wurde die Bürgerwerkstatt über eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 


Ratzeburg beim zweiten Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung in Dinslaken vertreten

Die Stadt Ratzeburg beteiligt sich in diesem Jahr zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland am Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung. Das Stadtlabor bietet Bürgermeister:innen sowie Schlüsselakteur:innen der Verwaltung für die Themen demografischer Wandel und Alter die Möglichkeit, an einer dreiteiligen Werkstattreihe teilzunehmen. In einem kleinen und exklusiven Kreis setzt das Stadtlabor auf Expert:innen, gute Praxis, Vernetzung und kollegialen Austausch. Der zweite Labortag fand vom 29.03.-31.03.2023 in der am Niederrhein liegenden Stadt Dinslaken statt. Vor dem Hintergrund des hohen Bevölkerungsanteils von Menschen mit internationaler Familiengeschichte konnten sich die Laborteilnehmenden ein besonderen Eindruck davon verschaffen, wie eine Stadt mit alt werdenden Einwohnenden dieser Bevölkerungsgruppe und deren besonderen Anforderungen umgeht. Ein weiterer Schwerpunkt des Labortages war der Besuch und der Einblick in eine Pflegeeinrichtung, die sich in einem Stadtteil der benachbarten Großstadt Duisburg insbesondere durch eine innovative Quartiersarbeit ausgezeichnet hat. Hier konnten Eindrücke von Netzwerkarbeit gewonnen werden, um insbesondere Angebote für Quartiersbewohnende zu schaffen, um ein möglichst langes selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben im Alter in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

Gemeinsam mit der Stadt Dinslaken lud die Körber-Stiftung zu einer öffentlichen Fachveranstaltung zum Thema Altern mit internationaler Familiengeschichte ein. Nach einem wissenschaftlichen Vortrag durch Prof. Dr. Uslucan, Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung Universität Duisburg-Essen wurden verschiedene Aspekte auf einem Podium vertieft. Mit dabei Yasimin Zorlu, Geschäftsführerin eines kultursensiblen Pflegedienstes und Dr. Tagrid Yousef Sozialdezernentin der Stadt Dinslaken, moderiert durch Karin Haist, Programmleiterin demografische Zukunftschancen der Körber-Stiftung. Das Ergebnis: Verwaltungen, Träger und Einrichtungen müssen sensibler für die Bedürfnisse von älteren Menschen mit internationaler Familiengeschichte werden. Ganz praktisch kann dies durch, Förderung von Diversität in Seniorenbeiräten oder der Einbindung von Multiplikatoren, wie Kultur- oder Moscheevereinen, geschehen.

Ratzeburg Bürgermeister Eckhard Graf konnte verschiedene Eindrücke mit nach Ratzeburg nehmen, die in bereits begonnene Projektarbeit zum demografischen Wandel in Ratzeburg einfließen können. "Wir wollen uns auch in Ratzeburg frühzeitig mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen und die Zeit nutzen, um Veränderungsprozesse einleiten zu können. Der Austausch im bundesweiten Stadtlabor der Körber-Stiftung ist dafür eine große Inspiration", sagt Eckhard Graf. Eine Steuerungsgruppe, die sich aus vielen Vertreterinnen und Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen (Pflegestützpunkt Herzogtum Lauenburg, Seniorenbeirat, Jugendbeirat, AMEOS Ratzeburg, Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V., Diakonisches Werk Herzogtum Lauenburg, Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri) sowie dem Team der Stadtplanung im Rathaus zusammensetzt, bereitet dazu am 10. Juni 2023 eine erste Bürgerwerkstatt vor, um gemeinsam stadtteilbezogene Zukunftskonzepte und -ideen zu entwerfen. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich unter buergermeister@ratzeburg.de für die Bürgerwerkstatt anmelden können, werden seitens der Stadtverwaltung auch Bürgerdelegierte per Losverfahren ermittelt und zur Teilnahme eingeladen.

Ratzeburg plant Bürgerwerkstatt zur Gestaltung des demografischen Wandels in der Stadt

Die Gestaltung des demografischen Wandels ist ein ganz großes Zukunftsthema auch auf kommunaler Ebene. Stadt- und Dorfgesellschaften werden sich dabei in den kommenden 25 Jahren nachhaltig verändern. Die damit einhergehenden Herausforderungen betreffen alle Bürger*innen gleichermaßen und bedürfen eines politischen und gesellschaftlichen Diskurses, um diese nahe Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Solche zukunftsweisenden Dialoge brauchen oftmals ihren Anstoß in den Kommunen. Es geht maßgeblich um die Frage, wie das Zusammenleben in der Stadt mit einer steigenden Zahl von älteren Menschen bedarfsgerecht und würdevoll für alle Generationen gestaltet werden kann?

Die Stadt Ratzeburg möchte diesen großen Transformationsprozess vorausschauend gestalten und zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern Ziele, Strategien und Handlungsfelder im Sinne einer demografischen Stadtplanung entwickeln. Dazu ist für den 10. Juni 2023 eine erste Bürgerwerkstatt in der Lauenburgischen Gelehrtenschule geplant. Zusammen mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Institutionen sollen stadtteilbezogene Zukunftskonzepte und -ideen entworfen werden. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich unter buergermeister@ratzeburg.de für die Bürgerwerkstatt anmelden können, werden seitens der Stadtverwaltung auch Bürgerdelegierte per Losverfahren ermittelt und zur Teilnahme eingeladen.

"Wir wollen uns in Ratzeburg frühzeitig mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen und die Zeit nutzen, um Veränderungsprozesse einleiten zu können. Dabei sind wir auf die Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger angewiesen", sagt Ratzeburgs Bürgermeister Eckhard Graf, auf dessen Initiative sich eine Steuerungsgruppe aus Fachleuten zu diesem Zukunftsthema im Rathaus zusammengefunden hat. Graf nimmt aktuell am  'Stadtlabor demografische Zukunftschancen' der Hamburger Körber-Stiftung teil, das Städte und Gemeinden in Deutschland auf ihrem Weg in die Altersfreundlichkeit begleiten will.

Die geplante Bürgerwerkstatt wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. 

Ratzeburg beteiligt sich am 'Stadtlabor demografische Zukunftschancen' der Hamburger Körber-Stiftung

Die Gestaltung des demografischen Wandels ist wie die Herausforderungen des Klimawandels ein ganz großes Zukunftsthema auch auf kommunaler Ebene. Stadt- und Dorfgesellschaften werden sich dabei in den kommenden 25 Jahren nachhaltig verändern. Die damit einhergehenden Transformationen betreffen alle Bürger*innen gleichermaßen und bedürfen eines politischen und gesellschaftlichen Diskurses, um diese nahe Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Solche zukunftsweisenden Dialoge brauchen oftmals ihren Anstoß in den Kommunen. In Sachen 'Klimaschutz' war es beispielsweise die Jugendklimakonferenz des Ratzeburger Jugendbeirates, die bis heute in dieser Weise nachwirkt. Für das Zukunftsthema "Demografischer Wandel" ist es aktuell ein 'Stadtlabor', das solch einen wegweisenden Impuls setzt. 

Das 'Stadtlabor demografische Zukunftschancen' ist ein Projekt der Hamburger Körber-Stiftung, das Städte und Gemeinden in Deutschland auf ihrem Weg in die Altersfreundlichkeit begleitet. Projektleiterin Karin Haist ist überzeugt: „Es sind die Kommunen, in denen der demografische Wandel gestaltet wird und die in einer alternden und diverser werdenden Gesellschaft für ein gutes Leben aller Generationen sorgen.“ In der dreiteiligen Werkstattreihe bringt die Körber-Stiftung jedes Jahr eine kleine Gruppe von Stadtvertreter*innen zusammen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie die eigene Stadt oder Kommune demografiefest und altersfreundlich werden kann. In verschiedenen Orten gewinnen sie durch gute Praxis, Expertenimpulse, aber vor allem auch den kollegialen Austausch Ideen für die eigene Arbeit vor Ort. 

Die Stadt Ratzeburg ist 2023 Teil dieses Stadtlabors geworden, zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland. Bürgermeister Eckhard Graf vertritt die Inselstadt in dieser Werkstatt, die gleichzeitig ein Feldversuch für die altersfreundliche Stadt sein will. Jeder Termin findet an einem anderen Ort statt und eröffnet den Teilnehmer*innen die besondere Möglichkeit im kleinen und exklusiven Kreis neue inhaltliche und methodische Impulse zu bekommen sowie kreative und praktische Lösungen kennenzulernen. Es ist ein umfassender Austausch mit engagierten Kolleg*innen aus dem ganzen Bundesgebiet.  

Mit einem Auftakttreffen im Januar in Hamburg-Bergedorf, am Stammsitz der Körber-Stiftung, wurde der diesjährige Prozess gestartet. "Der demografische Wandel wird uns in Ratzeburg auf lange Sicht beschäftigen. Im Stadtlabor der Körber-Stiftung gelingt der Austausch zwischen Kommunen unterschiedlicher Größen und Strukturen auf Augenhöhe. Im kollegialen Austausch werden unterschiedliche Erfahrungen dargestellt und damit auch die Chance eröffnet, neue Lösungsansätze für uns in Ratzeburg zu entwickeln. Da alle Städte, Gemeinden und Kreise ähnliche Herausforderungen meistern müssen, lohnt der Blick auf andere. Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. 

Einen ersten konkreten Erfolg hat die Teilnahme Ratzeburgs am Stadtlabor der Körber-Stiftung schon gezeitigt. Zur Vorbereitung hat Bürgermeister Eckhard Graf lokale Akteure, die sich mit dem Thema 'Demografischer Wandel' beruflich oder ehrenamtlich befassen, in einen offenen Gesprächskreis geladen. Schnell wurde hier deutlich, dass sich dieses Format unbedingt verstetigen sollte und gemeinsam weitere Schritte für eine demografische Stadtentwicklung in Ratzeburg erarbeitet werden sollten. Eine Bürgerwerkstatt des Seniorenbeirates, gefördert über die 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" soll diesen Prozess in Kürze einleiten. 

Ratzeburger Dialogprojekt "Warum allein?" - Ergebnisbroschüre liegt vor

2019 und 2020 zogen Bürgerwerkstätten durch die Ratzeburger Stadtteile, um unter dem Motto "Warum allein?" das Thema "Einsamkeit" zu bewegen. Eingeladen dazu hatten die Stadt Ratzeburg zusammen mit dem Seniorenbeirat, der Volkshochschule, den evangelischen Kirchengemeinden, dem Demenznetzwerk Herzogtum Lauenburg und der Bürgerstiftung Ratzeburg, unterstützt durch eine Förderung über das Programm  „MITEINANDER REDEN“ der Bundeszentrale für politische Bildung. Rund 150 zumeist ältere Menschen beteiligten sich aktiv und sehr engagiert an diesen moderierten Gesprächsrunden und trugen vielfältige Erfahrungen zusammen, aus Sicht von Betroffenen, von Helfenden, von unterstützenden Institutionen. Im Ergebnis entstand eine stadtteilbezogene Analyse und Ideensammlung, wie Menschen wohnortnah zueinander finden können und was daran verbessert werden kann. 

«Warum allein?« - Ratzeburger Dialogprojekt zum Thema «Einsamkeit« >>

Der gesamte Werkstattprozess wurde dokumentiert, mit dem Ziel, eine Broschüre zu erstellen. Corona hat diese Arbeit im Frühjahr zunächst zurückgeworfen, aber letztlich nicht verschieben können. Die Broschüre wurde jetzt fertiggestellt und liegt aktuell im Rathaus, in der Stadtbücherei und weiteren Orten der Stadt zur kostenlosen Mitnahme bereit, als Diskussionsgrundlage für konkrete Maßnahmen. 

Die Broschüre kann auch online als PDF eingesehen werden:

Von engagierte Bürgerinnen und Bürger in einer engagierten Stadt

Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. startet 'vhs-Lerntreff im Quartier'

Die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. bereitet seit November letzten Jahres mit verschiedenen Partnern in allen Ratzeburger Stadtteilen 'vhs-Lerntreffs im Quartier' vor. Ein 'vhs-Lerntreff' bietet Angebote zur Alphabetisierung, Lesen, Schreiben, Rechnen, digitale Alphabetisierung,  und Grundbildung (z.B. finanzielle, gesundheitliche Grundbildung) für gering Literalisierte, für Erwachsene, aber auch Heranwachsende (ab 16 Jahren), die Schwierigkeiten mit dem Lesen und Schreiben haben. Er ist niedrigschwellig im Sozialraum angelegt und will Erwachsenen den Zugang in Lernprozesse erleichtern, die über herkömmliche Komm-Strukturen nicht oder nur schwer erreichbar sind. Der 'vhs-Lerntreff' kooperiert dafür mit den im Quartier oder in der Nachbarschaft existierenden weiteren sozialräumlichen Partnern und nutzt so bestehende Zugänge zu Zielgruppen in ihrem vertrauten Wohnumfeld. Dies soll die Erreichbarkeit und Ansprache der Zielgruppen befördern. In Ratzeburg sind dies das Diakonische Werk Herzogtum Lauenburg mit deinem Jugendzentrum 'STELLWERK' in der Vorstand, die Stadtbücherei auf der Insel und die BQG GmbH in ihrer Produktionsschule auf dem St. Georgsberg. 

Das Programm 'vhs-Lerntreffs im Quartier' wird vom Deutsche Volkshochschul-Verband e.V. organisiert und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Unterstützt durch die Förderung schaffen Volkshochschulen einen offenen, informellen Lernort und erreichen so neue Zielgruppen mit Alphabetisierungsbedarf. Kern der vhs-Lerntreffs ist ein lebensweltorientiertes und sozialräumliches Konzept, welches als Ergänzung zu klassischen Alphabetisierungskursen dient und interessierten Erwachsenen den Zugang zu Lernprozessen erleichtert. Dabei sollen Menschen mithilfe aufsuchender Bildungsarbeit dort abgeholt werden, wo sie sich in sozialer, räumlicher und zeitlicher Hinsicht befinden: Bildung findet vor Ort, in Vereinen, in Stadtteilen, Begegnungszentren etc. statt. Der 'vhs-Lerntreff' erreicht so Erwachsene mit Grundbildungsbedarfen, die über herkömmliche Komm-Strukturen nicht oder nur schwer erreichbar sind.

Bundesweit wurden seit 2023 bereits in 68 Städten 'vhs-Lerntreffs' eröffnet und erprobt. Die Volkshochschule Ratzeburg ist jetzt in der zweiten Antragsphase dazu gestoßen als eine von 33 weiteren Projektpartnerin dazugestossen und bietet in Schleswig-Holstein als zehnter Standort quartiersbezogene Lernangebote in den drei Ratzeburger 'vhs Lerntreffs'. Diese starten mit ihrer Bildungsarbeit in den kommenden Wochen. Geplant sind feste Öffnungszeiten ohne Anmeldezwang. Das gegenseitige Kennenlernen in und die Ermittlung von individuellen Lernbedarfen steht zunächst im Mittelpunkt. Dies soll in einer offenen und wertschätzenden Atmosphäre geschehen. "Wir hoffen, dass wir Menschen, die eigene, grundlegende Lerndefizite überwinden möchten, ein Angebot machen können, genau diesen Schritt jetzt zu wagen. Wir wollen in unseren 'vhs-Lerntreffs' Unterstützung geben, ganz so, wie sie angefragt und benötigt wird", sagt Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V.. Bei der Ansprache der Zielgruppe unterstützen Rainer Voß und Olaf Berling als Botschafter der Ratzeburger 'vhs Lerntreffs'. Sie suchen gezielt Betriebe, Institutionen und Vereine in den Quartieren auf und stellen dort die kostenlosen Angebote dieses neuen, niederschwelligen Lernkonzeptes vor. Sie vermitteln dort auch Schulungen für Mitarbeitende, um Betroffene erkennen, ansprechen und durch das Aufzeigen von Angeboten wirkungsvoll unterstützen zu können. 

Weitere Informationen zu den 'vhs-Lerntreffs' in Ratzeburg sind persönlich bei der Ratzeburger Volkshochschule unter info@vhs-ratzeburg.de oder unter 04541-8000-146 erhältlich, aber auch auf den beigefügten Flyern zum Angebot. 

Neu gewählter Ratzeburger Jugendbeirat bereitet sich auf seine gemeinsame Arbeit vor

Der neu gewählte Ratzeburger Jugendbeirat hat sich am vergangenen Samstag mit einem Einführungsworkshop in der Ratzeburger Jugendherberge auf seine zukünftige Arbeit vorbereitet. Unterstützt von Gregor Dehmel vom Verein Politik zum Anfassen e.V. näherten sich vor allem die neuen Mitglieder in verschiedenen Spielsituationen dem unbekannten Terrain der Kommunalpolitik und der Kommunalverwaltung an. Begleitet wurden sie dabei von den älteren Jugendbeiratsmitglieder, die ihre Erfahrung und Wissen bereitwillig einbrachten. Hilfreich für den neuen Jugendbeirat ist dabei, dass diese Erfahrung durch drei ihrer wiedergewählten Mitglieder auch in der weiteren Arbeit erhalten bleiben wird. 

Ein weiterer Schwerpunkt der Workshoparbeit war die Themenfindung. Hier wurden sowohl neue Ideen, wie die Gestaltung der Ratzeburger Schulhöfe oder die Anlage eines Kletterwaldes, als auch bereits bestehende Themen, wie Klimaschutz, die gemeinsame Europaarbeit mit den Jugendbeiräten der Partnerstädte oder, ganz oben auf, der Wunsch nach einem Skatepark, diskutiert. Auch hier konnten die scheidenden Mitglieder ihr Wissen und wichtige Impulse einbringen. Sie signalisierten ihre Bereitschaft, dem neuen Jugendbeirat auch zukünftig bei Bedarf beratend zur Seite zu stehen. 

Der neue Jugendbeirat wird sich am 29.01.2025 konstituieren. Hierbei wird auch der Vorsitz bestimmt. Um sich bis dahin etwas besser kennenzulernen, wurde vereinbart, gemeinsam den afrikanischen Zirkus 'JABULA' zu besuchen, der in den Weihnachtsferien in der Ratzeburger Riemannhalle gastiert. Solche und ähnliche Aktionen sollen dazu beitragen, das Gruppengefühl im Jugendbeirat für die kommenden zwei Jahre zu stärken.

Ermöglicht wurde der Einführungsworkshop durch eine Förderung aus dem Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 

Ottfried Feußner mit der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik ausgezeichnet

Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack hat im November 6 Frauen und 12 Männer persönlich mit der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik ausgezeichnet, darunter auch Ottfried Feußner aus Ratzeburg. Die Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel zu überreichen, sei für sie eine Ehre, betonte Sütterlin-Waack. Der Einsatz für das Gemeinwohl verdiene die allerhöchste Anerkennung. "Heute steht Ihr jahrelanges Engagement im Mittelpunkt, das unsere Gesellschaft lebendig, stark und menschlich macht. Ihr Engagement bereichert und stärkt unsere Gemeinschaft", sagte die Ministerin. "Wir alle wissen, dass der Einsatz für andere – für unser Gemeinwohl – nicht selbstverständlich ist. Sie zeigen, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen, und was mit Engagement und Eigeninitiative bewegt werden kann. Die heutige Auszeichnung ist mehr als nur eine Anerkennung. Sie ist ein Zeichen unserer Wertschätzung.", sagte Sütterlin-Waack. Die Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel ist die höchste Auszeichnung für ehrenamtlichen Einsatz im Bereich der Kommunalpolitik in Schleswig-Holstein. 

Ottfried Feußner wurde diese Auszeichnung für sein beispielloses und beispielgebendes Wirken auf kommunalpolitischer Ebene verliehen.  Nachdem er bereits ab 1995 Erfahrungen als stellvertretendes bürgerliches Ausschussmitglied sammelte, verfestigte er seine kommunalpolitische Tätigkeit im Jahre 1998 mit der Wahl in die Stadtvertretung der Stadt Ratzeburg. Er war seitdem bis zu seinem Ausscheiden im Mai des letzten Jahres ohne Unterbrechung in dem Gremium aktiv. In dieser Zeit hat er in zahlreichen Ausschüssen der Stadtvertretung mitgewirkt. 20 Jahre lang übernahm Herr Feußner den Vorsitz der Stadtvertretung, zunächst als Bürgervorsteher, ab 2020 nach einer entsprechenden Änderung der Hauptsatzung dann als Stadtpräsident. 

Bis zur Wahl zum Bürgervorsteher im Jahr 2003 war Herr Feußner als stellvertretender Bürgermeister in seiner Stadt aktiv. Durch seine mehr als zwanzigjährige ehrenamtliche Tätigkeit ist Ottfried Feußner ein angesehenes Bindeglied zwischen Verwaltung und Ortspolitik geworden. In den Jahren 2008 bis 2012 hat er maßgeblich am Aufbau des "Ratzeburger Bündnisses gegen Rechtsextremismus" mitgewirkt. Dieses Bündnis wurde als Reaktion auf neonazistische Umtriebe in Ratzeburg mit dem Ziel gegründet, rechtsextremen Aktivitäten in der Stadt konsequent entgegenzutreten. Als verbindlicher Ansprechpartner, der durch großes Einfühlungsvermögen hohes Vertrauen genießt, konnte Otfried Feußner viele Menschen für das Bündnis gewinnen.



Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg nimmt seine Arbeit auf

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Der neugegründete Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg hat am vergangenen Mittwoch seine Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde André Rode zum Vorsitzenden gewählt. Silke Boldt wurde als stellvertretende Vorsitzende bestimmt. Das Amt des Schriftführers übernahm Dr. Frank Baudach, der aus dem Bereich des Amtes Lauenburgische Seen in den Inklusionsbeirat entsendet worden war. Nach Beschluss der Stadtvertretung und des Amtsausschusses soll der Inklusionsbeirat als gemeinschaftliche Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen in Stadt und Amt ausgestaltet werden. 

"Wir als Beirat möchten gerne mit den anderen engagierten Beiräten der Stadt Ratzeburg zusammenarbeiten, um die Inklusion in Ratzeburg und im Amt Lauenburgische Seen weiter voranzutreiben. Wir sind offen für den Austausch von Ideen, Anregungen und möchten gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Teilhabe von allen Bürgerinnen und Bürgern in Stadt und Amt zu fördern", sagte der neue Vorsitzende André Rode.

Bürgermeister Eckhard Graf und Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff bedankten sich bei den Mitgliedern des Inklusionsbeirates für ihre Bereitschaft, sich gemeinschaftlich für Menschen mit Behinderungen engagieren zu wollen. Einen ersten Fokus will der Inklusionsbeirat dabei auf den 'Aktionsplan Inklusion' der Stadt Ratzeburg legen, den die Stadtvertretung im vergangenen Jahr in Kraft gesetzt hat. Ebenso soll im Oktober mit der Erarbeitung eines 'Aktionsplan Inklusion' für die Dörfer des Amtsgebietes begonnen werden. Auch eine Vernetzung mit dem bestehenden Seniorenbeirat und dem Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg wird angestrebt. Der Inklusionsbeirat ist ansprechbar unter inklusionsbeirat@ratzeburg.de

Ratzeburger Repair-Café lädt zum gemeinsamen Reparieren

"Endlich läuft es wieder…!" Mit diesem Gefühl von Erfolg werden regelmäßig die zahlreichen BesucherInnen des Ratzeburger Repair-Cafés belohnt. Hilfe zur Selbsthilfe bei technischen Geräten aller Art ist das Motto und viele Defekte lassen sich ohne großen Aufwand beheben. Das Team der Ehrenamtlichen besteht aus mittlerweile drei Frauen und fünf Männern, von denen zu den Öffnungszeiten, immer sonntags in den ungeraden Wochen von 14:00 bis 17:00 Uhr, mindestens drei Personen zur Hilfe vor Ort sind.

