Aus unseren Partnerstädten... die Coronasituation in Ribe
Der Inselstadt Ratzeburg sind enge Kontakte zu ihren sieben Partnerstädten ein wichtiges Anliegen. Da man sich leider viel zu selten persönlich begegnen kann, bieten zumindest die neuen Medien einige Möglichkeiten, um voneinander zu erfahren. Dies gilt umso mehr, als Corona die Kontakt- und Begegnungsmöglichkeiten über die Landesgrenzen hinweg noch weiter einschränkt. Und natürlich ist die Corona-Pandemie auch in Ratzeburgs Partnerstädten das beherrschende Thema, wie ein Blick auf die jeweiligen Webseiten zeigen und in die Infektionsstatistiken zeigen. Im Umgang mit der Pandemie werden dabei durchaus unterschiedliche Wege gegangen. Ein Blick kann hier informativ und auch beispielgebend sein ...
Die Coronasituation in Ribe - Ein Bericht von Ruth Christinsen
Seit kurz vor Weihnachten ist es in Ribe sehr still geworden. Normalerweise besuchen Touristen das ganze Jahr über Ribe. Heute sind alle Geschäfte, Museen und Restaurants zu, nur Apotheken, Lebensmittel- und Blumenläden sind offen. Als ich im Juli letzten Sommer in Deutschland Urlaub machte, fand ich es sehr anstrengend mit dieser Maske, und ich dachte, dass ist in Dänemark nie so weit kommen würde. Sehr naiv gedacht! Im Herbst gab es dann auch Maskenpflicht in Gebäuden, und noch heute habe ich mich nicht daran gewöhnt. Es gibt auch Versammlungsverbot, nur mit 5 Personen dürfen wir uns treffen. Wir müssen aber alle unser Bestes tun, um diese Pandemie zu überwinden.
Die täglichen Fallzahlen der Infizierten sind interessant. In Esbjerg Kommune, wo Ribe liegt, haben wir heute (20. Februar) 17,3 pro 100.000 Einwohner. Diese Zahl wirkt beruhigend, sehr problematisch ist es aber, dass die Stadt Kolding, die nur 50 Kilometer von Ribe entfernt liegt, die höchste Zahl Dänemarks hat, 251,6 pro 100.000 Einwohner. Wir nehmen natürlich auch auf die schlechte Situation in Flensburg sehr aufmerksam wahr.
Vor zwei Wochen öffneten die Schulen für die jüngsten Schüler. Ab 5. Klasse gibt es noch Online-Unterricht. Eben zu dieser Zeit wächst der Druck auf die Regierung. Viele Leute und Politiker meinen, dass jetzt die Schulen und Ausbildungsstellen sowie kleinere Geschäfte aufmachen können. Der Preis für diesen Lockdown wird menschlich und wirtschaftlich zu hoch. Jedes zweite Wochenende kommt eine Teststation nach Ribe. Viele hunderte Ripenser sind dahin gegangen, letztes Wochenende waren alle Tests negativ. Dieses Jahr scheint noch sehr unsicher zu sein, es geht nur langsam voran mit der Impfung der ganzen Bevölkerung. Die wichtigste Eigenschaft heute heißt GEDULD. Die Behörden tun alles, damit wir sicher durchkommen können. Von den Restaurants können wir Take-Away-Food kaufen, und wenn uns etwas für die Handarbeit fehlt, gibt es auch die Möglichkeit, Take-Away-Wolle bei „Ribes Broderi og Garn“ an der Hintertür abzuholen.
Unter dem Lockdown im Frühling 2020 hatten wir das schönste Wetter, und die letzten Winterwochen hat die weiße Welt geschienen. Das kreative Valentine-Herz im Schnee zeigt, dass Schönheit und Liebe sich nicht einschränken lassen. Im Partnerstadtverein hatten wir für 2020 viele Pläne, dieses Jahr sind wir viel vorsichtiger. Wir warten, hoffen und glauben, dass wir später im Jahr wieder Besuch von unseren Partnerstädten bekommen können. Und von Ratzeburg sehen wir auch gern viele Freunde.
Mit freundlichen Grüßen aus Ribe
Ruth Christensen
Partnerstadtverein in Ribe