Seit ein paar Wochen wird der Raum des Repair-Cafés von den Besuchenden auch zur kreativen Entfaltung genutzt. Näh-, Papier- und Handarbeiten werden in geselliger Runde und mit viel Freude am gemeinsamen Tun angepackt. Die Stimmung ist stets respektvoll und fröhlich. Hier kann jeder und jede, die Lust haben bei einem Kaffee oder Tee ein neues Projekt entstehen lassen oder sich über eine reparierte Espresso-Maschine freuen. Ersatzteile werden über Geld- oder Kuchenspenden organisiert. Oft verabschieden sich die Gäste dankbar und erfreut, das Repair-Café entdeckt zu haben. Alle Mitwirkenden freuen sich auch über neue Besuchende - egal ob Jung oder Alt - und begrüßen sie in den großzügig ausgestatteten Werkstatträumen in der BQG in der Max-Planck-Str. 13, gut zu erkennen mit dem Segelflugzeug der ehemaligen 'JUBI' an der Fassade. 

Neuer Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg nimmt seine Arbeit auf

Der neugewählte Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg hat sich am vergangenen Freitag konstituiert. In seiner ersten Sitzung unter Leitung von Bürgermeister Eckhard Graf wurde Dr. Dirk Bade zum Vorsitzenden gewählt. Die Mitglieder sprachen sich mit Blick auf seine langjährige Erfahrung in der Beiratsarbeit einstimmig für ihn aus.  Als seine Stellvertreterin wurde Bärbel Kersten bestimmt. Bürgermeister Graf beglückwünschte die Gewählten und bedankte sich bei allen für ihre Bereitschaft, sich zum Wohle der Seniorinnen und Senioren in der Stadt einsetzen zu wollen. 

In ersten Ansprachen wurde festgelegt, dass sich der Seniorenbeirat zukünftig jeden zweiten Montag im Monat um 14:30 Uhr treffen will. Der nächste Sitzungstermin wurde allerdings für den 15.07.2024 festgelegt. Treffpunkt soll wie gewohnt der Sitzungsraum 2.11 im Rathaus bleiben. 

Wir engagieren uns ... für Inklusion

Aktionsplan Inklusion der Stadt Ratzeburg - Ein Neustart für mehr Inklusion in Ratzeburg

Die Ratzeburger Stadtvertretung hat im Dezember 2023 erstmalig und einstimmig einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg beschlossen. Vorangegangen war eine monatelange kritische Analyse der unterschiedlichen städtischen Liegenschaften mit Blick auf ihre Barrierefreiheit. "Zusammen mit Menschen aus der Behindertenrechtsarbeit haben wir auf das Rathaus, die Sportanlagen, die städtische Bildungs- und Sozialeinrichtungen, auf Wege und Verkehrsübergänge und auf Freizeit- und Spielplätze geschaut. Es war eine Aufnahme der bestehenden Barrieren, die es in der Zukunft abzubauen gilt", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Dabei hing es bei weitem nicht nur um bauliche Fragen. "Wichtig war uns der Blick auf die Informationspolitik der Einrichtungen. Was erfahren Menschen mit Behinderungen über das Rathaus, über die Stadtbücherei, über öffentliche Veranstaltungen oder Sitzungen, sodass sie ihre Besuche auch gut und selbstbestimmt planen können? Auch das gehört zur Barrierefreiheit", sagt Martina Radtke, die als Behindertenrechtsaktivistin aus Georgsmarienhütte diesen Prozess der Analyse maßgeblich unterstützt hat. 

Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, aber auch mit Betroffenen im Rahmen eines Bürgerforums erörtert. So entstand ein Maßnahmenkatalog zum Abbau von Barrieren in den städtischen Einrichtungen und Liegenschaften, der schließlich auch in der Stadtpolitik beraten und abgestimmt wurde. Dieser 'Aktionsplan Inklusion' soll für die Jahre 2024 - 2028 Gültigkeit haben und der Stadt als Richtschnur zu mehr Inklusion dienen. "Mit diesem Aktionsplan wollen wir vor unserer eigenen Haustür kehren und in regelmäßigen Evaluationen schauen, wie wir uns entwickeln", sagt Bürgermeister Graf. Er hofft aber, dass diese städtische Initiative auch eine Strahlkraft entwickelt und andere Einrichtungen in Wirtschaft, Kultur oder im Gesundheitssektor in der Stadt motiviert, sich ebenfalls um mehr Barrierefreiheit zu bemühen. "Wir sind eine Stadt im demografischen Wandel. Da ist jede Investition in Barrierefreiheit ein wirklicher Gewinn für die Zukunft aller Menschen in Ratzeburg", so Bürgermeister Graf.

Dass der 'Aktionsplan Inklusion' in dieser Kürze entstehen konnte, ist auch ein Verdienst der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Diese hatte auf Grundlage der Richtlinien des Bundesprogramm 'Demokratie leben!' das Thema Inklusion in den vergangenen zwei Jahren in einem offenen Dialograum bewegt und so maßgebliche Impulse setzen können. "Wir konnten mit unserem Projekt 'Demokratie inklusiv' in moderierten Workshops oder in einem Schülerprojekt an der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen erfolgreich sensibilisieren und Inklusion zum Gesprächsthema machen", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg. Mit dem 'Aktionsplan Inklusion' ist aus seiner Sicht aber nur der erste Schritt getan. Im kommenden Jahr soll in der Partnerschaft für Demokratie daran gearbeitet, dass sich endlich auch eine neue Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen bildet und dass auch im Amtsbereich Lauenburgische Seen Inklusion und Barrierefreiheit vorangebracht werden. 


Barrierefrei in Ratzeburg - Hinweise und Informationen »

Dokumentation eines Neustartes für mehr Inklusion in der Stadt Ratzeburg

Aktionstag des Inklusionsbeirates der Stadt Ratzeburg zum 'Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung'

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Mit einem Aktionstag hat sich Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg am 'Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung' beteiligt. Auf einem Inklusionsparkour in der Stadtbücherei konnten sich Interessierte an verschiedenen Stationen zu den Themen 'Bewegung', 'Sehen' und 'Hören'  informieren und durch vielerlei Ausprobieren auch sensibilisieren. Im Mittelpunkt stand dabei für die Mitglieder des Inklusionsbeirates das Gespräch über die Erfahrungen von unterschiedlichen Barrieren im Alltag von behinderten Menschen, die sich im Inklusionsparkour simulieren ließen. Die Besucher des Inklusionsparcours nutzen dieses Angebot mit großer Neugier und es entspannen sich gehaltvolle Dialoge auch zum Auftrag und zur Arbeit des Inklusionsbeirates. 

Für die Mitglieder des Inklusionsbeirates war es die erste Erfahrung mit solch einer öffentlichkeitswirksamen Aktion. Sie zogen insgesamt ein positives Fazit. "Auch wenn wir uns vielleicht noch mehr Zuspruch gewünscht hätten, war es ein guter Einstieg in diese Form der Öffentlichkeitsarbeit. Sie wird auch zukünftig ein wichtiger Baustein unserer Arbeit sein, gilt doch Verständnis und Achtsamkeit für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu schaffen", sagte André Rode, Vorsitzender des Inklusionsbeirates. 

Der Aktionstag zum 'Internationale Tag der Menschen mit Behinderung' wurde am Nachmittag im 'Lese- und Erzähltreffs' der Stadtbücherei fortgeführt. Eine Seniorengruppe befasste sich mit dem Buch "Das Blubbern vom Glück" vom australischen Autor Barry Jonsberg, das in liebevoller und inspirierender Weise das nicht einfache, aber glückliche Leben eines autistischen Mädchens beschreibt. 

Neue barrierefreie Toilettenanlage am Ratzeburger Bahnhof

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Die lang ersehnte neue Toilettenanlage am Ratzeburger Bahnhof ist einsatzbereit. Barrierefrei, hygienisch und modern empfängt sie ab sofort Reisende und schafft endlich einen komfortablen Ersatz für das jahrelange Provisorium einer mobilen Toilette. Die Planungen für die neue Anlage hatten sich über viele Jahre hingezogen. Es galt Fördermittel einzuwerben, die Abstimmung zwischen allen Planungsbeteiligten herzustellen und ein Ausschreibungsverfahren zu organisieren. In diesem Frühjahr stand dann alles auf 'grün' und konnte mit den beteiligten Baufirmen und dem städtischen Bauhof in nur wenigen Monaten zum erfolgreichen Ergebnis geführt werden. Der Seniorenbeirat der Ratzeburg, der über viele Jahre die Einrichtung einer barrierefreien Toilette am Ratzeburger Bahnhof eingefordert hatte, zeigte sich hochzufrieden. "Es war uns immer ein Herzensanliegen und wir sind der Stadtverwaltung dankbar, dass sie es immer in unserem Sinne vorangetrieben hat", sagte Günter Deutschmann, ehemaliges Mitglied im Seniorenbeirat. 

Auch der Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg begrüßte diese deutliche Verbesserung am Bahnhof. Silke Boldt lobte die durchdachte Einrichtung, die sowohl Rollstuhlfahrern mit einem Euro-Schlüssel, als auch Menschen mit Rollatoren eine problemlose Nutzung ermöglicht. Der Zugang zur Toilette ist grundsätzlich über eine Bezahlfunktion geregelt. Mit 50 Cent, in bar oder per Karte, öffnet sich die Tür in das sich selbstreinigende WC. "Wir haben uns für die Bezahlvariante entschieden, um vor allem dem Vandalismus vorzubeugen, der leider in frei zugängigen öffentlichen Toiletten immer wieder zu beobachten ist", begründete Bürgermeister Eckhard Graf die Gebühr. Die jährlichen Betriebskosten in Höhe von rund 18.000 € lassen sich damit natürlich nicht decken. 

Die Kosten für die Installation der neuen Toilettenanlage belaufen sich auf rund 220.000 €. Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) fördert diese mit 75%, maximal mit 174.200 €.  Eine weitere barrierefreie Toilettenanlage in ähnlicher Ausstattung wird im kommenden Jahr im Zuge der "Erneuerung der Domhalbinsel" nahe der Ruderakademie entstehen. 

Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg nimmt seine Arbeit auf

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Der neugegründete Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg hat am vergangenen Mittwoch seine Arbeit aufgenommen. In seiner konstituierenden Sitzung wurde André Rode zum Vorsitzenden gewählt. Silke Boldt wurde als stellvertretende Vorsitzende bestimmt. Das Amt des Schriftführers übernahm Dr. Frank Baudach, der aus dem Bereich des Amtes Lauenburgische Seen in den Inklusionsbeirat entsendet worden war. Nach Beschluss der Stadtvertretung und des Amtsausschusses soll der Inklusionsbeirat als gemeinschaftliche Interessenvertretung für Menschen mit Behinderungen in Stadt und Amt ausgestaltet werden. 

"Wir als Beirat möchten gerne mit den anderen engagierten Beiräten der Stadt Ratzeburg zusammenarbeiten, um die Inklusion in Ratzeburg und im Amt Lauenburgische Seen weiter voranzutreiben. Wir sind offen für den Austausch von Ideen, Anregungen und möchten gemeinsam an Lösungen arbeiten, um die Teilhabe von allen Bürgerinnen und Bürgern in Stadt und Amt zu fördern", sagte der neue Vorsitzende André Rode.

Bürgermeister Eckhard Graf und Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff bedankten sich bei den Mitgliedern des Inklusionsbeirates für ihre Bereitschaft, sich gemeinschaftlich für Menschen mit Behinderungen engagieren zu wollen. Einen ersten Fokus will der Inklusionsbeirat dabei auf den 'Aktionsplan Inklusion' der Stadt Ratzeburg legen, den die Stadtvertretung im vergangenen Jahr in Kraft gesetzt hat. Ebenso soll im Oktober mit der Erarbeitung eines 'Aktionsplan Inklusion' für die Dörfer des Amtsgebietes begonnen werden. Auch eine Vernetzung mit dem bestehenden Seniorenbeirat und dem Jugendbeirat der Stadt Ratzeburg wird angestrebt. Der Inklusionsbeirat ist ansprechbar unter inklusionsbeirat@ratzeburg.de

WheelmapPro: Herzogtum Lauenburg befüllt kreisweite Online-Karte mit Informationen zur Barrierefreiheit

Informationen können zwar keine Barrieren beseitigen - aber mangelnde Informationen über Barrieren erschweren in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen Alltag und Freizeit. Der Kreis Herzogtum Lauenburg macht nun einen wegweisenden Schritt zu mehr Barrierefreiheit und beteiligt sich am Projekt der WheelmapPro. Initiiert durch die Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS) und koordiniert vom Inklusionsbeauftragten des Kreises, Mario Preusche, startet das Herzogtum unter den ersten zehn Landkreisen in Deutschland mit einer eigenen Online-Karte für barrierefreie Orte.

Das Projekt Wheelmap (https://news.wheelmap.org/), die Grundlage der WheelmapPro, wird von den Sozialheld*Innen e. V. betreut, die sich seit über 15 Jahren für mehr Teilhabe und Barrierefreiheit einsetzen. Initiator der Wheelmap ist Inklusions-Aktivist Raúl Krauthausen. Eine Online-Karte gibt Informationen über rollstuhlgerechte öffentliche Orte, um Menschen mit Mobilitätseinschränkungen das tägliche Leben und die Freizeit zu erleichtern.

Der Kreis Herzogtum Lauenburg hat nun eine erweiterte Version, nämlich die WheelmapPro, beauftragt. Dabei handelt es sich um eine Online-Karte, die über mehr Kriterien zur Zugänglichkeit von Einrichtungen wie Behörden, Freizeitbetrieben, Hotels und Restaurants informiert. Davon profitieren nicht nur Menschen mit Mobilitätseinschränkungen wie Rollstuhlfahrer, Personen mit Gehhilfen, aber auch Eltern mit Kinderwagen. Auch Menschen mit Sehbehinderungen finden auf der WheelmapPro die notwendigen Informationen.

Landrat Dr. Christoph Mager betont in diesem Zusammenhang: „Anders als noch vor der Jahrtausendwende wird beim Bau öffentlich zugänglicher Gebäude Barrierefreiheit heute flächendeckend berücksichtigt. Ältere und vor allem historische Gebäude entsprechen in der Regel aber nicht den aktuellen Normen, auch weil ein nachträglicher Umbau teilweise nicht möglich ist. Durch das Angebot von wheelmap verschwinden diese noch vorhandenen Barrieren zwar nicht, aber es kann unnötige Wege und Zeit sparen und bei Betreibern betroffener Gebäude zur Selbsterkenntnis beitragen.“

Für den Tourismus im Herzogtum Lauenburg ist die Online-Karte ein wichtiger Qualitäts-Baustein: „Mit der WheelMap pro gelingt uns ein wichtiger Schritt hin zu einer Reiseregion für Alle. Sie bietet unseren Gästen zunehmend bessere Informationsmöglichkeiten für ihre Urlaubsplanung und -gestaltung“, unterstreicht Günter Schmidt, Geschäftsführer der HLMS, die Bedeutung des Projektes.

Nur durch detaillierte Angaben kann jeder nach seiner individuellen Mobilität selbstbestimmt entscheiden, ob er das Angebot wahrnimmt. Aus diesem Grund soll die WheelmapPro des Kreises Herzogtum Lauenburg mit zahlreichen Informationen befüllt werden. Dazu fand am 9. Juli ein kreisweites Mapping-Event statt. Behinderten- und Inklusionsbeauftragte der Städte und Gemeinden koordinierten dieses Event in ihrem jeweiligen Bereich. Das Mapping erfolgte nach einer kurzen Einweisung durch die Sozialheld*innen e.V. Mit der App auf dem Handy machten sich die Kleingruppen anschließend auf den Weg zu den vorher ausgewählten Einrichtungen. Die App führt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch die Bewertungskriterien. Fotos der Örtlichkeiten können direkt hochgeladen werden.

Mit diesem Mapping-Event wurde der Startschuss zur WheelmapPro des Kreises Herzogtum Lauenburg gegeben. Künftig soll ihr Umfang laufend wachsen. Auch Betriebe und Einrichtungen können sich selbst mappen. Je mehr Personen und Betriebe teilnehmen, umso größer wird das Angebot für Alle.

Informationen zum Projekt gibt es auf https://news.wheelmap.org/barrierefrei-im-herzogtum-lauenburg/ . Als Kontaktpersonen stehen Mario Preusche als Inklusionsbeauftragter der Kreises sowie Uta Steffen von der HLMS für touristische Anbieter zur Verfügung.

Schulklasse der Ratzeburger Gemeinschaftsschule sucht barrierefreie Pfade für Gäste der Stadt

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Einer ungewöhnlichen Aufgabe musste sich vergangene Woche die 10d der Gemeinschaftsschule Lauenburgischen Seen stellen. Die Schülerinnen und Schüler waren zusammen mit ihrer Lehrerin Telse Frahm im Ratzeburger Rathaus mit Bürgermeister Eckhard Graf, Günter Schmidt und Ute Steffen von der Herzogtum Lauenburg Marketing und Service GmbH (HLMS) und Gerhild Kutschale von der Ratzeburger Tourist-Info verabredet, um in Sachen Barrierefreiheit touristische Detektivarbeit zu leisten. Ihnen wurde die Aufgabe gestellt, einen möglichst barrierefreien, touristisch attraktiven Spazierweg für einen fiktiven Gast zu finden, der eine Behinderung hat und keine weiten Wege schafft.

Vorbereitet hatte diesen Aktionstag die Behindertenrechtsaktivistin Martina Radtke im Rahmen des Projektes "Demokratie inklusiv". Sie hatte entsprechende Hilfsmittel, wie Rollstühle, Rollatoren oder Seheinschränkungsbrillen organisiert, um den teilnehmenden Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit zu geben, sich selbst in die Rolle ihres fiktiven Gastes zu begeben und eigene Erfahrungen zu sammeln. Bei der Einführung im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses, an der auch Schulleiter Marc Karbowski teilnahm, wurde erst einmal abgestimmt, was dieser Gast unbedingt in Ratzeburg sehen sollte. Der Dom, das Wasser und die schöne Landschaft, die Petri-Kirche, eines der Museen wurden von den Schülern auf die Vorschlagsliste gesetzt.

Ausgestattet mit ausgearbeiteten Protokollbögen und Zollstöcken begaben sich vier Gruppen danach auf unterschiedlichen Wegen auf Erkundung. Schnell zeigte sich, dass nicht jeder Weg barrierefrei zum gewünschten Ziel führte und man die angedachten Routen immer wieder ändern musste. Auch die Längen der Strecken wurde deutlich unterschätzt. Den Schülerinnen und Schüler fiel hier durch eigene Beobachtungen immer wieder auf, wie langsam und mühsam sich ältere Menschen mit Rollatoren durch die Stadt bewegen. Es ergaben sich sogar einige Gespräche mit Betroffenen, die sehr bereitwillig über ihre Erfahrungen in Ratzeburg sprachen.

Auch die Aufgabe, beim Rundgang noch einen Platz für eine gastronomische Pause zu finden, erwies sich schwieriger als gedacht. Nicht jedes Café erwies sich als barrierefrei. Und die Frage, wo eine behindertengerechte Toilette zu finden ist, konnte nicht immer auf Anhieb beantwortet werden. Die Beschilderungen im Stadtgebiet ist hier nicht eindeutig und für die Nutzer von Rollatoren gibt es oft keine öffentlich zugänglichen WCs. Alles wurde sorgsam dokumentiert, vorhandene Barrieren ausgemessen und daraus Vorschläge für ansprechende und machbare Rundgänge entwickelt.

In einer abschließenden Auswertung im Ratssaal wurden einige dieser empfehlenswerten Strecken vorgestellt und über die gemachten Erfahrungen diskutiert. Die Anregungen wurden von Gerhild Kutschale dankend aufgenommen. Sie sollen einfließen in den Aufbau eines Angebotes für barrierearme Stadterkundungen. Martina Radtke zeigte sich vom Einsatz der Schülerinnen und Schüler begeistert. "Die 10d der Gemeinschaftsschule mit ihrer Lehrerin Telse Frahm unterstützt bereits zum zweiten Mal die Umsetzung des 'Aktionsplans Inklusion' der Stadt Ratzeburg durch ihre aktive Mitarbeit. Die jungen Menschen haben sich sehr engagiert mit den Fragen rund um Barrierefreiheit auseinandergesetzt und eigene konstruktive Ideen entwickelt", sagte Martina Radtke.

Die Aktion wurde unterstützt durch die 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 

Moderne Toilettenanlage entsteht am Ratzeburger Bahnhof

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Kaum eine Baumaßnahme wird so herbeigesehnt, wie die Installation einer neuen, barrierefreien Toilettenanlage am Ratzeburger Bahnhof. Nach einem langen Planungs- und Ausschreibungsverfahren konnte in den vergangenen Wochen endlich mit den vorbereitenden Bauarbeiten begonnen werden. Das Fundament sowie die Ver- und Entsorgungsleitungen wurden hergestellt. Vor wenigen Tagen konnte dann die Toilettenanlage selbst positioniert werden. Mit einem Schwerlastkran wurde das vorgefertigte Gebäude an seinen Platz gesetzt. Jetzt müssen noch die Anschlüsse geschaffen und der Außenbereich barrierefrei gestaltet werden. Dann wird das jahrelange Provisorium einer Miettoilette am Bahnhof der Vergangenheit angehören.

"Die Stadt kann in Kürze ihren Gästen und allen Nutzerinnen und Nutzern des Bahnhofs endlich eine moderne WC-Anlage bieten, wie sie heute ein Standard sein muss", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Die Kosten für diese Baumaßnahme, für die sich insbesondere der Ratzeburger Seniorenbeirat über viele Jahre eingesetzt hat, betragen rund 260.000 €. Sie wird mit rund 174.000 € gefördert vom Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (nah.sh) und dem Land Schleswig-Holstein. 

Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg - Aufruf zur Bewerbung

Die Stadt Ratzeburg ruft interessierte Personen auf, sich für den neu geschaffenen Inklusionsbeirat der Stadt Ratzeburg zu bewerben. Der neu geschaffene Inklusionsbeirat soll eine umfassende Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg ermöglichen und zur Wahrnehmung ihrer Interessen beitragen. Die Satzung sieht vor, dass der Inklusionsbeirat aus bis zu 5 Mitgliedern besteht, die für 3 Jahre durch die Stadtvertretung bestellt werden. Der Inklusionsbeirat kommt zustande, wenn mindestens 3 Mitglieder gewählt worden sind. Es wird eine angemessene Berücksichtigung aller Geschlechter angestrebt.  

Für die Mitgliedschaft im Inklusionsbeirat können sich alle Personen bewerben, die mindestens 16 Jahre alt sind, während der Tätigkeit im Beirat ihre Hauptwohnung in Ratzeburg haben und eine amtlich anerkannte Behinderung mit einem Grad der Behinderung von mindestens 20 nachweisen. Bewerben können sich auch in Ratzeburg mit Hauptwohnung lebende Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, die einen Bezug zur Stadt Ratzeburg nachweisen können. 

Erwartet wird eine schriftliche Bewerbung mit Namen und Kontaktdaten sowie einer kurzen Darstellung der persönlichen Motivation für die Mitwirkung im Inklusionsbeirat. Das Bewerbungsformular kann hier heruntergeladen werden, ist aber auch im Bürgerbüro der Stadt Ratzeburg als Ausdruck erhältlich. Die Bewerbungsfrist endet am 24.05.2024.  

Die Bewerberinnen und Bewerber werden vom Hauptausschuss nach Ende der Bewerbungsfrist zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Der Hauptausschuss spricht danach der Stadtvertretung eine Empfehlung für die Bestellung des Inklusionsbeirates aus. Der Hauptausschuss schlägt auch Personen vor, die bei dem Ausscheiden von Mitgliedern aus dem Inklusionsbeirat nachrücken können, und zwar in der Reihenfolge der beschlossenen Liste.  Die Stadtvertretung bestellt auf der Grundlage des Vorschlages des Hauptausschusses die Mitglieder des Inklusionsbeirates für 3 Jahre.

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Ratzeburg bekommt einen Inklusionsbeirat

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Die Stadtvertretung der Stadt Ratzeburg hat auf ihrer jüngsten Sitzung einstimmig für die Einrichtung eines Inklusionsbeirates gestimmt.  Er soll eine umfassende Teilhabe, Gleichstellung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg ermöglichen und zur Wahrnehmung ihrer Interessen beitragen. Vorangegangen war ein mehrmonatiger Prozess, in dem unter anderem ein 'Aktionsplan Inklusion' erarbeitet und in der Stadtvertretung beschlossen wurde. Auf dessen Grundlage erfolgte in den ersten Monaten dieses Jahres die Erarbeitung eines Satzungsentwurfes für eine adäquate Interessensvertretung. Zusammen mit Betroffenen wurden dazu verschiedene Möglichkeiten diskutiert, wie die Beibehaltung der bestehenden Satzung für eine/ einen Behindertenbeauftragten oder die Neugestaltung eines Beirates. Die Entscheidung fiel hier einstimmig auf die Form eines Beirates. In einem Beirat können mehr Menschen mit ihrem Wissen eingebunden werden. Aber auch die anfallende Arbeit kann auf mehrere Schultern verteilt werden. Gerade das letzte Argument war angesichts der Vielzahl von Anliegen und Anfragen, die sich mit dem Thema 'Inklusion' verbinden und so auch in den Protokollen der ehemaligen Behindertenbeauftragten, Sabine Hübner, wiederfinden lassen, ausschlaggebend. Inklusion umfasst jeden Bereich des gesellschaftlichen und politischen Lebens. Entsprechend vielfältig sind auch die Fragestellungen und Beratungswünsche.

In Ratzeburg soll der Inklusionsbeirat die Belange von Menschen mit Behinderungen und Menschen, die von Behinderung bedroht sind, wahren und durchsetzen.  Er soll Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen oder deren Entstehen entgegenzuwirken. Er ist Ansprechpartner für die städtischen Dienststellen, in allen Angelegenheiten, die Menschen mit Behinderungen betreffen und achtet auf die Einhaltung der Vorschriften der Behindertengleichstellungsgesetze sowie anderer Vorschriften, die darauf gerichtet sind, die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu verwirklichen. Der Inklusionsbeirat soll zudem Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit sein und um Solidarität und Verständnis für die Situation und besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in allen Teilen der Gesellschaft werben. Er soll mit Rede- und Antragsrechten die städtische Gremienarbeit beraten können.

Die neue Satzung sieht vor, dass der Inklusionsbeirat aus bis zu 5 Mitgliedern besteht, die für 3 Jahre durch die Stadtvertretung bestellt werden. Der Inklusionsbeirat kommt zustande, wenn mindestens 3 Mitglieder gewählt worden sind. Es wird eine angemessene Berücksichtigung aller Geschlechter angestrebt.  Für die Mitgliedschaft im Inklusionsbeirat können sich alle Personen bewerben, die mindestens 16 Jahre alt sind, während der Tätigkeit im Beirat ihre Hauptwohnung in Ratzeburg haben und eine amtlich anerkannte Behinderung mit einem Grad der Behinderung von mindestens 20 nachweisen. Bewerben können sich auch in Ratzeburg mit Hauptwohnung lebende Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, die einen Bezug zur Stadt Ratzeburg nachweisen können. 

Die Stadtvertretung hat in ihrer Beschlussfassung auch eine Einladung an das umliegende Amt Lauenburgische Seen ausgesprochen, sich am Inklusionsbeirat zu beteiligen. In diesem Falle besteht die Bereitschaft, die Satzung auch für neue Mitglieder aus dem Amtsbereich zu öffnen. 

Nach der vorgeschriebenen Bekanntmachungsfrist wird die Stadt Ratzeburg offiziell in Kürze ein Bewerbungsaufruf starten. Ziel ist es, die Mitglieder des neuen Inklusionsbeirats bereits auf der nächsten Stadtvertretersitzung im Juni 2024 berufen zu können. "Wir sind gespannt auf die Bewerbungen und motiviert, gemeinschaftlich für mehr Inklusion Ratzeburg zu wirken", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.  Der Prozess zur Entwicklung eines Inklusionsbeirates sowie des 'Aktionsplans Inklusion' wurde durch die 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen' gefördert. Unterstützend wirkten die Kreisbehindertenbeauftragte Kirstin Vidal und Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte an der Entwicklung mit. 

Bürgermeister Eckhard Graf besucht Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes

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Bei der Eröffnung der Ausstellung "Was machst denn du so?" in der Stadtbücherei Ratzeburg im vergangenen Herbst ist Bürgermeister Eckhard Graf von den anwesenden Mitarbeitern der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Mölln-Hagenow zu einer Besichtigung eingeladen worden. Vor wenigen Tagen konnte er dieser Einladung endlich nachkommen. Geschäftsführerin Ines Mahnke und Werkstattrat Heinz Wedemann erläuterten ausführlich das Werkstattkonzept und präsentierten ihre Einrichtung in der Robert-Bosch-Straße.  

In den Ratzeburger Werkstätten arbeiten Menschen mit seelischen und / oder psychischen Behinderungen in ruhiger und positiver Atmosphäre und einem wertschätzenden Miteinander. Es gibt dort 30 Arbeitsplätze in den Bereichen Verpackung, Holzarbeiten, Hauswirtschaft, Fahrdienste, Küche und Gartenbereich. Eine besondere Außenstelle ist der neu eröffnete Werkstattladen in der Innenstadt Ratzeburgs. Hier bietet sich ebenso eine Tätigkeit im Verkauf an, wie auch ohne Kundenkontakt im Bereich der Gestaltung und Bestückung des Ladens sowie des begleitenden Online-Shops. Auch auf Außenarbeitsplätze in Unternehmen der freien Wirtschaft kann bei Wunsch und Bedarf vermittelt werden. Die Werkstatt bietet überdies Angebote zur beruflichen Bildung. 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten hatten sich auf den angekündigten Besuch des Bürgermeisters gut vorbereitet und überreichten ihm einen unterschriebenen Fragenkatalog zu verschiedenen Anliegen, die Ihnen besonders wichtig waren. Könnte eine Bushaltestelle in Höhe der Feuerwache eingerichtet werden? Können die Sitzgelegenheiten im Wartehäuschen am Bahnhof instandgesetzt werden? Wann wird eine barrierefreie Toilette am Bahnhof gebaut? Kann der Eingang zur Kreissparkassenfiliale in der Ratzeburger Innenstadt barrierefrei gestaltet werden? Gefragt wurde aber auch nach mehr bezahlbaren, barrierefreien Sozialwohnungen oder besseren Busverbindungen in der Ratzeburger Vorstadt. Bürgermeister Graf versprach, sich mit all den gestellten Fragen zu befassen und eine Rückmeldung zu geben, was davon wann und wie umgesetzt werden kann.

„Der Besuch im Werkstattbetrieb des Lebenshilfewerkes war sehr beeindruckend. So haben die Gespräche mit dem Werkstattrat mich darin bestärkt, dass wir uns in Ratzeburg auf einem guten Weg befinden, um gemeinsam mit Menschen mit Behinderungen wertvolle Lösungen zu erarbeiten, die uns allen helfen, das wahre Leben besser zu gestalten. Von den Ideen und Hinweisen, die mir vom Werkstattrat auf den Weg gegeben wurden, werden im Falle einer Umsetzung alle Menschen - nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen - profitieren. Durch diesen Besuch bestätigt sich für mich, dass der Weg der Stadtvertretung, das Thema 'Inklusion'  in den Fokus zu rücken, richtig und zukunftsweisend ist“, sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

Inklusives Bürgerforum berät über eine Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg

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Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat im Zuge ihrer Projektarbeit unter dem Motto "Demokratie inklusiv" ein weiteres inklusives Bürgerforum ausgerichtet, um über die Form einer geeigneten und durchsetzungsfähigen Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg zu. Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtpolitik, der Stadtverwaltung und der Behindertenrechtsarbeit diskutierten mit Betroffenen einen Satzungsentwurf für einen Inklusionsbeirat, der in Zukunft die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten soll. "Bislang ist in Ratzeburg diese Interessensvertretung über das Amt der oder des Behindertenbeauftragten geregelt. Dafür gibt es seit 2017 allerdings keine Bewerbungen, sodass hier ein Neustart hier dringend notwendig scheint", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

In vorangegangenen Workshops und Dialogen im Rahmen des Projektes 'Demokratie inklusiv' wurde festgestellt, dass die vielfältigen Vertretungsaufgaben für Menschen mit Behinderungen in den ebenso vielfältigen Fragen zu Inklusion und Barrierefreiheit schnell zu einer Überlastung bei einer einzelnen Person führen können. So geht aus den Protokollen der ehemaligen Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, hervor, dass im Zeitraum von 2011 - 2017 pro Jahr bis zu 400 Anfragen nicht unüblich waren. Diese Anfragen umspannten dabei ein weites Feld von Themen. 

Aus diesen Analysen erwuchs die Idee, die Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Form eines Beirates zu organisieren. Vorbilder dazu gibt es in vielen Kommunen, beispielsweise in Bad Oldesloe. Dort kümmern sich mehrere Ehrenamtliche gemeinschaftlich um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen.  Dies müssen nicht immer nur Personen sein, die selbst eine Behinderung haben. Auch pflegende Angehörige oder Menschen, die über eine besondere Expertise durch die Arbeit mit behinderten Menschen verfügen oder in der Behindertenrechtsbewegung aktiv sind, können in solchen Beiräten mitwirken. Die kommunalen Satzungen regeln hier die Mitwirkungsmöglichkeiten durchaus unterschiedlich. 

In Ratzeburg möchte man den Neustart möglichst offen gestalten und den Kreis der Mitwirkenden groß halten. Im jetzt beratenden Satzungsentwurf zur Bildung eines Beirates für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (Inklusionsbeirat) in der Stadt Ratzeburg ist ein bis zu fünfköpfiges Gremium vorgesehen, das die Belange von Menschen mit Behinderungen und Menschen wahren und durchsetzen soll. Es soll Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen oder deren Entstehen entgegenzuwirken und Stadtpolitik wie Stadtverwaltung gleichermaßen beraten. Ebenso soll dieses Gremium Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit sein. Der Satzungsentwurf sieht vor, dass sowohl Menschen mit Behinderungen, als auch Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, in diesem Beirat mitwirken können. Voraussetzung wäre vor allem der Wohnortsbezug. 

Ob solch ein Inklusionsbeirat in Ratzeburg verwirklicht werden kann, hängt von den Beratungen in der Stadtpolitik ab. Nur wenn der Satzungsentwurf dort überzeugen kann und eine Mehrheit bekommt, würde der angestrebte Neustart in der Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg möglich. Die erste Beratung dazu findet am 08.02.2024 im zuständigen Fachausschuss für Schule, Jugend und Sport statt. Von den Betroffenen, die sich im Bürgerforum an der Ausgestaltung der Satzung für einen Inklusionsbeirat beteiligt haben, sind einige motiviert, sich dafür auch zu engagieren.  

Die Überlegungen zur Gründung eines Inklusionsbeirates werden auch beim Amt Lauenburgische Seen interessiert verfolgt. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff und der leitende Verwaltungsbeamte des Amtes, Werner Rütz, beteiligten sich am Bürgerforum und brachten die Überlegung ein, ob Stadt und Amt hier nicht gemeinsam agieren könnten. Auch im Amt sind die Themen Inklusion und Barrierefreiheit sehr bedeutsam und ein gemeinschaftlicher Beirat könnte noch mehr Menschen aktiv einbeziehen. Entsprechende Beratungen dazu sollen in den Amtsgremien angestoßen werden. 

 

"Und was machst Du so?"
Interaktive Ausstellung in der Ratzeburger Stadtbücherei erhält positive Resonanz

Der Werkstattrat der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH hat sich hochzufrieden mit dem Verlauf der interaktiven Ausstellung "Und was machst Du so?" in der Stadtbücherei gezeigt. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", sagte Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten.  Rund 2.000 Besucher konnten während des vier wöchigen Ausstellungszeitraumes gezählt werden, mit durchweg sehr positiven Resonanzen. "Wir haben zahlreiche Rückmeldungen zur Ausstellung bekommen, die vor allem das inhaltliche Konzept und die gelungene Umsetzung an den einzelnen Stationen lobten", sagte Büchereileiterin Dajana Stolz. Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten, zeigte sich ebenfalls begeistert von dem breiten Interesse an der Ausstellung. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", so Wedemann.

Schon zur Eröffnungsveranstaltung waren zahlreiche Menschen erschienen, um sich von Mitgliedern der LAG Werkstätte Schleswig-Holstein e.V. über die Entstehung der Ausstellung als inklusives Gemeinschaftsprojekt von Menschen mit und ohne Behinderungen und über die Arbeit der Werkstatträte informieren zu lassen. Diese setzen sich für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe, für gesicherte Grundwerte, sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung ein. Dafür ist Arbeit ein ganz wesentliches Fundament, wie die Ausstellung eindrücklich zeigen konnte. Sie lud ein, sich ganz persönlich mit dem Sinn von Arbeit zu beschäftigen und gleichzeitig viel von der Arbeitswelt in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erfahren. 

Sie wurde gemeinschaftlich geplant von Werkstatträten sowie Fach- und Leitungskräften aus Werkstätten in Schleswig-Holstein und konzeptioniert von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Gefertigt wurde sie in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Entstanden sind begehbare Stationen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen: Was bedeutet Arbeit für Dich? Gehst Du gerne zur Arbeit? Was macht Dich stolz? Welchen Traum von Arbeit hast Du? In der Ausstellung werden die Antworten und Gedanken sichtbar, lesbar und hörbar in Filmen, Fotos, Interviews und Zitaten bekannter Persönlichkeiten.

Ermöglicht wurde die Ausstellung durch eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. 

"Wie finden wir Gehör?"
Stadt Ratzeburg lädt zu einem weiteren Bürgerforum für mehr Inklusion

Die Stadt Ratzeburg lädt am 22.01.2024 um 15:00 Uhr zu einem weiteren 'Bürgerforum Inklusion' in die Stadtbücherei Ratzeburg. Dabei soll unter dem Titel "Wie finden wir Gehör?" die Frage diskutiert werden, wie zukünftig eine Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg und dem Umland aussehen sollte. Eingeladen sind nicht nur Menschen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen, sondern auch pflegende Angehörige oder Menschen, die aus beruflicher Perspektive mit Inklusion und Barrierefreiheit befasst sind. 

"Nach dem Beschluss der Stadtvertretung, einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Jahre 2024 - 2028 in Kraft zu setzen, brauchen wir Menschen, die uns bei dessen Umsetzung mit ihrem Wissen und ihrer Erfahrung unterstützen. Ziel ist es daher, noch in diesem Jahr eine funktionierende Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen aufzubauen", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Er blickt dabei auch in das umliegende Amt Lauenburgische Seen, aus dem seit einiger Zeit deutliche Signale gesendet werden, hier gemeinsam eine Interessensvertretung zu etablieren. "Das Thema 'Inklusion' und die aktive Beteiligung von Menschen mit Behinderungen müssen wir auch im Amt bewegen. Es erscheint nur sinnvoll, dies gemeinsam mit der Stadt Ratzeburg und auch hier, wie schon bei der 'Partnerschaft für Demokratie' unsere Kräfte zu bündeln", sagt Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff. 

Eben jene 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen unterstützt dieses Ansinnen zur Kooperation zwischen Stadt und Amt und begleitet mit Unterstützung des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' auch in 2024 den Prozess, Inklusion in Gesellschaft und Kommunalpolitik durch die Schaffung von Beteiligungsmöglichkeiten für Betroffene weiter voranzubringen.

Der Zugang ist zum Ratssaal ist barrierefrei möglich.

"Und was machst Du so?"
Interaktive Ausstellung über den Sinn von Arbeit

Die 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zeigt zusammen mit der LAG Werkstatträte Schleswig-Holstein vom 10.11. - 10.12.2023 die interaktive Ausstellung "Und was machst Du so?" in der Stadtbücherei Ratzeburg. Die Ausstellung ist ein inklusives Gemeinschaftsprojekt von Menschen mit und ohne Behinderungen, die einlädt, sich ganz persönlich mit dem Sinn von Arbeit zu beschäftigen und gleichzeitig viel von der Arbeitswelt in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erfahren. Sie wurde gemeinschaftlich geplant von Werkstatträten sowie Fach- und Leitungskräften aus Werkstätten in Schleswig-Holstein und konzeptioniert von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Gefertigt wurde sie in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Entstanden sind begehbare Stationen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen: Was bedeutet Arbeit für Dich? Gehst Du gerne zur Arbeit? Was macht Dich stolz? Welchen Traum von Arbeit hast Du? In der Ausstellung werden die Antworten und Gedanken sichtbar, lesbar und hörbar in Filmen, Fotos, Interviews und Zitaten bekannter Persönlichkeiten.

Der Werkstattrat der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH hatte sich für Ratzeburg als Ausstellungsort starkgemacht. Die 'Partnerschaft für Demokratie' hat diese Idee in ihrem Projekt 'Demokratie inklusiv' aufgegriffen und die Stadtbücherei als geeigneten barrierefreien Standort vermitteln können. Die Werkstatträte setzen sich ein für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe, für gesicherte Grundwerte, sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung. Dafür ist Arbeit ein wesentliches Fundament. 

Eröffnet wird die Ausstellung am 10.11.2023 um 10:00 Uhr. Mitglieder der LAG Werkstatträte Schleswig-Holstein berichten über die Entstehungsgeschichte. Die Präsentation der Ausstellung wird gefördert über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. 

Bürgerforum diskutiert über einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg

Unter dem Titel 'Demokratie inklusiv'  erarbeitet die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen aktuell einen 'Aktionsplan Inklusion', der die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am politischen und öffentlichen Leben in Ratzeburg verbessern und voranbringen soll. Zusammen mit Aktiven aus der Behindertenrechtsarbeit wurde die Barrierefreiheit der Stadt in vielen Aspekten unter die Lupe genommen und eine ganze Reihe von Defiziten aufgedeckt, die dem politischen Ziel von Inklusion zuwider laufen. Aus dieser Mängelliste ist der Vorschlag eines Aktionsplanes entstanden, der in ganz konkreten Maßnahmen aufzeigt, wie sich diese Defizite nach und nach abbauen lassen. "Wir haben nicht nur auf bauliche Mängel geschaut, sondern auch auf kommunikative Mängel, die teilweise viel gravierender sind. Menschen mit Behinderungen fehlen in unserer Stadt ganz häufig die Informationen zur Barrierefreiheit von öffentlichen Einrichtungen, von Veranstaltungen, von politischen Sitzungen. Sie bleiben in der Folge eher fern, anstatt sich auf den Weg zu machen, nur um dann wieder einmal festzustellen, dass sie doch nicht teilnehmen können", beschreibt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg ein wichtiges Ergebnis des 'Aktionsplanes Inklusion'. 

Der Entwurf dieses Aktionsplanes wurde vor seiner Weitergabe an die politischen Gremien der Stadt Ratzeburg im Rahmen eines Bürgerforums mit Betroffenen diskutiert. Prozessmoderator Lars Hartwig, Behindertenrechtsaktivistin Martina Radtke und Bürgermeister Eckhard Graf stellten in Kleingruppen die Ergebnisse vor, die bislang in den Aktionsplan aufgenommen wurden und baten um eine subjektive Bewertung. In den Gesprächen wurde vieles, was darin aufgenommen wurde, mit eigenen Erfahrungsbeispielen klar unterstrichen, aber auch weitere Defizite benannt. Großes Interesse gab es bei der Fragestellung, wie Menschen mit Behinderungen zukünftig besser eingebunden werden können in die Gestaltung der Stadt. Der Notwendigkeit nach einer funktionieren Interessensvertretung, die auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik agieren kann, war dabei deutlich vernehmbar. 

"Bei unseren Recherchen und Quartiersbegehungen wurden wir mehrfach von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die uns den Wunsch nach Ansprechpersonen für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen mit auf den Weg ins Rathaus gaben. Wir haben im Forum über die Notwendigkeit einer Interessensvertretung diskutiert, die die Bedarfe unseres Personenkreises vertritt. Dies war auch Tenor in allen Workshops, die wir zum 'Aktionsplan Inklusion' durchgeführt haben", sagt Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die beratend am Entwurf des 'Aktionsplans Inklusion' mitwirkte. 

Erleichterter Übergang zum Parkplatz 'Unter den Linden'

Es war ein lang gehegter Wunsch des Ratzeburger Seniorenbeirates, dass die Zugänglichkeit zum Parkplatz 'Unter den Linden' für gehbehinderte Menschen verbessert wird. Eine wesentliche Verbesserung konnte jetzt auf der Seite an der Demolierung erreicht werden. Mitarbeiter des städtischen Bauhofes haben in Verlängerung des Ampelüberganges eine eben gestaltete Furt geschaffen, die das grobe Kopfsteinpflaster zu überbrücken hilft.

In diesem Zuge wurde auch der anschließende Gehwegbereich zur Demolierung aufgenommen und neu gepflastert. Mit dem Ergebnis zeigte sich der Seniorenbeirat hochzufrieden. "Der Seniorenbeirat freut sich außerordentlich, dass das von uns lange vorgebrachte Anliegen zum Nutzen der Passanten nunmehr umgesetzt wurde. Für Personen mit Einschränkungen bedeutet das ebene Pflaster eine deutliche Erleichterung. Die Räder von Rollatoren versanken zuvor in den Fugen des Kopfsteinpflasters. So wird der Parkplatz, vor allem aber auch der Freitags-Wochenmarkt für ältere Menschen viel besser erreichbar sein. Dafür ein großes Dankeschön gegenüber der Stadtverwaltung und den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs für die handwerklich gelungene Ausführung", sagte Günter Deutschmann vom Vorstand des Ratzeburger Seniorenbeirates.

Zusammen mit Stadtpräsident Andreas von Gropper nahm der Ratzeburger Seniorenbeirat den neuen Übergang während des freitäglichen Marktgeschehens selbst in Augenschein und konnten gleich lobende Worte seitens der Marktbeschicker und Marktbesucher vernehmen.


 

Aktionstag "Barrierefreiheit" in der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen

Ihren Schulalltag aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachten, war die ungewöhnliche Aufgabenstellung von Schülerinnen und Schüler der Klasse 9d der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen beim Aktionstages "Barrierefreiheit" kurz vor Ferienbeginn. Wie stellen sich die Schulgebäude für geh- und sehbehinderte Menschen dar? Wie die Sportstätten oder der Schulweg? Was ist zu erreichen in einem Rollstuhl? Wie ist die Orientierung ohne oder nur mit eingeschränkter Sicht? Diese Erfahrungen konnten die Jugendlichen einen Vormittag lang ganz individuell machen, im Rollstuhl, mit Maske und Langstock oder mit Simulationsbrillen.

Der Aktionstag "Barrierefreiheit" war Lehrerin Telse Frahm von der Stadt Ratzeburg angeboten worden, die aktuell für ihre Entwicklung eines Aktionsplan "Inklusion" alle städtischen Liegenschaften genau unter die Lupe nimmt. Gesucht wurden Barriere-Detektive, die Hindernisse und Schwierigkeiten im öffentlichen Raum in und rund um die Schule protokollieren sollten. Angeleitet von Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die als Beraterin die Stadt bei der Entwicklung eines Aktionsplanes "Inklusion" unterstützt, nahmen die Schülerinnen und Schüler ihr Umfeld sehr genau und gewissenhaft in Augenschein und entdeckten zahlreiche Barrieren. Vor allem die Orientierung ohne Sicht erwies sich als sehr herausfordernd. Aber auch die vielen Hindernisse auf dem Sportplatz, von der fehlenden Behindertentoilette bis zu den Stufen zwischen den einzelnen Sportplätzen, sorgten für Nachdenklichkeit. Ebenso Erfahrungen, die eine Schülergruppe auf ihrem Schulweg machen konnte. Achtlos in den Weg gestellte Mülleimer wurden unvermittelt schwierige oder auch gefahrvolle Barrieren. Die gesammelten Eindrücke sorgten im Anschluss für viel Gesprächs- und Diskussionsstoff, auch mit Blick auf eigene Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Behinderungen. 

"Den Schülern und Schülerinnen wurde bewusst, dass man schnell zum Außenseiter wird, weil man im rollstuhlsitzend nicht mehr auf Augenhöhe ist oder auch oftmals abseits bleiben muss. Ebenso merkten sie, wie auffällig man ist, weil alle fragen, was los ist. Die Klasse 9d war sich einig, dass es sehr spannend und interessant, aber auch anstrengend war", sagte Lehrerin Telse Frahm, die den Aktionstag an der Gemeinschaftsschule begleitete. 

Für den Aktionsplan "Inklusion" der Stadt Ratzeburg sind die gesammelten Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler ein wichtiger Erfahrungswert, was am und um das Schulgebäude sowie auf und in den Sportstätten verbessert werden müsste, damit Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt an allen Schul- und Sportaktivitäten teilnehmen können, so wie es das 2022 in Kraft getretene Gesetz zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen in Schleswig-Holstein (LBBG) erwartet. Der Aktionstag wurde unterstützt durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!".

Ratzeburger Rathaus investiert in mehr Barrierefreiheit

Das Ratzeburger Rathaus präsentiert sich ein großes Stück barrierefreier. Ein neuer Fahrstuhl wurde in den vergangenen Woche mit großem Aufwand installiert und verbindet nun alle Stockwerke. "Wir haben rund 125.000 € für zeitgemäße Barrierefreiheit investiert", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Dabei erwies sich das Unterfangen, den neuen Fahrstuhl auch in das bisher nur über Treppen erreichbare Dachgeschoss zu führen, als herausfordernd, wie Liegenschaftsmanagerin Britta Hemping zu berichten weiß.

"Wir mussten für die Fahrstuhltechnik im Dachstuhl Raum schaffen und dabei einen alten, denkmalgeschützten Schornstein fachgerecht abtragen und neu aufbauen", so Britta Hemping. Der Aufwand hat sich aus ihrer Sicht allerdings gelohnt: "Ein öffentlicher Ort wie das Rathaus muss durchgehend barrierefrei zugängig sein. Außerdem ist der neue Fahrstuhl jetzt auch auf dem Stand der Technik, zu der heute auch eine Sprachansage gehört."

Mit Blick auf die Barrierefreiheit im Rathaus wurden in diesem Zuge auch die Hinweisschilder im Eingangsbereich zur behindertengerechten Toilette neugestaltet. Die vormals nur schwer lesbare Wegweisung wurde durch neue Kennzeichnungen verbessert. 

"Barrierefrei gewinnen alle" - Aktionstag stärkt Netzwerk für Inklusion

Der Aktionstag "Barrierefrei gewinnen alle" anlässlich des 'Internationalen Tages der Menschen mit Behinderungen' führte am vergangenen Samstag wichtige Multiplikator*innen zum Thema "Inklusion" aus Stadt, Kreis und Land vor dem Ratzeburger Rathaus zusammen. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verein Schleswig-Holstein unter dem Vorsitz von Dr. Jürgen Trinkus nutzte die Möglichkeit, im Ratssaal eine Regionaltagung seiner Mitglieder anzubieten. Die Kreisbehindertenbeauftragte Kirsten Vidal organisierte zusammen mit Marita Schultze vom ambulant betreuten Wohnen "Hand in Hand" Ratzeburg und dem Team der Ratzeburger Jugendeinrichtungen des Diakonischen Werkes ein Infozelt. Hier wurde unter anderem zur Arbeit des Lebenshilfewerkes Herzogtum Lauenburg und zum Projekt "Alle an Bord" informiert, ebenso über die erfolgreiche Aktion "Lauf der Vielfalt". Diese soll im kommenden Jahr, Anfang Juli, auch unter der Themenstellung "Inklusion" wiederholt werden. Erstmalig öffentlich wurde in diesem Zusammenhang das neue „Demokratiefahrrad“ präsentiert, ein Lastenfahrrad, das zukünftig für demokratiestärkende Projekte in der Region zur Verfügung steht. Das Infomobil des Blinden- und Sehbehinderten-Verein Schleswig-Holstein konnte einige Fachberatungen für Menschen mit Sehbehinderungen aus der Region durchführen. Seitens der Stadtbücherei wurde ein Medientisch präsentiert, mit Büchern in einfacher Sprache, zur Blindenschrift und Kinderbücher, die von Menschen mit Behinderungen handeln. Die Band "Botenstoff" vom Anker e.V. sorgte mit einem breiten Repertoire für wärmende Rhythmen bei unterkühlter Außentemperatur. 

"Am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen setzt die Stadt Ratzeburg mit dem Beratungsangebot der unterschiedlichen Akteure für Menschen mit Behinderungen ein Zeichen, wie wichtig eine gerechte, chancengleiche Teilhabe für Menschen mit Behinderungen ist. Ein künftiger Aktionsplan wird dieses Vorhaben zukünftig handlungsfelddifferent gestalten", sagte Kirsten Vidal, Behindertenbeauftragte des Kreises Herzogtum Lauenburg.

Für die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen (PfD), die über das Projekt "Demokratie inklusiv" neue Impulse zu den Themenbereichen "Inklusion" und Barrierefreiheit" in Stadt und Amt setzen möchte, war der Aktionstag gerade mit Blick auf neue Netzwerkpartner*innen sehr erfolgreich. "Wir konnten viele neue Kontakte knüpfen, die uns bei der weiteren Entwicklung des Projektes sehr zugutekommen werden. Unser Ansatz, Inklusion und Teilhabe als wichtige Beiträge zur Demokratiestärkung zu betrachten, findet großen Zuspruch und Unterstützung. Es zeichnet sich eine breite, fachkundige Unterstützung ab für unser Anliegen, auf die wir im kommenden Jahr bei der Entwicklung eines Aktionsplanes "Inklusion" in Ratzeburg bauen können", sagte Karl Schneider von der Koordnierungs- und Fachstelle der PfD. Zu diesen Unterstützern zählt sich auch Tina Kufeld von der Brücke SH, die den Aktionstag besuchte und ihrerseits ihre Netzwerkkontakte für die Projektentwicklung anbot. 




"Demokratie inklusiv" - Ein Neustart für mehr Inklusion in Ratzeburg

Mit einem ersten Workshop hat das von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen geförderte Projekt "Demokratie inklusiv" einen erfolgreichen Auftakt in der Ratzeburger Stadtbücherei gefunden. Vertreter*innen aus Kommunalpolitik, Verwaltung und Seniorenbeirat berieten gemeinsam mit fachkundiger Unterstützung einer ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten, wie das Thema "Inklusion" in Ratzeburg wieder zu dem selbstverständlichen Stellenwert finden kann, den es nach den gesetzlichen Vorgaben in allen Bereichen des öffentlichen Handelns heutzutage haben muss.

Selbstkritisch wurde festgestellt, dass in den vergangenen Jahren im politischen Raum gar nicht mehr zu Fragen von Inklusion beraten und diskutiert wurde. Seit dem Ausscheiden der Behindertenbeauftragte Sabine Hübner im Jahr 2017 und der darauf folgenden Vakanz dieser Stelle, so die übereinstimmende Feststellung, hat es niemanden mehr gegeben, der diese Thematik mit wirklichem Engagement vertreten und entsprechende Debatten eingefordert hat. Dieses endlich zu ändern, fühlten sich alle Anwesenden verpflichtet und suchten in Arbeitsgruppen nach Wege für einen Neustart.

Ausgangspunkt war dabei die bestehende Beschlusslage der Stadtvertretung aus dem Jahr 2017, in der sowohl die Wiederbesetzung der Stelle der/des Behindertenbeauftragten, als auch die Entwicklung eines kommunalen Aktionsplanes "Inklusion" beschlossen wurde. Moderator Lars Hartwig aus Lübeck konnte genau hier ansetzen und die Frage aufwerfen, warum dieser weitreichende Beschluss bislang nicht umgesetzt werden konnte. Schnell wurde klar, dass der Beschluss unscharf sowie wenig konkret formuliert war und auch keine Zuständigkeiten benannt hat. Unter der Leitfrage "Was müssen wir tun, um endlich voranzukommen?" wurde anschließend beraten, welche konkreten Schritte eingeleitet werden müssen, um dem Beschluss gerecht wirklich gerecht zu werden. Dabei wurde vieles hinterfragt, beispielsweise die Überforderung des Amtes der/des ehrenamtlichen Behindertenbeauftragten mit einer übergroßen Aufgabenfülle. Es wurde die Idee entwickelt, stattdessen einen 'Inklusionsbeirat' zu gründen, in dem sowohl Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen, als auch Fachleute aus dem sozialen Bereich, Stadtpolitik und Verwaltung netzwerkend zusammenwirken. Mit Blick auf den immer noch gewünschten Aktionsplan wurde eine konkrete Arbeitsstruktur sowie ein fest umrissener Fahrplan erstellt. Kommunalpolitik und Verwaltung, so die wesentliche Feststellung, müssen hierfür in allen Bereich Hand in Hand zusammen wirken, um dieser Querschnittsaufgabe wirklich gerecht zu werden. Als ebenso wichtig wurde eine Bürgerbeteiligung gesehen, die in wesentlichen Themenfeldern wie "Mobilität", "Wohnumfeld", "Bildung", "Freizeit", "Tourismus", "Verwaltung", "barrierefreie Zugänge zu öffentlichen Einrichtungen" oder "Sensibilisierung" organisiert werden muss. Dies könne, so die Anwesenden, eine zukünftige Aufgabe der Partnerschaft für Demokratie sein, als Weiterführung des Projektes "Demokratie inklusiv". 

Am Ende der dreistündigen Beratungen zeigten sich alle Beteiligten überzeugt, dass mit dem Impuls dieses Workshops tatsächlich ein Neustart in Sachen Inklusion in Ratzeburg gelingen kann, zumal noch weitere Workshops in der Verwaltung, aber auch im umliegenden Amt geplant sind. "Mir ist es wichtig, dass die Belange von Menschen mit Beeinträchtigungen stärker in den Blickpunkt unseres Handelns rücken. Lassen Sie uns gemeinsam Wege finden, die uns allen das Leben leichter machen werden. Es gibt viel zu gewinnen. Und jeder Weg zum Erfolg beginnt mit einem ersten Schritt", sagte Bürgermeister Eckhard Graf. 

www.partnerschaftdemokratie.de

Seniorenbeirat wünscht sich bessere Hinweise auf die barrierefreie WC-Anlage am Marktplatz

Die Mitglieder des Ratzeburger Seniorenbeirates sind aufmerksame Beobachter des Stadtgeschehens und nehmen viele Details wahr, die für ältere Menschen und Menschen mit Einschränkungen von Belang sind. Es sind oft Kleinigkeiten, wie lose Gehwegplatten, ungünstige Beleuchtungen oder unklare Beschilderungen, die dem flüchtigen Betrachter entgehen, den Alltag insbesondere von Senioren aber beschwerlich gestalten. Dabei bemüht sich der Seniorenbeirat, solch kritisches Augenmerk immer lösungsorientiert zu präsentieren, verbunden mit praktikablen Verbesserungsvorschlägen, wie beispielsweise die Idee, akustische Signalgeber an den Fußgängerampeln als Hilfe für Sehbehinderte einzuführen.

In dieser Weise ist dem Schriftführer Günter Deutschmann die nur wenig deutliche Hinweisgebung auf die barrierefreie Toilettenanlage hinter dem "Alten Kreishaus" aufgefallen. Nur ein kleines Schild in ungünstiger Höhe an der "Alten Wache" verweist auf dieses WC und in eingängigen WC-Finder-Apps, die viele Senioren bereits benutzen, ist es ebenfalls nicht verzeichnet. In Gesprächen mit Seniorinnen und Senioren haben Günter Deutschmann und Seniorenbeiratsvorsitzender Jürgen Pfeiffer zudem feststellen können, dass diese Anlage tatsächlich oft unbekannt ist. Sie plädieren daher, ihre versteckte Lage durch eine deutlichere Beschilderung besser kenntlich zu machen und App-Anbietern diesen Standort unbedingt mitzuteilen.

Der 2015 für rund 100.000 € eingerichtete WC-Container ist eine moderne, barrierefreie Anlage. Sie ist ausschließlich für Gehbehinderte und ältere Menschen gedacht, die die öffentliche Toilette im Kellergeschoss der Alten Wache nicht nutzen können. Für den Zugang benötigt man einen EURO-Schlüssel. Gehbehinderte, die in ihrem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen aG, B, H oder BL oder G und 70% aufwärts nachweisen, verfügen in der Regel auch über diesen Schlüssel, ebenso viele Rollstuhlfahrer. Der Euro-Schlüsse kann unter Vorlage des Schwerbehindertenausweises beim CBF (Club Behinderter und ihrer Freunde) Darmstdt erworben werden und kostet zur Zeit 23,00 Euro: https://cbf-da.de/de/shop/euro-wc-schluessel

Zusätzlich besteht die Möglichkeit des Zuganges mit einem Transponder für ältere und gehbehinderte Menschen, die keinen Schwerbehindertenausweis beantragt haben. Dieser ist beim Bürgerbüro im Rathaus der Stadt Ratzeburg gegen ein Pfand in Höhe von 25,00 Euro zu erhalten.

 



Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg

Geschäftsordnung über die Arbeit der bzw. des Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg >>

Aus der Amtszeit von Sabine Hübner (2011 - 2017)

Sabine Hübner hat von 2011 - 2017 das Amt der Behindertenbeauftragten für die Stadt Ratzeburg ausgeübt. Die nachfolgenden Presse- und Jahresberichte dokumentieren ihren unermüdlichen Einsatz für Menschen mit Behinderungen und ihre wichtigen Impulse für mehr Barrierefreiheit in Ratzeburg. 

Behindertenbeauftrage der Stadt Ratzeburg legt ihren letzten Jahresbericht vor (2017)

Sabine Hübner hat auf der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung ihren letzten Jahresbericht als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg vorgelegt. Als Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in den vergangenen Monaten beschreibt sie die regionale und überregionale Netzwerkarbeit, die aufgrund von Beteiligungen an Planungsverfahren und Gesetzesvorhaben deutlich intensiviert werden musste. Auf allen Ebenen staatlichen Handelns besteht aktuell ein hoher Abstimmungsbedarf, wie sich die Vorgaben aus dem Aktionsplan der Landesregierung zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, dem Bundesteilhabegesetz (BTHG), dem Bundesgleichstellungsgesetz, dem Landesbehindertengleichstellungsgesetz - (LBGG) oder der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) koordiniert und konkret umsetzen lassen. Eine Fragestellung, die vor allem die Kommunen in besonderem Maße fordert.

Die Bedeutung dieser Arbeit verdeutlichte Sabine Hübner mit der Aussage, dass allein im vergangenen Jahresberichtszeitraum 780 Bürgerinnen Ratzeburgs, Einwohnerinnen des Kreises, Interessierte und Gäste sich mit konkreten Anliegen an die Behindertenbeauftragte der Stadt Ratzeburg wandten. Etwas mehr als dreiviertel (rund 600) der Ratsuchenden waren dabei ältere Menschen über 65 Jahre. Nachfragen bestanden dabei in erheblichem Umfang zu zugänglichen Gaststätten und Restaurants mit Toiletten sowie verlässlichen Angaben zu Übernachtungsmöglichkeiten im Gastgeberverzeichnis, zu Sport-, Freizeit- und Kulturangeboten, zu Arzt- und Facharztpraxen und zu barrierefreien Verkehrsanbindungen in Richtung Schwerin, Lübeck und Hamburg, gerade vor dem Hintergrund fehlender kultureller Teilhabemöglichkeit in Ratzeburg oder fehlender medizinischer Versorgung. Aber auch zu Konzepten inklusiver Bildung (schulisch, vorschulisch, Erwachsenenbildung) sowie zur barrierefreien Darstellung von Informationen auf der städtischen Webseite kamen zahlreiche Fragen, kritische Hinweise und Anregungen. Wiederkehrend wurde zudem gefordert, in bürgernaher und Leichter Sprache über amtliche Bescheide und Merkblättern informiert zu werden. Ebenso wird nach Möglichkeiten gesucht, Fotos für amtliche Dokumente machen zu lassen.

Existenziell bleibe für viele Menschen mit Behinderungen die Frage der Wohnsituation, erklärte Sabine Hübner auf Nachfrage aus der Stadtvertretung. Das Angebot von barrierefreien und altersgerechten Wohnraum entspräche im Stadtgebiet weiterhin nicht der bestehenden Nachfrage. Ebenso fehlt die Beratung zur Verbesserung der eigenen Wohnsituation sowie die kompetente Umsetzung von Umbauten.

Die vorgetragenen Anliegen sind eine Arbeitsvorlage für den zu erstellenden, kommunalen Aktionsplan, auf den sich die Stadtvertretung in der Folge verständigte. Mit Unterstützung von Fachleuten soll hier verbindlich festgelegt werden, welche Maßnahmen kurz-, mittel- und langfristig zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in Ratzeburg umgesetzt werden sollen, ein vorrangiges Ziel, auf dass sich die Stadtvertretung selbst verpflichtete.

Mit dem Dank der Stadtvertretung verabschiedete Bürgermeister Rainer Voß Sabine Hübner aus ihren Amt, das sie 6 Jahre ehrenamtlich für die Stadt ausgeübt hat.

Jahresbericht 2016 der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen der Stadt Ratzeburg >>

"Herausforderungen meistern" 
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene (Bericht aus 2016)

Am kommenden Donnerstag, den 21.01.2016 um 18:30 Uhr, lädt die Behindertenbeauftragte der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, zu einem Vortragsabend zum Thema "Herausforderungen meistern - Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene" in den Ratssaal des Ratzeburger Rathauses ein. 

 

Gastredner des Abends ist der Landesbeauftragte für Menschen mit Behinderungen, Dr. Ulrich Hase, der gerade in den Kommunen die Verantwortlichen für die konkrete Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention sieht: "Wo die Daseinsvorsorge für alle Bürger gestaltet wird, muss an Menschen mit Behinderung gedacht werden. Dies schlägt sich nicht nur in Sozialpolitik nieder. Lokale- und Kreispolitik sind daher aufgefordert, gemeinsam mit den Menschen mit Behinderung verbindlich festzulegen, welche Schritte wann unternommen werden, um die Situation in allen Lebensbereichen zu verbessern." Ob die Kommunen dieser Verantwortung wirklich nachkommen oder überhaupt nachkommen können, darüber soll mit Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, aber auch mit Betroffenen und der interessierten Öffentlichkeit diskutiert wird. "Es geht bei diesem Vortragsabend weniger um den erhobenen Zeigefinger, als um Denkanstöße, die wir gemeinsam setzen und entwickeln wollen, zum Wohle und Nutzen aller Menschen in unserer Kommune", skizziert Sabine Hübner das Ziel des Abends. 

 

Bericht von der Behinderten-Beauftragten in Ratzeburg
Was im letzten Jahr wichtig war (Bericht aus 2015)

Die Behinderten-Beauftragte hat der Stadt-Vertretung berichtet.


In dem Bericht steht, was von April 2014 bis März 2015 wichtig war.

Sehr viele Menschen haben mit der Behinderten-Beauftragten gesprochen oder geschrieben.

Über 1000.

Die meisten haben eine E-Mail geschrieben.

Das ist ein Brief am Computer geschrieben.

Viele Menschen haben auch telefoniert.

Wenige Menschen haben die Behinderten-Beauftragte im Rat-Haus besucht. 

 

Der Bericht hat 4 Teile. 

Zuerst steht im Bericht,

was in dem letzten Bericht stand

und immer noch wichtig ist.

 

Danach steht im Bericht,

was in der Zeitung über Menschen mit Behinderung stand.

Und was andere Menschen der Behinderten-Beauftragten dazu geschrieben haben

oder am Telefon gesagt haben.

 

Dann steht in dem Bericht,

was Menschen mit Behinderung wichtig war.

Probleme von Menschen mit Behinderung

und was Menschen mit Behinderung wünschen.

Damit sie dabei sein können

und dazu gehören. 

 

Zuletzt steht in dem Bericht,

mit welchen Menschen die Behinderten-Beauftragte zusammen gearbeitet hat.

Und welche Veranstaltungen sie besuchte.

Das ist eine Liste

mit drei besonders wichtigen Sachen.

 

Noch hinter dem Bericht stehen Erklärungen für schwere Wörter.

Das sind die Wörter mit *.

Da stehen auch Regeln für Leichte Sprache.

 

Hier steht der ganze Bericht.

Bitte zwei Mal klicken.

Bericht von der Behinderten-Beauftragten in Ratzeburg in Leichter Sprache >>

Bericht der Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg >>

Neue barrierefreie WC-Anlage am Marktplatz „eingeflogen“ (Berichts aus 2015)

Ein Schwerlastkran hob das vier Tonnen schwere Element über das "Alte Kreishaus" und setze es zielsicher auf dortigen Innenhof ab. Rainer Ulbrich vom Team Tejbrant überwachte den nicht ganz einfachen Aufstellvorgang. Der Kranführer der Fa. Longuet konnte das Absetzen der Last selbst nicht einsehen und musste sich dabei auf präzise Funkkommandos. Zielsicher wurde die Anlage auf diese Weise bis auf 11 cm an die begrenzende Mauer positioniert. Die Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, Bürgervorsteher Ottfried Feußner sowie der für die Planung und Ausführung der WC-Anlage verantwortliche Architekt Werner Grage verfolgten die Arbeiten, die bereits nach einer guten Stunde erledigt waren.

Die Einrichtung einer barrierefreien, öffentlichen WC-Anlage in Zentrumsnähe wünschen sich gerade die älteren Menschen sowie Menschen mit Behinderungen schon seit langer Zeit. Regelmäßig wurde das Fehlen einer solchen Einrichtung beim Seniorenbeirat wie auch bei der städtische Behindertenbeauftragte moniert, besonders auch von den zahlreichen Wochenendgästen, die außerhalb der Geschäftszeiten keine barrierefreien WC-Möglichkeiten am Marktplatz finden konnten. Seniorenbeirat und Behindertenbeauftragte haben daher diesen Bedarf immer wieder in die Verwaltung und die Politik getragen.

Der jetzt installierte WC-Container, der mit Installation rund 100.000 Euro kostet und zu rund 45% durch europäische Mittel der AktivRegion Nord gefördert wird, wurde komplett vorgefertigt angeliefert und muss in den kommenden Tagen noch angeschlossen und eingepflastert werden.

Für wen ist die zusätzliche Toilette vorgesehen?

Die neue Toilette ist ausschließlich für Gehbehinderte und ältere Menschen gedacht, die die öffentliche Toilette im Kellergeschoss der Alten Wache nicht nutzen können.

  1. Zugang mit EURO-Schlüssel:

Gehbehinderte, die in ihrem Schwerbehindertenausweis das Merkzeichen aG, B, H oder BL oder G und 70% aufwärts nachweisen, verfügen in der Regel auch über diesen Schlüssel. Rollstuhlfahrer z. B. verfügen in der Regel  über diesen Euro-Schlüssel.

  1. Zugang mit Transponder

Viele ältere und gehbehinderte Menschen haben keinen Schwerbehindertenausweis beantragt. Sie können künftig Transponder persönlich beim Bürgerbüro im Rathaus der Stadt Ratzeburg gegen ein Pfand in Höhe von 25 € erhalten. Die Stadtverwaltung wird zusammen mit dem Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg wird den betreffenden Personenkreis noch entsprechend beraten. Hier geht es natürlich um den Personenkreis, der sich mehr oder weniger regelmäßig in der Innenstadt aufhält, also hier lebt oder längere Zeit zu Gast ist.

Was machen andere Personen, die eine öffentliche Toilette auf dem Marktplatz benutzen wollen?

Sie nutzen weiterhin die Toilette im Kellergeschoss der Alten Wache, die die Stadt Ratzeburg schon seit Jahren bereitstellt.

 

Barrierefreie Toilettenanlage an der Badestelle "Aqua Siwa" aufgestellt (Bericht aus 2013)

Mit großem technischen Aufwand wurde am vergangenen Dienstag die neue barrierefreie Toilettenanlage an der Badestelle am Aqua Siwa aufgestellt. Mit einem Schwerlasttransport war das komplett vorgefertigte Sanitärmodul zum Parkplatz an der Schwimmhalle angeliefert worden und musste dort zunächst auf einen kleineren LKW umgeladen werden.


Anschließend konnte die Toilette über eine besonders gesicherte Baustraße am Aqua Siwa vorbei nahe an den endgültigen Standort transportiert und dort mit einem Kran passgenau aufgestellt werden.


In den kommenden Tagen muss die Anlage nun angeschlossen und eine barrierefreie Zuwegung gepflastert werden. Bis Ende Juni sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein und die barrierefreie Toilettenanlage geöffnet werden.

Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark wird fortgesetzt (Bericht aus 2013)

Die Arbeiten zum Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark konnten nach langer Winterpause wieder aufgenommen werden. Nachdem bereits im vergangenen Jahr das Baufeld am Gehwegbereich gegenüber dem Aqua Siwa freigemacht und die Fundamente geschüttet worden waren, können nun dank des weichenden Bodenfrostes endlich die notwendigen Versorgungsanschlüsse verlegt werden.


Die Arbeiten werden kurzfristig den Durchgang des Kurparkes im Bereich der Baustelle behindern, da die neuen Leitungen unter dem Gehweg verlegt werden müssen. Fußgängern und Radfahrern wird empfohlen, den gesperrten Bereich über den Theaterplatz zu passieren. 

 

Für den Neubau der barrierefreien Einrichtung, die mit einer Urinal- und einer Unisex-Toilettenanlage ausgestattet wird, sind im Wirtschaftsplan der Ratzeburger Wirtschaftsbetriebe rund 87.000 € veranschlagt. Sie soll das alte Toilettenhaus am Palisadenweg ersetzen, das bereits außer Betrieb genommen wurde und abgebrochen werden soll.

16. Ratzeburger Tiefbauworkshop mit Schwerpunkt “Barrierefreiheit” (Bericht aus 2013)

Der Ratzeburger Tiefbauworkshop hat sich seit vielen Jahren in der Region als interessante Informations- und Austauschplattform für Fachleute aus dem Bereich des Tief- und Straßenbaus etabliert. Immer wieder werden Themen behandelt, die nahe am Alltag eines jeden Experten sind und dazu Referenten eingeladen, die innovative Ansätze im Tief- und Straßenbau vertreten.

Auch in diesem Jahr konnten Rene Krohn, Niederlassungsleiter von Hass & Hatje, als Gastgeber und Bürgermeister Rainer Voß als Veranstalter des 16. Ratzeburger Tiefbauworkshops wieder rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Angesichts des restlos gefüllten Seminarraums könne man, diese Weiterbildungsveranstaltung schon als regionalen Tiefbaukongress bezeichnen, sagte Bürgermeister Voß in seinem Grußwort.

Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stand vor allem die Verkehrs- und Freiraumgestaltung für blinde und sehbehinderte Menschen, eine besondere Herausforderung für Stadtplaner und Tiefbauer gleichermaßen. Als Referent beleuchte Dipl.-Ing. Volker König diese Themenstellung intensiv mit vielen Praxisbezügen. Anhand von positiven und negativen Beispielen machte der im mittleren Alter erblindete Ingenieur deutlich, worauf Planer in der Praxis achten müssen, um einen barrierefreien Raum, insbesondere für blinde und sehbehinderte Menschen, schaffen zu können. Er zeigte die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen taktilen Plattensysteme auf, denen für sehbehinderte Menschen eine wichtige Leitfunktion im Straßenverkehr zukommt. König demonstrierte anschaulich, wie unterschiedlich sich diese steinernen Orientierungshilfen mit verschiedenen Tasthilfen darstellen, je nachdem, ob Kurz- oder Langstöcken mit großen oder spitzen Kopfausbildungen zum Einsatz kommen.

Ein weiteres Thema des 16. Ratzeburger Tiefbauworkshops war das der Baustoff "Glensanda", über das Christoph Pflegpeter von dem Unternehmen Yeoman ausführlich referierte. Glensanda wird in Schottland gewonnen und entsprechend als Zuschlagsstoffe für den Beton oder bei uns für den wassergebundenen Wegebau als Deckmaterial eingesetzt. Die Oberfläche erhält nach einiger Zeit eine rötliche Struktur, wobei die Wege sich verfestigen und trotzdem weiterhin wasserdurchlässig bleiben. 


Zum Abschluss des referierte Sven Bäsler von dem Unternehmen ACO über intelligente Entwässerungssysteme für den Straßenbau, insbesondere über eine neue Form der Bordsteinentwässerung, in dem das Gerinne selbst in dem Bordstein verläuft.

Das Fachpublikum des 16. Ratzeburger Tiefbauworkshops zeigte sich bei der ausklingenden Gesprächsrunde von der Themen- und Referentenwahl einmal mehr beeindruckt und lobte die Veranstaltung auch als guten Ort für informellen Fachaustausch und Expertengespräche. 

Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark (Bericht aus 2012)

Die Vorbereitungen zum Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark haben begonnen. Das Baufeld am Gehwegbereich gegenüber dem Aqua Siwa wurde zwischenzeitlich freigemacht. In den kommenden Tagen sollen die notwendigen Anschlüsse verlegt werden.

Bereits vor einigen Tagen haben sich Vertreter aus Kommunalpolitik und Verwaltung zusammen mit dem Architekten Werner Grage im Rahmen eines Ortstermins über die Farbgebung des Funktionsbaus verständigt.

 

Für den Neubau der barrierefreien Einrichtung, die mit einer Urinal- und einer Unisex-Toilettenanlage ausgestattet wird, sind im Wirtschaftsplan der Ratzeburger Wirtschaftsbetriebe rund 87.000 € veranschlagt.Das alte Toilettenhaus am Palisadenweg ist bereits außer Betrieb genommen und wird abgebrochen.

Neubau einer öffentlichen und barrierefreien Toilettenanlage im Kurpark beschlossen (Bericht aus 2012)

Auf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Tourismus und Stadtmarketing, die unter Beteiligung des Bauausschusses durchgeführt wurde, ist die Einrichtung einer öffentlichen WC-Anlage an der Badestelle im Kurpark einstimmig beschlossen worden. Vorausgegangen war ein längerer, intensiver Beratungsprozess über den geeigneten Standort, die Ausgestaltung, die Finanzierung und die Barrierefreiheit, in dem unterschiedlichste Ausführungsvarianten erwogen und verworfen wurden.


Geeinigt hat man sich nun auf den Entwurf des Architekturbüros Werner Grage, der einen barrierefreien Funktionsbau mit einer Urinal- und einer Unisex-Toilettenanlage am Gehwegsbereich gegenüber dem Aqua Siwa vorsieht. Die farbliche Ausgestaltung des Toilettengebäudes soll nach einer Bemusterung verschiedener Ausführungsvarianten vor Ort festgelegt werden.

Für den Neubau der Anlage sind im Wirtschaftsplan der Ratzeburger Wirtschaftsbetriebe rund 87.000 € veranschlagt.

Deutsche Bahn reduziert barrierefreien Zugang zu ihren Regionalzügen (Bericht aus 2011)

Der Behindertenbeauftragte der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, ist in der Vorweihnachtszeit von gehbehinderten Fahrgästen der Deutschen Bahn eine drastische Verschlechterung der Beförderungsmöglichkeiten im Regionalverkehr gemeldet worden.

"Nach dem 3. Advent riefen mich vier empörte Reisende an. Sie alle hatten versucht, mit der Bahn nach Lübeck zu fahren, zum Bummeln, Shoppen, Weihnachtstimmung auf dem Markt zu genießen oder einen lang geplanten Facharzttermin wahrzunehmen. Am Bahnhof stellten sie fest, dass die üblichen Triebwagen gegen andere ersetzt worden waren, die über keine mitgeführte Rampe verfügten. Zudem verweigerte der Zugführer in zwei Fällen zum Schutze seines eigenen Rückens die Hilfestellung."

Sabine Hübner startete umgehend eine Anfrage beim Kundendialog der Deutschen Bahn, auf die ihr telefonisch bestätigt wurde, dass bis etwa Mitte Februar 2012 nicht ständig, aber immer wieder auf der Strecke Lüneburg - Kiel über Lübeck unter winterlichen Bedingungen zuverlässigere Fahrzeuge eingesetzt, die über keine Einstiegshilfe verfügten. Der zuständige Sachbearbeiter räumte dabei ein, dass diese Problematik bislang nicht entsprechend bewertet zu haben und schlug folgenden Lösungsversuch vor: Menschen, die üblicherweise die Rampe benötigen, mögen ihren Reisewunsch auf den genannten Strecken bitte drei Werktage vor dem gewünschten Termin montags bis samstags zwischen 7 und 18 Uhr beim Kundendialog in Kiel unter der Telefonnummer 0431-2479373 oder bei der 3-S-Zentrale in Lübeck unter der Telefonnummer 0451-808 2508 (Fax 0451-808 2509) anmelden. Die 3-S-Zentralen sind täglich rund um die Uhr erreichbar. Dann würden entweder die Triebwagen mit Rampe eingesetzt, alternativ ein Zugbegleiter mitreisen und Hilfestellung leisten. 

Sabine Hübner zeigte sich von dieser komplizierten und unflexiblen Lösung alles andere als zufrieden: "Gehbehinderte Menschen sind somit zwar nicht für Monate an ihren Wohnort gebunden oder müssen auf die teure Variante Taxi ausweichen. Jede Spontaneität aus Lust oder wegen widriger Witterungsbedingungen bleibt über Wochen ausgeschlossen. Selbstbestimmung und Gleichberechtigung mit anderen ist etwas anderes."

 

Sabine Hübner beginnt ihre ehrenamtliche Arbeit als städtische Beauftragte für Menschen mit Behinderung (Bericht aus 2011)

In diesem Monat beginnt Sabine Hübner mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Beauftragte für Menschen mit Behinderungen für die Stadt Ratzeburg. Es ist allerdings kein Start im eigentlichen Sinne. "Ich bin seit 2007 bereits ehrenamtlich für die Stadt im Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" aktiv und bewege das Thema in der Öffentlichkeit schon über viele Jahre. Gestartet bin ich mit diesem Anliegen somit schon vor langer Zeit", beschreibt Sabine Hübner ihren Einstieg in die neue Aufgabe.

Eine Aufgabe, die bei weitem nicht nur darin besteht, auf die Einrichtung von Behindertenparkplätzen zu drängen oder die Erreichbarkeit von öffentlichen Gebäuden zu thematisieren. "Es geht um nicht weniger als die gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für alle Menschen, wie es die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen fordert, mithin um die Möglichkeit des Einzelnen, seine demokratischen Grundrechte ausüben zu können." Gerade für Menschen mit Behinderungen wird diese Teilhabe viel zu häufig von Barrieren eingeschränkt. "Dies beginnt mit der Stufe, die das Betreten eines Geschäftes erschwert, setzt sich fort mit der fehlenden, barrierefreien Toilettenanlage, welche die Auswahl von Gastronomieeinrichtungen einschränkt oder mit zu klein gedruckten Busfahrplänen, die Sehbehinderte kaum mehr entziffern können. Es geht aber auch um die Präsentation von wichtigen Informationen, wie beispielsweise öffentliche Vorlagen in städtischen Gremien, die nur für Sehende zugänglich sind und auch nur von Menschen verstanden werden können, die im Thema stecken. Teilhabe bedeutet auch, Zugang zu verständlichen Informationen zu haben“, beschreibt Sabine Hübner einzelne Bereiche ihres Aufgabenfeldes.

Die Beseitigung solcher Barrieren ist die Motivation und das große Arbeitsziel von Sabine Hübner. Die Umsetzung beginnt dabei für sie zunächst damit, bei nichtbehinderten Menschen ein Bewusstsein für Barrieren zu schaffen. "Dies ist oft gar nicht so schwierig, da Barrieren uns alle behindern. Eine Mutter mit ihrem Kinderwagen steht auch vor besagter Stufe oder braucht Hilfe, wenn kein Niederflurbus kommt. Und auch ältere Menschen profitieren vom abgesenkten Bordsteinen oder klar gekennzeichnete Wegen.", erläutert Sabine Hübner. Genau in diesem Sinne möchte sie ihre Arbeit beginnen, mit viel Gesprächen, in der Verwaltung, in der Politik, in der Öffentlichkeit. Und natürlich vor allem mit behinderten Menschen, deren konkrete Bedürfnisse in Ratzeburg sie erfassen möchte, um diese in die städtischen Gremien vermitteln zu können. Dass es ihr gelingt, ein solcher Gesprächspartner für alle Menschen in Ratzeburg zu sein, davon ist Sabine Hübner überzeugt. "Viele Menschen in Ratzeburg kennen mich und mein Engagement, das sich aus meiner eigenen Lebensgeschichte begründet. Dazu habe ich vielen Bezüge über meine Familie in das städtische Leben, die mir sicherlich helfen werden, die Thematik "Teilhabe" und "Barrierefreiheit" in ganz unterschiedlichen Bereichen ansprechen zu können."

Bürgervorsteher Ottfried Feußner und Bürgermeister Rainer Voß begrüßten Sabine Hübner offiziell in ihrer neuen ehrenamtlichen Funktion, die sie für die Stadt in den kommenden drei Jahre ausfüllen soll und sicherten ihr die Unterstützung der Politik und der Stadtverwaltung zu.  

"Wir bereiten zusammen mit Frau Hübner gerade die genauen, frühzeitigen Beteiligungsprozesse vor, denn nicht die Stadtverwaltung sondern Frau Hübner wird feststellen, bei welchen Maßnahmen der Verwaltung oder bei welchen Entscheidungen der Ausschüsse und der Stadtvertretung Belange von Menschen  mit Behinderung betroffen sind oder sein können.“

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen >>

UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen
(in leicht verständlicher Sprache) >>

Ortsbegehung des Arbeitskreises "Barrierefreies Ratzeburg" (Bericht aus 2010)

Der Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" hat in großer Runde seine erste Ortsbegehung des Jahres absolviert. Gert Mario Rudolph vom DRK-Kreisverband, die Behindertenbeauftragten des DRK-Kreisverbandes, Elke Rölver, Sabine Hübner sowie Lothar Globig vom Seniorenbeirat begutachteten in Begleitung von Guido Klossek von der städtischen Bauverwaltung mit kritischem und sachkundigen Blick drei aus Sicht der Barrierefreiheit ganz unterschiedliche Problemzonen im Inselbereich der Stadt.

Zunächst ging es gemeinsam zum Marktplatz. Hier erläuterte Guido Klossek die besonderen Schwierigkeiten bei der Suche nach einem geeigneten Standort für die Einrichtung einer behindertengerechten Toilette. Derzeit, so Guido Klossek, würde eine solche Anlage an dieser zentralen Stelle komplett fehlen, da die einzigen öffentlichen Toiletten im Bereich des Marktplatzes an der Alten Wache nur über eine Treppe von der Herrenstrasse erreichbar seien. Diese könnten zwar theoretisch mit einem barrierefreien Zugang von der Seite des alten Kreishauses versehen und behindertengerecht umgebaut werden. Allerdings bedürfe diese Maßnahme der Zustimmung des Grundstückseigentümers und könnte aufgrund der bestehenden Gefällesituation eine schwierig zu realisierende Baumaßnahme mit erheblichem Investitionsbedarf darstellen. Auch die Suche nach einem Standort für einen Neubau würde sich schwierig gestalten, erklärte Guido Klossek. Die Stadt verfüge außer auf dem Marktplatz selbst, auf den jedoch ein Toilettengebäude gestaltungstechnisch kaum sinnvoll eingepasst werden könne, über keine geeigneten Flächen für die Einrichtung einer Behindertentoilette. Er bat mithin die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises um konstruktive Vorschläge bei der Suche nach einer geeigneten Standortlösung.

Sabine Hübner regte an, bestehende Behindertentoiletten in den anliegenden Geschäften und Restaurants in die Planungen miteinzubeziehen und gegebenenfalls mit den Betreibern öffentliche Nutzungsvereinbarungen zu treffen. Damit ließe sich für einen Großteil des Tages ein Zugang zu einer behindertengerechten Toilette gewährleisten. Ein weiterer Vorschlag für einen Neubau wies auf den Vorplatz von St. Petri, der nach Angaben von Sabine Hübner trotz des Kopfsteinpflasters für Rollstuhlfahrer zugängig sei. Hierzu musste Guido Klossek jedoch anmerken, dass sich dort ein solches Vorhaben wieder nur mit Zustimmung der Eigentümer verwirklichen lassen würde. Die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises vereinbarten, weitere Anregungen zur Lösung dieser besonderen Problemstellung zusammenzutragen. Die Behindertenbeauftragte des DRK-Kreisverbandes, Elke Rölver, betonte dabei noch einmal die in ihren Augen sehr hohe Priorität dieser Frage. Gerade eine Stadt wie Ratzeburg mit ihrem besonderen touristischen Anspruch müsse hier eine bedarfsgerechte Lösung finden.

Im Anschluss begaben sich die TeilnehmerInnen des Arbeitskreises zum Domhof. Dort erläuterte Guido Klossek den Anwesenden den aktuellen Planungsstand für die angedachte Sanierung  der Ver- und Entsorgungsleitungen sowie der Verkehrswege in diesem kulturellen Vorzeigebereich der Stadt und ließ die vom Planungsbüro erarbeiteten Vorschläge bezüglich eines barrierefreien Zugangs zu den vielen Einrichtungen auf dem Palmberg begutachten. Eine Beteiligung des Arbeitskreises mache gerade in diesem frühen Planungsstadium sehr viel Sinn, betonte Guido Klossek, da praxisnahe Vorschläge von Betroffenen von den Planern noch aufgegriffen und eingearbeitet werden könne. Erfahrungsgemäß seien die Planungsbüros für solche Hinweise immer sehr dankbar, da sie bei ihren Planungen angesichts der vielen Anforderungen aus Denkmalschutz und Verkehrsführung nicht immer auch den Aspekt der barrierefreien Zuwegung im Blick haben würden. Die TeilnehmerInnen vereinbarten nach dieser ersten Einweisung vor Ort eine weitere gemeinsame Analyse des Vorplans.

Abschließend begab sich der Arbeitskreis "Barrierefreies Ratzeburg" zur Badestelle am Aqua Siwa. Dort erläuterte Sabine Hübner den Anwesenden einen Herzenswunsch, der für Nichtbehinderte zum alltäglichen Leben in Ratzeburg einfach dazugehört - im Sommer in den umliegenden Seen baden zu können. Angesichts der wunderschönen Seenlandschaft, in welche die Inselstadt gebettet ist, möchten natürlich auch gehbehinderten Menschen die Vorzüge der Wassernähe nutzen können, würden aber vielfach an einer fehlenden Zuwegung scheitern. Dabei sei, so Sabine Hübner, die Lösung hier relativ einfach und wenig kostspielig. Mit speziellen Gummimatten könne ein Weg bis in Wasser gezogen werden, der für Rollstuhlfahrer befahrbar sei. Diese Matten könnten zu Saisonbeginn ausgelegt und müssten nur hin und wieder von Sand befreit werden. Sabine Hübner zeigte sich überzeugt, dass sich eine solche Zuwegung zum Wasser unter Gehbehinderten und Rollstuhlfahrern im Kreisgebiet schnell herumsprechen würde und Ratzeburg als Ausflugsort damit bedeutend interessanter werden könnte. Zudem würde eine solche barrierefreie Maßnahme auch Nichtbehinderten zugutekommen, beispielsweise Müttern mit Kinderwagen.

Akustische Signalgebung weist den Sehbehinderten den richtigen Weg (Bericht aus 2010)

Der vollbeampelte Verkehrsknotenpunkt B 208 Schweriner Straße - Seedorfer Straße - Gartenstraße, wurde in den vergangenen Tagen von der Firma Signalbau Huber mit modernsten, akustischen Signalgebern ausgestattet, sodass nun sehbehinderte Personen, die Fahrbahnen der stark befahrenen Bundesstraße B 208 sowie der angrenzenden Landesstraße L 202 und Kreisstraße K 60 sicher überqueren können.  

Rund 15.000 € aus Bundesmitteln wurden vom Landesbetrieb Schleswig-Holstein für diese wichtige Maßnahme im Rahmen einer Einzelfallentscheidung bereitgestellt. Voran gegangen war eine eingehende Untersuchung des Fußgängerverkehrs in diesem Kreuzungsbereich, die im Ergebnis die Ausrüstung der Ampelanlage mit einer entsprechenden Signaltechnik als sinnvolle Maßnahme auswies. 

Die Signalgeber senden ein stetiges Klopfgeräusch aus, welches den Sehbehinderten den Weg zum Ampelmast weist. Wenn die Fußgängerampel auf Grün schaltet, ertönt ein deutliches Piepen als Hinweis, dass die Straße sicher überquert werden kann. Zusätzliche Sicherheit erhält der Sehbehinderte durch ein Vibrationssignal unterhalb der Anforderungstaste.  

Lothar Globig, vom Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg, hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder stark gemacht, um diese Maßnahme zu realisieren. Unterstützt wurde er dabei durch Gert Mario Rudolph und Elke Rölver, Behindertenvertreter des DKR-Kreisverbandes, die sich über ihren Erfolg freuen. 

Dank für die zügige Umsetzung der Maßnahme gilt dem Landesbetrieb Schleswig-Holstein, Niederlassung Lübeck, die mit der Einrichtung dieser Signalgeberanlage einen wichtigen Beitrag zur Barrierefreiheit Ratzeburgs geleistet haben.

Jahresberichte der Beauftragten für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg

Wir engagieren uns ... in der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR - European Coalition of Cities against Racism)

Gemeinsam gegen Rassismus...
Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen sind Mitglied in der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus'

Die Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen sind im Mai 2024 gemeinsam in die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR - European Coalition of Cities Against Racism) aufgenommen worden. Vorangegangen war eine mehrmonatige Bewerbungsphase, in deren Zuge ein 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung entwickelt und in den kommunalpolitischen Gremien in Stadt und Amt beraten und jeweils einstimmig beschlossen wurde. Die Initiative zur Bewerbung war vom Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen ausgegangen. Ein konkreter Fall und die Intervention einer Betroffenen hatte dort die Überlegungen reifen lassen, die Arbeit gegen Rassismus nicht mehr nur punktuell mit einzelnen Präventionsprojekten, sondern zukünftig strukturell im Partnerschaftsnetzwerk anzulegen. Die Mitgliedschaft in der Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR - European Coalition of Cities Against Racism) ist das Bekenntnis zu dieser gemeinsamen Arbeit. 

Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen 10-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Antirassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Internationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 192 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen europäischen Ländern an. Koordiniert wird die Arbeit der Koalition durch ihre Geschäftsstelle in der Stadt Heidelberg.

Mit der Mitgliedschaft bei der ECCAR stehen Stadt und Amt jetzt vielfältige Unterstützung für die Umsetzung des eigenen Aktionsplans und die damit verbundene antirassistische Arbeit zur Verfügung. Es sollen nachhaltige Strukturen entstehen und möglichst viele Menschen, Institutionen und Verantwortliche eingebunden und für gemeinsamen Kampf gegen Rassismus und für Vielfalt in unserer Gesellschaft gewonnen werden. Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen unterstützt diesen Prozess mit der Einrichtung einer Koordinierungsstelle. Ein wichtiger Schritt wird zudem die Reaktivierung des Ratzeburger Bündnisses sein, das vor einigen Jahren sehr erfolgreich gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wirken konnte. Mit der Umsetzung des 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung wartet jetzt eine neue Herausforderung auf das Bündnis. 

Dokument anzeigen: 10 Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)
10 Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)

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Unsere gemeinsame Arbeit gegen Rassismus und Diskriminierung

Antirassismusarbeit beginnt mit Empathie und Wissen

Vereinfachter Text >>

Die Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen haben sich durch ihre Mitgliedschaft bei der 'European Coalition of Cities against Racism' (ECCAR) in einem 10-Punkte-Aktionsplan dazu verpflichtet, aktiv an der Überwindung von Rassismus und Diskriminierung zu arbeiten. Diese Aufgabe ist eine Herausforderung, die sportlich einer Langstrecke gleicht. Es gilt, kontinuierlich Einstellungen, Haltungen und Vorurteile zu verändern, die Grundlage für rassistische und diskriminierende Handlungsmustern und Strukturen sind. Ein erster Schritt ist die Vermittlung von Empathie mit den Betroffenen und von Wissen über die Funktionsweisen von Rassismus und Diskriminierung. Dabei hilft Evans Gumbe, ein interkultureller Trainer aus Ratzeburg, der die Antirassismusarbeit in Stadt und Amt im Zuge der ECCAR-Mitgliedschaft berät und koordiniert. Zum Jahresende startete er eine langfristig angelegte Fortbildungsreihe von Workshops, die in einem ersten Schritt der Sensibilisierung gegen über Rassismus und Diskriminierung dienen sollen.

Menschen aus Mehrheitsgesellschaft werden hier von Evans Gumbe eingeladen, in einen Erfahrungsaustausch zu treten und die Perspektive von Betroffenen einzunehmen. "Antirassismusarbeit hat ganz viel mit Selbstreflexion zu tun", sagt Evans Gumbe. Warum handle oder verhalte ich mich in bestimmten Situationen unbewusst ablehnend gegenüber Menschen, die mir fremd erscheinen? Was ist da in mir am Wirken? Welche Stereotype trage ich in mir und sind mir die bewusst? Solche Fragestellungen trägt Evans Gumbe in die Diskussion, ohne einen moralischen Zeigefinger zu erheben. "Antirassismusarbeit zielt nicht darauf ab, Schuld zuzuweisen, sondern Verantwortung zu übernehmen. Es ist wichtig, Rassismus zu dekonstruieren, Macht und Machtstrukturen zu erkennen und Betroffene aktiv zu unterstützen“, sagt Evans Gumbe. Gerade hier sensibilisiert das Gespräch mit Betroffenen von Rassismus und Diskriminierung. Evans Gumbe versucht in seinen Workshops in unterschiedlichen Aufgabenstellungen und Spielsituationen den Erfahrungshorizont von Betroffenen zu vermitteln, vor allem auch, was diese Erfahrungen mit den Menschen machen. Rassismus und Diskriminierung verbreiten Unsicherheit und Angst, machen klein und hilflos, zersetzen das Selbstwertgefühl. Das ist vielen Menschen aus der Mehrheitsgesellschaft oftmals überhaupt nicht klar. "In meinen Workshops erlebe ich immer wieder Betroffenheit bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmer, wenn sie von rassistischen Erfahrungen hören, die sie selbst so nie machen würden. Diese Betroffenheit ist der erste Schritt zur Empathie mit den Betroffenen", führt Evans Gumbe aus. 

In seinem ersten Sensibilisierungsworkshop in Ratzeburg, der mit Unterstützung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' ermöglicht wurde, konnte Evans Gumbe im 20-köpfigen Teilnehmerkreis durch diese Methode des Perspektivwechsels intensive und auch emotionale Gespräche und Diskussionen in Gang setzen und dabei erfolgreich die Erkenntnis vermitteln, dass Rassismus und Diskriminierung tatsächlich überwunden werden können ... wenn alle achtsam sind und es gemeinsam wollen.

Die Workshopreihe soll als wichtiger Bestandteil des 10-Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus und Diskriminierung auch im neuen Jahr wiederkehrend und kostenlos angeboten werden, auch für Vereine, Verwaltungen, Betriebe oder Institutionen, die sich intern um ein diskriminierungsfreies und respektvolles Miteinander kümmern wollen. Evans Gumbe möchte dafür gerne Ansprechpartner sein und nimmt Anfragen unter evans.gumbe@bql.gmbh entgegen. 

15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung gastierte bei der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Parchim-Ludwigslust

Rund 100 Engagierte aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Sicherheitsbehörden und Kommunalpolitik trafen sich Mitte November im Parchimer Solitär zur 15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung, um gemeinsam Strategien auszutauschen, die die demokratische Kultur hierzulande stützen sollen. Vorbereitet war themenreiches Workshopprogramm zu zivilgesellschaftlicher Bündnisarbeit gegen Rechtsextremismus, zu rechtsextremen Strukturen im Naturschutz, zu queerem Leben im ländlichen Raum sowie zu Rechtsextremismus in Schule und Kommunen. 

Im Einführungsvortrag stellte Professorin Dr. Júlia Wéber von der Hochschule Neubrandenburg die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu “Demokratiegefährdenden Strukturen und Akteuren in der Region Rostock und die Gefährdung der Demokratie vor Ort” vor. Aus dieser Studie, die im Auftrag der Aktion Zivilcourage e.V. erstellt wurde, konnten die Teilnehmenden wichtige Erkenntnisse für ihre eigene Arbeit gegen Rechtsextremismus beziehen. Als wesentliche Handlungsempfehlungen der Studie wurden der Aufbau von Netzwerkkooperationen zu Polizei, Staatsschutz und Justiz, das konsequente Entgegenwirken gegen die Normalisierung rechter Symbole, Raumnahmen oder Straftaten, Fort- und Weiterbildungsangebote zu demokratiegefährdenden Strukturen und ein Ausbau von Angeboten in der außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit, die Ermöglichung aktiver Demokratieerfahrungen in partizipativen Formaten für alle Bevölkerungsgruppen sowie eine kritische Auseinandersetzung mit der extrem rechten AfD auf kommunal- und landespolitischer Ebene genannt.

Letzteres wurde von den teilnehmenden Kommunalpolitiker*innen und Bürgermeister*innen besonders unterstrichen. Ein Bürgermeister einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern beschrieb die fortwährende Auseinandersetzung mit rechtsextremen Strukturen und mit der AfD im Stadtparlament mit klaren Worten. Man könne dagegen nur bestehen, so seine Aussage, wenn man selbst eine klare Haltung gegen Rechtsextremismus entwickelt habe und diese auch vertrete, wenn man solidarisch umgeben sei von Menschen, die diese Haltung teilen und wenn man auf professionelle Beratung zurückgreifen könne, um sich gegen rechtsextreme Strategien zu wappnen. Er ließ in seiner Einlassung keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Bedrohung, die von rechtsextremen Strukturen im kommunalen Raum ausgeht. “Wenn die morgen an die Macht kommen, werden sie uns übermorgen abholen”, so seine durchaus nüchterne Einschätzung. 

Professorin Dr. Júlia Wéber wies überdies darauf hin, dass rassistische Narrative eine große Wirksamkeit entwickeln können, um Menschen mit rechtsextremem Gedankengut in Berührung zu bringen. Diese Einschätzung teilte im Workshop “Rechtsextremismus in Kommunalpolitik & Gemeinwesen” ein Vertreter der Opferberatungseinrichtung ‘LOBBI M.-V.’. Er beschrieb rassistische Übergriffe als Hauptgrund für Beratungsanfragen, verwies aber auch auf einen massiven Anstieg der Beratungsfälle im Kontext von queerem Leben im ländlichen Raum.

Ein weiteres Schlaglicht der Studie, die Teilnahme von rechtsextremen Akteuren an Kampfsportevents, wurde von einem Vertreter des Landesportverbandes klar bestätigt. Er warnte vor der zunehmenden Bedeutung von ‘Martial-Arts’-Veranstaltungen für die rechtsextreme Szene, die sich dort in zum Teil großer Zahl engagieren oder treffen würde. Dieses Beispiel zeigt, wie flexibel die rechtsextremen Strukturen auf Trends aufspringen. Dies wurde auch im Workshop ‘Ökologie von rechts: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz’ deutlich. Völkische Ideologien nutzen gerne den Mantel des Ökologischen und versuchen so Anknüpfungspunkte in die Mitte der Gesellschaft zu finden. 

Einig waren sich die Teilnehmenden während des gemeinsamen Austausches zur Empfehlung der Studie, dass alle Institutionen der Demokratieförderung verlässliche und langfristige Finanzierungskonzepte benötigen würden, um kontinuierlich und nachhaltig gegen die Herausforderungen von rechtsextremen Strukturen und Akteuren wirken zu können. Dies wurde vor allem auch im Workshop “Engagiert für Demokratie – engagiert gegen Rechtsextremismus!” diskutiert. Dort tauschten sich zivilgesellschaftlich Engagierte über ihre Erfahrungen und Möglichkeiten in der Arbeit gegen Rechtsextremismus aus. 

Das Organisationsteam der 15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung, zu dem das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln, die Stadt Ratzeburg und das angeschlossene Ratzeburger Bündnis sowie der Fachdienst Familie und Schule, der Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn gehören, zeigte sich mit deren Verlauf hochzufrieden. Insbesondere die Kooperation mit der ‘Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Ludwigslust-Parchim’, die für einen optimalen Konferenzrahmen gesorgt hatte, wurde herausgestellt. 

'Empowermentworkshop' für Betroffene von Rassismus und Diskriminierung in Ratzeburg

Der Verein Miteinander leben e.V. bietet am15.11.2024 von 16:00 – 20:00 Uhr in Ratzeburg einen 'Empowermentworkshop' für Betroffene von Rassismus und Diskriminierung. Für viele Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind Rassismus und rassistische Diskriminierung alltägliche Realitäten. Sie machen Rassismuserfahrungen aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe, ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Herkunft und Zugehörigkeit, ihres Namens oder ihrer Sprache. Diese Formen von Rassismus reichen von beleidigenden Bemerkungen, Witzen und Kommentaren bis hin zu persönlichen Angriffen und struktureller Benachteiligung. Diese Erfahrungen sind nicht nur schmerzhaft und herabwürdigend, sondern für viele auch bedauerlicherweise zur "Normalität" geworden, die ihr Leben in vielerlei Hinsicht einschränken. Oft fühlen sich die Betroffenen mit ihren Erfahrungen machtlos und isoliert.

Darüber möchte Evans Gumbe, Lehrbeauftragter an der Universität Lübeck, interkultureller Trainer und Projektmanager im Bereich Internationales an der Technischen Hochschule Lübeck mit Betroffenen sprechen. Er will Wege aufzeigen, wie man sich gegen Rassismus und Diskriminierung wehren kann und wo man Hilfe und Unterstützung bekommt.

Eine Anmeldung für diesen Workshop wird erbeten unter: miteinander.leben@t-online.de. Der Workshop wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert über Rassismus in unserer Gesellschaft

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, stellt Evans Gumbe am 05.11.2024, 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses auch mit Blick auf eigene Erfahrungen die Frage, ob Rassismus (un-)überwindbar ist? 

Für viele Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind Rassismus und rassistische Diskriminierung alltägliche Realitäten. Sie machen Rassismuserfahrungen aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe, ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Herkunft und Zugehörigkeit, ihres Namens oder ihrer Sprache. Diese Formen von Rassismus reichen von beleidigenden Bemerkungen, Witzen und Kommentaren bis hin zu persönlichen Angriffen und struktureller Benachteiligung. Diese Erfahrungen sind nicht nur schmerzhaft und herabwürdigend, sondern für viele auch bedauerlicherweise zur "Normalität" geworden, die ihr Leben in vielerlei Hinsicht einschränken. Oft fühlen sich die Betroffenen mit ihren Erfahrungen machtlos und isoliert.  

Diesem Rassismus in den Köpfen von Menschen, in institutionellen Strukturen wirksam entgegenzuwirken ist eine große, gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Sie muss auf vielen Ebenen ansetzen und braucht einen ˈlangen Atemˈ sowie nimmermüdes, motiviertes und motivierendes Engagement vieler Menschen in allen Bereichen von Staat und Gesellschaft, wo Rassismus sich alltäglich zeigen kann. Vor allem aber braucht es dabei die aktive und selbstbestimmte Mitwirkung von Betroffenen von rassistischer Gewalt und Ausgrenzung. Darüber möchte Evans Gumbe, Lehrbeauftragter an der Universität Lübeck, interkultureller Trainer und Projektmanager im Bereich Internationales an der Technischen Hochschule Lübeck sprechen und diskutieren.

Der Vortrag wird über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar.

Erste Schritte in die 'European Coalition of Cities against Racism' (ECCAR)

Die Mitgliedschaft der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen in der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus ('European Coalition against Racism - ECCAR') hat konkrete Formen angenommen. Mit einem Delegierten waren die beiden Gebietskörperschaften erstmalig auf der Generalversammlung vertreten, die vom 23. bis 25. September in Heidelberg ausgerichtet wurde. Auf der Konferenz versammelten sich 88 Vertreterinnen und Vertreter von 60 ECCAR-Mitgliedsstädten sowie rund 200 Gäste von zivilgesellschaftlichen Organisationen, aus der Wissenschaft, EU-Institutionen, Interessengruppen und Bürgern, um sich über die gemeinsame Antirassismus- und Antidiskriminierungsarbeit auszutauschen, aber auch um das 20-jährige Bestehen der 'European Coalition against Racism' zu würdigen. 

Diese vielfältige Gruppe beschäftigte sich mit einem breiten Themenspektrum, von der Auseinandersetzung mit strukturellem und institutionellem Rassismus über die Bedeutung lokaler Aktionspläne gegen Rassismus, der Bekämpfung von antimuslimischem Rassismus, Antisemitismus, antischwarzem Rassismus und Antiziganismus bis hin zur Bildung von Allianzen gegen Rechtsextremismus, und die Notwendigkeit der Erhebung von Gleichstellungsdaten. Der umfassende Charakter dieser Diskussionen spiegelte das besondere Engagement der ECCAR-Gemeinschaft wider, Rassismus aus allen Blickwinkeln zu bekämpfen. Es war eine inspirierende und gegenseitig Bestärkung, dass Europas Städte inklusiv, widerstandsfähig und engagiert im Kampf gegen Rassismus und alle Formen von Diskriminierung bleiben. Trotz der Herausforderungen, vor denen Europa mit der wiedergewonnenen Macht des Rechtsextremismus steht, war das Engagement der Konferenzteilnehmer für den Erfolg ein beruhigendes Zeichen für die entscheidende Rolle, die die lokale Arbeit gegen Rassismus spielt. Der Slogan der Konferenz "Don’t Let Europe Go Backwards" brachte die Notwendigkeit zum Ausdruck, die Menschenrechte und die Würde aller zu schützen. ECCAR-Mitgliedsstädte und ihre Partner kämpfen weiterhin gegen Polarisierung und hasserfüllte Narrative. Die Konferenz zeigte, wie Akteure vor Ort, deren Zusammenarbeit den Grundstein für die Wahrung der Demokratie in unseren Städten bildet, solidarisch und belastbar arbeiten können.

Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen konnten als neue Mitglieder in diesem großen Kreis europäischer Städte und Metropolen viel vom fachlichen Austausch zur Antirassismusarbeit profitieren, aber auch eigene Akzente in das ECCAR-Netzwerk geben. "Als Delegierter habe ich die besondere Perspektive des ländlichen Raums einbringen können. So beeindruckend und kompetent die antirassistische Arbeit in Städten wie Hannover, Leuwen oder Barcelona gestaltet wird, musste ich immer wieder die Frage stellen, inwieweit auch kleine Gemeinde hier vorankommen können, die ganz andere Strukturen, Voraussetzungen und Ressourcen haben", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg.Dieser Hinweis fand Gehör sowohl bei kleineren ECCAR-Mitgliedsstädten, aber auch bei großen Städten, die durchaus ihre Verpflichtung sahen, die kleinen Gemeinden in ihrem Einzugsgebiet in der antirassistischen Arbeit zu unterstützen. Seitens des ECCAR-Büros wurde das Angebot unterbreitet, eine neue Arbeitsgruppe mit ECCAR-Gemeinden des ländlichen Raums ins Leben zu rufen. Erste Impulse dazu werden von Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen ausgehen. 


Gemeinsam gegen Rassismus... Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen werden Mitglied in der ’Europäische Städtekoalition gegen Rassismus’
© European Coalition of Cities Against Racsim 



'Ratzeburger Bündnis' wird zum "Runden Tisch gegen Rassismus"

Das 'Ratzeburger Bündnis' hat sich in den Jahren 2008 - 2018 engagiert gegen rechtsextreme Umtriebe in der Region eingesetzt. Viele Menschen aus der Zivilgesellschaft schlossen sich in dieser Zeit zusammen und folgten den Aufrufen des ehemaligen Bürgermeisters Rainer Voß und der ehemaligen Pröpstin Frauke Eiben, gemeinsam und öffentlich sichtbar für Vielfalt und Demokratie einzustehen. In der Folge konnten rechtsextreme Strukturen, die sich im Stadtbild festzusetzen drohten, erfolgreich zurückgedrängt werden. Schlüssel zu diesem Erfolg waren vor allem Aufklärung, konsequente Stellungnahme und Widerspruch im öffentlichen Raum sowie Präventionsarbeit in den Schulen und Jugendeinrichtungen. Diese Arbeit des Ratzeburger Bündnisses ist 2017 maßgeblich in der Gründung der 'Partnerschaft für Demokratie' aufgegangen und wird dort seit nunmehr 8 Jahren ebenso konsequent und strukturbildend fortgesetzt. Das Ratzeburger Bündnis hat sich in diesen Jahren verstärkt in die Organisation der 'Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung' eingebracht, für deren Gründung sie 2012 selbst gesorgt hatte. 

Jetzt will das Bündnis auch wieder an anderer Stelle aktiv werden und Verantwortung übernehmen. Mit dem Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen in die 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus' (ECCAR - European Coalition of Cities against Racism) ist die Aufgabe entstanden, einen "Runden Tisch gegen Rassismus" zu etablieren. Hier sollen wiederum engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft mit Betroffenen zusammenkommen, um über nichts Geringeres als die Überwindung von Rassismus und Diskriminierung im ländlichen Raum zu beraten und gemeinsam darauf hinzuwirken. "Stadtvertretung und Amtsausschuss haben einstimmig einen 10-Punkte-Aktionsplan zur Bewerbung bei der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus' verbindlich beschlossen, der auch die Einrichtung eines solchen 'Runden Tisches' im Sinne einer Steuerungsgruppe vorsieht. Diese Aufgabe hat jetzt das 'Ratzeburger Bündnis' bereitwillig und mit Freude übernommen", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg. 

Auf einer ersten, reaktivierenden Sitzung in der Stadtbücherei wurde diese langfristige Arbeit am “10-Punkte-Aktionsplan“ jetzt aufgenommen, mit langjährig Aktiven, aber auch mit Betroffenen, die neu den Weg in das Ratzeburger Bündnis gefunden haben. Zusammen wurde der Maßnahmenkatalog des Aktionsplans analysiert und erste Arbeitsschwerpunkte festgelegt. Dazu gehört die Entwicklung einer Selbstverpflichtungserklärung, die die ECCAR-Mitgliedschaft als gesamtgesellschaftliche Aufgabe statuiert, der Aufbau von sensibilisierenden Fortbildungsangeboten in der Antirassismusarbeit und die Einrichtung eines Dokumentations- und Beratungsmanagement für rassistische und diskriminierende Vorfälle. Diese Arbeit verzahnt sich eng mit der Arbeit der "Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen", die mit Förderung und Expertise unterstützt. Sie wird überdies eingebunden in das Netzwerk der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus', das diesen Prozess mit einem Schulterschluss und dem Fachwissen von 192 Städten in 23 Ländern Europas begleiten will. Wer Interesse hat, bei dieser Arbeit des Ratzeburger Bündnisses mitzuwirken, ist herzlich willkommen. Informationen gibt unter sauer@ratzeburg.de.

Vereinfachter Text

Das Ratzeburger Bündnis hat von 2008 bis 2018 gegen rechte Gruppen gekämpft.

Viele Menschen haben mitgemacht.

Der alte Bürger·meister Rainer Voß und die alte Pröpstin Frauke Eiben riefen dazu auf.

Sie haben gesagt: „Steht für Vielfalt und Demokratie ein!“

So konnte man rechte Gruppen zurückdrängen.

Dafür hat man aufgeklärt und in Schulen viel gemacht.

Seit 2017 gibt es diese Arbeit in der Partnerschaft für Demokratie.

Das Bündnis hat sich auch um eine Regionalkonferenz gegen Rechts gekümmert.

Jetzt möchte das Bündnis gegen Rassismus arbeiten.

Die Stadt Ratzeburg gehört jetzt zu einer großen Städte·gruppe gegen Rassismus.

Das Bündnis will einen Runden Tisch gegen Rassismus starten.

Hier sollen sich verschiedene Menschen treffen und beraten.

Sie wollen Rassismus und Diskriminierung stoppen.

Die Stadt hat einen 10-Punkte-Aktionsplan gemacht.

Das Bündnis übernimmt jetzt diese Aufgabe.

In der Stadtbücherei trafen sich aktive und neue Menschen vom Bündnis.

Sie schauten sich den Plan an und planten ihre Arbeit.

Ein Teil ist, eine Erklärung zu schreiben.

Es soll auch Schulungen gegen Rassismus geben.

Vorfälle von Rassismus werden gemeldet und beraten.

Diese Arbeit passt auch gut zur Partnerschaft für Demokratie.

Sie will unterstützen.

Das Bündnis bekommt auch Unterstützung von anderen aus der Städte·gruppe.

Wer helfen möchte, kann sich bei sauer@ratzeburg.de melden.

Gemeinsam gegen Rassismus...
Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen werden Mitglied in der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus'

Die Stadt Ratzeburg und das Amt Lauenburgische Seen sind gemeinsam in die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR - European Coaltion of Cities Against Racism) aufgenommen worden. Vorangegangen war eine mehrmonatige Bewerbungsphase, in deren Zuge ein 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung entwickelt und in den kommunalpolitischen Gremien beraten und beschlossen werden musste. Die Initiative zur Bewerbung war vom Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen ausgegangen. Ein konkreter Fall und die Intervention einer Betroffenen hatte dort die Überlegungen reifen lassen, die Arbeit gegen Rassismus nicht mehr nur punktuell mit einzelnen Präventionsprojekten, sondern strukturell im Partnerschaftsnetzwerk anzulegen. Dabei half das Ziel, sich gemeinsam bei der ECCAR bewerben zu wollen. 

Die Europäische Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen 10-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Antirassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Internationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 140 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen europäischen Ländern an. Koordiniert wird die Arbeit der Koalition durch ihre Geschäftsstelle in der Stadt Heidelberg.

"Wir haben uns im vergangenen Jahr zusammen mit rund 30 engagierten Menschen aus Zivilgesellschaft und hauptamtlichen Institutionen der Herausforderung gestellt, einen 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung für Stadt und Amt zu entwickeln. Mithilfe von Betroffenen und mit Unterstützung der ECCAR-Kommune Lübeck konnten wir einen Leitfaden für unsere zukünftige Arbeit entwickelt, der beim Vorstand der Europäischen Städtekoalition überzeugen konnte", sagt Gesine Biller, Begleitausschussvorsitzende der Partnerschaft für Demokratie. 

"Sowohl Stadtvertretung als auch der Amtsausschuss haben dem 10-Punkte-Aktionsplan zugestimmt und so das Startsignal für die gemeinschaftliche Bewerbung von Stadt und Amt gegeben. Im vergangenen Mai durften wir uns und unseren Plan bei ECCAR online vorstellen, zusammen mit weiteren Bewerbern aus Italien, der Schweiz und der Republik Moldau. Unser Aktionsplan, der dezidiert den ländlichen Raum in den Blick nimmt, fand beim Vorstand von ECCAR sehr großen Zuspruch und wir wurden mit viel Beifall in der Städtekoalition empfangen", berichtet Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg vom erfolgreichen Bewerbungsprozess. 

Mit der Mitgliedschaft bei der ECCAR stehen Stadt und Amt jetzt vielfältige Unterstützung für die Umsetzung des eigenen Aktionsplans und die damit verbundene antirassistische Arbeit zur Verfügung. Es sollen nachhaltige Strukturen entstehen und möglichst viele Menschen, Institutionen und Verantwortliche eingebunden und für gemeinsamen Kampf gegen Rassismus und für Vielfalt in unserer Gesellschaft gewonnen werden. Dabei helfen will der Ratzeburger Evans Gumbe, der als interkultureller Trainer viel Erfahrung mitbringt und sich bereitgefunden hat, die Umsetzung des Aktionsplans zu koordinieren. Ein wichtiger Schritt wird dabei die Reaktivierung des Ratzeburger Bündnisses sein, das vor einigen Jahren sehr erfolgreich gegen Rechtsextremismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wirken konnte. Mit der Umsetzung des 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung wartet jetzt eine neue Herausforderung auf das Bündnis. 

Außer Frage steht dabei, dass sich die Partnerschaft für Demokratie im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' weiter an dieser Arbeit beteiligt. "Wir haben den Impuls für die Bewerbung gesetzt, wir sehen uns da in der Verantwortung", betont Gesine Biller. 

Rassistische Schmierereien empören in Ratzeburg

Eine aufmerksame Bürgerin hat vor wenigen Tagen das städtische Ordnungsamt über rassistische Schmierereien im Stadtgebiet informiert. Sie hatte an der seeseitigen Mauer der Parkpalette in der Straße 'Am Wall' zwei Schriftzüge entdeckt, die in menschenverachtender Wortwahl die Deportation von in Deutschland lebenden Ausländern forderten. Dabei wurde vor allem das Kriterium der Hautfarbe in beleidigender Weise betont. Bürgermeister Eckhard Graf hat diesen Vorfall in seiner Begrüßung zum Bürgerfest vor dem Rathaus anlässlich des 'Tages des Grundgesetzes' aufgegriffen und die Gäste zu einem gemeinschaftlichen Handeln gegen Rassismus und Menschenfeindlichkeit aufgerufen. Diesen Aufruf setze eine Gruppe von Jugendlichen aus den Ratzeburger Jugendzentren STELLWERK und GLEIS21 direkt in die Tat um. Sie baten den Bürgermeister, dieser rassistischen Schmierereien mit Graffitis der Liebe und Mitmenschlichkeit übersprayen zu dürfen und machten sich vom Festplatz unter Applaus der Anwesenden direkt auf den Weg.  Vor Ort überdeckten sie die Schriftzüge mit Herzen und Botschaften für Vielfalt und Zusammenhalt.


Bürgermeister Eckhard Graf zeigte sich dankbar für dieses tatkräftige Engagement der Jugendlichen. "Ganz egal wie man politisch über das schwierige Thema 'Migration' denken möge, Rassismus darf in Ratzeburg keinen Platz haben. Das ist pure und widerliche Menschenverachtung. Dagegen müssen wir uns alle gemeinsam engagieren. Unsere Jugendlichen und aufmerksame Bürgerinnen und Bürger zeigen, wie es geht. Dafür bin ich sehr dankbar", sagte Bürgermeister Graf. Das Musikerduo Esther Jung und Lukas Kowalski unterbrachen bei der Rückkehr der Jugendlichen noch einmal ihr Abendkonzert beim 'Tag des Grundgesetzes', damit sie den Gästen kurz über ihren spontanen Einsatz berichten konnten. Das wurde lautstark gefeiert.

Demonstration des Ratzeburger Jugendbeirats setzt Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Der Ratzeburger Jugendbeirat zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf seiner Demonstration, die am vergangenen Montag rund 200 Menschen unter dem Motto "Wir gegen Rechtsextremismus und Rassismus" auf die Straße brachte. In einem bunten Zug von Bahnhof bis zum Marktplatz brachten viele Menschen in Worten und Transparenten zum Ausdruck, dass menschenverachtendes Gedankengut in Ratzeburg und überall keinen Platz haben darf. Begleitet und angeleitet vom Chorprojekt 'POLITICALied' wurden diese Botschaft von vielen Menschen auch gesanglich nach außen getragen.   

Auch auf der abschließenden Kundgebung wurde dies in verschiedenen Redebeiträgen von jungen Menschen sehr deutlich gemacht. Angelina Schlecht und Vivian Ndubuisi vom Ratzeburger Jugendbeirat zitierten das Grundgesetz und betonten die uneingeschränkte Geltung der Grundrechte für alle Menschen in Deutschland.

"Jeder Angriff auf die Würde eines Menschen, sei es aufgrund seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner Hautfarbe, ist ein Angriff auf uns alle. Ein Angriff auf unsere Demokratie und unser Grundgesetz. Es ist unsere Pflicht, gemeinsam für eine Gesellschaft einzustehen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit oder seinem sozialen Status gleiche Chancen und Rechte genießt. Auf dieser Demonstration sind viele Menschen zusammengekommen, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen und ein Zeichen dagegen setzten wollen", sagte Vivian Ndubisis, Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates.

Auch Lorenz Ehrke, Schülersprecher der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen, wandte sich in seiner Ansprache gegen den verbreiteten Rassismus in vielen Köpfen, der sich in Ausgrenzung und auch Gewalt immer wieder auch offen zeige. Evans Gumbe beschrieb eindrucksvoll aus Sicht eines Betroffenen, wie es sich anfühlt, tagtäglich mit rassistischen Erfahrungen konfrontiert zu und umgehen zu müssen. Jan-Matis Bertermann, Schülersprecher des Berufsbildungszentrum (BBZ) in Mölln, beschrieb ähnliche Erfahrungen aus dem Schulalltag, die Jugendliche mit Migrationshintergrund oder queere Jugendliche immer wieder machen müssten. Er verlangte eine klare Haltung aller Demokraten und keine Übernahme rechtspopulistischer Positionen in den Diskursen zu Migration und Integration.

Die Kundgebung wurde souverän moderiert von Sophie Lenthe, Schülersprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und 2. Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates. Auch der musikalische Abschluss wurde von einer jungen Stimme gestaltet. Der Möller Rapper Jeroen sorgte mit seinem melodischen HipHop für eine ausgelassene Stimmung und einen entspannten Ausklang. 

'Internationale Wochen gegen Rassismus' bewegen auch in Ratzeburg

Die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' sind ein wiederkehrender Aktionszeitraum rund um den 'Internationalen Tag gegen Rassismus' am 21. März jeden Jahres. Dieser Tag erinnert an das Massaker von Sharpeville in Südafrika. Die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' laden seit 1979 Menschen weltweit ein, sich unter Botschaft "Zusammen gegen Rassismus - 100% Menschenwürde" persönlich zu engagieren. In Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen wird dieser jährliche Aufruf von der 'Partnerschaft für Demokratie' aufgenommen. Mit Flaggen der Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten" vor öffentlichen Gebäuden und unterschiedlichen Aktionen wird diese Position gegen Rassismus in unserer Gesellschaft bezogen. Dies soll auch in diesem Jahr wieder erfolgen.

Der Ratzeburger Jugendbeirat möchte am 23.03.2024 zu einer Demonstration und Kundgebung gegen Rassismus und Rechtsextremismus aufrufen. Ihnen ist es ein wichtiges Anliegen, für eine Gesellschaft einzutreten, in der Rassismus überwunden ist und nur der Mensch zählt. "Wir müssen endlich lernen, uns als Menschen vorurteilsfrei zu begegnen. Rassismus ist eine Sache in unseren Köpfen. Es sind bösartige Vorstellungen über Menschen, die sich dort festgesetzt haben. Davon kann und muss sich jeder befreien", sagt Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. Die Demonstration wird um 14:00 Uhr am Ratzeburger Bahnhof beginnen und zum Marktplatz führen. Dort ist eine Abschlusskundgebung geplant, auf der vor allem junge Menschen und Betroffene sprechen wollen. Der Jugendbeirat hofft auf zahlreiche Unterstützung aus jeder Altersgruppe für ihre Anliegen und ihre Botschaft. "Wir wollen auch in Ratzeburg ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Menschenwürde setzen", sagt Sophia Lenthe, Schulsprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und Mitglied im Ratzeburger Jugendbeirat. 

Die 'Partnerschaft für Demokratie' fördert überdies in diesem Zeittraum in den Grundschulen Ratzeburg und Sterley die Aufführung des Musiktheaters "Wolle & Gack", das in kindgerechter Weise, mal lustiger, mal nachdenklich zu Vorurteilen und Diskriminierung sensibilisiert. Jörg Rüdiger Geschke hat als Kreisfachberater für kulturelle Bildung diese Theatertournee an Grundschulen im Kreisgebiet organisiert. 

Aber auch die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. zeigt sich engagiert. Zusammen mit dem Verein Rothener Hof e.V. präsentiert sie in der Zeit vom 12.03. - 26.03.2024 im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses die Ausstellung "Flüchtlingsgespräche". Sie stellt Fluchterfahrungen aus unserer Geschichte und unserer Gegenwart in einen Dialog und wird mit einer musikalisch umrahmten Lesung am 12.03.2024 um 18:00 Uhr eröffnet. 

Bürgermeister Eckhard Graf verweist im Zusammenhang mit 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' auf den einstimmigen Beschluss der Ratzeburger Stadtvertretung, in diesem Jahr der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coaltion of Cities against Racism" (ECCAR) beitreten zu wollen. "Wir haben mit Unterstützung unserer 'Partnerschaft für Demokratie' im vergangenen Jahr einen 'Aktionsplan gegen Rassismus' entwickelt. Dieser ist Grundlage für unsere Bewerbung, die wir aktuell vorbereiten. Wir hoffen, im Mai in dieses europäische Netzwerk aufgenommen zu werden und an den vielen Ideen, die dort zur Überwindung von Rassismus entwickelt werden, teilhaben zu können", sagt Bürgermeister Graf. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorf vom Amt Lauenburgischen Seen begleitet diesen Weg und sieht sich dabei durch einen Ausspruch von Nelson Mandela inspiriert: "Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil."

'Remigration' - Rechtsextreme Propaganda richtet sich gegen die Integrationsarbeit in der Ratzeburger Volkshochschule

Der Begriff "Remigration", das Unwort des Jahres 2023, ist ein Kampf- und Propagandabegriff der rechtsextremen Szene. Damit wird in verharmlosender Weise der Plan zur millionenfachen Vertreibung von Menschen, die in Deutschland leben, beschrieben. Diese Deportationsfantasien rechtsextremer Kreise, die inzwischen auch in der Mitte der Gesellschaft salonfähig gemacht werden, gründen auf einer völkischen Ideologie der Rassenreinheit, die im Nationalsozialismus zur Staatsdoktrin wurde und dort zur millionenfachen Ermordung von Menschen führte, die als andersartig oder andersdenkend gebrandmarkt wurden. 

Mit dem Begriff 'Remigration' wird diese Ideologie aktuell wieder aufgegriffen und in den politischen Diskurs gebracht. Remigration richtet sich dabei nicht nur gegen Menschen mit ausländischer Herkunft. Auch deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger mit Migrationshintergrund sind damit gemeint, ebenso Deutsche, die sich im Sinne einer gelingenden Integration für diese Menschen einsetzen und engagieren. Wie leicht dieser menschenverachtender Rassismus verfängt, zeigt sich bereits im Alltag, auch in Ratzeburg. So hat die Volkshochschule Ratzeburg wiederkehrend Erfahrungen mit rassistischer Propaganda im Haus der Ernst-Barlach-Schule machen müssen. Zumeist sind es Flyer mit rassistischen, teilweise rechtsextremen Inhalten, die im Eingangsbereich ausgelegt werden. In den vergangenen Wochen tauchte aber auch erstmalig der Begriff 'Remigration' auf, in Form von Aufklebern an Plakaten einer dort gezeigten Dauerausstellung. 



"Natürlich ist uns klar, warum gerade hier solche Pamphlete und Aufkleber regelmäßig auftauchen. Sie richten sich gegen unsere Sprachkurse, die wir hier seit 2015 für Geflüchtete durchführen", weiß Silvia Tessmer, Leiterin der Ratzeburger Volkshochschule zu berichten. Sie dokumentiert und entsorgt solchen Unrat. Für Bürgermeister Eckhard Graf sind diese Ausflüsse rechtsextremer Gedanken in der Ernst-Barlach-Schule unerträglich: "Unsere Volkshochschule engagiert sich seit vielen Jahren mit hohem Engagement für eine gelingende Integration von Menschen mit ausländischen Wurzeln. Viele hundert Sprachschülerinnen und Sprachschüler haben hier ihre Deutschkenntnisse erworben und damit ein Zeichen gesetzt, dass sie in unserer Gesellschaft ankommen und sich eigenverantwortlich einbringen wollen. Dass gerade ein solcher Ort gezielt für rassistische Propaganda missbraucht wird, muss uns aufschrecken. Schließlich wissen wir, die Botschaft dieser Aufkleber ist ernst gemeint."

Allerdings ist für Bürgermeister Eckhard Graf auch klar, dass diese Propaganda in Ratzeburg nicht verfängt. "Wir haben gerade in unserer Stadtvertretung den 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus verabschiedet, mit dem wir uns im Mai bei der 'European Coalition of Cities against Racism', der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus, bewerben wollen. Und unsere Partnerschaft für Demokratie zwischen Stadt und Amt arbeitet kontinuierlich und sehr entschlossen gegen diesen Rechtsextremismus. Die Mitte der Gesellschaft ist hier hellwach und nicht bereit, solche widerlichen Diskurse in Ratzeburg unwidersprochen zu akzeptieren", so Graf. Genauso sieht es auch die Leitung der Volkshochschule. Sie ist mit eigenen Projekten gegen Antisemitismus und Rassismus bei der Partnerschaft für Demokratie aktiv und bezieht klar Position gegen dieses Gedankengut.

Bürgermeister Graf bittet darum, Aufkleber oder Flyer mit rechtsextremen oder rassistischen Inhalten, die im öffentlichen Raum aufgefunden werden, zu dokumentieren und im Rathaus anzuzeigen. 

Ratzeburger Demokratiekonferenz diskutiert über einen Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung

Auf der jährlichen Demokratiekonferenz der 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen' wurde Anfang Oktober über einen gemeinsamen Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung diskutiert. Hintergrund ist eine angestrebte Bewerbung bei der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition of Cities against Racism' (ECCAR). Die ˈECCAR' ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen Zehn-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Anti­rassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Inter­nationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 140 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen euro­päischen Ländern an, unter anderem auch die Hansestadt Lübeck. 

Um hier Mitglied werden zu können, muss die Kommune in den Handlungsfeldern des vorgegebenen Zehn-Punkte-Aktionsplans eigene Maßnahmen erarbeiten, die sie im Zuge der Mitgliedschaft zukünftig umsetzen will. Diese Aufgabenstellung wurde auf der Demokratiekonferenz angegangen. Rund 25 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Zivilgesellschaft und Kommunalpolitik diskutierten in zwei Arbeitsrunden alle Punkte des Aktionsplanes und entwarfen dabei ein konkretes Maßnahmenpaket. Angeleitet wurden sie dabei von Gesine Gondesen und Evans Gumbe, die einfühlsam die Wirkungsmechanismen von Rassismus und Diskriminierung sowie deren Auswirkungen auf die betroffenen Menschen verdeutlichten. Begleitet wurde die Diskussion von Jana Christ vom Koordinationsbüro der 'ECCAR' in Heidelberg und von Sandra Rickert, die bei der Hansestadt Lübeck für den dortigen 'ECCAR-Aktionsplan' zuständig ist. In ihren Beiträgen wurde deutlich, dass eine Mitgliedschaft in der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition of Cities against Racism' als Prozess zu verstehen ist, dem eine Selbstverpflichtung zugrunde liegt. Diese Selbstverpflichtung können Stadt und Amt auch als gemeinsame Bewerbung abgeben. 

Das Ergebnis dieser Diskussion wurde nachfolgend als designierter Aktionsplan der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zusammengefasst und soll nun in den jeweiligen kommunalen Gremien beraten werden. Sollte der Aktionsplan hier eine Zustimmung finden, könnte ein Beitritt zur 'ECCAR' im Mai 2024 erfolgen. 

Die Demokratiekonferenz wurde gefördert über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 

Dokument anzeigen: 10 Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)
10 Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)

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Wir sind eine engagierte "Partnerschaft für Demokratie" (www.partnerschaftdemokratie.de)

»SelbstVerständlich Politik«: Volkshochschule Ratzeburg e.V. und Verein Miteinander leben e.V. ziehen eine erfolgreiche Jahresbilanz zur gemeinsamen politischen Bildungsarbeit

Vereinfachter Text >>

Die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. hat im zurückliegenden Jahr in Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. wieder ein umfangreiches politisches Bildungsprogramm mit Vorträgen und Podcasts organisieren können. Es standen dabei ganz unterschiedliche Themen im Fokus.    

Mit Prof. Dr. Jürgen Manemann wurde analysiert, was uns in der Demokratie zusammenhält oder auseinandertreibt. Politikwissenschaftler Dr. Udo Metzinger referierte zur "Kriegstauglichkeit" Deutschlands und begleitete den US-Präsidentschaftswahlkampf mit einem kenntnisreichen Vortrag. Enrico Kreft lud zu einer Diskussion rund um die Europawahl und Evans Gumbe sprach über die Notwendigkeit von Antirassismusarbeit im ländlichen Raum. Prof. Dr. Christian Stöcker las aus seinem Buch "Männer, die die Welt verbrennen" und sprach über die Wirkungsmacht der Petro-Akteure als Bremser der Energietransformation. Nur als Podcast wurde überdies eine Diskussion zum 'Internationalen Tag der Menschenrechte' aufgezeichnet und im Offenen Kanal ausgestrahlt. 

Bei den Vorträgen wurden 178 Zuhörerinnen und Zuhörer registriert, von denen sich rund 55% bereit zeigten, an den begleitenden Befragungen zu den politischen Bildungsveranstaltungen teilzunehmen. Diese ergaben in erfreulicherweise Weise wieder eine sehr positive Bewertung der Angebote mit Zustimmungsraten zwischen  80 – 90% zu Fragen der Attraktivität, der Organisation, der Themenvermittlung und des Wissenstransfers. Zudem bestätigten rund 70% der Teilnehmenden, sich gut an den Veranstaltungen beteiligen zu können.  

Viele Vortragende wirkten im vergangenen Jahr auch wieder an einer Aufnahme zu ihrem Vortragsthema für das Radioformat von "SelbstVerständlich Politik" bei Lübeck FM mit, die nachfolgend auch in das eigene Podcastprogramm des Projektes übernommen wurden. Allein bei den 5 ausgestrahlten Sendungen konnten nach Analyse des Offenen Kanals Lübeck jeweils rund 1.000 Zuhörer*innen pro Sendung erreicht werden. Im Podcastkanal wurden im Jahresverlauf 700 Zugriffe verzeichnet: https://www.podcast.de/podcast/3168722/selbstverstaendlich-politik 

Der Verein Miteinander leben e.V. und die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. zeigten sich mit dem Verlauf des politischen Bildungsjahres sehr zufrieden. "Wir sind erfreut, dass unsere Angebote immer mehr Zuspruch finden und Menschen vor die Chance nutzen, zu aktuellen politischen Themen ins Gespräch zu kommen. Der Bedarf, sich zu informieren und zu über aktuelle politische Entwicklungen zu diskutieren steigt deutlich", sagt Mark Sauer, Vorsitzender vom Verein Miteinander leben e.V., der das politische Bildungsprogramm als anerkannter freier Träger der politischen Bildung federführend organisiert.     

"Die bewährte Kooperation mit dem Verein Miteinander leben e.V. ermöglicht es uns, jedes Jahr wieder vielfältige politische Bildungsangebote im Programm der Volkshochschule vorhalten zu können. Sie sind ein wichtiger und unverzichtbarer Baustein unserer Bildungsarbeit", sagt Silvia Tessmer, Geschäftsführerin der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. mit Blick auf die großen politischen Herausforderungen, die die Menschen auch vor Ort sehr bewegen. 

Das politische Bildungsprogramm "SelbstVerständlich Politik" wird in Ratzeburg und dem Umland gefördert über die 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. 

Begleitausschuss der 'Partnerschaft für Demokratie' Stadt Ratzeburg und Amt Lauenburgische See bereitet sich auf neue Förderperiode vor

Der Begleitausschuss der 'Partnerschaft für Demokratie' der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat sich in seiner letzten Sitzung des Jahres auf die neue Förderperiode des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' vorbereitet. Vorangegangen war eine erfolgreiche verlaufende Interessenbekundung, mit der sich die seit 2017 bestehende 'Partnerschaft für Demokratie' erneut für diese Förderung qualifizieren konnte. "Wir sind sehr glücklich, dass wir mit unserer bisherigen Arbeit und unseren Konzepten zur Stärkung von Demokratie im ländlichen Raum die Jury des Bundesprogramms von uns überzeugen konnten", sagte Begleitausschussvorsitzende Gesine Biller. 

Die neue Förderperiode bis zum Jahr 2032 bringt neue Herausforderungen für die 'Partnerschaft für Demokratie'. So sollen sich die geförderten Projekte verstärkt mit dem Themenkomplex "Demokratieskepsis" befassen. Engagierte Multiplikatorinnen und Multiplikatoren demokratiestärkender Arbeit sollen besser unterstützt, ausgebildet und auch geschützt werden. Gemeinsam soll an einer lebendigen Demokratie gearbeitet werden, die Menschen einlädt, sich einzubringen, mitzureden und auch aktiv mitzuwirken. Der Begleitausschuss befasste sich auf seiner Planungssitzung intensiv mit diesen neuen Zielvorgaben und setzte sie mit Unterstützung von Moderator Lars Hartwig zur bisherigen Arbeit ins Verhältnis. "Wir konnten dabei feststellen, dass wir bereits auf einem guten Weg sind. Viele dieser neuen Anforderungen spiegeln sich bereits in unserer geförderten Projektlandschaft der vergangenen Jahre. Tatsächlich neu sind die Fragestellungen zu Schutzkonzepten", sagt Mark Sauer, der bei der Stadt Ratzeburg das 'Federführende Amt' der Partnerschaft leitet. Die Aufgabenstellung für die neue Förderperiode ist damit klar. Es gilt, die Kompetenzen von Engagierten in ihrer Demokratiearbeit zu stärken, bestehende Konflikte konstruktiv in Bewegung zu bringen, Beteiligungsprozesse für viele Menschen zu ermöglichen und Extremismus in all seinen menschenverachtenden Ausprägungen zu überwinden. 

Eine neue Aufgabenstellung ergibt sich auch für den Begleitausschuss selbst. Dieser soll nach Vorgabe des Bundesprogramms zukünftig offener in Form eines Bündnisses gestaltet werden. Die Mitgliederbasis soll verbreitert und neue Akteure aus wichtigen öffentlichen und gesellschaftlichen Bereichen der Kommunen dazugewonnen werden. Der Begleitausschuss wird diese Transformation in seiner ersten Sitzung des neuen Förderjahres auf Grundlage einer neuen Geschäftsordnung vollziehen. Dankbar verabschiedet wurden schließlich die Kollegin und der Kollege der 'Koordinierungs- und Fachstelle', die seit 2017 Projektträger in Fragen der Antragstellung, der Projektdurchführung und der Abrechnung beraten und unterstützt haben. Bärbel Buch und Karl Schneider von der BQG GmbH beenden ihre Tätigkeit. Die Aufgabe der 'Koordinierungs- und Fachstelle' war zur neuen Förderperiode von der Stadt Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen neu ausgeschrieben und in einem offenen Bewerbungsverfahren mit mehreren Bewerbungen an die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. vergeben worden.


Neu gewählter Ratzeburger Jugendbeirat bereitet sich auf seine gemeinsame Arbeit vor

Der neu gewählte Ratzeburger Jugendbeirat hat sich am vergangenen Samstag mit einem Einführungsworkshop in der Ratzeburger Jugendherberge auf seine zukünftige Arbeit vorbereitet. Unterstützt von Gregor Dehmel vom Verein Politik zum Anfassen e.V. näherten sich vor allem die neuen Mitglieder in verschiedenen Spielsituationen dem unbekannten Terrain der Kommunalpolitik und der Kommunalverwaltung an. Begleitet wurden sie dabei von den älteren Jugendbeiratsmitglieder, die ihre Erfahrung und Wissen bereitwillig einbrachten. Hilfreich für den neuen Jugendbeirat ist dabei, dass diese Erfahrung durch drei ihrer wiedergewählten Mitglieder auch in der weiteren Arbeit erhalten bleiben wird. 

Ein weiterer Schwerpunkt der Workshoparbeit war die Themenfindung. Hier wurden sowohl neue Ideen, wie die Gestaltung der Ratzeburger Schulhöfe oder die Anlage eines Kletterwaldes, als auch bereits bestehende Themen, wie Klimaschutz, die gemeinsame Europaarbeit mit den Jugendbeiräten der Partnerstädte oder, ganz oben auf, der Wunsch nach einem Skatepark, diskutiert. Auch hier konnten die scheidenden Mitglieder ihr Wissen und wichtige Impulse einbringen. Sie signalisierten ihre Bereitschaft, dem neuen Jugendbeirat auch zukünftig bei Bedarf beratend zur Seite zu stehen. 

Der neue Jugendbeirat wird sich am 29.01.2025 konstituieren. Hierbei wird auch der Vorsitz bestimmt. Um sich bis dahin etwas besser kennenzulernen, wurde vereinbart, gemeinsam den afrikanischen Zirkus 'JABULA' zu besuchen, der in den Weihnachtsferien in der Ratzeburger Riemannhalle gastiert. Solche und ähnliche Aktionen sollen dazu beitragen, das Gruppengefühl im Jugendbeirat für die kommenden zwei Jahre zu stärken.

Ermöglicht wurde der Einführungsworkshop durch eine Förderung aus dem Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 

15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung gastierte bei der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Parchim-Ludwigslust

Rund 100 Engagierte aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Sicherheitsbehörden und Kommunalpolitik trafen sich Mitte November im Parchimer Solitär zur 15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung, um gemeinsam Strategien auszutauschen, die die demokratische Kultur hierzulande stützen sollen. Vorbereitet war themenreiches Workshopprogramm zu zivilgesellschaftlicher Bündnisarbeit gegen Rechtsextremismus, zu rechtsextremen Strukturen im Naturschutz, zu queerem Leben im ländlichen Raum sowie zu Rechtsextremismus in Schule und Kommunen. 

Im Einführungsvortrag stellte Professorin Dr. Júlia Wéber von der Hochschule Neubrandenburg die Ergebnisse einer aktuellen Studie zu “Demokratiegefährdenden Strukturen und Akteuren in der Region Rostock und die Gefährdung der Demokratie vor Ort” vor. Aus dieser Studie, die im Auftrag der Aktion Zivilcourage e.V. erstellt wurde, konnten die Teilnehmenden wichtige Erkenntnisse für ihre eigene Arbeit gegen Rechtsextremismus beziehen. Als wesentliche Handlungsempfehlungen der Studie wurden der Aufbau von Netzwerkkooperationen zu Polizei, Staatsschutz und Justiz, das konsequente Entgegenwirken gegen die Normalisierung rechter Symbole, Raumnahmen oder Straftaten, Fort- und Weiterbildungsangebote zu demokratiegefährdenden Strukturen und ein Ausbau von Angeboten in der außerschulischen Jugend- und Bildungsarbeit, die Ermöglichung aktiver Demokratieerfahrungen in partizipativen Formaten für alle Bevölkerungsgruppen sowie eine kritische Auseinandersetzung mit der extrem rechten AfD auf kommunal- und landespolitischer Ebene genannt.

Letzteres wurde von den teilnehmenden Kommunalpolitiker*innen und Bürgermeister*innen besonders unterstrichen. Ein Bürgermeister einer Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern beschrieb die fortwährende Auseinandersetzung mit rechtsextremen Strukturen und mit der AfD im Stadtparlament mit klaren Worten. Man könne dagegen nur bestehen, so seine Aussage, wenn man selbst eine klare Haltung gegen Rechtsextremismus entwickelt habe und diese auch vertrete, wenn man solidarisch umgeben sei von Menschen, die diese Haltung teilen und wenn man auf professionelle Beratung zurückgreifen könne, um sich gegen rechtsextreme Strategien zu wappnen. Er ließ in seiner Einlassung keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Bedrohung, die von rechtsextremen Strukturen im kommunalen Raum ausgeht. “Wenn die morgen an die Macht kommen, werden sie uns übermorgen abholen”, so seine durchaus nüchterne Einschätzung. 

Professorin Dr. Júlia Wéber wies überdies darauf hin, dass rassistische Narrative eine große Wirksamkeit entwickeln können, um Menschen mit rechtsextremem Gedankengut in Berührung zu bringen. Diese Einschätzung teilte im Workshop “Rechtsextremismus in Kommunalpolitik & Gemeinwesen” ein Vertreter der Opferberatungseinrichtung ‘LOBBI M.-V.’. Er beschrieb rassistische Übergriffe als Hauptgrund für Beratungsanfragen, verwies aber auch auf einen massiven Anstieg der Beratungsfälle im Kontext von queerem Leben im ländlichen Raum.

Ein weiteres Schlaglicht der Studie, die Teilnahme von rechtsextremen Akteuren an Kampfsportevents, wurde von einem Vertreter des Landesportverbandes klar bestätigt. Er warnte vor der zunehmenden Bedeutung von ‘Martial-Arts’-Veranstaltungen für die rechtsextreme Szene, die sich dort in zum Teil großer Zahl engagieren oder treffen würde. Dieses Beispiel zeigt, wie flexibel die rechtsextremen Strukturen auf Trends aufspringen. Dies wurde auch im Workshop ‘Ökologie von rechts: Rechtsextreme Ideologien im Natur- und Umweltschutz’ deutlich. Völkische Ideologien nutzen gerne den Mantel des Ökologischen und versuchen so Anknüpfungspunkte in die Mitte der Gesellschaft zu finden. 

Einig waren sich die Teilnehmenden während des gemeinsamen Austausches zur Empfehlung der Studie, dass alle Institutionen der Demokratieförderung verlässliche und langfristige Finanzierungskonzepte benötigen würden, um kontinuierlich und nachhaltig gegen die Herausforderungen von rechtsextremen Strukturen und Akteuren wirken zu können. Dies wurde vor allem auch im Workshop “Engagiert für Demokratie – engagiert gegen Rechtsextremismus!” diskutiert. Dort tauschten sich zivilgesellschaftlich Engagierte über ihre Erfahrungen und Möglichkeiten in der Arbeit gegen Rechtsextremismus aus. 

Das Organisationsteam der 15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung, zu dem das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln, die Stadt Ratzeburg und das angeschlossene Ratzeburger Bündnis sowie der Fachdienst Familie und Schule, der Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn gehören, zeigte sich mit deren Verlauf hochzufrieden. Insbesondere die Kooperation mit der ‘Partnerschaft für Demokratie des Landkreises Ludwigslust-Parchim’, die für einen optimalen Konferenzrahmen gesorgt hatte, wurde herausgestellt. 

'Demokratie-Café' des Ratzeburger Seniorenbeirats zum Thema 'Gleichberechtigung'

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg schaut in seinem 'Demokratie-Café' historisch auf die Frauenpolitik in Deutschland und lädt zu einer Vorführung des Films "Die Unbeugsamen II" am Mittwoch den 11.12.2024 im Burgtheater ein. Anlässlich des Jubiläums '75 Jahre Grundgesetz' wurde Anfang November im 'Demokratie-Café' ein Überblick über dessen erste 16 Artikel gegeben und speziell das Thema Gleichberechtigung diskutiert. Dazu wurde der Film "Die Unbeugsamen" über die ersten - heute prominenten - Politikerinnen der "Bonner Republik" im Bundestag gezeigt. Darauf folgt nun ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. 

Auf dem Programm stehen ab 16:30 Kaffee und Kuchen im Foyer des Burgtheaters mit Einstimmung auf das Thema und ab etwa 17:00 Uhr die Filmvorführung. Mit einem Zuschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' konnte der Eintrittspreis auf 5 € gesenkt werden. Zur Vorbereitung wird um Anmeldung per Email gebeten an seniorenbeirat-rz@ratzeburg.de oder Telefon 8000-980. Für die ersten 20 Anmeldungen stehen Freikarten zur Verfügung.

"Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!" 
Vortragsabend in der Ratzeburger Stadtbücherei

Die UN-Kampagne "Orange the World" macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. Vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte wird die überaus dringliche Forderung aufgestellt: "Stopp Gewalt gegen Frauen!". Die Stadt Ratzeburg beteiligt sich wie viele Organisationen an diesen, sogenannten 'Orange Days', denn, so Bürgermeister Eckhard Graf: "Gewalt gegen Frauen geht uns alle an!". 

Am Montag, 25. November, wird in der Stadtbücherei Ratzeburg in einer gemeinsamen Veranstaltung von der Frauenberatungsstelle Schwarzenbek, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Ratzeburg und der Stadtbücherei diese geschlechtsspezifische Gewalt an Frauen und Mädchen in den Fokus genommen. In einem Vortrag mit dem Titel "Gleichheit , Freiheit ....  die Aufklärung vergisst die Schwestern" wird Ulrike Neidhöfer, Vorsitzende des Förderkreises Industriemuseum Geesthacht, emanzipatorische Lebensentwürfe aus drei Jahrhunderten vorstellen. Die Frauenberatungsstelle Schwarzenbek berichtet über ihre Arbeit. Bürgermeister Eckhard Graf wird ein Grußwort sprechen. Der Chor POLITICALied sorgt für die musikalische Untermalung und bei Snacks und Getränken kann nach dem Vortrag ins Gespräch gekommen werden.

Die Veranstaltung wird von der Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg und Amt Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist frei. Die Stadtbücherei ist barrierefrei zugänglich.

15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung zu Gast bei der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Parchim-Ludwigslust

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung macht am 16.11.2024 erstmalig Station in Parchim. Sie folgt einer Einladung der Partnerschaft für Demokratie des Kreises Parchim-Ludwigslust. Einen Tag lang lädt sie demokratisch engagierte Menschen aus der Zivilgesellschaft, des kommunalen Ehrenamtes sowie aus hauptamtlichen Institutionen in einen breiten Austausch zur Wissensvermittlung, zur gegenseitigen Stärkung und zur Vernetzung. Das Organisationsteam der Regionalkonferenz und die Verantwortlichen der Partnerschaft für Demokratie haben gemeinsam ein Konferenzprogramm im Workshopformat entwickelt, dass sich praxisnah und fachlich fundiert mit aktuellen Herausforderungen von Rechtsextremismus in Gesellschaft, Schule, Kommunalpolitik und Verwaltung befasst. Ebenso werden rechtsextreme Strategien unter dem Deckmantel des Naturschutzes und die oftmals schwierige Situation queerer Jugendlichen im ländlichen Raum beleuchtet. Die Regionalkonferenz möchte zudem Initiativen zu Wort kommen lassen, die in der Region aktiv gegen Rechtsextremismus sowie gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wirken. Ihre Erfahrungen und das Wissen um unterstützende Strukturen sollen inspirieren und motivieren, selbst für eine starke Demokratie aktiv zu werden. 

Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung wurde 2012 in Ratzeburg als Ergebnis eines länderübergreifenden Fachaustausches von Städten und Gemeinden zum Thema Rechtsextremismus gegründet. Sie versteht sich als Bildungs- und Erfahrungsraum für die engagierte Zivilgesellschaft und hat bis 2023 auf insgesamt 14 Regionalkonferenzen über 1.750 Teilnehmer*innen als Multiplikator*innen gegen Menschenfeindlichkeit und Rechtsextremismus handlungsorientiert geschult, überregional vernetzt und fachlich-inhaltlich fortgebildet. Die Regionalkonferenz wandert dabei durch den norddeutschen Raum mit Stationen in Ratzeburg (2012, 2013, 2018), Lübtheen (2013), Grevesmühlen (2014), Bargteheide (2014, 2022), Lübeck (2015, 2023), Mölln (2015), Wismar (2016), Boizenburg (2017), Lauenburg (2019) und Schönberg/Mecklenburg sowie online (2021). Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus & Demokratiestärkung wird getragen durch ein überregionales Organisationsteam, das sich für die jährliche Konferenzausrichtung verantwortlich zeigt. Dazu gehören die Stadt Ratzeburg und das angeschlossene Ratzeburger Bündnis, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck der AWO-SH, der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln, die Partnerschaften für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen und der Stadt Lauenburg sowie der Fachdienst Familie und Schule, Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn. Mehr Informationen unter https://regionalkonferenz.eu.

 Die Teilnahme an der 15. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung ist wie immer kostenlos. Eine Anmeldung ist aber obligatorisch: miteinander.leben@t-online.de

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. mit solchen stören, den Zutritt zur Regionalkonferenz zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert zum Klimawandel mit Prof. Dr. Christian Stöcker

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, wird Prof. Dr. Christian Stöcker am 19.11.2024, 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses aus seinem aktuellen Buch "Männer, die die Welt verbrennen" lesen und anschließend mit dem Publikum über die "Profiteure der fossilen Brennstoffe versus die erneuerbare Energien im Zeichen der Klimakatastrophe" diskutieren. 

Jahrzehntelang haben Ultrareiche und Unternehmen mit skrupelloser Desinformation Zweifel daran gesät, dass wir Menschen mit unserer Sucht nach fossilen Brennstoffen die Erde aufheizen. Heute nun geht es darum, dass wir für unsere Kinder die Welt retten vor den Verbrennern und Verblendern, Lügnern und Kleptokraten, die von Öl, Gas und sonstiger CO2- Produktion profitieren. Christian Stöcker liefert uns die Hintergründe und die Argumente, mit denen wir im öffentlichen und privaten Streit klar machen können, warum die Zukunft in den erneuerbaren Energien liegt - ökologisch, wirtschaftlich und politisch.

Der Vortrag wird über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar.

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert über Rassismus in unserer Gesellschaft

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, stellt Evans Gumbe am 05.11.2024, 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses auch mit Blick auf eigene Erfahrungen die Frage, ob Rassismus (un-)überwindbar ist? 

Für viele Menschen mit Migrationshintergrund, die in Deutschland leben, sind Rassismus und rassistische Diskriminierung alltägliche Realitäten. Sie machen Rassismuserfahrungen aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe, ihrer ethnischen, kulturellen oder religiösen Herkunft und Zugehörigkeit, ihres Namens oder ihrer Sprache. Diese Formen von Rassismus reichen von beleidigenden Bemerkungen, Witzen und Kommentaren bis hin zu persönlichen Angriffen und struktureller Benachteiligung. Diese Erfahrungen sind nicht nur schmerzhaft und herabwürdigend, sondern für viele auch bedauerlicherweise zur "Normalität" geworden, die ihr Leben in vielerlei Hinsicht einschränken. Oft fühlen sich die Betroffenen mit ihren Erfahrungen machtlos und isoliert.  

Diesem Rassismus in den Köpfen von Menschen, in institutionellen Strukturen wirksam entgegenzuwirken ist eine große, gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Sie muss auf vielen Ebenen ansetzen und braucht einen ˈlangen Atemˈ sowie nimmermüdes, motiviertes und motivierendes Engagement vieler Menschen in allen Bereichen von Staat und Gesellschaft, wo Rassismus sich alltäglich zeigen kann. Vor allem aber braucht es dabei die aktive und selbstbestimmte Mitwirkung von Betroffenen von rassistischer Gewalt und Ausgrenzung. Darüber möchte Evans Gumbe, Lehrbeauftragter an der Universität Lübeck, interkultureller Trainer und Projektmanager im Bereich Internationales an der Technischen Hochschule Lübeck sprechen und diskutieren.

Der Vortrag wird über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar.

Demokratiecafé des Ratzeburger Seniorenbeirats zeigt den Dokumentarfilm "75 Jahre Grundgesetz"

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg lädt am 06.11.2024 um 16:30 Uhr Seniorinnen und Senioren zur Vorführung des Dokumentarfilms "75 Jahre Grundgesetz" ins Ratzeburger Burgtheater ein. Nach einem kurzen Empfang mit Kaffee und Kuchen im Foyer beginnt die Vorführung um 17:00 Uhr im 'Großen Haus'. Im Anschluss ist eine moderierte Diskussion zum Film geplant. Die Gäste sind eingeladen, sich über ihre Erfahrungen mit der Demokratie austauschen. Mit einem Zuschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' kann der Eintrittspreis für alle Teilnehmenden ermäßigt für nur 5 € angeboten werden. Zur Vorbereitung wird um Anmeldung gebeten, per E-Mail unter seniorenbeirat-rz@rateburg.de oder telefonisch unter 8000-980. Für die ersten 20 Anmeldungen stehen Freikarten zur Verfügung. 

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